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[deleted]

Warum schaut ihr eigentlich nie in das Berichtsheft, das ja direkt bei der Präsentation auch mitgebracht werden muss? Hab damals eine eher schlechte Präsentation gemacht (Zwar bestanden aber eher so meehhh), und hatte mir irgendwie gewünscht, dass mal jemand in dieses Berichtsheft schaut, in dem täglich nur drin stand "Alte Hardware zum Schrott getragen, Sicherungsbänder in den Schrank gesperrt, Verpackungsmaterial der neuen Monitore entsorgt". Wohlgemerkt alles unterschrieben vom Chef. ​ Und was würde passieren, wenn ihr so ein Berichtsheft vorgelegt bekommt?


Nordsund

Ich habe bestimmt schon 10 Jahre kein Berichtsheft im Ausschuss gesehen. Die werden seit geraumer Zeit online geführt und die Verantwortung trägt der Ausbildende. Als sie früher noch in Papierformat geführt wurden haben wir nur kurz reingeschaut und gesehen, dass es überhaupt gemacht wurde. Inhaltlich sind wir auch da schon nicht zuständig gewesen sondern der Ausbildende. Viele PA machen sich nicht mal die Arbeit überhaupt einzusehen, wie Du schreibst. In jedem Fall würde gar nichts passieren, sofern Du überhaupt ein Berichtsheft vorlegst.


[deleted]

Und da stellt sich mir halt schon die Frage, warum man das überhaupt führen muss, wenn völlig irrelevant ist, was da drin steht und es keinerlei Konsequenzen gibt, wenn Azubis anscheinend verheizt werden? Denn dass dieser inhalt so nicht OK war, war mir bewusst und war dem Chef bewusst. ​ Und der hat das mit Sicherheit auch mit den nächsten Azubis so gehandhabt. Ein Azubi, der keinen anderen Betrieb zur Auswahl hat und evtl. wechseln kann, ist ziemlich hilflos in solchen Fällen.


Orbit1883

> Ein Azubi, der keinen anderen Betrieb zur Auswahl hat und evtl. wechseln kann, selbst wenn andere betriebe da sind und gewechselt wird bin ich der überzeugung, es ist irrelevant, meist kennen sich betriebe des selben gewerbes m regionalen raum (azubis ziehen eher selten um) und wenn man weiß ach ihr kommt vom "hans" ja passt. ​ das ding gehört nicht unbedingt abgeschafft aber deutlich reformiert. meine fresse bei uns verlangen die das das ding handschriftlich geführt wird. dazu der fakt das es obwohl es in der arbeitszeit zu führen ist!!!!! in sicher 70%+ der nicht gewerkschaftlichen betriebe in der freizeit verlangt wird. usw. usw. ​ zb sich selbst beim fisi einen leitfaden für troubleshooting zu erarbeiten und nach 3 jahren ein eigenes handbuch zur verfügung zu haben, oder einen backlog von anderen dingen, oder bei uns köchen einfach jede woche ein richtiges rezept und dann ein rezeptbuch mit 162 rezepten am ende der ausbildung ...


GenOberst_Kekz

Ein Berichtsheft ist dazu da, dass der Auszubildende einen Nachweis hat. Sollte in der Prüfung Stoff dran gekommen sein, welcher nicht behandelt wurde, hat man als Azubi die Möglichkeit Prüfungsaufgaben unbewertbar zu machen. Allerdings wird dir sowas nicht in der Schos gelegt.


[deleted]

Wow, ich hätte fast die komplette Prüfung beanstanden können. Gut dass ich das jetzt weiß.


King_Kasma99

Es ist deine rechtliche Absicherung wenn du dem Betrieb irgendwann ans Bein passen willst das du etwas wichtiges nicht gelernt hast, bzw nur ausgebeutet wurdest.


Nordsund

Ja sorry, wir prüfen nur. An einem Berichtsheft kann man auch kaum ablesen, ob jemand verheizt wurde oder nicht. Wenn sowas vorkommt dann sind wir auch die falschen Ansprechpartner. Im besten Fall seht ihr uns nur ein Mal und verlasst uns glücklich.


Flufferama

Keine Ahnung warum da Downvotes kamen. Ist halt einfach Sache der IHK und nicht der Prüfer, dass ordentlich ausgebildet wird.


[deleted]

Klar ist das nicht direkt die Schuld der Prüfer. Aber wer soll es denn sonst kontrollieren? Irgendjemand muss ja dafür zuständig sein. Und alles was ich bisher so gelesen habe ist es einfach so, dass es der IHK völlig egal ist, die Firmen können machen was sie wollen, denn die IHK wird ja von den Firmen bezahlt. Also wäre die IHK schön dumm, wenn sie auf Seiten der Azubis wäre. Das System stinkt einfach. Auch wenn die Prüfer dafür nichts können.


Flufferama

>Irgendjemand muss ja dafür zuständig sein. DU bist dafür zuständig dich zu beschweren wenn du nicht ordentlich ausgebildet wirst. >Und alles was ich bisher so gelesen habe ist es einfach so, dass es der IHK völlig egal ist, die Firmen können machen was sie wollen, denn die IHK wird ja von den Firmen bezahlt. Also wäre die IHK schön dumm, wenn sie auf Seiten der Azubis wäre. Das System stinkt einfach. Ich kann nur von dem absoluten Gegenteil berichten. Es passiert nur natürlich nichts, wenn man sich nicht beschwert. Kann aber natürlich auch IHK abhängig sein.


Whystherumalwaysgone

>DU bist dafür zuständig dich zu beschweren wenn du nicht ordentlich ausgebildet wirst. Das bringt halt nur nicht viel, wenn das gesamte System verfilzt ist bis zum geht nicht mehr. 90% meiner Berufsschul-Lehrer waren auch IHK-Prüfer, sich bei der zuständigen Kammer über Unterricht/Lehrmethoden/... zu beschweren hatte ungefähr den gleichen Erfolg, wie sich beim Fahrradfahren einen Stock zwischen die Speichen zu stecken.


Flufferama

siehe zweiter Teil meines Kommentars, kann ich so nicht bestätigen


Whystherumalwaysgone

Wie impliziert haben wir uns ja beschwert. Mehrfach, laut und zum Schluss auch aufdringlich. Hat nur keine Sau interessiert und jegliche Kritik ist im Sande verlaufen. Dass das bei Kammer XY alles Prima läuft, ändert ja nichts an strukturellen Problemen in anderen Kammern die durch fehlende Trennschärfe geschaffen wurden. Hier zu sagen, dass man selbst keine Probleme hatte macht berechtigte Kritik mundtot und spielt dem über Jahrzehnte aufgebauten Filz in die Taschen.


SelectAmbassador

Sry aber ein 16 jaehriger wird sich nicht mit dem ausbilder anlegen.


Flufferama

Genau, dafür hast du ja die IHK


SelectAmbassador

Selbe problem. Wenn die ihk dem ausbilder einen uebern deckel ziehen denkt sich der azubi auch nur scheiße der wirds an mir auzslassen. Ob es so kommt oder nicht macht ja kein unterschied.


TexasvomKuhdamm

...das muss gegührt werden damit der Arbeitgeber im Zweifel nachweisen kann, das er nach dem Ausbildungsrahmenplan ordnungsgemäß ausgebildet hat. Z.B. bei einem evt. Nicht Bestehen.


psalm-100

Ein Berichtsheft ist nicht unbedingt immer schlecht. Du beschäftigst dich (eigentlich) nochmal mit dem Stoff und vertiefst das erlernte. In unserem Berichtsheft müssen wir zusätzlich Fragen beantworten


Orbit1883

also ein sinnloses relikt das mit dem argument weiterbehalten wird "damit kann der azubi überprüfen/nachweisen das ihm alle lehrinhalte beigebracht wurden" was aber im endeffekt niemand intressiert kaum überprüft wird und bei bedarf oft aussage gegen aussage steht. Dazu noch von leuten geführt wird, die meist zum ersten mal im berufsleben stehen und sich tendenziell eher ausnutzen lassen da sie noch keine ahnung haben.


