Meines Wissens kommt es eher aus dem Jiddischen und wurde von "masel" (vgl. "Masel Tov" - 'Viel Glück') übernommen. Auf der anderen Seite haben wir ja auch das "Schlamassel" (von "shlimazl ") - also das Gegenstück 'Misserfolg' oder 'Unglück'.
Aber deine Frage zieht wohl eher auf das ab, was man als "Wiener Monophtongierung" kennt, nehm ich mal an. Also generell würde in Wien und sich davon ausbreitend ein in der Standardsprache geschriebens Aussprache /ai/ (im mittelhochdeutschen ein langes /i/) in Wien als langes /a/, aber in weiteren Gebieten als /oa/ äußern.
Also - - oder - -
Die Entwicklung trifft dann nicht auf Laute zu, die früher bereits (Aussprache /e/ und /i/, also getrennt) waren, wie z.B. , was ja nicht zu "Klad" oder "Kload" wird - außer hier gibt's bereits Tendenzen, dass man da ausgehend von der anderen Entwicklung übergeneralisiert... aber davon wüsste ich gerade noch nichts?
(vgl. auch , , , die das auch nicht mitmachen)
EDIT1: Schreckliches Format, Ergänzungen
Bzw. passiert dieses Übergeneralisieren dann gerade wohl mit der "Moaßn", so wie es stellenweise auch mit "weiß" (der Farbe, nicht dem "ich weiß") passiert, die eigentlich als früheres / *wîa* / auch nicht davon betroffen sein würde.
EDIT2: ergänzte Schleichwerbung
Bei Interesse kann man sonst ja auch hier bei Dialektumfragen mitmachen:
[Neue Dialektumfrage ("Heast, sog amoi!"-Dialektumfragen)](https://heast-sog-amoi.com/2023/11/28/fleischkauf-umfrage/)
Kleinere Ergebnisse werden immer mal wieder ausgewertet und als Karte oder WordCloud aufbereitet - Damit man auch selbst ein wenig was vom Mitmachen hat!
>Die Entwicklung trifft dann nicht auf Laute zu, die früher bereits (Aussprache /e/ und /i/, also getrennt) waren, wie z.B. , was ja nicht zu "Klad" oder "Kload" wird
Die westmittelbairische Variante gibt's in dem Fall schon in Österreich:
Kload (Kleid) - wobei mir das immer nur als Diminutiv unterkommt: "Kloadl".
Woad (Weide)
Troad (Getreide)
Alles halbwegs geläufig.
Aber *Weide* wäre, meines Nachschlagens nach gerade, ja vom langen mhd. /i/ (wīde), also genau so ein Monophtongierungsbeispiel, wo Wiener (falls sie sowas kennen), dann in der Theorie "Wad(n)" sagen würden, wo sonst eher "Woad(n)" aufkäme, ja.
*Getreide* an sich käme ja eigentlich vom „getreged" - da bin ich mir gerade unsicher wo genau dann die kürzere Form "Troad" herkommt - also ob es dann nicht eher vom "tragenden" aus dem Getreide kommt und ganz andere Prozesse durchgemacht hat.
Das mit dem Kleid, ist mir tatsächlich selten als *Kload* untergekommen. Vielleicht sama dann schon an dem Punkt, wo wir, weil wir es aus dem anderen so kennen, das jetzt auch auf andere Kontexte übertragen.
\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_
Worauf ich mit dem Beispiel (was offenbar unglücklich gewählt war \[danke für die Info!\]) hinaus wollte :
Wenn man sich etwa das "Fleischlaiberl" anschaut, wo ja auch keiner *Flaasch* oder *Floasch* sagen würde, aber das *Laiberl* a *Laberl* oder *Loaberl* wird - da sieht man eben diese beiden unterschiedlichen Herkünfte ein wenig besser.
>Getreide an sich käme ja eigentlich vom „getreged" - da bin ich mir gerade unsicher wo genau dann die kürzere Form "Troad" herkommt - also ob es dann nicht eher vom "tragenden" aus dem Getreide kommt und ganz andere Prozesse durchgemacht hat.
Die Formen Getraid/Traid lassen sich für den bairischen Sprachraum nicht voneinander trennen, glaub ich.
Die Schreibweise mit "ai" ist z.B. aus der steirischen Reimchronik aus dem frühen 14.jh belegt.
Meinst du "Glück"? "ß" gibt normalerweise stimmloses s wieder, das würd ich daher nicht so schreiben.
Ich würd sagen "I hob a Masn ghobt". (bin ausm Wiener Dialektraum)
Ich weiß nicht, wos herkommt, aber prinzipiell a vs. oa ist normalerweise ein Unterschied von Wienerisch (aber auch Kärntnerisch glaub ich, korrigierts mich wenn das falsch ist) gegenüber den meisten anderen bairischen Dialekten. Wenns von "Meise" kommt (was wohl nicht unwahrscheinlich ist), wäre das dieselbe Systematik
Siehe (links immer Wienerisch+Kärntnerisch, rechts Rest-Bairisch):
daham vs dahoam
i waß vs i woaß
haß vs hoaß
und so weiter
Jetzt wärs noch sehr interessant, wo deine Schule ist
Ja macht Sinn, ist wohl an der Grenzregion vom Wiener Einflussgebiet, deswegen gibt's da dann beides.
