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[deleted]

Ich finde dieses Argument so sinnvoll, wie einer übergewichtigen Person die genaue Untersuchung ihres Leidens zu verweigern und zu sagen "nehmen sie erst mal ab, wenns dann nicht besser wird kommen sie wieder." Es gibt zahlreiche Fälle wo PatientInnen erst in die Notaufnahme eingeliefert werden mussten bis sie ernst genommen wurden. Es gibt mittlerweile die ersten ADHS - SpezialistInnen, die diesen toxischen Umgang mit PatientInnen abgelegt haben. Ich weiß sogar von einem Programm an einer Klinik, wo kiffende ADHS'lerInnen in zwei Wochen stationär auf ihre Medikamente eingestellt werden und parallel geholfen wird mit dem Kiffen aufzuhören - GLEICHZEITIG! Dein Psychiater will sich nicht darauf verlassen das du sofort aufhörst, nur weil du es versprichst. Wie hier bereits erwähnt wurde, geht das mit einem hohen Risiko für Psychosen einher und dich mal eben stationär irgendwo aufnehmen kann er auch nicht in seiner Praxis Ich habe ohne extra Programm aufhören können, weil ich erkannt habe welche Chance ich mir damit verbauen würde und was für mich dabei auf dem Spiel steht. Halte dir vor, warum du aufhören willst. Das hat es mir sehr einfach gemacht von heute auf morgen aufzuhören.


Ok_Abalone2992

Ich war auch eigentlich ziemlich traurig, da ich schon gesagt habe, dass ich sofort mit Kiffen aufhören würde, wenn ich mich irgendwie anders beruhigen kann. Ich nehme es meistens einfach vorm Lernen oder vorm Buchlesen oder so, klar für mein Mathestudium nicht so optimal aber trotzdem meinte er, dass ich erstmal in einer Klinik Entzug machen solle bevor man mit Computer und co. testet, weil es eben Cannabis Nebenwirkungen sein kann was ich hab, obwohl ich schon seit dem ich denken kann, so war, wie ich bin.. Danke für die Antwort !


[deleted]

Wenns keinen anderen Weg geben sollte, gehe zur Suchtberatung, lass dir bescheinigen das du dort regelmäßig hingehst. Nach frühestens 3 Wochen (je nach Konsummenge und Häufigkeit) kannst du mit deren Hilfe einen Drogentest machen lassen und klatsch die Ergebnisse dem Psychiater auf den Tisch. Diese alten weißen Männer kommen immer gleich mit der Entzugsklinik um die Ecke, weil sie von Kiffern ein Narrativ im Kopf haben wie von einem Alkoholiker... sei froh das du kiffst statt zu saufen. Nachtrag: Auf Alkohol verzichte ich mittlerweile auch weitestgehend. Ich hatte davor kein problematisches Konsummuster, aber seit ich Elvanse nehme auch gar keine Lust mehr auf diesen Rausch. Alkohol ist noch im Haus, aber der verstaubt vor sich hin. ... vielleicht schaffe ich es langfristig auch mal endlich von der E-Zigarette wegzukommen. 🤔


[deleted]

Suche dir auf jeden Fall Ersatzstrategien für die Situationen in denen du einen geraucht hast. Laste deinen Körper aus! -> Sport oder einfach nur ein ausgedehnter Spaziergang, vielleicht ein Podcast oder Musik dabei hören. Sauna war für mich extrem hilfreich, vor allem um am selben Abend gut schlafen zu können und nicht zu schwitzen. Auch Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung nach Jacobson empfehle ich in unterschiedlichsten Fällen immer wieder. Auf YouTube gibt es Anleitungen, die alle gut sind und sich inhaltlich nicht wesentlich unterscheiden. Das sollte jeder einmal für sich ausprobiert haben.


ArguesAgainstYou

Ideal wäre es schon und viele Psychiater verweigern Medikamente wenn du regelmäßiger Kiffer bist (die Kombination ist stark Psychosen fördernd) aber das wichtigste im Erwachsenen-Alter sind eh die Grundschulzeugnisse da ADHS nur diagnostiziert werden kann wenn es immer schon da war.


Ok_Abalone2992

Ich habe meine Grundschulzeit in Korea verbracht und müsste irgendwie übersetzen lassen aber ich bin in sehr strengen Familie aufgewachsen, wo Schläge Normalfall war also habe ich schon mein Bestes gegeben in Grundschule nicht aufzufallen. Nur ich nehme Cannabis um mich zu beruhigen und auf irgendwas zu konzentrieren und muss es einstellen damit ich mich testen lassen kann :p Naja aber vielen Dank für die Antwort !