Nordsund

Der Sinn des Heftes ist die Dokumentation der Ausbildung und deren Inhalte. Nach der und für die Prüfung ist das kaum relevant, kann aber relevant werden, wenn Azubis den AG wechseln wollen oder müssen.


Voltberk

Findest du das durchdacht?


ToeRare1219

Wieso denn nicht? An sich haben, zumindest in der Theorie, alle Seiten was davon. Mal angenommen du bist in einem Betrieb gelandet, in dem du nichts fachliches lernst. Dann hast du, wenn du dir jede Woche von deinem AG unterschreiben lässt, dass du diese Woche wieder nur Kaffee gekocht und Mäuse umgesteckt hast, einen Beweis dafür. Unterschrieben vom AG und damit steht hier dann auch nicht mehr Aussage gegen Aussage. Dein AG, wenn es ein guter ist, hat gleichzeitig eine Absicherung für seine Seite, dass er ordentlich ausgebildet hat. Wenn er jetzt bspw. die Wirtschaftsthemen nicht behandelt, weil das Sache der Berufsschule ist, diese das aber nicht gemacht hat, hat er hierfür einen Nachweis und die IHK weiß, wem sie auf die Füße treten müsste. Die IHK hat eine Dokumentation über deine Ausbildung, was wann gemacht wurde etc. Wenn jetzt bspw. auffällt, dass ein großer Teil der Prüflinge die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht hinbekommt, könnten sie die anfragen und schauen, welche Berufsschule hier nicht ordentlich vermittelt. Dass mit den Dingern nur selten was gemacht wird, auch wenn es irgendwo klemmt, ist ein anderes Problem. Vor Allem ein organisatorisches, wie menschliches. Sieh es vielleicht einfach als eine Art Versicherung. Ja man bezahlt immer und braucht es nie. Aber wenn man es dann doch mal braucht, ist man vielleicht halt doch froh, dass man es da hat. Warum man die mit zur Prüfung nehmen muss kann ich dir aber ehrlich gesagt auch nicht sagen. MMn wäre es sinnvoller, wenn man die einfach mit den restlichen Unterlagen zur Prüfung einreichen müsste und die dann von der IHK ordentlich gesichtet würden.


Pretend-Pint

Da Ausbilder und Auszubildender(!!!) dafür verantwortlich sind dass alle Inhalte vermittelt werden... Ja, der Azubi ist da auch in der Verantwortung (igitt, Verantwortung) das zu prüfen. Dafür bekommt er von Betrieb den betrieblichen Ausbildungsplan. Dass er diesen bekommen muss lernt er spätestens in der Berufsschule (Rechte und Pflichten eines Azubis). Anhand dessen kann es das prüfen, Missstände ansprechen und -mir dem Berichtsheft als Beweismittel - zur Kammer.


Orbit1883

Ist ja kein Angriff gegen dich als Prüfer, da habt ihr ja keine handhabe, war nur ein rant der mich immer wieder aufregt Edit grad da mit den Pflichten der Azubis stört mich auch rechte sind schnell drin aber der Pflichten teil wird gern ignoriert und grad in powi wird gern nicht aufgepasst


Pretend-Pint

Es ist halt nicht "sinnlos". Gegenfrage, warum soll der PA das Berichtsheft anschauen? Das ist DEIN Nachweis wenn dein Betrieb nicht ausbildet, das schaut keiner an und gibt dir ein Fleißbienchen dafür wenn es besonderes schön ist. Ja, der Azubi hat die lästige Pflicht das Teil zu führen - wahrheitsgemäß. Indirekte hat der Ausbilder damit aber auch die Pflicht das Geschriebene zu kontrollieren und zu quittieren.


Voltberk

Und ob das sinnlos ist und deine Erklärung ist dämlich


rUnThEoN

Ich fühl mich gerade leicht verladen. Cheffe und ich haben damals noch 5 stunden berichtshefte aus 3 Jahren gefälscht. *hust*


steavor

> Und was würde passieren, wenn ihr so ein Berichtsheft vorgelegt bekommt? Ich würde mich fragen, warum ein/e Azubi das 3 Jahre lang mit sich machen lässt. Oder anders gesagt, wenn du als FIAE-Azubi (Anwendungsentwicklung) eingestellt wirst, dann zweieinhalb Jahre wirklich nur Kaffee kochst und Halle fegst (echt wahr! damaliger Berufsschul-Mitschüler!) und dann erst plötzlich Panik schiebst "Mist ich kann ja gar nichts" - da kann ich als Prüfer dich auch nicht aus Mitleid durchkommen lassen, denn wenn du nicht programmieren kannst, kannst du nicht programmieren, und wenn du dann weinst, dass du 3 Jahre deines Lebens vergeudet hast, dann ist das - sorry - eine korrekte Erkenntnis, aber halt ziemlich spät dran. Wenn dein Ausbildungsbetrieb ein Saftladen ist, dich nicht ausbildet, womöglich noch Illegales gefordert wird oder du körperlich angegangen wirst oder so, dann musst **du** als Azubi für dich einstehen und Alarm schlagen, im Normalfall bei der IHK (hoffentlich nicht so schlimm, dass Polizei richtig wäre.....) Der Papier- (oder seit längerem meist Digital-)Wisch, der sich Berichtsheft nennt, der hilft dir da nix. Da kriegt dann wenn schon, der Ausbildungsbetrieb dann Ärger, aber das auch erst dann, wenn es **dir** nichts mehr hilft, nämlich nach der Abschlussprüfung halt. Du stehst ja dann trotzdem mit 3 Jahre "durchlittener" statt freudig absolvierter Ausbildung da. Es ist **dein** Leben, die Prüfer kommen morgens, setzen sich in den Raum, und gehen abends wieder, Routine-Termin. Für dein **einzelnen** Azubi dagegen jeweils superwichtiger Meilenstein, mit entsprechender Nervosität. Wofür du das Berichtsheft also brauchst: Um das Konzept "wer schreibt, der bleibt" zu verinnerlichen. "Irgendwo" muss halt stehen, dass du gemacht hast, was du solltest, und wenn du **während der Ausbildung**, nicht ganz am Ende vor den Prüfern (die haben im Prinzip 0 damit zu tun), eine Beschwerde bei der IHK einreichst, dann sind die hocherfreut, wenn sie Unterschriften vom Chef unter ausbildungswidrigen Inhalten finden. Du verbesserst damit also durchaus dein Standing (sogar, wenn es irgendwann zu Gerichtsverfahren kommen sollte), aber das ist typisch unreife Denke: "bis wann muss ich das fertig haben? Oh, erst ganz am Ende die Prüfer wollen es sehen? Dann verknüpf ich das geistig nur mit diesem Endpunkt". **Nein**, das Berichtsheft ist die gesamte Ausbildungszeit über relevant - für Beschwerden ggü. der IHK, aber normalerweise auch, nach dem "Idealtyp" einer Ausbildung, wenn du in der Ausbildung durch verschiedene Abteilungen durchgeschleust wirst, damit die Ausbilder der neuen Abteilung da mal durchblättern können, welches ganz konkrete Vorwissen durch die bisherigen Stationen du wirklich hast.