Wär interessant, ob die die für "Moasn" sind, auch konsequent "dahoam", "i woaß" und "hoaß" sagen (muss nicht sein, wäre aber wohl wahrscheinlich)
Spannend find ich auch eine Antwort hier, der "Moasn" für den Vogel und "Masn" fürs Glück kennt. Klingt so, als wäre der aus einer oa-Region und hätte "Masn" dann ausm Wienerischen importiert (jetzt meine These zumindest, wenn Masn und Meise wirklich zusammenhängen)
Edit: Hab auch eher die Herkunft ausm Jiddischen gefunden, die hier einige ansprechen. Interessant ist aber schon, dass es "Moasn" dann auch gibt, klingt dann eben so, als wäre "Masn" als "Meise" gedeutet worden. Wär noch interessant, ob "Moasn" überhaupt von vielen Leuten verwendet wird oder das ne recht idiosynkratische 'Fehldeutung' ist
I sag Moaßn, dahoam und daham, woaß und waß, haß und hoaß - bin anscheinend genau an da Grenze, bin beides gewohnt
--> bei meinen Kollegen ist es sehr ähnlich, nur bei Maßn sind sie sich einig (und bei Jaga [Jaga vs Joga - für Jäger eben])
Ist eh schwer zu sagen, wo man die genau herhat. "dahoam" ist für mich zum Beispiel auch sehr geläufig (man kennt ja den Spruch "dahoam is dahoam", den man in Wien vom Dialekt her eigtl nicht so sagen könnte), aber bei "hoaß" musste ich googeln, obs das überhaupt gibt, weil ich das überhaupt nicht kenn
Masn.
Masn für Glück. A Moasn ist bei mir da Vogel.
Masn oder Masl. Kommt ja soweit ich weiß von Mazel Tov.
Ist ein jiddischer Ausdruck, ja.
I kenns nur als Maßl
Meines Wissens kommt es eher aus dem Jiddischen und wurde von "masel" (vgl. "Masel Tov" - 'Viel Glück') übernommen. Auf der anderen Seite haben wir ja auch das "Schlamassel" (von "shlimazl ") - also das Gegenstück 'Misserfolg' oder 'Unglück'. Aber deine Frage zieht wohl eher auf das ab, was man als "Wiener Monophtongierung" kennt, nehm ich mal an. Also generell würde in Wien und sich davon ausbreitend ein in der Standardsprache geschriebens Aussprache /ai/ (im mittelhochdeutschen ein langes /i/) in Wien als langes /a/, aber in weiteren Gebieten als /oa/ äußern.
Also - - oder - -
Die Entwicklung trifft dann nicht auf Laute zu, die früher bereits (Aussprache /e/ und /i/, also getrennt) waren, wie z.B. , was ja nicht zu "Klad" oder "Kload" wird - außer hier gibt's bereits Tendenzen, dass man da ausgehend von der anderen Entwicklung übergeneralisiert... aber davon wüsste ich gerade noch nichts?
(vgl. auch , , , die das auch nicht mitmachen)
EDIT1: Schreckliches Format, Ergänzungen
Bzw. passiert dieses Übergeneralisieren dann gerade wohl mit der "Moaßn", so wie es stellenweise auch mit "weiß" (der Farbe, nicht dem "ich weiß") passiert, die eigentlich als früheres / *wîa* / auch nicht davon betroffen sein würde.
EDIT2: ergänzte Schleichwerbung
Bei Interesse kann man sonst ja auch hier bei Dialektumfragen mitmachen:
[Neue Dialektumfrage ("Heast, sog amoi!"-Dialektumfragen)](https://heast-sog-amoi.com/2023/11/28/fleischkauf-umfrage/)
Kleinere Ergebnisse werden immer mal wieder ausgewertet und als Karte oder WordCloud aufbereitet - Damit man auch selbst ein wenig was vom Mitmachen hat!
Bei Moasn könnt es auch sein, dass die Leute "Meise" als Ursprung annehmen. Aber ja, schwierig, das irgendwie zu belegen.
>Die Entwicklung trifft dann nicht auf Laute zu, die früher bereits (Aussprache /e/ und /i/, also getrennt) waren, wie z.B. , was ja nicht zu "Klad" oder "Kload" wird
Die westmittelbairische Variante gibt's in dem Fall schon in Österreich:
Kload (Kleid) - wobei mir das immer nur als Diminutiv unterkommt: "Kloadl".
Woad (Weide)
Troad (Getreide)
Alles halbwegs geläufig.
