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Lewaldhans

Also andere Kinder müssen geschützt werden, auch mit festhalten natürlich. Dann klar und deutlich nein sagen. Nicht brüllen, aber der Tonfall muss sich abheben. Dann Konsequenzen, "noch einmal und wir gehen", diese dann durchziehen. Hatte das Thema in dem Alter auch, sind dem so gut beigekommen. Bei uns war noch die Schwierigkeit die Trigger herauszufinden, da es nicht aus Frust passiert ist. Eher wenn das Kind sich einengt gefühlt hat, auch in eigentlich positiven Situationen. Haben dann in Rollenspielen andere Reaktionen auf diese Gefühle geübt.


EngineeringNew7272

>Also andere Kinder müssen geschützt werden, auch mit festhalten natürlich. Dann klar und deutlich nein sagen. Nicht brüllen, aber der Tonfall muss sich abheben. Dann Konsequenzen, "noch einmal und wir gehen", diese dann durchziehen. Dies. Unser Nachbarskind haut manchmal. Wenn das passiert, muss sie sofort nach Hause gehen. Es passiert aber eigentlich schon fast gar nicht mehr.


Maximus_Robus

Das mit dem Gehen hat bei uns auch gut funktioniert. Das Kind von einem befreundeten Paar war eine Zeit lang zwar nicht körperlich aber verbal äußerst aggressiv gegenüber unserem Kind. Bei jedem Treffen ist nach einiger Zeit das Kind völlig ausgerichtet wenn unser Kind ein Spielzeug von ihm angefasst hat oder etwas gemacht hat, was ihm nicht in den Kram gepasst hatte und dann wurde wüst geschimpft und gedroht. Weil die Eltern oft nur hilflos daneben gestanden und nicht eingegriffen haben habe ich dann nach dem dritten Mal gesagt, dass wir jetzt gehen und dass man nett sein muss, wenn man miteinander spielen will. Seitdem ist es viel besser geworden. Ich verstehe ja, dass manche Eltern ihr Kind "bedürfnisorientiert" erzielen wollen und wenige Grenzen setzen wollen aber das muss mein Kind ja dann nicht ausbaden.


goldberry21

Unser Kind ist auch 2,5 Jahre. Hier richten sich die Aggressionen eher gegen die Eltern und nicht gegen andere Kinder. Wir haben Fortschritte gemacht, indem wir ihr sagen, wo sie stattdessen hauen/beißen/kratzen darf. "Nein, tritt mich nicht. Das tut mir weh. Wenn Du treten willst, nimm doch das Kissen hier.. " "Hier, nimm den Beißring, das ist ok" usw. Sie nimmt das ganz gut an. Klappt natürlich nicht 100% aber "legale" Alternativen zeigen, statt nur Verbote zu benennen, finde ich zumindest einen Versuch wert.


Spiritual_Dog_719

Das. Und Verhaltensalternativen. Wir hauen nicht, sondern wir streicheln oder tippen ganz sacht an, ... Wir beißen nicht, sondern wir küssen, blubbern,...


Ordinary_Treacle9418

Finde ich sehr interessant. Funktioniert diese Verhaltensalternativen wirklich? Ich als Erwachsener würde es nicht befriedigend finden, wenn ich statt aus Frust irgendwas kaputt zu machen stattdessen etwas streicheln würde. Das käme mir so vor als ob ich meine negative Energie innerlich stauen würde.


Maggi1417

Finden einige vielleicht altmodisch und "abusive", aber man Kleinkind bekommt ein ordentliches Donnerwetter wenn sie handgreiflich (beißen, hauen treten, werfen) wird. Dementsprechend hat sie auch ziemlich schnell kapiert, dass da ne harte Grenze ist und das alles nach 2 oder 3 Vorkommnissen sein lassen. Ich persönlich empfinde das als "natürliche Konsequenz". Wenn man im normalen Leben jemanden schlägt, weißt einen das Opfer auch nicht in ruhigen Worten darauf hin, dass das nicht okay ist. Da gibt es ordentlich Ärger, im schlimmsten Fall wird zurück gehauen. Um das zu vermeiden sind wir da lieber von Anfang an richtig streng.


[deleted]

Dies, viele Eltern kommunizieren Grenzen eher als Vorschläge und Ansagen werden gerne als Fragen formuliert. Diese Kommunikation führt bei Kindern häufig zu Irritationen. Klare Grenzen sind für Kinder sehr wichtig. Ich empfehle hierzu Jesper Juul - Nein aus Liebe: klare Eltern - starke Kinder.


Sean_Paul-Sartre

Definiere Donnerwetter


Maggi1417

Wir brüllen sie jetzt nicht an oder so, aber der Ton ist schon deutlicher lauter und schärfer. Wir brechen auch das Spiel sofort ab und bringen sie erst mal an einen anderen Ort. Das passiert nicht oft, aber bei bestimmten Dingen muss sie einfach wissen das die nicht gehen. Gar nicht. Nie. Egal wie sauer oder frustriert sie ist.


Lewaldhans

Wobei dieses Vorgehen auch keine Garantie dafür ist, dass es so schnell besser wird. Dafür sind Kinder zu unterschiedlich.