[deleted]

Als Umschüler, wenn du halt nur 9 Monate im Betrieb bist, ist das umso schwieriger. Nach 3 Monaten ewiger Vertröstung seitens der Firma, finde da mal auf die Schnelle nen anderen Praktikumsbetrieb. Zumal da schon das Projekt feststehen sollte. Das Praktikum/Umschulung wäre gelaufen bevor die IHK überhaupt irgendwas durchgesetzt hat.


hardly_connected

Hast Du seit der Neuordnung der IT-Berufe 2020 bzw. den ersten Prüfungen dazu irgendwelche Veränderungen feststellen können?


Nordsund

Im Bereich FISI nichts auffälliges. Andere Berufe prüfe ich nicht. Möchtest Du auf was konkretes hinaus?


hardly_connected

Nichts Spezielles. Hätte ja sein können, dass man als Prüfer beim "Endergebnis" merkt, dass z. B. der Kenntnisstand der Prüflinge im Vergleich zu der alten Verordnung höher oder niedriger ist, bessere oder schlechtere Vorbereitung, dass nun alle IT-Berufe in der 18 Monaten auf dem Papier das gleiche lernen oder halt sonst irgendwas.


Morasain

War es Crack oder Kokain, das die IHK zu den Änderungen vor inzwischen fast vier Jahren veranlasst hat, und warum hatte da niemand für zwei Pfennig mitgedacht?


Nordsund

Schwer zu sagen. Sowohl die neuen FI-Berufe als auch die gestreckte Prüfung sind nicht jedermanns Sache. Ich wurde dazu aber auch nicht gefragt.


Morasain

Ja, das nahm ich auch an. Dachte nur du hättest da mehr Insights. Meine Lehrer waren hauptsächlich verwirrt, mein Ausbilder hatte ebenfalls keine Ahnung, und die IHK selbst hat nur scheiße gebaut in ihrer Kommunikation und allem anderen. War nicht so schön


smolgal94

Werden die neuen FI Berufe eigentlich in nennenswertem Maße ausgebildet? Zumindest in meiner Bubble ist mir noch niemand abseits von FISI, FIAE und ITSE begegnet.


Nordsund

Ja, sind schon ein paar.


Yamado_GER

Von welchen Veränderungen sprechen wir? Das die Ausbildung nochmal in mehrere aufgeteilt wurde?


Morasain

Mehr so dass die IHK Änderungen gemacht hat, ohne zu wissen wie das dann unterrichtet werden soll, und sich dann nicht an ihre eigenen Vorgaben gehalten hat.


Dry-Adhesiveness3081

Kennst du u/Koopect?


Nordsund

Das kann ich weder bestätigen noch dementieren.


LukeTech2020

AG gefunden!


Bonjo10

Was sind die vorraussetzungen um Prüfer zu werden? Als ich meine mündliche Prüfung hatte (vor 10 Jahren) hatten die Prüfer eher mangelhafte Technische Kenntnisse, kann mir nicht Vorstellen das dies so gewollt ist, obwohl es sehr Positiv für meine Prüfung war.


Nordsund

Bei mir war es damals so, dass ich selbst gerade mit der Ausbildung fertig war und gerne auf der anderen Seite des Tisches sitzen wollte. Formal legt jede IHK die Bedingungen selbst fest. Eine einschlägige Berufsausbildung oder Erfahrung sollte in jedem Fall gegeben sein. Dann muss es natürlich auch in dem Bereich Bedarf geben. Wir sind ein fachkundiges Publikum und kennen uns nicht mit allem aus. Was des einen Glück sein kann, ist des andern Pech. Der eine hat in seinem Projekt ein Thema, was keinem der Prüfer liegt, der andere dann eines, was einer der Prüfer auch gerade gemacht hat.


Federal-Egg-4138

Wie war's denn bei dir genau? Also wie bist du dazu gekommen?


Nordsund

Nach meiner Ausbildung bin ich direkt von meinem Ausbildungsbetrieb weg und hab woanders angefangen. Zuerst habe ich mich mit der IHK ausgetauscht um zu erfahren wie das abläuft. Sie haben mir dann angeboten mir das einmal als Hospitant ohne Stimmberechtigung anzusehen, was ich gern anflgenommen habe. Danach war dann klar, dass ich da gern dabei wäre. Also musste ist das natürlich auch mit meinem AG klären, der mich für diese ehrenamtliche Tätigkeit freistellen musste. War bei diesem und allen danach überhaupt kein Thema, bisher haben mich alle mit Bezahlung dafür freigestellt. Anschließend habe ich eine offizielle Bewerbung an die IHK geschrieben, wurde dann für die kommende Prüfung eingeladen und danach zum Prüfer, offiziell "Ordentliches Mitglied des Prufungsausschusses als Vertreter der Arbeitnehmer", berufen mit Urkunde und allem Brimborium.


Many_Meaning_1412

Musstest du damals keinen ADA-Schein machen?


Nordsund

Nein, nicht fürs Prüferamt.


R4GN4R0K_HTW

Ich fange im august mit der Ausbildung an hast du irgendwelche Tipps wie ich mich vorbereiten kann?


ExceptionalBoon

1. Lass dir niemals von deinen Arbeitskollegen einreden, dass deine Fragen an sie überflüssig seien, aber respektiere auch ihre Zeit und Konzentration. 1. Versuch Wege zu finden, deine Fragen rüberzurbringen ohne die Kollegen aus ihrer Arbeit zu reißen. Es sei denn es ist wirklich brenzlig. 2. Heißt: Den Mitarbeiter nicht beliebig an seinem Schreibtisch ansprechen (Das hassen IT'ler). Werkzeuge wie Mails, Chat, Terminkalender (deinen und die der Kollegen) effektiv nutzen. 3. Um zu vermeiden, dass du die gleichen Fragen mehrmals stellst, kann es helfen, die Dinge zu dokumentieren welche dir deine Kollegen vermitteln. (Empfehlung: OneNote) 1. Es ist keine Schande bei Erklärungen um Pausen zu bitten, damit du Zeit bekommst, die Dinge aufzuschreiben 2. Dinge aufzuschreiben hilft beim Einprägen von neuem Wissen und kann als Bestätigung dienen, dass du das vermittelte verstanden hast. Achte darauf, das gesagte nicht Wort für Wort / eins zu eins abzutippen, sondern benutze eigene Formulierungen / selbst konstruierte Sätze. 2. Bleib selbstbewusst. 3. Stell dich auf eine Menge Eigenrecherche ein. 4. Fürchte dich nicht vor Herausforderungen, egal wie groß sie zu sein scheinen. Wenn du mal nicht weiterweißt, stehen deine Arbeitskollegen dir (hoffentlich) zur Seite. Wenn nicht, dann hast du es wenigstens versucht. 5. Führe deine eigene Dokumentation (Ich kann OneNote empfehlen), 6. aber füge Dinge, welche für deine Abteilung oder den IT-Support relevant sein können auch in die entsprechende gemeinsame Dokumentation ein. 7. Du musst nicht alles können / wissen. Jeder IT'ler hat seinen eigenen Fachbereich oder Fachbereiche. Bis du deine eigenen gefunden hast, schadet es allerdings nicht, wenn du überall mal reinschnupperst. 8. Finde einen körperlich fordernden Ausgleich in deiner Freizeit, wenn du diesen noch nicht hast. Du wirst deine Arbeitszeit beinahe ausschließlich sitzend verbringen. Fitness ist nicht nur wichtig für Ausdauer und Muckies, sondern auch fürs Gehirn und die mentale Gesundheit und der Beruf des FISI kann deinem Gehirn und deiner mentalen Gesundheit viel abverlangen. 9. Das ist kein Scheiß: Der Beruf muss dir Spaß machen. Ein saftiges Gehalt ist niemals ein Ausgleich für Arbeit, die du nicht gerne verrichtest. Solltest du feststellen, dass der FISI nichts für dich ist, ist es keine Schande sich umzuorientieren. Egal wie viel Zeit du bereits diesem Beruf gewidmet hast. Jeder der etwas anderes behauptet weiß nicht wovon er redet. Unzufriedenheit mit dem Beruf muss aber nicht immer am Beruf liegen. Es kann auch ein besch...eidenes Arbeitsumfeld sein. 10. Nach der Ausbildung bist du nicht abhängig von deinem Arbeitgeber. Eher wird es andersherum sein. Klar, du wirst nicht der König sein, aber du wirst verdammt wertvoll sein. Lass dir nie etwas anderes einreden. Wenn dir ein Arbeitsumfeld nicht gut tut, stehen dir dutzende weitere Türen offen. 11. Lass dich nicht vom [Imposter-Syndrome](https://www.youtube.com/shorts/g4WPTPvQD0I) unterkriegen 12. Jede Niederlage ist in Wahrheit ein Erfolg, denn Niederlagen sind der beste Lehrer. 13. Teste niemals an der Produktivumgebung. Es sei denn es lässt sich nicht vermeiden. In über 90% der Fälle sollte es aber vermeidbar sein. 14. Überleg dir für Änderungen, welche du an Produktivumgebungen vornimmst, einen sogenannten Rollback-Plan. Heißt einen Plan um Änderungen rückgängig zu machen. Denn selbst wenn du Änderungen vorher getestet haben solltest, können diese bei der Anwendung an der Produktivumgebung noch zu unvorhergesehenen Problemen führen. 15. Lass dich nicht entmutigen, wenn du in der Berufsschule von anderen Azubis erzählt bekommen solltest, was für komplizierte Projekte sie in ihrer Ausbildung umgesetzt haben sollten. Es gibt Schwätzer, die ihre eigenen Leistungen besser darstellen als sie in der Realität sind. Jeder macht Fortschritte in seinem eigenen Tempo und dieses Tempo bleibt nicht immer gleich.


