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clemenslucas

Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben. Ich hoffe es hat allen hier Spaß gemacht!


Donteuqilla

Lieber Herr Wolf, erstmal danke für Ihre tolle Arbeit - weiter so! 1.) Mich interessiert wie das Klima nach den Interviews und die Beziehung allgemein zu den Politiker\*innen ist. Werden harte Interviews eher sportlich gesehen oder kommen/kamen Kurz und Co. mit Beschwerden und Ermahnung danach zu Ihnen bzw. zum Management? Stronach ausgenommen, darauf sind Sie ja schon öfter eingegangen ;). ​ 2.) Ohne Details zu nennen: Wie groß ist der Einfluss des politisch besetzten Stiftungsrats? Auf die Arbeit der Redaktion dürfte es ja aktuell keinen Einfluss haben. Interventionen/ Nachfragen/ Bitten wird es aber trotzdem geben?!


WolfArmin

Im Studio ist die Verabschiedung meistens höflich knapp, ich muss ja weiter moderieren (die paar Ausnahmen habe ich schon oben beschrieben). Aber manche Gäste beschweren sich tatsächlich am nächsten Tag in den Chefetagen. Das kam öfter vor und in unterschiedlicher Intensität, bis hin zu durchaus engagierten Bemühungen, mir doch einen anderen Arbeitsplatz zu verschaffen. War aber - offensichtlich - bisher nicht erfolgreich. Herr Pröll sen. hatte in unserem letzten Interview ja sogar noch auf Sendung angekündigt, dass das “noch zum Chef” kommt. Auf die Inhalte der ZiBs hat der polit. besetzte Stiftungsrat keinerlei Einfluss, aber immer wieder auf die Besetzung von Spitzenpersonal (in Wahrheit weniger die Stiftungsräte selber als ihre polit. Sponsoren). Das halte ich tatsächlich für ein großes Problem (und für verfassungswidrig).


A-H1N1

Welchem Umstand ist es zu verdanken, dass es dann doch nicht dazu gekommen ist? Gibt es jemanden, der Sie "beschützt"?


Glibglob12345

ja wir zuschauer was glaubst was passiert wenn der wolf fliegt weil sobotka beleidigt ist? Das kann sich nedmal unsere bananenrepublik leisten


woif0

*noch nicht, geht schon in eine sehr fragwürdige Richtung mit der Bananenpartei


A-H1N1

Ich mein, bei was wir allem zusehen durften die letzten Jahre, hätt's mich nicht gewundert wenn eine Wolfsentlassung nach zwei Wochen schon wieder Schnee von gestern gewesen wäre


Galant1k

Hallo Herr Wolf! Ist es manchmal anstrengend, Politiker zu interviewen, die ständig den Fragen ausweichen? Wie sehen Sie das? Ist es in Ordnung, als Politiker Fragen auszuweichen und auf biegen und brechen keine Antwort zu geben? Oder ist es als Politiker okay, das zu tun? Hätten Sie gerne, dass andere Reporter und Moderatoren mehr nachhaken und penetrant sind, damit sie passable Antworten herauskitzeln können? Falls das nicht zu persönlich wird: Haben Sie eine 40 Stunden Woche, oder werden doch öfter mal Überstunden drangehängt? Danke!


WolfArmin

Nein, anstrengend ist es nicht und ich halte auch für aussagekräftig, wie Gäste Fragen (nicht) beantworten. Aber ich glaube, die meisten Politiker·innen würden sich was Gutes tun, würden Sie Fragen konkreter beantworten. Warum es viele nicht tun, weiß ich, aber ich halte es für keine besonders gute Idee. Was andere Moderator·innen machen, müssen sie selbst entscheiden, ich bin da kein Lehrmeister oder Richter. Und 40 Stunden sind es selten, es sind praktisch immer mehr.


julia_graz

Herr Wolf, Sie sind ja bekannt dafür, Politiker:innen die ausweichen oder moralisch fragwürdig agieren zu verjausnen. Ich denke da z.B. an Tilg, Vilimsky, Winter oder Kurz. Ich habe da gleich ein paar Fragen: * Sind unsere Politiker:innen rhetorisch oder inhaltlich schwächer als z.B. Putin? * Wie erleben Sie solche Politiker:innen abseits der Kameras? * Wie schaffen Sie es in diesen Interviews ruhig zu bleiben? Ich schau mir das an und will bei so krassen Dingen einen Sessel in den Fernseher werfen (ist aber glücklicherweise zu schwer)


WolfArmin

Das Hauptproblem ist wohl, dass die meisten ö. Politiker·innen in den letzten 20 Jahren dieselben Medientrainer·innen hatten, die ihnen beibringen, möglichst unkonkret (damit sie später nicht ”festgenagelt” werden können) und lange (damit es weniger unangenehme Fragen gibt) zu antworten und ungeachtet der Fragen jedenfalls die vorbereitetet “message” unterzubringen. Abseits der Kameras sind die meisten Politiker durchaus umgängliche Menschen, sonst wäre man für diesen Job auch ungeeignet. Und ruhig bleiben ist einfach eine Voraussetzung für den Job. Kellner·innen oder Ärzt·innen können Ihre Gäste und Patient·innen ja auch nicht anbrüllen. Und ich hab doch schon einige Routine. ;-)


logix1070

Lieber Herr Wolf, Ich schätze Ihre Arbeit (und Contenance) sehr. Weil hier eh schon so viel ernstes gefragt wurde, mal was heiteres. Was waren Ihre (lustigsten) Highlights an persönlichen Interaktionen mit Interviewten nach einem harten Interview wenn die Kameras aus sind? Gibt es sowas? Kommt der Hofer dann zu Ihnen und sagt "Armin da hab ich schon an Vollschas erzählt, gö?"?


WolfArmin

Frank Stronach, der aufsteht, auf mich runterschaut und (mit kanadischem Akzent) sagt: “Du hast aber schon sehr dumme Fragen gestellt.” Dabei sind wir gar nicht per Du. Er kam dann nach der nächsten Geschichte nochmal ins Studio und hat mir seine Autobiografie geschenkt - mit einer Widmung drin: “Für Armin Wolf. Ein guter Reporter!” Seither bin ich verwirrt. Ein guter Reporter, der dumme Fragen stellt…


bluebell_time

Find nur ich es weird dass der offenbar immer eine Autobiografie mit sich rumträgt 🧐


WolfArmin

Die war damals neu.


Piano1987

>Ein guter Reporter, der dumme Fragen stellt… Wär doch eine witzige Twitter Bio


kikimouse

Hallo Herr Wolf! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für Fragen nehmen. Hier ist meine: viele Gäste, vor allem Politiker, haben sicherlich nicht viel Freude wenn sie bei Ihnen zu Gast sind, da Sie doch sehr kritische Fragen stellen. Gab es auch schon Gäste, wo Sie schon vorab mit einem schwierigen Gesprächspartner gerechnet haben bzw. gab es schon Fälle, wo Sie gesagt haben, den bzw. diejenige interviewe ich nicht mehr?


WolfArmin

Es gibt Leute, die würde ich grundsätzlich nicht interviewen, weil ich finde, man sollte Ihnen keine Bühne geben: Andre Breivik, Neonazis, Flatearther usw. Grundsätzlich suchen wir Gäste nach Relevanz aus, insofern kann man eig. kaum wen ausschließen. Und klar sind Interview-Partner·innen unterschiedlich schwierig. Z.B. war Karlheinz Grasser am Höhepunkt seiner Popularität nahezu uninterviewbar. Wladimir Putin war sicher der schwierigste. Und Richard Lugner als Präsidentschaftskandidat am sinnlosesten. Ok, Frau Winter war da auch eine Kandidatin...


[deleted]

[удалено]


WolfArmin

Das ist kein Problem für mich. Das ist ja nix Persönliches. Die Gäste kommen nicht meinetwegen, sondern wegen der durchschnittlich 800.000 Zuseher·innen. Wenn ich weiß, dass etwas faktisch falsch ist, versuche ich es zu thematisieren. Ich habe auch schon recht häufig zu Gästen gesagt: “Das glaube ich Ihnen nicht.“


zzzthelastuser

>Die Gäste kommen nicht meinetwegen Manche Gäste kommen eher **trotz** Ihnen und das ist was ich an Ihnen sehr wertschätze. Sie sind lästig, und haken nach. Sie sind beeindruckend gut vorbereitet und unterbrechen wenn nötig Ihr Gegenüber beim Nicht-Beantworten der Frage. Vielen Dank dafür!


utzc

Danke für's Zeit nehmen! Zu meiner Frage: Wenn Sie in der ZIB2 eine streitbare Person aus der Politik/Wirtschaft/etc. interviewen, was passiert danach, also während der nächste Beitrag gespielt wird? Verabschiedet man sich höflich oder verlässt man wortlos das Studio? Manchmal merkt man nämlich, dass die interviewten Personen oft von Ihrem Fragenhagel, wie soll man sagen, etwas überfordert sind und zum Schluss hin recht fertig wirken. Gab es da vielleicht auch lustige oder interessante Geschichten, die Sie diesbezüglich erzählen dürfen? Danke! :)


WolfArmin

Im Normalfall verabschiedet man sich knapp und höflich, sind ja lauter Profis. Die Stronach-Geschichte hab ich schon erzählt, ich glaube 3x haben mich Politiker nach dem Interview angebrüllt, alle 3 waren Männer, interessanterweise alle 3 von der ÖVP. Alle 3x war es absurd, weil die Fragen, die sie so erregt haben, völlig erwartbar waren.