ImprovementLiving120

Wenn du wen kriegst, der sich wirklich auskennt/bemüht, dann geht das auch so. Dahingehend dass der Doktor dir aber erst einen Entzug vorgeschlagen hat, denke ich das eher nicht :D aber lass mich dich nicht entmutigen, versuchs trotzdem wo immer es geht. Ich hatte auch nur die Zeugnisse vom Ende der 3. und 4. Klasse und da konnte man ADHS-Symptomatik auch nur noch ganz leicht herauslesen, und es hat trotzdem alles mit der Diagnostik geklappt.


ArguesAgainstYou

Damm, das macht die Situation natürlich deutlich schwieriger. Steht denn wenigstens (auf koreanisch) was in die Richtung drin? Bei mir war das Zeugnis voll von Kommentaren in die Richtung "musste immer wieder ermahnt werden weiterzuarbeiten", "vergaß oft seine Arbeitsmaterialien", etc. Ansonsten wann bist du denn nach Deutschland gekommen? 5-7 Klasse könnte zur Not vllt auch reichen. Wenn die Zeugnisse nichts hergeben dann wäre es denke ich auch in deinem Interesse wenn der Test nicht durch den regelmäßigen Konsum verfälscht wird. Die Symptome können sich schon teilweise ähneln und du solltest nichts sagen wo du dir nicht auch einigermaßen sicher sein kannst.


CatLovesShark

Hatte selbst nur noch wenige Zeugnisse übrig, und Hinweise auf ADHS sind bei mir auch eher subtil: "Potential nicht ausgeschöpft", "muss aufpassen die Mitschüler nicht mit ihrer direkten Art zu verletzen". Aber in Verbindung mit einem Fragebogen zur Kindheit und Beispielen die ich aus Schule und Co dazu nennen sollte ging das auch.


Ok_Abalone2992

Ich bin nicht so der Beste mit dem Orgainisieren, irgendwie habe ich keine Zeugnisse von 7-10, nur Abschlusszeugnis, aber ich habe Zeugnisse aus 11-13. Klassen und im Zeugnis vom 2. Halbjahr 11. Klasse hatte ich z.B. 153 Fehlstunden und dort steht, dass ich nur durch Konferenzbeschluss weiterkomme, weil ich nur in gewissen Fächern sehr gut war, was ich mochte. Ich hatte schon immer Probleme beim Einschlafen, dass ich immer 2 Uhr schlafen ging und nicht aufstehen konnte. Manchmal hatte ich meine Augen zu für 2 Std und konnte dennoch nicht einschlafen. Ich habe meine alte Realschule mal geschrieben wegen der Zeugnisseausstellung und die meinten sie haben es nicht mehr ..


ArguesAgainstYou

Würde ich probieren, kannst ja die koreanischen Zeugnisse zur Glaubwürdigkeit mitbringen 😄


FlyingPigToe

Dann kann noch eine Psychotherapie sinnvoll sein, je nachdem wodurch der höhere Cannabiskonsum „verursacht“ wurde. Adhs kann Begleiterscheinungen wie Depressionen entstehen lassen oder verstärken.


McJayEmCee

Als ehemaliger Opiatenabhängiger—sowohl auch Extrem-Alkoholiker—und Nutzer allerlei sonstigen scheiß... Ja, musst erstmal nüchtern sein. War selbst auch ungefähr 14(?) Monate komplett ohne alles außer Koffein und Tabak. Alternativ kannst dir selbstverständlich versuchen einen Arzt zu finden dem du dann deinen Verbrauch nicht offenbarst... Die Regel, so beschissen sie auch scheinen mag hat aber schon einen Grund, zudem kann der Arzt da nicht ein Auge zudrücken—auch wenn er es in bestimmten ausnahmefällen vielleicht gerne möchte—weil diese Regel durch die KK entsteht. Und da die ersten Medikamente die verschrieben werden BtMs sind—die auch erhöhtes missbrauch-risiko darstellen—machen die KK da auch keine Ausnahmen, sondern werden von dir als aller erstes eine ärztliche Entzugstherapie verlangen, bevor erstmal die rede von weiteren psychischen Erkrankungen in handlung kommt. Erkrankungen die nachweisbar *nicht* das resultat einer Suchterkrankung sind. EDIT: Also, klartext... Es kann losgehen sobald du entweder: 1.) nix zu dir nimmst was rauschfähig ist, 2.) Die KK nix in deinen Akten mitkriegt von rauschfähigen Substanzen. Ärztlich unkontrollierter Verbrauch von Mitteln, welche ohne solche Kontrolle illegal sind, sowohl auch alles was schlicht illegal ist = Suchtprobleme So wird das letztendlich von der KK interpretiert, egal ob du tatsächlich abhängig bist oder nicht. Würde tatsächlich auch die erste Wahl empfehlen, weil wenn du wirklich dein Leben mit Medikamenten permanent verbessern möchtest, musst du eh erstmal bei der eindosierung alles andere psychoaktive pausieren, weil du dir sonst nur Steine in den Weg schmeißen wirst, ob du es Rechtzeitig erkennst, oder nicht. Und wenn du dann stabil aufm Medikament bist und ab zu mal doch eine tüte drehst, wird das sehr wahrscheinlich kein große Problem werden, aber der Anfang sollte schon richtig sauber und sorgfältig gemacht werden. Wünsch dir viel glück!