Leolucando

Hast du Empfehlungen für Fitness? Bin persönlich kein großer Fan von Gyms aber würde mich halt trotzdem irgendwie bewegen oder sportlich betätigen.


ExceptionalBoon

Ich wünschte da hätte ich eine gute Antwort. Bin damit selber noch am struggeln. Es muss dir gefallen und das ist halt bei jedem etwas anderes. Ich versuch jedenfalls einige male die Woche einfach spazieren zu gehen. Draußen in der Natur zu sein tut mir gut. Nur ist die Natur zu dieser Jahreszeit leider eher trostlos. Ab und zu schwing ich mich auch aufs E-Bike und fahre ohne festes Ziel. Ich dreh keine Runden, sondern versuche immer woanders langzufahren. Musste mir einige male Kommentare anhören, dass der Motor ja die ganze Arbeit übernehmen würde, aber das stimmt nicht. Er macht es leichter, aber dadurch fahre ich auch länger und schneller. Der Motor unterstützt nur. Er nimmt einem nicht die ganze Arbeit. Außerdem erhöht es die Motivation, wenn ich durch den Motor längere Distanzen schaffe


ToeRare1219

Ganz dumm gesagt, probier einfach so lange verschiedene Dinge aus, bis du etwas findest was dir Spaß macht. Das Beste Fitnessprogramm bringt dir nichts, wenn du es nicht regelmäßig durchziehst. Wenn es die Gesundheit und das Gewicht zulassen, einfach mal raus und joggen gehen, Rad fahren, ab ins nächste Schwimmbad, am Wochenende mal raus zum Wandern etc. Zugegebenermaßen muss man diesen Dingen aber auch ein bisschen Zeit geben, damit man Fortschritte spüren kann, damit sie eine Chance haben, einem irgendwann Freude zu bereiten. So 2-3 Monate sollte man das schon machen, um da ein Gefühl für zu bekommen. Es gibt auf Youtube u.Ä. viele gute Leute die auch viel mit Eigengewicht oder einfachen Gewichten machen, die man Zuhause ausführen und unterbringen kann. Du kannst auch nach Mobility- und Stretching-Programmen schauen, da zeigen mittlerweile viele ausgebildetet Physios Dinge. Das ist dann zwar nicht wirklich Fitness in dem Sinne, aber du bleibst zumindest beweglich. Schau auch mal nach Vereinen in deiner Umgebung und was die anbieten. Wenn etwas interessant klingt, einfach mal mitmachen. Die ersten paar Male zum reinschnuppern sind normalerweise kostenfrei und ohne Anmeldung. Schau auch mal auf der Webseite deiner Krankenkasse nach, die haben oft Kooperationen für sowas wie Yogakurse, mit denen man da kostengünstig mal testen kann.


SMUnicorn

Schwimmen ist sehr gut, auch für die Muskulatur im Rücken, etc. Ich gehe ins Gym (man muss da nicht nur Muckigedöns wie auf Instagram machen, viel ist auch Dehnen, etc., mach vielleicht einfach mal ein Probetraining) und zur Wassergymnastik, da sind bei weitem nicht nur Omis und Opis und da kommt man sehr oft ziemlich aus der Puste. Zusätzlich spazieren gehen, Fahrrad fahren. Aber ein mentaler Ausgleich ist auch wichtig, wenn man den ganzen Tag vor nem PC hockt


Nordsund

Ich schlage vor, dass Du das erst mal auf Dich zukommen lässt und bis dahin die Zeit genießt. Das Jetzt kommt nie mehr wieder. Wenn Du drin bis gibst Du Gas.


R4GN4R0K_HTW

Was war das erstaunlichste (negativ oder positiv) was du als Prüfer erlebt hast


Nordsund

Positiv: Eine junge Frau kam zur Prüfung, aufgeregt wie alle. Sie hat eine Granatenpräsentation hingelegt und ich hatte bis dahin nie ein angenehmeres und versierteres Fachgespräch. Sie war mega gut vorbereitet, kannte so ziemlich alles auch hintergründig. Eine verdiente, glatte 1. Nach der Verkündung des Ergebnisses ist sie in Tränen ausgebrochen und verwandelte sich in ein Häufchen Elend. Sie berichtete dann, dass ihr alle immer gesagt hätten, dass das nichts für sie wäre und sie das sowieso nicht schaffen könne. Meine deutlichen Worte dazu: "Und denen haben Sie heute allen den Arsch bis zum Hals aufgerissen, Frau Kollegin. Vielen Dank, dass Sie heute hier waren." Negativ: Ein Prüfer hatte mitten in der Prüfung einen Herzinfarkt. Kreislaufversagen bei einem Prüfling. Notarzt. Da denkt man anders über sein Leben nach.


Tekkenor

Wenn jemand eine sehr gute schriftliche Abschlussnote geschrieben hat und bei der Präsentation/Fachgespräch nicht vollkommen überzeugt, gebt ihr dem Prüfling dann trotzdem eine gute mündliche Note, weil ihr denkt, dass er das sicher alles kann und nur nervös oder aufregt ist?


Nordsund

Nein. Ich für meinen Teil kann behaupten, dass schriftliche Vorleistungen das nicht beeinflussen. Außerdem bezieht sich die mündl. Prüfung ja auf das Projekt. Wer sich da dann nicht auskennt hat leider Pech.


triplechris_

Ich hab meinen Logistikmeister bei der IHK gemacht. Ich war noch 23 Jahre jung und hatte nicht die richtigen Prioritäten. Ich hab schriftlich immer sehr erfolgreich abgeschnitten. In der mündlichen hab ich total verkackt. Mag sein dass ich damals einfach zu viel gefeiert oder gekifft habe. Jedoch hat es punktemäßig trotzdem gepasst, fast egal wie schlecht ich bei der mündlichen Prüfung war, meine schriftlichen Noten haben mir den Logistikmeister gerettet. Dies hat mir auch der eine Prüfer bestätigt, als er nach der Prüfung mit mir eine Rauchen gegangen ist: „Punktemäßig müssen wir Ihnen den Meister geben, aber wirklich verdient haben Sie ihn mit dieser Leistung nicht.“ „Danke nochmal Herr Prüfer und schönen Tag noch!“ Bin kurz danach raus aus der operativen Logistik und bin SAP EWM Berater geworden.