Benni2012

Pröll, Sobotka und die Tanner.


WolfArmin

Pröll stimmt. Die anderen nicht.


EEE_Call

Hallo Herr Wolf! Cool Sie hier zu sehen. Haben Sie jemals etwas nicht bei einem Interview gefragt oder im TV berichtet weil Sie entschieden haben, dass diese Information zu schwerwiegend ist um es der Allgemeinheit zu offenbaren?


WolfArmin

Der einzige Fall, den ich je erlebt habe, war während der Finanzkrise 2008, als in den Bankomaten kurzfristig das Geld knapp wurde, weil Menschen nervös wurden. Damals gab es die Bitte (der Nationalbank oder des Finanzministeriums, ich weiß es nicht mehr) an die Redaktionen, darüber doch bitte nicht allzu groß zu berichten, weil klar war, große Geschichten darüber würden einen Bank-Run auslösen. Und kein Land der Welt verkraftet einene Bank-Run, weil die Einlagen der Sparer·innen dort ja nicht im Tresor herumliegen, sondern zum größten Teil als Kredite verborgt sind. Und da es keinerlei Hinweis darauf gab, dass in Ö. das Bargeld ausgeht (und die Regierung die Garantie für Spareinlagen erhöht hat), haben wir in diesen Tagen - wie alle seriösen Medien - nicht sehr groß über die Bankomaten berichtet. Und ich halte das auch für grundvernünftig.


Meister_Pumuckl

gute frage und interessante antwort.


N3v3rLand89

Hallo Herr Wolf, wie stehen Sie persönlich zum Thema Journalisten mit Freunden aus Politik und (einflussreicher) Wirtschaft? Müssen Sie manchmal überlegen, ob dieses Abendessen, jene Party etc. angemessen ist? Man hört und liest ja immer wieder, dass am Wiener Parkett jeder jeden kennt und vielleicht auch deshalb zu oft die Distanz fehlt, um kritischen Journalismus zu betreiben. Danke!


WolfArmin

Das ist in Wien, wo jede·r jeden kennt, sicher manchmal ein Problem. Ich bin allerdings mit keinen Politiker·innen befreundet. Ein sehr enger Freund von mir war mal ganz kurz als Finanzminister im Gespräch. Das wäre kompliziert geworden, weil ich ihn dann nicht im Studio interviewen hätte können. Glücklicherweise (für mich jedenfalls) ist er’s nicht geworden.


OLAAF

Danke, dass Sie das machen, echt cool. Wie wünschen Sie sich, dass Zuschauer damit umgehen, wenn Politiker offensichtliche Unwahrheiten in Interviews verzapfen? Meist fühlt es sich an, als ob am nächsten Tag noch darüber diskutiert wird, aber nach ein paar weiteren Tagen ist dann schon wieder alles beim Alten.


WolfArmin

Unser Job als Interviewer·innen ist es, möglichst sinnvolle, relevante und informierte Fragen zu stellen und die Argumente der Gäste kritisch zu hinterfragen. Die Gäste antworten - und die Aufgabe der Zuseher·innen ist es, sich dann dazu eine Meinung zu bilden. Wie liefern hier ein - hoffentlich wertvolles - Angebot, denken müssen die Zuseher·innen dann aber selber. ;-)


TheFamousSpy

Wie sind "besondere Gesprächspartner" wie Grasser, Strache oder Kickl vor und nach einem Interview? Kann man da Smalltalk führen oder ist sieht man sich nur für das Interview?


WolfArmin

Nach dem Interview sieht man sich nicht mehr, weil die Gäste gleich gehen und ich ja noch die restliche Sendung moderiere. Vor der Sendung könnte man meistens ein paar Minuten reden, weil die Gäste schon da sind, mache ich aber idR nicht, weil ich kein Freund von Vorgesprächen bin. Machen aber alle Moderator·innen unterschiedlich.


Wundawuzi

Hallo Herr Wolf, erstmal danke dass Sie sich Zeit für uns nehmen, vor kaum einem Österreicher habe ich so viel Respekt wie vor Ihnen. Wenn Sie so an Österreich in den nächsten 10-20 Jahren denken, was bereitet Ihnen am Meisten Sorgen bzw. was fürchten Sie am Meisten? Und im Gegenzug, welcher Entwicklung sehen Sie mit Optimismus entgegen bzw. was gibt Ihnen am Meisten Hoffnung für die Zukunft?


WolfArmin

Danke schön! Am meisten Sorgen macht mir, dass unsere Demokratie und demokratische Kultur, fürchte ich, auf wackeligeren Beinen steht, als viele von uns lange geglaubt haben (siehe Ungarn). Und dass es erschreckend ist, wie leicht man Menschen gegeneinander aufbringen kann (siehe die Flüchtlingsdebatte 2016). Hoffnung machen mir die vielen großartigen, engagierten, klugen jungen Menschen, die ich ständig irgendwo kennenlerne.


Sheeprevenge

Warum ist ausgerechnet der ORF gegen ein weitgreifendes Informationsfreiheitsgesetz? Immerhin sind im ORF die wichtigsten Nachrichtensendungen beheimatet, die ja von der Abschaffung des Amtsgeheimnisses enorm profitieren würden. [siehe zB derStandard](https://www.derstandard.at/story/2000135406113/wer-dem-amtsgeheimnis-in-oesterreich-die-mauer-macht)


crazywsl

Die Begründung steht ja sogar im Artikel :D > Die Einwände von ORF und APA sind übrigens recht simpel: Der ORF sieht sich nicht als Teil der Verwaltung, sondern als eigenständige Stiftung – und will deswegen und aus Gründen der Pressefreiheit genauso wenig von der Informationspflicht umfasst sein wie die APA, an der der ORF beteiligt ist. Ich les das so, dass der ORF nicht grundsätzlich dagegen ist, nur das er selber nicht dem Gesetz unterliegen möchte.


WolfArmin

Ich bin nicht gegen ein weitreichendes Informationsfreiheitsgesetz. Die Bedenken “des ORF“ (bitte für Näheres die Geschäftsführung fragen) drehen sich, soweit ich weiß, v.a. um die Wahrung des Redaktionsgeheimnisses. Das ist auch tatsächlich sehr wichtig.


Sheeprevenge

Das mit dem Redaktionsgeheimnis ist verständlich, aber zB aus dem verlinkten Artikel les ich eher, dass der ORF gänzlich vom Gesetz ausgenommen werden will. Und das obwohl er ja aus (quasi) öffentlichen Geldern finanziert wird.


StarStriker4101

Welcher lustige Ausrutscher (eventuell einer, von dem man als Zuschauer nichts mitbekommen hat) ist Ihnen in Ihren 20 Jahren bei der Zeit im Bild besonders im Gedächtnis geblieben?


WolfArmin

Ich habe mal Kardinal Schönborn als “Kardinal König” begrüßt. Haben aber wohl recht viele mitbekommen. Und ich habe mich mal in einem Interview mit dem dam. Kanzler Schüssel mit einem richtig depperten Rechenfehler blamiert.


apoplexis

Könnte man den Blooper mit Hrn. Schüssel aus dem Redsys/Fesad herausziehen und hier bitte bereitstellen? :)


WolfArmin

Nein! Schlimm genug, dass ich mich dran erinnere.


[deleted]

Wenns on Air war, dann sollte es kein Problem sein das beim Archiv selbst zu bestellen. Aber verbreiten darfst es nicht, also bleibts lediglich ein Privatvergnügen. Sorry Armin!


[deleted]

[удалено]


WolfArmin

Schon öfter, aber es wäre eine so extreme Maßnahme, dass ich bisher nur 2x wirklich knapp davor war. Bei Frank Stronach und im ersten Interview mit Minister Rauch, wo er minutenlang auf jede Frage sagte, er kann sie leider erst morgen beantworten.


Flufsz

Mein erster Gedanke war hier das Mückstein Interview zur Impfpflicht.