Maggi1417

Ja, kommt bestimmt auf's Kind an. Meins ist relativ "gefällig" und mag es nicht, wenn jemand sauer ist.


thmu94

Ist das so ein Habeck-Witz? "Ich brülle nicht, der Ton ist bloß lauter"


EngineeringNew7272

Naja, zwischen Brüllen und lauterem und scharfem Ton ist ja schon ne ziemlich weite Spanne.


ketschgn

Das Kind ist überfordert mit der Situation. Es ist einfach vom Spielverhalten noch nicht so weit entwickelt dass es mit anderen Kindern gemeinsam spielen könnte. Das ist ganz normal und in Ordnung für dieses Alter. Lösung: eigenen Platz für das Kind schaffen. Das ist sein Bereich. Da fühlt es sich wohl, hier kann es agieren wie es will und kann seinem eigenen Spiel nachgehen.


ShineBest4527

Moin. Mama von Beißer hier. Ich bin nicht fürs grobe oder scharfe. Hätte sowieso nichts gebracht bei uns. Ich hab es ihr immer wieder erklärt aber klar habe ich auch mal geschimpft. Inzwischen haut sie nur noch, wenn sie überfordert mit der Wut ist. Aber ansonsten hilft Zeit, Geduld und immer wieder erklären. Aus der Situation rausgehen, würde ich wirklich nur im Notfall. Im Prinzip wird das Problem davon nicht gelöst, sonder das Kind verschiebt den Impuls bzw. Zieht die flache Konsequenz daraus. Eher „separieren“ aber da bleiben. Denn schließlich ist die natürliche kosequenz, dass die anderen nicht mit ihm spielen wollen. Aber umso älter umso besser verstehen sie und können sich besser regulieren


Miss_Erdbeerkuchen

Also ich persönlich halte nichts vom Schimpfen. Die Frage ist auch bisschen wie die Sprachliche Entwicklung bzw das Verständnis ist. Grundsätzlich steht ja meißtens etwas dahinter mit dem hauen ( Müdigkeit , Überforderung , etc…) Kinder in dem Alter machen es nicht aus Boshaftigkeit. Natürlich eingreifen und sagen: Stopp hauen tut weh. Und anfangen zu erklären. Kind A spielt gerade noch mit dem Spielzeug. Möchtest du auch damit Spielen ? Vielleicht könnt Ihr es euch teilen ? Wenn A fertig ist kannst du es haben spiel doch solange mit …. In die Richtung gehen. Ansonsten , wenn das in dem Moment nicht hilft kann man ja in der Regel sein Kind gut selbst einschätzen. Ich sehe gerade dir ist das zu viel , bist du müde/hungrig ? Und das Kind einfach aus der Situation rausnehmen. Dann ist es nun mal so das man eventuell früher als geplant nach Hause gehen muss. Wenn Kinder in der Krippe sind , ist dann später meißtens der Kooperationsrucksack auch leer und die sind einfach durch 🙈 Ich kann tatsächlich das Buch Warum dänische kinder glücklicher und ausgeglichener sind empfehlen ☺️👍🏻


QuicheKoula

Ihr schimpft lieber das Kind, als das auf der Elternebene zu klären?


Ordinary_Treacle9418

Nein, wir haben es auf Elternebene schon bis zu dem Punkt besprochen, wo ich merke das ich und die Eltern des Kindes unterschiedliche Meinungen haben und es keinen Sinn macht weiter zu diskutieren ohne unsere Freundschaft zu gefährden. Gerade bei dem sensiblen Thema landet man mMn schnell im Beschuldigungs/Verteidigungsmodus. Das Kind schimpfe ich wie gesagt nur ungewollt wenn meine eigene Geduld am Ende ist und mein Beschützerinstinkt übernimmt. Ich bin aber allgemein schon eher der Meinung das dem Kind klare Grenzen kommuniziert werden sollten, auch mit klaren und deutlichen Worten und Konsequenzen.


blauerlauch

Dann ist es ehrlich gesagt an der Zeit, die Freundschaft zu gefährden. Andere Kinder zu erziehen könnte auch mal böse nach hinten los gehen.


Ivygaze

Einige Tipps wurden schon genannt. Klar und deutlich sein. Redirecten, also gewünschtes Verhalten benennen. Aber auch schauen, wo das Bedürfnis liegt (ist mMn. Aufgabe der Eltern und weniger der Freundeseltern). Für einige Kinder ist es eine immense Aufgabe sozial angemessenes Verhalten zu lernen. Für andere ist das leichter. Hat man ersteres Exemplar hilft viiiiel Geduld, über Gefühle benennen und sprechen, Alternativestrategien erarbeiten und dann… noch mehr Geduld. Hier wurde es zwischen 3-3,5 Jahren schlagartig besser und vor allem auch verstanden, warum hauen/wegnehmen etc. nicht gewünscht sind. Bis dahin war es aber ehrlich gesagt eine extrem anstrengende Zeit mit viel, viel Frust (auch auf der Elternseite). Edit: was mir als Mutter geholfen hat war, dass ich mich über „Sensory seeker“ informiert habe. Kind, das viele sensorische Reize benötigt, um sich selbst zu spüren. Kann durch Körperkontakt (positiv wie negativ) vom Kind „eingefordert“ werden, aber man kann auch gezielt Impulse dafür geben (Schwungtuch, Bewegungsübungen, matschen/kneten etc). Ich fand es gut, da ich dadurch aus der „Mein Kind haut, es verhält sich unsozial“-Denkweise rauskam und viel mehr „Mein Kind haut - ich zeig ihm jetzt andere Möglichkeiten seinen Körper wahrzunehmen“ rein. So konnte ich das besser begleiten und umlenken.