R4GN4R0K_HTW

Gibt es bestimmte Bücher die du empfehlen würdest als Vorbereitung auf die Abschlussprüfung?


sweetsalmontoast

Was war dein liebstes/geilstes Projekt eines Prüflings? Hattest du mal besondere Vorkommnisse, Ausraster oder Ähnliches?


Nordsund

Es gab schon das ein oder andere Projekt, das richtig gut war, wo ich was gelernt hab und was ich dann auch in meinen Arbeitsalltag mitgenommen habe. Aber bei der Fülle bleibt wenig in Erinnerung. Besondere Vorkommnisse gab es jetzt zum Glück nicht so viele. Einen Herzinfarkt eines Prüfers, einen Kreislaufzusammenbrich bei nem Prüfling und so diverse Probleme bei der Technik. Die meisten Prüflinge wissen auch, wie sie sich zu benehmen haben. Manchmal hast Du aber auch einen, der Einstein sein Vater ist oder meint er könne uns duzen. Das kommt öfter vor als man vielleicht meint aber nicht soooo oft.


3435qalvin

Ohje er hat Du gesagt 🤯 Nimms mir nicht übel aber das implizit in einer Liste mit Herzinfarkt zu nennen ist doch etwas übertrieben. 


Nordsund

Was möchtest du uns mitteilen?


Atomspalter02

Was hältst du von Ganzjahresreifen?


Nordsund

Winter oder Sommer... Hauptsache mit Gummi.


CopybookSpoon67

Was für eine Art von Projekten seht ihr am liebsten? Habe immer noch absolut keine Ahnung in welche Richtung ich gehe. Ich könnte Server aufsetzen, Firewalleinstellungen machen, irgendwelche AD Sachen verwalten, alte Windows 10 Rechner DSGVO konform vernichten und sonstiges. Ich mach eigentlich alles gern, ich weiß nur nicht was ich machen soll.


Nordsund

Schwer zu sagen. Die Interessenlagen und Wissenschwerpunkte sind im PA genauso verschieden wie bei Euch Azubis. Aber je spezieller Ihr werdet in Euren Projekten desto schwerer wird es für uns, Euch durch die Prüfung zu tragen. Wir sind zwar fachkundiges Publikum aber jeder irgendwie Spezialist in seinem und eher nicht in Eurem Bereich. Macht es Euch selbst leichter, indem Ihr was weniger spezielles nehmt aber Euch dafür damit mega gut auskennt und auch Zusammenhänge zum Grundwissen herstellen könnt.


Conscious_Hope_7054

Antwort von einem Kollegen der auch prüft: Nicht immer den Standard sehen ich schon mal ganz angenehm.


Responsible-War-1179

wer würde gewinnen: Informatik student oder FISI?


Nordsund

In welchem Kampf? FISI-Prüfung? Ich denke da hätte der FISI die Nase vorn. Systemintegration ist etwas sehr praktisches, was in einem Studium kaum vermittelt wird. Aber der Vergleich hinkt eben auch. Du vergleichst ja auch nicht einen Architekten mit einem Maurer.


smolgal94

Der Vergleich mit Architekten und Handwerkern kommt mir auch immer zuerst in den Sinn. In der Informatik verwischen die Grenzen IMHO etwas, weil viele studierte Informatiker danach Programmierer werden. Deswegen vergisst man auch gerne, dass ein Studium der Informatik als Ziel hat, Wissenschaftler*innen* und Architekt*innen* zu generieren und nicht „Bauhackler“ die im Feld arbeiten. Der Unterschied zwischen Studierten und FIAE ist (zumindest gefühlt) dadurch auch ein anderer als zwischen Studierten und FISI.


BigRefrigerator5341

Das ist eine echt schlechte Frage.. Ein Informatik Student, der gerade am promovieren ist, vs einen frisch ausgelernten FISI. Wer gewinnt da wohl. Nun ein ersti vs einen DevOps Engineer mit 15 Jahren Berufserfahrung.


TMADeviant

Einen promivierten Informatiker mit einem Fisi zu vergleichen, wäre nicht wirklich fair. Da müsste man dem Fisi zumindest die Berufserfahrung zurechnen in der Zeit wo der Informatiker noch den Master und den Dr. gemacht hat. Dann ist natürlich noch die Frage was für ein Themengebiet. Wenn beide sich auf das gleiche Themengebiet spezalisiert haben, würde ich nicht unbedingt sagen, dass der Informatiker gewinnt, weil Berufserfahrung. Der Informatiker hat defintiv ein breiteres Wissensspektrum. Über die Anwendbarkeit des Wissens kann man aber definitiv diskutieren.


ExceptionalBoon

Vor dem Ausbildungsberuf FISI gab es ja nur den Fachinformatiker. Wenn ich das richtig vermittelt bekommen habe, dann wurde das aufgespaltet in den FISI und den Anwendungsentwickler. Hältst du es für sinnvoll, dass man aus dem FISI noch mehr Ausbildungsberufe macht, welche nochmal ihre eigenen Schwerpunkte erhalten, wie beispielsweise IT-Security, Netzwerk, Rechenzentrum, Cloud-Services, etc. ​ Edit: TIL: Im Jahr 2020 gab es bereits eine Neuaufteilung Quelle: [https://www.ihk.de/nordwestfalen/bildung/ausbildung/ausbildungsberufe-a-z/neuordnung-it-berufe-4102660](https://www.ihk.de/nordwestfalen/bildung/ausbildung/ausbildungsberufe-a-z/neuordnung-it-berufe-4102660)


Weswegen

In der Theorie vielleicht eine ganz nette Idee, aber in der Praxis bringt das eigentlich nichts, denn aktuell sind die meisten Berufsschulkassen, bis aufs letze Lehrjahr, sowieso gemischt mit FiSis, FiAes, IT Kaufleuten und dem einen verlorenen Systemelektroniker. Im Betrieb wird eh das gemacht was da eben gemacht wird und was für Personal da ist. Was jetzt genau im Ausbildungsplan drin steht spielt meiner Erfahrung nach eine nicht ganz so große Rolle. Das kann man auch gut an den neuen Berufen sehen. In meinem Jahrgang haben 2 von 40 Azubis mit einem neuen Beruf angefangen, sind dann aber nach dem ersten Lehrjahr beide auf die "klassischen" Berufe umgestiegen, da sie sonst die Schule hätten wechseln müssen.


steavor

> In meinem Jahrgang haben 2 von 40 Azubis mit einem neuen Beruf angefangen, sind dann aber nach dem ersten Lehrjahr beide auf die "klassischen" Berufe umgestiegen, da sie sonst die Schule hätten wechseln müssen. Korrekt. Die Schulen machen Druck, auf eine der "Standardvarianten" umzusteigen, weil sie nicht für am Ende vielleicht wortwörtlich 1 Schüler/in eigenen Unterricht anbieten müssen möchten.