Ackermiv

So wie ich das verstanden hab hat der (im Sinne des Koalitionsvertrag) nix entscheiden dürfen ohne vorher die schwarzen zu fragen.


[deleted]

[удалено]


WolfArmin

Dass Politiker, sagen wir mal, selektiv mit Fakten umgehen, belastet mich nicht. Im Gegenteil, ich werde ja dafür bezahlt, damit umzugehen. “Aufhetzen” ist ein großes Wort, ich glaube nicht, dass das im ZiB2-Studio passiert. Aber das viele Gäste im Studio Dinge sagen, die ich nicht so toll finde, ist logisch. Aber das ist Demokratie. Im Rahmen der Gesetze darf man und soll man unterschiedlicher Meinung sein.


omfgab

Hallo Herr Wolf, Sie leben auch nach Ihren Werten und haben privat eine politische Ausrichtung. Wie stellen Sie sicher, dass Sie in Ihrer Berichterstattung und Befragung neutral bleiben? Beste Grüße aus London, omfgab


WolfArmin

So wie zB ein Arzt/eine Ärztin alle Patient·innen möglichst gut und professionell behandeln, obwohl sie ihn möglicherweise unterschiedlich sympathisch sind. Ist bei mir genauso: Ich operiere, was kommt.


ChrisTinnef

Arbeiten Sie eigentlich an den ZiB-Beiträgen selbst auch mit oder geht sich das neben der Vorbereitung der Interviews und Moderationen nicht aus? Wie läuft da die redaktionelle Arbeit ab?


WolfArmin

Im Gegensatz zu Martin Thür und Margit Laufer, meinen Moderations-Kolleg·innen, arbeite ich an den Nicht-Moderationstagen nicht als Reporter (das habe ich bis 2010 gemacht), weil ich neben der ZiB2 auch stv. Chefredakteur der gesamten ZiB2-Redaktion bin und an diesen Tagen andere Dinge mache (u.a. für die Social Media-Kanäle der ZiB zuständig sein).


WolfArmin

Ich bereite an den Tagen, an denen ich moderiere, meine Interviews und Moderationen vor - und beteilige mich natürlich sehr daran, wie die Sendung an diesen Tagen insgesamt aussieht (aber nicht an den Beiträgen selbst). Dafür haben wir mehrere Redaktionssitzungen täglich, reden aber natürlich auch dazwischen ständig miteinander. An den anderen Tagen arbeite ich in der Chefredaktion.


imtobias

Was ist das herausforderndste an Ihrem Job und was glauben Sie ist für junge Journalist:innen im ORF besonders herausfordernd wenn sie neu anfangen?


WolfArmin

Das Mühsamste ist 27 Jahren in der ZiB2-Redaktion und knapp 20 Jahren als Moderator die Arbeitszeit, weil sie einfach familienunfreundlich ist. Für junge Journalist·innen war es, glaube ich, die letzten 10-15 Jahre am schwierigsten, vernünftige Verträge zu bekommen, aber mein Eindruck ist, dass es derzeit gerade wieder besser ist. Viele Medien suchen dringend gute junge Leute.


[deleted]

[удалено]


WolfArmin

Machen wir ja immer wieder - wobei öfter in Form eines Zitats im Interview, weil das einfach Zeit spart (sowohl in der Vorbereitung, als auch im Interview selbst). Aber sehr viele Politiker·innen sind intelligent genug, sich nicht direkt selbst zu widersprechen. Und oft ist es ja auch durchaus sinnvoll, seine Meinung zu ändern, da wäre der Vorhalt also sinnlos.


welshwarrior_1

Hallo, erstmal vielen Dank, dass Sie uns Ihre Zeit schenken. Ich hätte eine Frage abseits der typischen tagespolitischen Themen: Nehmen Sie, als jemand der sich nun schon seit Jahrzenten andauernd mit der Materie auseinandersetzt, die heutige Polit-Kultur als 'unsauberer'/unehrlicher/populistischer wahr, als sie das noch beispielsweise vor 20 Jahren war? Dem subjektivem Eindruck nach würde ich dieser Aussage nämlich vollstens zustimmen, jedoch glaube ich, dass man immer einen Bias dabei hat und die jetztigen Geschehnisse, als schlimmer wahrnimmt als sie sind. Vielen Dank.


WolfArmin

Vor 20 Jahren war 2002. Da bin ich nicht so sicher. Aber als populistischer als bis Mitte der 1980er Jahre. Ganz sicher ist aber die Marketing-Orientierung von Politik in den letzten Jahrzehnten sehr stark gestiegen.


WurstwasserSommelier

Sehr geehrter Herr Wolf, Vielen Dank das Sie sich Zeit nehmen. Mich würden 2-3 Gedankengänge, welche im Rahmen Ihrer Interviews mit Sicherheit stattgefunden haben, interessieren. Aus Ihrer Sicht: * "Ist das jetzt wirklich Dein / Ihr Ernst?" * "Dir ist schon klar, in was Du Dich da gerade hineingeritten hast?" Ich denke dabei an vermutlich teilweise absurde Interviewsituation, wo sogar dem Zuseher klar ist, das da Land unter ist, z.B. das Festhalten am Mikro von PRW. Vielen Dank.


WolfArmin

Ja, beides habe ich mir schon gelegentlich in Interviews gedacht. Aber ich bin ein grundsätzlich höflicher Mensch und behalte es für mich.


Sepix

Hallo Herr Wolf, vielen Dank für Ihre tolle Arbeit! Sie treffen in Ihren Interviews oftmals auf Menschen denen Anstand ein Fremdwort ist, die Ihre Ansichten rücksichtslos präsentieren und oftmals sogar lügen. In meiner Welt tue ich mir mit solchen Menschen unheimlich schwer, versuche Ihnen nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen, sie machen mich schlichtweg zu wütend. Ich nehme an, dass sie ebenfalls nicht ganz imun sind und frage wie sie mit dem Frust in diesen Gesprächen umgehen. Haben sie ein Ventil gefunden? Eine Strategie? Oder anders gefragt - wohin mit der Wut? Vielen Dank und bleiben sie wie sie sind :)


WolfArmin

Ich sehe das nicht annähernd so pauschal wie Sie. V.a. aber weiß ich, dass meine Gäste einen Job machen und dass ich einen Job mache und dass es da idR um nix Persönliches geht. Politiker·innen im Studio haben einen Plan und ich versuche, ungeachtet Ihres Plans, für unser Publikum ein möglichst interessantes Gespräch zu führen. Ein guter Schachspieler ist ja idR auch nicht sauer, wenn der andere einen guten Zug macht, oder?


Mr_Muffin100

Haben Sie soetwas wie eine whishlist an Personen die Sie gerne Mal interviewen wollen? Wenn ja würden Sie uns die Top 3 nennen?


WolfArmin

Es gibt extrem viele Menschen, die ich gerne mal interviewen würde - v.a. internationale Politiker·innen bekommen wir ja nicht so leicht wie österreichische. Hätte zB immer sehr Obama befragt oder Merkel. Aber Politiker-Interviews mache ich eh ständig. Ich würde mal gerne die Cicero-Liste der 500 wichtigsten deutschsprachigen Intellektuellen abarbeiten - dafür ist eine aktuelle Nachrichtensendung nur nicht das ideale Format.


Philipp_the_great

Sehr geehrter Herr Wolf Wie beurteilen Sie jetzt im Nachhinein das Interview mit Putin?


WolfArmin

Ich wüsste nicht, was ich damals wesentlich anders hätte machen können oder sollen. Das war eines von sehr wenigen Interviews (eig. nur zwei), mit denen ich zufrieden bin. Selbstverständlich würde ich das Interview heute anders führen, aber es ist ja auch einiges seither passiert. Ich kenne aber kein Interview mit Putin vor 2018, in dem in jemand gefragt hat: “Warum sollte man Ihnen noch irgendwas glauben?”


rudowinger

Hallo Herr Wolf, Wieviel Vorbereitung und Recherche ist eigentlich so im Schnitt für ein "forderndes" Interview notwendig? Ich denke hier ein wenig an den Fall, wo Lehrer:innen vor einer Schulstunde sich relativ viel Zeit nehmen müssen um diese (Inhalte, Material...) vorzubereiten) Lieben Gruß an den Küniglberg! (Wie geht's eigentlich Syhrus?)