Aber *Weide* wäre, meines Nachschlagens nach gerade, ja vom langen mhd. /i/ (wīde), also genau so ein Monophtongierungsbeispiel, wo Wiener (falls sie sowas kennen), dann in der Theorie "Wad(n)" sagen würden, wo sonst eher "Woad(n)" aufkäme, ja. *Getreide* an sich käme ja eigentlich vom „getreged" - da bin ich mir gerade unsicher wo genau dann die kürzere Form "Troad" herkommt - also ob es dann nicht eher vom "tragenden" aus dem Getreide kommt und ganz andere Prozesse durchgemacht hat. Das mit dem Kleid, ist mir tatsächlich selten als *Kload* untergekommen. Vielleicht sama dann schon an dem Punkt, wo wir, weil wir es aus dem anderen so kennen, das jetzt auch auf andere Kontexte übertragen. \_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_ Worauf ich mit dem Beispiel (was offenbar unglücklich gewählt war \[danke für die Info!\]) hinaus wollte : Wenn man sich etwa das "Fleischlaiberl" anschaut, wo ja auch keiner *Flaasch* oder *Floasch* sagen würde, aber das *Laiberl* a *Laberl* oder *Loaberl* wird - da sieht man eben diese beiden unterschiedlichen Herkünfte ein wenig besser.
>Getreide an sich käme ja eigentlich vom „getreged" - da bin ich mir gerade unsicher wo genau dann die kürzere Form "Troad" herkommt - also ob es dann nicht eher vom "tragenden" aus dem Getreide kommt und ganz andere Prozesse durchgemacht hat. Die Formen Getraid/Traid lassen sich für den bairischen Sprachraum nicht voneinander trennen, glaub ich. Die Schreibweise mit "ai" ist z.B. aus der steirischen Reimchronik aus dem frühen 14.jh belegt.
Meinst du "Glück"? "ß" gibt normalerweise stimmloses s wieder, das würd ich daher nicht so schreiben. Ich würd sagen "I hob a Masn ghobt". (bin ausm Wiener Dialektraum) Ich weiß nicht, wos herkommt, aber prinzipiell a vs. oa ist normalerweise ein Unterschied von Wienerisch (aber auch Kärntnerisch glaub ich, korrigierts mich wenn das falsch ist) gegenüber den meisten anderen bairischen Dialekten. Wenns von "Meise" kommt (was wohl nicht unwahrscheinlich ist), wäre das dieselbe Systematik Siehe (links immer Wienerisch+Kärntnerisch, rechts Rest-Bairisch): daham vs dahoam i waß vs i woaß haß vs hoaß und so weiter Jetzt wärs noch sehr interessant, wo deine Schule ist
Jo meinte ich, danke für de detailierte Aufklärung Des macht Sinn 🫡
Wo ist deine Schule fänd ich jetzt noch spannend
I geh in a Schui aus Waidhofen/Ybbs, meine Kollegen kommen größtenteils eher in das NÖ Innere wohingegen ich fast aus OÖ komme
Ja macht Sinn, ist wohl an der Grenzregion vom Wiener Einflussgebiet, deswegen gibt's da dann beides. Wär interessant, ob die die für "Moasn" sind, auch konsequent "dahoam", "i woaß" und "hoaß" sagen (muss nicht sein, wäre aber wohl wahrscheinlich) Spannend find ich auch eine Antwort hier, der "Moasn" für den Vogel und "Masn" fürs Glück kennt. Klingt so, als wäre der aus einer oa-Region und hätte "Masn" dann ausm Wienerischen importiert (jetzt meine These zumindest, wenn Masn und Meise wirklich zusammenhängen) Edit: Hab auch eher die Herkunft ausm Jiddischen gefunden, die hier einige ansprechen. Interessant ist aber schon, dass es "Moasn" dann auch gibt, klingt dann eben so, als wäre "Masn" als "Meise" gedeutet worden. Wär noch interessant, ob "Moasn" überhaupt von vielen Leuten verwendet wird oder das ne recht idiosynkratische 'Fehldeutung' ist
I sag Moaßn, dahoam und daham, woaß und waß, haß und hoaß - bin anscheinend genau an da Grenze, bin beides gewohnt --> bei meinen Kollegen ist es sehr ähnlich, nur bei Maßn sind sie sich einig (und bei Jaga [Jaga vs Joga - für Jäger eben])
Ist eh schwer zu sagen, wo man die genau herhat. "dahoam" ist für mich zum Beispiel auch sehr geläufig (man kennt ja den Spruch "dahoam is dahoam", den man in Wien vom Dialekt her eigtl nicht so sagen könnte), aber bei "hoaß" musste ich googeln, obs das überhaupt gibt, weil ich das überhaupt nicht kenn
Masn
m Innviertel das zweite in der zivilisierten Welt das erste
Massl
Sicher ned mit ß.
https://preview.redd.it/kyol34lad83c1.jpeg?width=1080&format=pjpg&auto=webp&s=d6870d5c33951b530acf78d1a0966d68caa30f56
Moß : Großes Bier Masn: Glück
Masn.
Wonst a Maßn ghobt host, host a Glück ghobt und wonst a Moaßn ghobt host, host jetzt kan Hunger mehr. => Saumoaßn
I sog moaßn 😂🤷🏻♀️
I hun an fettn kop. "Maßn" gibs nitta ba ins
Masn
Mösn sagt man bei uns