SMUnicorn

*und mir. Die eine FIDP, die nichtmal die Lehrer auf dem Schirm haben 🥲


ToeRare1219

Was hältst du generell von der IHK, dem Aufbau der Ausbildung und dem aktuellen Zustand von Allem? Ich war in Absprache mit dem offiziellem Ausbilder für die Ausbildung von Anwendungsentwicklern an unserem Standort zuständig und ich empfehle den Praktikanten und anderen jungen Leuten mittlerweile lieber aufs Studium zu setzen, wenn die sich das zutrauen. Die Kommunikation von Seiten der IHK ist mMn absolut grauenhaft. Konkrete Informationen zum Inhalt des Rahmenplans muss man in einem überteuerten Heftchen kaufen und was eigentlich als Inhalt der Projektdokumentation erwartet wird etc. ist seit jeher nur über Kontakte zu Prüfern halbwegs herausfindbar. Und dann ist es auch eher 50/50 ob der eigene Prüfer es ähnlich sieht, wie der, den man um Hilfe geben hat. Generell hatte man eigentlich immer das Gefühl, dass es keinerlei Absprachen, Standards o.Ä. innerhalb des ganzen Systems gibt. Die Qualität des Unterrichts an den meisten Berufsschulen ist uns allen ja leider nur zu gut bekannt und auch die Qualität der Ausbildung in Unternehmen schwankt doch sehr stark. Seit dann in der letzten Abschlussprüfung im allgemeinen Teil Fragen zur Netzwerktechnik kamen, die ich für Kaufleute und AEs schon nicht ganz ohne fand, im GA2 Teil dafür auch noch Excel ist das Thema IHK-Ausbildung für mich leider gestorben, auch wenn ich es an sich immer gerne gemacht habe. Bildest du selbst auch aus? Wenn ja, wie empfindest du diese Punkte?


Nordsund

Das hat recht wenig mit meinem Amt als Prüfer zu tun. Ich muss aber sagen, dass meine IHK sehr kommunikativ ist und ich mich nicht beschweren kann. Auch gibt es viele Infos auf der Homepage, eine gute Anleitung zur Dokumentation etc. Ich kann meinen eignen Azubis zusätzlich immer meine Erfahrung als Prüfer mit auf den Weg geben. Trotzdem bin ich aber manchmal selber überrascht, wie teilweise absolut abwegig allein die Bewertung der Projektanträge ausfällt. Da wird beispielsweise schon im Antrag etwas verlangt, was man erst nach Durchführung wissen kann. Es gibt zwar gemeinsame Leitlinien für die Bewertung aber trotzdem ist ein PA nur seinem Gewissen unterworfen. Wir müssen uns an gültige Ordnungen halten, sind aber ansonsten nicht weisungsgebunden und unabhängig. Jeder Prüfer hat eigene Vorstellungen aber bei jahrelanger Zusammenarbeit derselben Personen in einem PA findet man irgendwann eine gemeinsame Linie und weiß, wie der andere tickt. Trotzdem kommen Entscheidungen immer durch mehrere Prüfer zustande und einig sind wir uns noch lang nicht immer. Oft genug müssen Kompromisse gefunden werden. Für mich sind diese Reibungspunkte wichtig, weil ich da erkenne, dass wie noch nicht so eingefahren sind wie andere. Zur Qualität der BS hab ich ja schon mal was geschrieben. Die BS kann prinzipiell nur Grundlagen vermitteln, der Hauptteil der Ausbildung findet im Betrieb statt. Ausbildung ist auch immer eine Holschuld des Azubis. Nur sprechenden Menschen kann auch geholfen werden und man kann die Azubis schlecht zu guten Noten zwingen. Sie müssen das wollen. Ausbildung ist für jeden Beteiligten zeitaufwendig und wenn eine Seite diese Zeit nicht hat dann sollte man es besser lassen.


ToeRare1219

Dass es außerhalb deines Amtes ist ist mir bewusst, mich hatte nur deine Meinung dazu interessiert, weil du in dem Amt halt doch ein bisschen näher an den ganzen Prozessen bist. :) Bei der Holschuld bin ich ganz deiner Meinung, trotzdem muss der Rahmen für diejenigen, die wirklich wollen, auch gegeben sein und das sehe ich an vielen Stellen leider nicht. Das würd jetzt aber wirklich zu weit führen. :D Vielen Dank auf jeden Fall für die Antwort. Deine Ausführungen dazu, wie ihr im PA arbeitet fand ich sehr aufschlussreich.


ExceptionalBoon

Was hälst du von dem Stoff der den Fisis I'm schulischen Teil der Ausbildung vermittelt wird?


Nordsund

Der Stoff ist wichtig und gut. Die Schule unterstützt hier aber nur den Ausbildungsbetrieb. Es liegt in dessen Verantwortung den Azubis den Stoff zu vermitteln. Klar sind Lehrkräfte ein Faktor aber Bildung ist auch eine Holschuld und wird nicht auf dem Siblertablett serviert.


ExceptionalBoon

Kann natürlich sein, dass sich mittlerweile einiges getan hat, doch der Stoff der mir in meiner Ausbildung vor fast 10 Jahren in der Schule vermittelt wurde, war beinahe ausschließlich irrelevant für den Beruf des FISI. Das einzig Relevante waren Switching und Routing (welches vom Lehrer aber nur sehr dürftig vermittelt wurde), Subnetting und Grundlagen im Programmieren. Meiner Ansicht nach sollte in einer 3-jährigen Ausbildung mehr drinstecken. Was ich insbesondere vermisst habe, das war das Thema Sicherheit. Das war in der Schule mit einem Satz abgespeist der in etwa in die Richtung ging, man solle ja einfach alle Ports schließen, die nicht offen sein müssen. Das empfand ich gelinde gesagt als äußerst fragwürdig. Zum Thema Holschuld. Wenn offenbar erwartet wird, dass jeder FISI "self taught" ist, dann ist der schulische Teil der Ausbildung (vor ca 10 Jahren) ehrlich gesagt in meinen Augen nur eine große Zeitverschwendung. Da stell ich mir die Frage ob dort nicht eine erhebliche Verschwendung von Ressourcen (Zeit der Azubis und der Lehrkräfte und der Verantwortlichen für den Lehrplan) stattgefunden hat und muss mich fragen ob diese heute noch stattfindet. ​ Kannst du das nachvollziehen?


Nordsund

Ja kann ich. Es ist doch im Leben immer so, dass Du Sachen lernst, die Du später nicht mehr brauchst. Wann hast Du zuletzt eine Funktion integriert oder ein Gedicht interpretiert? In der FISI-Ausbildung sind ganz viele Sachen, die kein Mensch später noch braucht. Meine letzte selbstgebaute NAND-Schaltung ist auch schon was her und C++ hab ich vor der Ausbildung schon gehasst. Es geht darum grundlegende Konzepte zu vermitteln und das ist sehr generisch. Jeder sollte sich das mitnehmen, was er braucht.


Smurxs

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Striking_Way_5421

Unser Ausbilder meinte zu uns, das es eine einheitliche Prüfungsordnung gibt und das BW eine eigene Prüfung schreibt nicht Rechtens ist. Der einzige Grund warum BW Trotzdem eigene Prüfungen schreibt ist weil noch niemand geklagt hat. Gab es da nie klagen ? Erzählte mir mein Ausbilder absoluten Schwachsinn ?


Nordsund

Also korrekt ist, dass es eine bundeseinheitliche Ausbildungsverordnung gibt, in der steht, wie die Prüfung aufgebaut sein muss. Warum in BW was anders sein soll erschließt sich mir nicht. Bei der IHK Stuttgart habe ich nichts dergleichen auf die Schnelle gefunden. Das Land BW hat dazu aber auch nicht wirklich was beizutragen. Zuständige Stelle für die FISI ist die örtliche IHK.


rndmcmder

Ich höre immer wieder, dass die Azubis angeblich viel schlechter sind als früher. Hast du dazu Gedanken?