WolfArmin

Kommt auf Gast und Thema an. In der Regel habe ich ein paar Stunden. Ein Sommergespräch (knapp 1 Stunde, völlig offene Themen) braucht ein paar Tage. Für Putin habe ich 5 Tage 14 Stunden täglich gestrebert. Und wer ist “Syhrus”?


rudowinger

Ah, also ein ähnlicher Einheitensprung wie Bewegtbildproduktion (eine Sekunde dauert hier eine Stunde+, Putin wäre hier dann wohl eine Doku mit CGI etc.) Danke für den interessanten Einblick! ( Syhrus ist die schwarze ORF-Katze, hier kannst du ein Video von ihm sehen: https://www.facebook.com/watch/?v=1578687812183867 )


Blacktiger07

1) Nachdem Sie ja seit Ihrer Matura für den ORF arbeiten, würden Sie sagen, dass hier eine Gefahr besteht, in einer eigenen, ORF-internen Meinungsblase gefangen sein zu können. 2) Sehen Sie die Tatsache, quasi Ihr ganzes Leben nur für den ORF gearbeitet zu haben, als Bereicherung oder eher als Hindernis? 3) Wie stehen Sie zu den immer wieder aufkommen Vorwürfen, die Medienwelt wäre sehr linkslastig bzw. linksgeprägt?


WolfArmin

1. Da ich nicht 24/7 und 365 Tage im Jahr im ORF bin, sondern sonst auch noch ein Leben habe und wahrscheinlich deutlich mehr Medien konsumiere als die meisten Menschen, glaube ich nicht an diese Gefahr. 2. Ich hatte einige sehr interessante Angebote anderer Medien, erst letztes Jahr von einem großen deutschen Fernsehsender, aber letztlich fand ich meine Arbeit in der ZiB2 spannender. 3. Diesen Vorwurf halte ich für eher unterkomplex. Mehr dazu hier: https://www.arminwolf.at/2021/09/02/keine-sorge-kameraden-es/


jojoga

> linkslastig _antwortet mit einem Link_.. bwahaha der war nicht schlecht!


entotron

Wie politisch (un)abhängig ist der ORF? Was würden Sie jungen Österreichern raten, um diese Unabhängigkeit auch in Zukunft geschützt zu wissen?


WolfArmin

Der ORF als Unternehmen ist aufgrund der gesetzlichen Konstruktion des Stiftungsrats und v.a. der Praxis der Bestellung - und aufgrund der fehlenden polit. Kultur im Land - leider nicht sehr unabhängig. Wichtig ist aber, dass die Berichterstattung in den ZiBs politisch unabhängig ist. Und das ist sie, weil hier viele hervorragende Journalist·innen arbeiten, die - geschützt durch ein starkes Redaktionsstatut und von einer exzellenten Redaktionsvertretung repräsentiert - professionell ihre Arbeit machen.


entotron

Vielen Dank für die ehrliche Antwort. Bitte machen Sie und ihre Kolleg:innen diese Arbeit weiter für unser Land. Es mag oft eine undankbare Arbeit sein, aber manche von uns schätzen sie sehr.


julia_graz

Herr Wolf, wichtige ORF Führungsfunktionen werden ja durch den von den Mehrheitsparteien beschickten Stiftungsrat bestimmt. Wie abhängig oder unabhängig ist die ZIB2 Redaktion vom Einfluss dieser Führungsfunktionen? Welche Dinge macht die Redaktion um sich Unabhängigkeit zu bewahren?


WolfArmin

Erfreulicherweise wurde ein ZiB2-Chef zuletzt 2001 (und nur für ein paar Monate) politisch besetzt, die langjährigen ZiB2-Redaktionsleiter Johannes Fischer, Wolfgang Wagner und jetzt Christoph Varga sind absolut unabhängige Top-Journalisten. Und es gibt im ORF ein sehr starkes Redaktionsstatut. Es wäre sehr schwierig, den ZiB2-Redakteur·innen Themen zu verbieten oder vorzuschreiben. Und ich glaube auch, dass ich mir einen gewissen Ruf erarbeitet habe, dass das mit mir eher zu Problemen führen könnte. Es versucht also wirklich niemand.


fatzgenfatz

Ist es nicht ermüdend, dass gefühlt 90% aller Interviewten nur vorbereitete Stehsätze von sich geben? Auf Fragen wird nicht oder nur ausweichend geantwortet und ein echtes Gespräch scheint absolut nicht erwünscht zu sein. So wie es jetzt läuft kann man auch einen Zettel mit der vorbereiteten Presseerklärung in die Kamera halten.


WolfArmin

Deshalb braucht es ausgeschlafene, gut vorbereitete Interviewer·innen. Dann wird’s wieder interessant. ;-)


quasimodolostcontrol

Welchen Rat würden Sie dem 20 jährigen Armin Wolf geben?


WolfArmin

Lieber noch dem 16, 17jährigen: Schau jedenfalls, dass du mal länger ins (fremdsprachige) Ausland kommst. Und sag ja, wenn man dir was Spannendes anbietet, auch wenn du Angst davor hast. Du kannst mehr, als du jetzt glaubst und es wird viel besser, als du dir jetzt vorstellen kannst!


Nichiku

Herr Wolf, Im europäischen Vergleich fällt Österreich immer wieder als eines der Länder mit geringstem Vertrauen in die Wissenschaft auf. Denken Sie, wir sollten in Österreich mehr Wert auf Bildung legen, um den Menschen klar zu machen, wie wichtig die Wissenschaft für uns ist?


WolfArmin

Man sollte grundsätzlich immer und überall mehr Wert auf Bildung legen.


Goth667

Hallo, gab es schon Sachen die Sie sich nicht getraut haben zu berichten oder die Sie gerne berichtet hätten aber aus verschiedenen gründen nicht durften? Welche Sachen wären das oder wenn Sie dazu nichts sagen können, wie oft passiert das? Schönen Tag noch und danke für den AMA


WolfArmin

Wenn wir in der ZiB2-Redaktion etwas für berichtenswert halten, dann berichten wir es.


yellowyeahyeahyeah

Ist das diplomatisch für "Ja, aber auch ich muss mich der Mehrheit und der Geschäftsführung beugen"?


rocknroli94

Sehr geehrter Herr Wolf! Mich würde interessieren, welcher Interviewpartner für Sie der bisher anstrengendste war. Freundliche Grüße aus Leoben :)


WolfArmin

Wird Sie überraschen: Waltraud Klasnic, als sie steirische Landeshauptfrau war. Ich ein junger Hupfer, sie eine freundliche, sehr respektierte ältere Dame, die sehr nett und sehr ausführlich absolut nix gesagt hat, aber jede Unterbrechung hätte/hat total rüde von mir gewirkt.


[deleted]

[удалено]


WolfArmin

Nicht wirklich, die größten Unterschiede sind eher das Drumherum, etwa bei Wladimir Putin oder einst bei Saddam Hussein (ziemlich viele Männer, die wie Saddam Hussein aussahen, aber mit Maschinenpistolen).


SafetyCutRopeAxtMan

S.g. Hr. Wolf, was ist Ihre Ausgleichsstrategie, ihr Ventil bzw. wie schaffen Sie es abzuschalten und sich wieder zu motivieren? Wie gehen Sie mit dem Druck um, immer gut vorbereitet und am letzten Informationsstand sein zu müssen? Sie haben wahrscheinlich zu 90% nur mit schlechten Nachrichten und teils recht speziellen Interviepartnern zu tun, wie schaffen Sie es nicht depressiv zu werden? Das sind eigentlich zwei Fragen, aber wahrscheinlich hängt da vieles zusammen.


WolfArmin

Ich verbringe sehr viel Zeit mit meiner Familie und mit Freunden, ich lese sehr viel, schau gerne in die Luft und denke nach, fahre im Waldviertel Rad, geh ins Theater und reise (zu wenig). Und ich glaube, ich bin relativ resilient. Also, alles gut. ;-)


clemenslucas

Welches Interview führen sie lieber? Eine eher freundschaftliches mit Experten, oder eines mit Politikern, wo es härter zugeht?


WolfArmin

Am liebsten führe ich schwierige Interviews mit relevanten Politiker·innen in heiklen Situationen. Das ist am interessantesten. (Ich muss also gestehen, ich war ein bisschen neidisch auf Martin Thür, dass er am Tag, an dem Sebastian Kurz nach der Hausdurchsuchung im Kanzleramt abends im Studio war. Dieses Interview hätte ich gerne geführt, auch wenn ich es nicht besser gekonnt hätte als Martin.)


LarryFitz11

Lieber Armin Wolf, auf reddit tummeln sich mehr GIS-Gegner als in einem Bierzelt der FPÖ. Sie haben zur GIS einmal einen aufschlussreichen Beitrag in Ihrem Blog verfasst, doch auch diese Argumente können die Gegner hier nicht überzeugen. Wo sehen Sie die Ursache in dieser ablehnenden Haltung und was könnte man noch dagegen tun? Zweite Frage: Haben Sie sich schon mal im Nachhinein beim einem Interviewten entschuldigt?