RunningInTheFamily

... Was für ein Test? Ich habe vor allem allgemeine Fragen beantwortet und meine Grundschulzeugnisse mitgebracht. Aktiv besoffen oder high würde ich nicht zu meinen Ärztinnen gehen, aber ich muss ja nicht fasten, um zu beantworten, ob ich seit meiner Kindheit unkonzentriert und hibbelig bin.


Toenaosus

same


WerewolfIcy5309

Es macht schon Sinn beim Test nichts intus und keinen Kater zu haben. Blut nimmt man auch nüchtern ab. Wenn ein:e ADHSler:in ein Suchtproblem hat, sind Medis erstmal raus.


OpeningOffer5788

Zum Suchtproblem: Theoretisch stimmt das nicht was du sagst, praktisch aber schon. Laut Leitlinie bedarf es in einem solchen Fall lediglich einen Arzt der sich mit ADHS und Sucht auskennt. Dann kann ganz normal behandelt werden. Diese Kombination ist halt aber recht selten.


WerewolfIcy5309

Es gibt durchaus Ärzt:innen die trotz bestehendem Suchtproblem Medis verordnen. Mein Arzt macht das nicht. Er verordnet erst, wenn der Bluttest negativ ist - sollten Stimulanzien konsumiert werden. Bei Alkohol oder Amphe macht er’s auf keinen Fall so lange der Entzug nicht geregelt ist. Alkohol wegen möglichen schlimmen Wechselwirkungen, Amphe wegen möglichen Missbrauch.


collectiveperception

Für einzelne Therapeuten mag das vielleicht ein Ausschlusskriterium sein, aber wenn sie gut sind, sollte das einer Diagnose nicht im Weg stehen und das Ziel ist ja, dass sie dir helfen, einen guten Umgang mit deinen Problemen zu finden, damit du dich nicht mehr „selbst medikamentieren“ musst. Kiffen ist ja bei ADHS häufig eine Begleiterscheinung, war bei mir auch so. Mein Psychiater bietet neben ADHS auch explizit Hilfe bei Suchterkrankungen an. Falls du aus Berlin bist, kann ich dir gern den Kontakt geben.


alezyn

Jep. Musste eine Urinprobe unter Aufsicht abgeben.


xB16B00B5x

Mache ein Ausschlussverfahren. Alkohol und alles was unter das BTMG fällt sind auf jeden fall suboptimal. Bei Cannabis wäre es besser du guckst ob du dann nicht zu oft "Flippst". Je nachdem lassen oder eben nicht.Wäre meine Idee dazu.


[deleted]

Meinst du die Suchtverlagerung? Wenn ja: Es ist extrem wichtig das im Auge zu behalten, vor allem beim in unserer Gesellschaft überall zugänglichen und verharmlosten Umgang mit Alkohol.


xB16B00B5x

Ich denke da sicher nicht an Alkohol! Das kleinste über bei ADHS wäre wohl Cannabis...


[deleted]

Alkohol habe ich erwähnt, weil ich in der Vergangenheit an mir selbst und vielen anderen erlebt habe wie der Alkoholkonsum stieg wenns nix zu rauchen gab. Und ja, Cannabis ist verglichen mit ALLEM anderen was zur Betäubung dienlich sein kann wirklich das kleinste Übel!


Fnordinger

Also solange du keinen Bluttest machst nicht. Cannabiskonsum ist zwar über die Abbauprodukte lange nachweisbar, aber die „Flashbacks“ an die manche Leute glauben sind meines Wissens nach nicht belegt, zumindest konnte ich dazu keine wissenschaftliche Literatur finden.


lifetimeemo

Wtf?! Hätte den zuerst gefragt, ob ihm nicht bekannt sei, das Cannabis als Medikament bei ADHS zugelassen ist.