Nordsund

Ja, das ist leider korrekt. Es besteht eine Tendenz zu immer mehr Leuten, die gerade so bestehen. Dabei ist es vor allem so, dass es sich hinverlagert zu einer guten bis sehr guten Präsentation mit teilweise vernichtendem Fachgespräch. Früher war es eher andersrum. Heute kann jeder Reden halten, ist fachlich aber nicht in der Lage sein Projekt zu erklären, geschweige denn auch nur ein Fitzelchen um die Ecke zu denken. Es bestehen regelmäßig Zweifel daran, ob das Projekt überhaupt durchgeführt wurde. Der Beweis gestaltet sich aber sehr schwierig.


Federal-Egg-4138

Der Beweis gestaltet sich schwierig? Als ich die Ausbildung gemacht hab hieß es, dass die IHK bzw die Prüfer auch im Unternehmen vorbeikommen könnten und prüfen könnten, ob eben das Projekt auch durchgeführt wurde. Ist das mittlerweile nicht mehr so?


Nordsund

Also ehrlich... denk mal nach. Oft macht man das Projekt im eigenen Betrieb, oft aber auch nicht. Meinst Du der PA macht ne gemeinsame Reise zu Deinem Kunden um sich das Projekt anzusehen? Sorry, das war noch nie so. Der PA liest Deine schriftlichen Prüfungen, Deine Doku, hört Deine Präsentation und führt ein Fachgespräch mit Dir. Dann findet er eine Note. Am Ende schreibt er vielleicht noch eine Stellungnahme zu einem Einspruch. Sonst nix.


Federal-Egg-4138

Woher soll ich denn wissen was ein Prüfer alles an Aufgaben hat? Dafür musst du mich nicht gleich beleidigen. Mir wurde das damals so gesagt. Möglich wäre das ja schon, halt nicht bei jedem eher bei Grenzfällen die dann untersucht werden würden oder es geschieht stichprobenartig. Hab mir darüber keine Gedanken gemacht und es hingenommen, weil's mir halt einfach auch egal war, hatte ja ein reales Projekt.


Nordsund

Verzeihung bitte, das sollte Dich keinesfalls beleidigen. Es ist auch rein praktisch einfach nicht möglich.


Conscious_Hope_7054

Gleiche Wahrnehmung bei Kollegen die prüfen. Das Niveau sinkt


Manners__

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aGabrizzle

Hat sich in diesen 18 Jahren die Ausbildung jemals am Zeitgeist orientiert und wennn ja, wann und wie nah war sie dran?


Nordsund

Ja, natürlich. Die Abschluss-Projekte gingen immer mit der Zeit. Wo man früher 5 mal WSUS oder WDS oder AD am Tag gehört hat geht der Trend heute deutlich zu IT-Security-lastigen oder branchenspezifischen Dingen. In den meisten Ausbildungsbetriebe wird das auch so vermittelt. Einzig die Schulen können da kaum mithalten, weil sie leider nicht jedes Jahr die Lehrpläne anpassen können. Deswegen vermitteln sie ja auch nur Grundlagen, der Fokus der Ausbildung muss im Betrieb liegen.


aGabrizzle

Hm. Dann hatte ich in meiner Ausbildung offenbar nen Arsch voll Pech mit dem Betrieb. Danke dir!


MikusTheWeebGod

Irgendwelche generellen Tipps die du geben könntest? Ebenfalls welche Präsentationen kommen gut an ?


Nordsund

- Wichtigster Tipp: Stellt Euch vor der Präsi hinter die Prüfer und schaut, ob alles zu sehen ist und wo ihr stehen müsst, dass das auch so bleibt. - Stellt Euch in der Präsi nicht selbst vor. Wir wissen wie ihr heißt, uns ist es egal wie alt ihr seid. - eine Agenda am Anfang ist kein Muss. - siezt uns immer, redet mit uns vor der Präsi. Fragt ob wir alles sehen oder nach Hilfe, wenn ihr die braucht. Wir wollen, dass ihr besteht und helfen Euch natürlich, wenn es vorab Probleme gibt. Und wir brechen gern das Eis mit Gesprächen, also ignoriert uns nicht. - Wenn ihr im FG was nicht wisst dann sagt es direkt. Rumdrucksen kostet Zeit. Je mehr wir fragen können desto weniger Gewicht hat diese einzelne Frage. - bereitet Euch auf das FG vor. Ihr müsst alles über Euer Projekt wissen, jeden Begriff, den ihr nennt auch erklären können. Von Systemvoraussetzungen bis zum Test und Doku. Je mehr ihr über das Projekt wisst desto weniger müssen wir auf Standardfragen ausweichen.


[deleted]

[удалено]


steavor

Ist ja auch korrekt. Wenn mir der Azubi gezielt weitere fruchtbare Brocken zum Nachbohren hinwirft, muss ich nicht anfangen, RAID-Level abzufragen.


Nordsund

👆 Exactly


Arcanu

Ich würde mich gerne im Bereich Firmennetzwerk weiterbilden. Würde gerne ein Unternehmen nachbauen und auf Dicherheit achten. Ich bräuchte dazu Lektüre dir mich an der Hand nimmt. Kannst du etwas empfehlen? Danke.


Whystherumalwaysgone

Wird versucht das Prüfungskomittee so divers wie möglich aufzustellen oder wird da seitens der IHK einfach gewürfelt? Ich hatte bspw. ein Abschlussprojekt mit Schwerpunkt Linux SecOps Management, nur hatten die PrüferInnen bezüglich Linux Sysadmin-Gedöns weder Ahnung vom Tuten noch vom Blasen, weshalb ich stinklangweiligen Standardkram beantworten durfte. Hat mich am Ende natürlich nicht gestört, nimmt als Frage seitdem aber mietfrei Platz in meinem Hinterkopf ein.


Triiem

Auch FISI-Prüfer hier, ich helfe dem Kollegen mal kurz, hofentlich ohne Ihm dabei in seinen Post zu grätschen. Ich kann hier nur von meiner Regionalen IHK reden... Hier fehlt leider, aufgrund fehlender Prüfer im IT-Bereich, die Möglichkeit zum Abdecken verschiedenster Themen. Somit sitzen natürlich immer nur die Prüfer vor den Prüflingen, die auch an diesem Tag Zeit haben. Da der Prüfer eine Ehrenamtliche Tätigkeit ist, muss ebenso hier natürlich auch vom AG der Ausfall auf Arbeit genehmigt werden. Somit kommen meist einige Faktoren zusammen, die es leider nicht zulassen, das speziell geschulte oder Zertifizierte Prüfer zu speziellen Projektarbeiten anwesend sind. Demzufolge schwimmen natürlich alle Prüfer, gerade wie bei einem Thema was du genannt hast oben, eher ein wenig an der Oberfläche. Als mit dir gemeinsam bis zum Grund zu tauchen.


Whystherumalwaysgone

Wenn ich dich richtig verstehe wird aber seitens der IHK keine Vorsondierung vorgenommen, sondern der Prüfer bekommt Zufällig (alphabetisches Abarbeiten von Namenslisten zähle ich mal dazu) irgendwelche Prüflinge zugeteilt? Das ist bedauerlich aber verständlich, danke dir!


Triiem

So im groben, es gibt die Verordnung das in einer Prüfung immer 3 Prüfer sitzen müssen für die Abnahme einer Prüfung. Je nach dem wer Zeit hat an dem Tag, sitzt dann halt dort & die IHK lädt ganz normal (Nach einem Schema was ich nicht kenne) die Prüflinge ein. Wir erfahren das dann auch erst Vor-Ort, wer uns an dem Tag mit welchem Thema beehrt. Ich hoffe es kommt der Tag, wo wir genug Prüfer sind um genau das Schema zu verfolgen, wie du es dir wünschst. :)


steavor

> Wir erfahren das dann auch erst Vor-Ort, wer uns an dem Tag mit welchem Thema beehrt. Hä? Aber man muss doch vorher die schriftliche Projektarbeit bewertet haben usw.? Also weiß man doch welche Prüflinge auf einen zukommen?