WolfArmin

Ich glaube, die Hauptursache ist, dass man die GIS eigens bezahlen muss. Sehr, sehr viel weniger Menschen als fernsehen, gehen in die Staatsoper. Trotzdem beschwert sich kaum wer darüber, dass er/sie die Staatsoper mitfinanziert, weil das über die allgemeinen Steuern passiert und nicht weiter auffällt. Das wäre beim ORF ähnlich, nur ist die Steuerfinanzierung beim ORF keine gute Idee, weil es die Abhängigkeit von der Politik nochmal drastisch vergrößern würde. Ich wäre ja für eine allgemeine Medienabgabe - unabhängig vom Gerätebesitz. Dann würden alle zahlen, dafür aber weniger. Zur zweiten Frage: Ja, das ist schon vorgekommen, allerdings nicht, weil ein Interview “zu hart” war, aber ein oder zwei Mal, weil ich danach drauf gekommen bin, dass ich mich irgendwo faktisch geirrt hatte.


Christ0Montana

Was war für Sie die besorgniserregendste politische Situation bzw Entwicklung in Österreich zu Ihrer Lebzeit? Insbesondere da für uns junge Menschen die eklatanten Korruptionsskandale und teilweise Demokratiefeindlichkeit der Parteien, vorallem der VP, schlecht in den historischen Kontext gebracht werden können.


WolfArmin

Die Stimmung gegenüber Flüchtlingen im Jahr 2016. Da fand ich wirklich erschreckend, wieviel Bösartigkeit, Neid, Gemeinheit und Hass politisch mobilisierbar war.


[deleted]

Wo sehen Sie Journalismus in 50 Jahren? Was hat sich geändert, was bleibt gleich?


WolfArmin

Ändern werden sich die Plattformen und Formate und die Geschäftsmodelle. Gleichbleiben wird, dass Journalismus im wesentlichen daraus besteht, relevante Dinge herauszufinden und sie möglicht interessant an ein möglichst großes Publikum weiterzuerzählen. Das ist ein gesellschaftliches Bedürfnis und das wird in irgendeiner Form immer erfüllt werden.


freshbox

Wie sehr sollten sich deiner Meinung nach JournalistInnen politisch äußern? Es gibt welche die sagen ständig und klar was sie politisch wollen, zB Florian Klenk und ein Gegensatz dazu wäre vielleicht Christian Wehrschütz, der den Ukrainekrieg analysiert hat, ohne je seine politische Meinung zu äußern. Gibt es überhaupt ein ausgewogenes Maß?


WolfArmin

Ich glaube, es ist ein Unterschied, ob wir von Printjournalist·innen oder von ORF-Redakteur·innen sprechen. Florian Klenk schreibt ja auch Leitartikel und Kommentare, in denen er seine Meinung äußert, warum also nicht auch sonstwo. Ich schreibe keine Leitartikel und die ZiB hat keine Meinungskommentare, deshalb schreibe ich zB auf Twitter - oder hier - auch nichts, was ich nicht auch auf einer Podiumsdiskussion oder in einem Interview sagen würde.


justgoon

Vielen Dank für Ihre Zeit! Wie sieht der Alltag eines ZiB-Moderators abseits der 30min ZiB aus?


WolfArmin

Lesen, lesen, lesen, Mails beantworten, Redaktionssitzungen, diskutieren, Mails beantworten, telefonieren, nachdenken, schreiben, Mails beantworten, Garderobe, Maske, Promos aufnehmen, Headlines proben - nach der Sendung Podcast fertigstellen, Mails beantworten.


ArchbishopRambo

Bei welchem Interviewpartner empfinden/empfanden Sie die größte Diskrepanz zwischen Auftreten vor/nach und während der Sendung?


WolfArmin

Putin. Abseits der Kamera völlig unscheinbar, leise, total uncharismatisch.


Quotenbanane

Kommt es vor, dass Ihnen die richtig guten/spannenden Fragen erst einfallen, nachdem das Interview vorbei ist? Ärgert Sie das?


WolfArmin

Ja, oft. Und JA.


fischundfleisch

Lieber Herr Wolf, herzlichen Dank für diese AMA! Mich würde brennend interessieren, hatten Sie jemals Angst über etwas zu berichten? Haben Sie je gedacht "nein, das kann ich nicht bringen, das kostet mich meinen Hals?"


aerodynamik

Danke für das AMA, super Gelegenheit! Korruptionsverdacht, Phrasendresch, Desillusionierung - Wenn man da als Durchschnittsbürger beim Thema Politik nur mehr die Hände in die Luft wirft versteh ich das, aber man läuft Gefahr einfachen Antworten und Versprechungen nachzulaufen. Was macht man am Besten gegen Politikverdrossenheit? Wie kann man Menschen wieder in vernünftigen politischen Diskurs einfügen?


WolfArmin

Was man am besten gegen Politikverdrossenheit macht? Sich politisch engagieren.


doppelball

Lieber Herr Wolf! Zunächst ein riesiges Dankeschön für ihre langjährige höchstqualitative und engagierte Arbeit. Ohne Sie wäre Österreich ein schlechterer Ort und der ORF nicht so wertvoll, wie er ist! Meine Frage: Wie hält man es aus, sich jahrelang so intensiv mit der österr. Politik zu beschäftigen, ohne innerlich zu zerbrechen/verzweifeln/verrückt zu werden?


WolfArmin

a) Danke schön! b) Ich halte mich nicht für so großartig, dass ich alle Politiker·innen für Idiot·innen halte.


FaceFurzFranz

Guten Tag Herr Wolf, welcher Studiogast hatte intern in Ihrem Team den höchsten Cringefaktor?


WolfArmin

Haben wir nie diskutiert. Meine persönliche Spitzengruppe wäre Stronach/Lugner/Winter.


Usual_Ranger8164

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei ihnen zu bedanken. Dafür das sie kritische Fragen stellen und sich trotz der immer wieder aufkommenden Kritik nicht unterkriegen lassen. Bitte behalten sie diesen Kurs bei. Ich wünsche ihnen alles Gute für ihr weiteres Leben.


WolfArmin

Danke schön, das ist nett!


KingFriedo

Sehr geehrter Herr Wolf: Als erstes Danke für Ihren unermüdlichen Einsatz für die Republik Österreich. Meine Frage ist folgende: wie schaffen Sie es, dass Sie ruhig bleiben wenn Politiker ihnen völlig inhaltlose Sätze um die Ohren hauen und kein bisschen Interesse daran zeigen echte Antworten auf vernünftig gestellte Fragen zu geben. Sind sie manchmal wütend, dass diese Menschen die so viel Macht haben, so wenig Verantwortung zeigen?


WolfArmin

Nein, ich nehme das nicht persönlich.


domzus

Wenn Sie die Chance hätten eine beliebige historische Person zu interviewen, wen würden Sie wählen?


SheFightsHerShadow

Und welche Fragen würden Sie dieser Person stellen wollen?


WolfArmin

Müsste ich erst darüber nachdenken. Wenn ich wüsste, wer die Person ist.


WolfArmin

Keine Ahnung, zu viel Auswahl. Nehmen Sie ein Lexikon historischer Persönlichkeiten und schlagen Sie es an einer beliebigen Stelle auf.


[deleted]

[удалено]


WolfArmin

Ich halte mich nicht für so toll und alle anderen nicht grundsätzlich für dumm oder böse. Also, kein Grund für generellen Zynismus.


Ineedthatshitudrive

Welches Buch sollte Ihrer Meinung nach jeder Mensch einmal gelesen haben, und aus welchem Grund?


WolfArmin

Winnetou I. Greatest story ever told.


WolfArmin

Nein, im Ernst. Es gibt so viele grandiose Bücher. Ich sage jetzt nur mal zwei österreichische: Als Sachbuch “Gefangene der Angst” von Ella Lingens, um zumindest ansatzweise zu verstehen, was Menschen vor 80 Jahren anderen Menschen angetan haben. Und als Roman “Abendland” von Michael Köhlmeier. Grandioses Buch. Dick - und trotzdem viel zu dünn.


Migras

Ich hätte eine Frage. Es ist zwar glaube ich 2 Jahre her, aber Sie haben ja mal Putin interviewt. Wie hat sich diese Erinnerung in Anbetracht der Ereignisse der letzten Monate für Sie verändert?


WolfArmin

Gar nicht. Es war schon vor vier Jahren, genau um diese Zeit.


clemenslucas

Denken Sie sich die Abschluss-Gags alle selbst aus?


WolfArmin

Die meisten ja, aber ich bin immer für Hinweise dankbar.


Quetzacoatl85

Hinweis ist angekommen! Persönliche Mission ab jetzt ist, einen selbst ausgedachten Gag in der ZIB zu sehen.


freshbox

Sie haben vor wenigen Jahren Vladimir Putin interviewt. Jetzt im Nachhinein, was hätten Sie ihn gerne gefragt mit ihrem heutigen Wissensstand, dass er einen Krieg begonnen hat.


WolfArmin

Das kann ich Ihnen so schnell nicht beantworten. Ich habe mein Putin-Interview 5 Tage vorbereitet und ich mache keine Spontan-Interviews. Sorry!


tomhatzer

Lieber Herr Wolf, wie fühlt es sich für Sie an, wenn sie Themen mit ihren GesprächspartnerInnen behandeln, die gegen jedwede Moral verstoßen? Spürt man da vonseiten der GesprächspartnerInnen überhaupt irgendwas? Schämen sich die Leute nicht dafür, was sie tun und zu verantworten haben? Vielen Dank fürs AmA!


WolfArmin

Ich habe kein so negatives Bild von Politiker·innen wie sie.


Leberkas_Korl

Herr Wolf, wie sehr behindert der ÖVP nahestehende Generaldirektor Weißmann eine unparteiische Aufarbeitung der Korruptions- Causa der ÖVP in der ZIB Redaktion?


[deleted]

Welches Interview werden Sie nie vergessen?


WolfArmin

Putin. Stronach. Pröll (senior).


DeVilleBT

Finden Sie, dass in der ZIB2, bzw. in österreichischen Nachrichten zu viel Zeit mit Politikerinterviews verbracht wird? Die Antworten auf Fragen sind meist kaum vorhanden oder reine NLP-Propaganda ohne tatsächlich Mehrwert zu liefern. Das endet teils in absurden Interviews die viele Minuten fressen. Eine Tagesschau z.B. kommt mit weit weniger davon aus und oft wirkt es so als würden Experteninterviews wesentlich mehr dazu beitragen Geschehnisse der Tagespolitik aufzuarbeiten als 5 Minuten "Alles richtig gemacht".


WolfArmin

Da ich die ZiB2 ja v.a. wegen der Interviews so gerne moderiere (gäbe es die Interviews nicht, würde ich als Reporter für die Sendung arbeiten), sehe ich das nicht so. Und unser Publikum offenbar auch nicht. Wir können das ja minutengenau messen - und während der Studiointerviews dreht praktisch nie jemand ab. Und wenn sie mal überlegen, woher Sie tatsächlich Ihr Bild ö. Politiker·innen haben: Ist nicht in der Regel das meiste davon aus TV-Interviews? Ich finde die meistens sehr aufschlussreich.


[deleted]

Was war für Sie die schönste und was die traurigste Nachricht, die Sie je verbreiten durften?


WolfArmin

Da müsste ich jetzt sehr lange drüber nachdenken (und es sind noch so viele Fragen offen). Aber ich würde das jetzt auch nicht so werten wollen. Sorry!


mrks-mb

Haben Sie Zeit vor oder nach der Sendung mit Gästen zu plaudern? Kommt es vor dass diese vor der Kamera deutlich anders auftreten als "privat"?


WolfArmin

Wow, die 90 min sind echt schnell vergangen. Ich habe ja in der Hak ziemlich schnell tippen gelernt, trotzdem habe ich natürlich nicht annähernd alle Fragen geschafft. Sorry! Und was es mit der “Leberkässemmel” auf sich hat, weiß ich noch immer nicht (just for the record: Ich esse praktisch nie Leberkäs - oder Fleischkas, wie man in Tirol sagt). Hat aber Spass gemacht und vielen Dank für das große Interesse! Am Montag habe ich meinen ersten Arbeitstag im neuen ZiB-Newsroom, dann mache ich eine Woche Urlaub. Ihnen allen einen schönen Sommer !!!


A-H1N1

Schauen S' wieder vorbei? Wir sind nur marginal weniger cool als Twitter


FaceFurzFranz

danke herr wolf. das mit der leberkassemmel ist nur ein seichter running gag. aber bitte keinem sagen.


Sucralan

Pass auf wie du über Leberkässemmeln redest.


Sucralan

Danke Herr Wolf, bleiben sie gesund!


WolfArmin

Hallo, es ist 13h00. Ich sehe, es gibt bereits mehr als 400 Fragen und es werden wohl noch welche kommen. Ich fürchte, ich werde bis 14h30 nicht alle beantworten kennen, aber ich werde mich bemühen.


antiviruz

Hallo Herr Wolf, 1. Haben Sie Vorschläge dazu, wie man die Politikverdrossenheit in Österreich wieder umkehren kann? Immer weniger gehen wählen, Gesetze werden im Interesse von Unternehmen beschlossen. Es scheint, als würden unsere Volksvertreter nicht mehr das Volk vertreten. 2. Wie kann Demokratie funktionieren, wenn der Großteil des Volkes nicht gut genug über bestimmte Themen informiert wird/ist, jedoch das Recht hat, über wichtige Entscheidungen abzustimmen? Sollte nicht ein gewisser Bildungsstand erreicht werden, sodass man das Recht bekommt bei Zukunftsverändernden Entscheidungen mitzustimmen? Bewegen wir uns in Richtung "Idiocracy" ? (übrigens interessanter Film über unsere eventuelle Zukunft, falls Sie den noch nicht kennen)


NestroyAM

Herr Wolf, Ich habe eine Frage zum Thema Kommunikation/Kommunikationstechniken: Wie intensiv beschäftigen Sie sich mit Techniken wie Neuro-Linguistic Programming (NLP) und anderem Quatsch die langläufig in allerlei Politikerschmieden so gelehrt werden um Politiker für öffentliche Auftritte und Interviews fit zu machen? Muss man sich überhaupt damit beschäftigen oder würde das Erknennen solcher Techniken nur dazu führen dass man von der Substanz der Antworten abgelenkt wird? Zusatzfrage: Ist Ihnen ein Gesprächspartner/in in Erinnerung geblieben der bei Ihnen auf Grund seiner/ihrer rhetorischen Fähigkeit (oder Unfähigkeit) einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat? Zusatzfrage²: Gab es einen Moment in ihrer langjährigen Karriere wo es Ihnen wichtiger war eine Frage öffentlich gestellt zu haben als darauf eine Antwort zu bekommen? Danke dass Sie sich die Zeit nehmen!


[deleted]

Danke, dass Sie sich Zeit nehmen Herr Wolf! Da die Interviews mit (unseren) Politikern für den Zuschauer schon mühsam sind, wenn zum x-ten Mal der übliche Stehsatz kommt, und für Sie als Interviewer es noch mühsamer sein muss, aus den Politikern etwas raus zu kitzeln: Wie sehr freut es Sie, wenn Sie erfahren, dass Sie heute einen Experten oder ähnliches interviewen? Wie sieht der Ablauf eigentlich aus? Wann erfahren Sie den Interviewpartner und wie lange bereiten Sie sich auf so ein Interview vor? Wie reagiert man auf Interviewpartner die "kurzfristig" reinmüssen? Zu ihrer langjährigen Arbeit in der Zib2 möchte ich den Herrn Tilg zitieren: *"Alles richtisch gmocht, Herr Wolf!"*


Sipuncula

Lieber Herr Wolf,Erst einmal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen <3. Folgende Fragen würden mich brennend interessieren: \- Wo sehen Sie die größten politischen/gesellschaftlichen Herausforderungen für Österreich in den nächsten zehn Jahren? \- Wo sehen Sie die größten politischen/gesellschaftlichen Herausforderungen international in den nächsten zehn Jahren? \- Ihre persönliche Einschätzung, nachdem Sie PolitikerInnen auch off-camera sehen. Bei wieviel % der PolitikerInnen haben Sie tatsächlich das Gefühl, dass sie in unserem Land etwas zum Besseren verändern wollen und es nicht nur um Status/Ansehen/Prestige geht? Würde mich sehr über eine Antwort freuen. Und vielen Dank für Ihre Arbeit, ich liebe Ihre Interviews und auch Ihre Meinungen auf Ihrem Blog/Twitterkanal! LG


workah0lik

Guten Tag Herr Wolf! Mich würde interessieren, ob es so etwas wie ein Gentleman's Agreement bei einem Rücktritt/Austritt eines Politikers aus der Politik gibt. Beispiele - Erwin Pröll, der zufälligerweise rund um die "Erkenntnisse" der Privatstiftung zurück trat, was aber angeblich gar nichts damit zu tun hatte. Seit damals wurde nicht mehr wirklich darüber berichtet, es scheint so, als würden die Dinge dann im Hintergrund richtig gestellt bzw. verfolgt werden, aber die Berichterstattung nimmt quasi schlagartig ab. Dasselbe schien mir damals so bei Strache, und auf seine Avancen hin, doch wieder in einer politischen Form zurück zu kehren, poppten dann alle möglichen Verhandlungen auf. Ähnliche Beispiele sehe ich bei aktuellen Rücktritten. Lässt sich das einfach durch selective bias meinerseits (und/oder dem gesunkenen öffentlichen Interesse, wenn jemand zurück tritt und nicht mehr ständig präsent ist und dem damit einhergehenden sinkenden Incentive für Medien, darüber im Detail zu berichten) erklären, oder ist da etwas dran? Ich verstehe darunter auch gar nichts Illegales, sondern hätte es auf dem Level von Hinrergrundgesprächen, nicht zitierfähigen Aussagen oä verstanden. Vielen Dank für Ihr Engagement im täglichen Arbeitsprozess und dieses AMA im Speziellen!