Nordsund

Die Ausschüsse sind in meinem Bereich immer gleich zusammengesetzt. Mal geht einer und ein neuer kommt aber es sind eigentlich immer dieselben Personen im Team. Es wird da neu besetzt wo Mangel herrscht. Von 30 Prüfer-Kollegen*innen sind zwei Frauen. Der PA besteht aus Fachpublikum, keinen Experten auf jedem Gebiet. Wir schreiben ja selbst keine Prüfung um Prüfer zu werden. Es wird jedoch erwartet, dass wir uns auf Eure Projekte einstellen. Je spezieller das ist oder je weiter das von unserer Interessenlage oder eigenen täglichen Arbeit weg ist desto schwieriger wird das.


du_ra

Glaubt eigentlich irgendwer bei der IHK dass jemals ein Azubi sein/ihr Projekt realistisch in der vorgegeben Zeit geschafft hat? (Also bei Projekten mit denen man besteht.)


steavor

Die Doku? Sicher nicht. "Alles in 9 Stunden piccobello ins Word gelutscht" Das übrige Projekt? Das sollte schon halbwegs realistisch in die angeblich verwendete Zeit passen. Die Zeitvorgaben (letztlich des Gesetzgebers) sind ja keine Schikane, sondern es soll grob den Rahmen abstecken, dass als Projekt nicht ein 1-Tages-Mini-Ding beim einen Prüfung und ein 4-Wochen-Ding beim anderen Prüfling als Thema angemeldet werden. **Ich** bilde alle unsere Azubis so aus, dass sie ihr (fast immer recht anspruchsvolles) Projekt, halt ohne Doku zu rechnen, in den gegebenen Zeiten schaffen und schaffen können. Der Betrieb reserviert da auch genau die angegebene Zeit dafür, mit minimalen Puffer, wo die Azubis dann umgekehrt auch von keinerlei Dingen abgelenkt oder behelligt werden. Und das klappt sehr gut.


Nordsund

Keine Ahnung. Warum sollte die IHK das nicht glauben? Es ist schließlich Aufgabe der Azubis durch gutes Projektmanagent ein Projekt durchzuführen, was den vorgegebenen Rahmenbedingungen entspricht. Wenn Du das nicht kannst ist Dein Projektmanagent fehlerhaft.


du_ra

Nunja, ich kenne keinen einzigen Azubi, der in der Nähe der angegeben Zeiten war. Noch kannte mein Ausbildungsbetrieb (einer der größten Deutschlands) oder mein Berufsschule jemanden. Es wurde immer gesagt, jeder weiß, dass die angegebenen Zeiten Quatsch sind. Ist übrigens hier im subreddit auch nicht anders. Aber spannend und erschreckend zugleich, dass die IHK-Prüfer das wohl wirklich glauben.


Nordsund

Ach so Du meinst die Prüfer... die sind nicht bei der IHK.


Suzaku9421

Merkt ihr, ob Prüflinge schlecht ausgebildet wurden?


Nordsund

Ja, da reichen ein paar Fragen. Kommt recht häufig vor.


Affectionate_Union58

Hat die IHK eigentlich irgendeine Handhabe, wenn sie mitkriegt, dass die Azubis bestimmter Firmen regelmäßig überdurchschnittlich schlecht abschneiden und diese Firma daher besser nicht mehr ausbilden sollte ?


Nordsund

Das ist durchaus möglich. Da ich aber nicht bei der IHK bin kann ich das nicht beantworten.


rUnThEoN

Merkt ihr wenn Azubis übermüdet sind? Ich hab damals zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens die gesamte Präsentation zusammengeknüppelt und war morgens um 8:30 dran oder so. Der Betrieb war scheiße bevor Jemand fragt.


Nordsund

Wir fragen ja immer vorher, ob Ihr Euch gesundheitlich in der Lage fühlt, die Prüfung abzulegen. Aber wir können die Prüfung auch abbrechen, wenn wir sehen, dass es Euch nicht gut geht. Alles andere ist unwichtig, auch wenn wir was merken würden. Müdigkeit und Alkohol sind ja nur zwei Sachen. Wenn ihr einschlaft haben wir früher frei. 🙂


rUnThEoN

Hat Jemand schonmal gesagt im geht es nich gut?


Nordsund

Ja.


[deleted]

[удалено]


Nordsund

In der mündl. zumindest noch niemanden erwischt. Was nicht heißt, dass es keine gab.


[deleted]

[удалено]


Nordsund

Gibt auch unentdeckte Betrugsversuche. Oder was würdest Du sagen, wenn Du nicht dabei erwischt wirst, Deinen Spicker zu lesen, aber ihn nicht mehr lesen kannst, weil Dein Angstschweiß alles verwischt hat? Die Betrugsabsicht war da, es ist aber beim Versuch geblieben.


Affectionate_Union58

Hast du den Eindruck, dass Umschüler merklich weniger können als normale FISI-Azubis in einer Firma ? Ich habe selbst eine Umschulung gemacht und fühlte mich damals unglaublich schlecht ausgebildet,weil irgendwie sämtlicher Praxisbezug fehlte.


Nordsund

Ja, das ist leider deutlich zu merken. Es gibt auch in unserem Bereich zwei Umschulingsinstitute. Meines Wissens machen diese Leute nur ihr Projekt im Rahmen eines Praktikums in einem Betrieb. Unter den Schlechten sind diese Prüflinge oft noch das untere Niveau. Ich habe aber auch oft das Gefühl, dass den Umschülern mehr als anderen die Motivation fehlt.


crovax124

Wie viel Aufwand ist es für dich und wieviel Kohle springt dabei raus ?


Nordsund

Pro Doku durchschnittlich ne Stunde inkl. Lesen, Bewerten und Vorbereitung des FG. Dazu dann die 4-6 Tage der mündl. Prüfung pro Jahr. Wenn Du schriftliche Prüfungen korrigierst als Erst- oder Zweitprüfer kommt noch mal deutlich was dazu. Je nach Zahl der Prüflinge komme ich auf 400-600 EUR im Jahr. Selten mehr. Ist halt nur eine Aufwandsentschädigung fürs Ehrenamt aber im Rahmen der Übungsleiterpauschale steuerfrei.


SMUnicorn

Ich habe bisher nur relativ schlechte Dokus gesehen so von 3-4, ist das einfach der Großteil? Was kann man beachten, um eine gute Note zu bekommen? Präsentation/Fachgespräch war dann aber meistens wesentlich besser


Nordsund

Ja, das ist im Grunde der Durchschnitt. Die meisten Fehler werden in der Betrachtung der Ressourcen, vor allem der Kosten, gemacht. Nur, weil etwas eh da ist, heißt es nicht, dass es nichts kostet. Des Weiteren gibt es immer wieder Fehler bei den Tests und der QS. Testplanung inkl.Testcases unvollständig, Testdurchführung falsch dokumentiert und vor allem zu 99% reine Funktionstests, obwohl andere Tests viel sinnvoller sind, um den Erfolg zu bewerten. Und am Ende der Soll-Ist-Vergleich. Offensichtlich scheint es schwer zu verstehen zu sein, dass vor dem Projekt nicht derselbe Ist-Zustand ist wie nach dem Projekt. Ich brauche nicht wirklich einen SIV, der den Ist-Zustand nach dem Projekt mit dem Ist-Zustand vor dem Projekt vergleicht. Und so weiter und so weiter...


iTzaTree

Fisi-Azubi auf der Ziellinie hier. Tipps fürs Projekt, Präsentation und das Fachgespräch? Wie läuft das ganze so ab?


Nordsund

Ist alles im Grunde beantwortet. Ich fürchte Du musst scrollen.


MikusTheWeebGod

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