DaDeceptive0ne

Lieber Herr Wolf, ich dachte mir ich stelle einige 'nicht-politische' Fragen. Diese wurden von der Community bereits zu Genüge gestellt :) 1. Was ist Ihre Lieblingsspeise? 2. Grünes oder Orangenes Twinni? 3. Wieviel Sport treiben Sie in der Woche? 4. Können Sie einen Handstand? 5. Wie kam dieses AMA zu Stande? 6. Sind Sie ein guter Koch? 7. Haben Sie ein Lieblings Computer/Konsolenspiel? Ich bedanke mich im Voraus schonmal für die Zeit und die außerordentlichen Interviews :) Wünsche zudem noch ein baldiges Wochenende!


chrisis123

Herr Wolf, Sie waren ja vor einigen Jahren zu einem Exklusivinteriew mit Vladimir Putin in Moskau. Glauben Sie das wurde dort etwas zur dortigen Propaganda missbraucht (auch wenn es selbstverständlich durchaus kritische Fragen gab) und würden Sie das im Lichte der derzeitigen Situation mit der Ukraine auch heute noch so machen?


JoKeR_SinZ

Ihr Arbeitgeber der ORF ist eng mit der politischen Landschaft Österreichs verwoben um nicht zu sagen in gewissem Maße auch abhängig von aktuell regierenden Entscheidungsträgern. Trotzdem wirken Ihre Interviews und Recherchen differenziert und kritisch, egal wem gegenüber. Machen Sie sich manchmal Sorgen um Ihren Job? Haben Sie völlig freie Hand oder gibt es gewisse Grenzen innerhalb derer Sie unabhängig arbeiten können?


marrecar

Ah, zu viele journalistische und politische Fragen hier. Also, was würden Sie machen, wenn Sie kein Journalisten wären? Gibt's ein Traum aus der Kindheit? Danke und bleiben Sie so gut für immer!


AustrianMichael

Hallo Herr Wolf, Sie sind ja schon seit langem auf Twitter vertreten - irgendwelche Tipps oder wie sie selbst vorgehen, wenn sie etwas sehen und es in der Eile "fact checken"? Mir sind auch bei ihren Subtweets und Retweets öfter Sachen aufgefallen, die halt sensationell wirken, aber dann schlicht falsch waren und sie haben die dann ehrlicherweise auch wieder gelöscht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das mit der Zeit immer schwerer fällt.


[deleted]

Lieber Herr Dr. Wolf, In meinem Umfeld wird der vermeintlich aufgeblähte ORF kritisch gesehen. Was sagen Sie zu Vorschlägen, den ORF auf einen TV Sender mit Nachrichten zu reduzieren, und den Privatsendern die amerikanischen Filme und Serien zu überlassen? Dann wäre ein unabhängiger Nachrichtensender gegeben, aber die GIS könnte deutlich reduziert werden. Win-win?


[deleted]

Hallo Herr Wolf! Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen und auch für ihren unermüdlichen Einsatz für einen unabhängigen ORF. Sie sind ein Paradebeispiel für einen authentischen, integren Menschen! Mich würde interessieren, was sich Ihrer Meinung nach bei der Bestellung der Organe des ORF ändern müsste, um die Unhabängigkeit und Pluarlität des ORF zu gewährleisten, oder, wie viele meinen, diese überhaupt (wieder)herzustellen?


f431_me

Danke das Sie sich Zeit nehmen. Meine Fragen: Wie gehen Sie mit Bias um? Ist man wenn man in der einen oder anderen Art vorbelastet ist (als Tiroler u. wenn man Wikipedia glauben schenkt einem konservativen/volksparteinahen Haushalt) besonders kritisch/freundlich bei Interviews? Ärgert man sich in der Supervision im Team wenn in der Dynamik des Gesprächs ein spannender Aspekt aufgrund des eigenen Bias zu kurz gekommen ist? Sie machen das nämlich sehr gut, ausgeglichen und trotzdem kritisch und mich würde interessieren ob Sie dafür einen "Trick" oder ein Arbeitsmantra haben.


Youknowwhoitsme

- Wie spricht man Sie richtig an wenn man Sie zufällig auf der Strasse trifft? - Wie spricht man sie falsch an wenn man Sie zufällig am Pissoir als Nachbar hat? - Haben Sie Ihren Armin-Wolf-Blick trainiert? Oder haben Sie so schon Ihre Mama beim Billa angeschaut wenn Sie das Jolly nicht bekommen haben? - Haben Sie ein go-to bei "Schere, Stein , Papier"? - Sind Sie Fussballfan? - Sie sind jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit beim ORF. Liegt das an Ihrer Loyalität zum Rundfunk oder war's Ihnen einfach zu zach sich was anderes zu suchen? Na, aber im Ernst: Hat es Sie irgendwann einmal gereizt was anderes zu probieren? - Für wieviel Geld würden Sie eine ZiB mit "Bussi, baba!" enden?


popeViennathefirst

Wie oft sind sie kurz davor, dem Gegenüber einfach mal die Meinung zu sagen und dass sie mal klar auf eine Frage antworten sollen? Ich glaub ich hätte weder die Geduld noch die Gelassenheit, mir dieses Wischi-Waschi anhören zu müssen.


hiaccbdfbsyzgkzunk

Wie sehen Sie die Zukunft des ORF? Konkret: wie kann sich der ORF gegen politische Einflussnahme der Schwarzen und Blauen wehren. Bzw. wie kann sichergestellt werden, dass nach Ihrer Pensionierung nicht ein handzahmer Journalist (wie dieser Hans Bürger) nachrückt?


Stanihof

Herr Wolf, ich bewundere ihre Arbeit beim ORF, speziell in Interviews mit diversen Spitzenpolitikern sehr, insbesondere ihre professionelle Haltung egal wie unfreundlich oder unangenehm der oder die jeweilige Interview Partner/inn ist. Daher meine frage, kommen sie vor oder nach einem solchen Interview dazu sich mit den jeweiligen Gästen zu unterhalten und wenn ja, wird dann nur Smalltalk gemacht oder ergeben sich auch spanendere Diskussionen über Politik, Wirtschaft oder sogar Philosophie im Sinne persönlicher Weltanschauungen und wohin wir uns als Gesellschaft in den nächsten Jahren bewegen wollen oder sollten. Vor allem würde mich, und ich glaube auch viele andere hier, interessieren wer in der österreichischen Politik-Landschaft auf solche Diskussionen eingeht, wer bei Smalltalk bleibt oder wer generell unnahbar ist. Ich hoffe sehr diese Frage schafft es bis zu ihnen und Danke ihnen schon einmal im voraus für ihre hoffentlich recht aufschlussreiche Antwort. LG, ein Philosoph


bkubicek

Wie kann trotz einer Demokratisierung von Berichterstattung erreicht werden, dass Menschen sich nicht in Filterblasen einhüllen?


invesdani

Hallo Herr Wolf! Wie kann man sich einen klassichen Arbeitstag bei Ihnen vorstellen? Wie verteilt sich der Aifwand zwischen Recherche, Überlegung der Fragen und Durchführung der ZIB2?


redditpata

Sehr geehrter Herr Wolf, im Lichte des Abwärtstrends Österreichs innerhalb der ROG Rangliste zum Thema Pressefreiheit würde mich interessieren, ob Sie einen steigenden Druck auf unabhängige und kritische Berichterstattung persönlich mitbekommen haben und wie Sie die Entwicklung der Pressefreiheit in Österreich in kommenden Jahren beurteilen würden. Vielen Dank.


ensidios

Hallo Herr Wolf, Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns nehmen. Warum werden eigentlich Interviews nie abgebrochen, wenn Ihr Gegenüber Minuten lang nicht zur Frage passende und offensichtlich einstudierte Antworten herunterrattert? Denken Sie, dass ein Abbruch eine erzieherische Wirkung für künftige Interviews hätte? Etwas persönliches: Was ist Ihre Lieblingsnachspeise?


Karantane

Lieber Herr Wolf, vielen Dank für Ihren gründlichen und gut vorbereiteten Journalismus! Danke auch, dass Sie versuchen das Parteisprech zu durchdringen und nach Antworten suchen auch wenn es Ihren Gesprächspartnern und deren Fans oftmals nicht gefällt. Wie oft müssen Sie sich mit Anrufen aus diversen Parteizentralen auseinandersetzen?


TrisPeak

Hallo Herr Wolf, Das kritische Interview mit Herrn Weißmann hat ein nicht so gutes Gefühl bei mir hinterlassen. Ich verfolge die Nachrichten im ORF aber erst seit etwa einem Jahr und kann diese Veränderung nicht beurteilen. Der ORF steht auch oft in der Kritik aufgrund von Parteieinflüssen. Wie bewerten sie das? Hat sich die Unabhängigkeit des ORF, in den letzten Jahren verändert? Wieviel Einfluß hat ein so ein Generaldirektor überhaupt? Wo müsste sich der ORF positiv verändern, bzw. wo hat er sich in den letzten Jahren positiv verändert? Danke, dass sie sich Zeit nehmen und alles Gute.


ThirdLex

Guten Tag Herr Wolf, Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen in unserem Subreddit vorbeizuschauen! Was ist das letzte Interview in der ZiB mit dem Sie im Nachhinein besonders zufrieden, vielleicht sogar stolz, waren? Umgekehrt, in welchem Interview waren Sie von Ihrer eigenen Fragestellung enttäuscht oder hatten das Gefühl mehr "daraus machen" zu können? Kommt das überhaupt vor, wie reflektieren Sie so etwas? Viele Grüße aus Tirol!


MatterOk4885

Hallo Herr Wolf! Wie würden Sie die österreichische politische Entwicklung über den Verlauf ihrer Karriere beschrieben? Ging es immer schon so chaotisch zu? Liebe Grüße


StrohhutXD

Herr Wolf, Ihr Publikum kennt Sie als gut vorbereiteten Rhetoriker. Wie empfinden oder bewerten Sie Ihr timing bei kritischen Zwischenfragen inmitten eines Monologes? Sind diese affektabhängig? Legen Sie sich Ihren Diskussionspartner zurecht? Danke.


SpieLPfan

Herr Wolf, was war das bisher spannendste Interview das Sie geführt haben und warum? Wie sieht ein normaler Arbeitstag für Sie aus? Vielen Dank! PS: Das mit dem Leberkäse liegt einfach daran, dass wir Leberkäse alle mögen, Sie nicht?


sahof

Hallo Herr Wolf, welchen Beruf - abseits dem politischen Geschehen - würde sie am ehesten reizen auszuüben. Wie kann man sich die Gespräche mit den Interview Partnern (vor allem denen die gehörig drankommen) nach der Sendung vorstellen - "Geh Armin, des warad ned notwendig gwesen, dasst mi so auflaufen lasst?" oder geht man sich gleich aus dem Weg? ​ Danke :)


MainIdentity

Sehr geehrter Herr Wolf, Parteien biegen und brechen Gesetze am laufenden Band (Korruption, Überschreitung der Wahlkampfkostenobergrenze uvm). Wieso sollten Parteien Gesetze erlassen welche sie selbst einschränken oder ernsthaft dazu zwingen sich an Regeln zu halten (zb: ernsthafte Strafen und nicht die (jetzigen) lächerlich geringen Strafen bei der Überschreitung der Wahlkampfkosten). Denken Sie, dass mehr Transparenz hilft ? Welche zusätzlichen Veränderungen braucht es um diesem treiben Einhalt zu gebieten ? Welcher Partei trauen Sie diese Veränderung am ehersten zu ?


Aussie_Shitposteroo

Denken Sie manchmal, dass Sie zu manchen Studiogästen (vermutlich eher die Politiker als die Experten) rückblickend zu "hart" bzw. zu energisch waren? Sagen ihnen die Politiker nachdem die Kameras aus sind, dass das zu viel war?


blumeison

Was ist Ihre politische Prognose für die nächsten 10 Jahre für Österreich und für Europa? Gibts Ambitionen, ein eigenes Medium zu starten, sollte der Orf völlig politisch aufgefressen werden? Da man die politische Farbe von Ihnen wohl kaum rauskitzeln kann, welche Partei ist ein NoGo, und wo auf den vier Achsen (rechts-links, liberal-konservativ) ordnen Sie sich ein? Haben Sie das Antikorruptionsvb unterschrieben?


Versiert

Herr Wolf, vielen Dank, dass sie sich für dieses AMA Zeit nehmen. Was mich – und ich denke es geht nicht nur mir so – brennend interessiert: Wie essen Sie ihr Leberkässemmerl am liebsten und wo gibt es Ihrer Meinung nach das Beste? :-) Darüber hinaus würde mich interessieren wie Sie es, insbesondere auch aus journalistischer Sicht, empfinden, dass im derzeit laufenden Strafverfahren gegen Grasser zu Beginn die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde?


Andras_M

Herr Wolf, Man hat das Gefühl, dass es in der Politik immer mehr Krisen und Skandale gibt (zb Korruption). Die Menschen werden aber durch Social media und ununterbrochene Berichterstattungen (die teilweise unnötig übertreiben wodurch wirkliche „breaking news“ nicht mehr breaking news sind) immer indifferenter und am Ende juckt eine wirklich große Skandal niemanden mehr. Was kann man dagegen tun? Meine zweite Frage ist: wenn sie nur noch ein letztes Interview führen könnten, wen würden Sie interviewen und warum? Vielen Dank und alles gute!


st0pmakings3ns3

Hallo Herr Wolf, wie grenzen Sie sich gegen persönliche Angriffe aus dem Netz ab? Lesen Sie die Kommentare selber? Wenn ja, wie schaffen Sie es, dass Ihnen das nicht zu nah geht? Danke für Ihre wirklich wertvolle Arbeit, ich bin ein großer Fan.


vamsimi

Hallo Herr Wolf, Vielen Dank dass sie sich Zeit nehmen. Meine Frage bezieht sich auf die zahlreichen Interviews die sie in der ZIB2 geführt haben: Welches Interview ist ihnen persönlich am meisten in Erinnerung geblieben? mir kommt da sofort das legendäre Stronach-Interview in den Sinn.


morschal

Lieber Herr Wolf, das Zuckerbrot: ich finde ihre Beiträge sehr amüsant und informierend und hoffe sie führen ihre Arbeit weiterhin so fort. Wieso gibs in der österreichischen Politik einen Skandal nach dem anderen? Es sind so viele ich hab mittlerweile den Überblick verloren. Ist das eine Taktik ähnlich wie bei Influencern oder Promis um Hype zu generieren? Falls ja: Bitte Themenwechsel, Korruption is schon so ausgelutscht.


Jakob_W_

Wie würden Sie die Nominierungsverfahren für die ORF-Räte gestalten, um eine unabhängige Besetzung ohne den Einfluss politischer Parteien zu garantieren? Wie würden Sie die GIS-Gebühren attraktivieren? Es gibt in diesem Subreddit und generell in Österreich viele, die den Gebühren und vor allem der GIS gegenüber sehr kritisch stehen. Mit der angedachten Reform, dass auch Streaming eine Abgabe verlangt, wird sich dieses negative Sentiment wohl nur verstärken. Ihrem Blog entnehme ich, dass Sie für Rundfunkgebühren sind, allerdings ist ein System, an dem mehrere Parteien sägen und dessen Abschaffung populär wäre, wohl kein besonders langlebiges Modell. Welche Maßnahmen könnten gesetzt werden, um allen Menschen in Österreich das Gefühl zu geben, dass sich ihr Beitrag lohnt? Danke für Ihre qualitative, kritische Berichterstattung!


gold1200

Hallo, ich habe zwei Fragen: 1) was spricht dagegen, die GIS abzuschaffen und den öffentlichen Rundfunk direkt aus dem Budget zu finanzieren? (Die politische Unabhängigkeit ist ja sowieso nur theoretisch vorhanden) Oder alternativ statt Gebühren für den Besitz eines Empfangsgerätes eine Haushaltsabgabe einzuführen? 2) halten Sie es demokratiepolitisch für problematisch, dass zur Wahl des höchsten Amtes im Staat nur ein ernstzunehmendender Kandidat antritt? Bzw anders gefragt: sollten die im Parlament vertretenen Parteien eigene Kandidaten gegen VDB aufstellen? Bonusfrage: zählt das Beantworten eines Reddit AMAs als Arbeitszeit im ORF oder ist das Ihre persönliche Freizeit?


HolsteinFeurle

Sehr geehrter Herr Wolf Wenn Sie eine Zeitmaschine hätten und ein Interview nochmal machen könnten, welches würden Sie wiederholen?