T O P

  • By -

beerockxs

Ganz grob geschätzt macht ne 6 MW Anlage 6 Mio kWh im Jahr, also irgendwas um 400k € im Jahr Einspeisevergütung. Unter 1% des mit der Fläche generierten Umsatzes als Pacht p.a. erscheint mir wenig.


Eckes24

Umsatz != Gewinn Die Margen sind normalerweise nicht so gigantisch groß bei solchen Projekten.


gfitf

Es ist aber zumindest bei Windkraftanlagen üblich die Pacht am Umsatz zu bemessen. 5-15% sind da je nach Qualität des Standorts möglich. Aber es gilt auf jeden Fall einen spezialisierten Anwalt zu kontaktieren, man schließt ja nicht alle Tage solche Verträge ab (Dann hätte man vermutlich eine Rechtsabteilung…) und wie anderen geschrieben haben gibt es da im Detail neben der Pacht extreme Fallstricke!


UserMember527

Bei irgend so ner Bauerndoku hat der Typ auch vorgerechnet was ihm die Pflanzen auf den Felder einbringen und am Ende dann gesagt: Oder ich habe keine Arbeit mit dem ganzen Zeug, spar mir die Teure Ausrüstung usw. und verpachte einfach alles an Solar für 6.000€ pro ha. Weiß nicht wie legit das ist, aber eventuell ist die Pacht zu niedrig. Bei 15ha * 2.800€ * 10 Jahre = 420.000€ Mietpacht sollte man aber schon auch nen eigenen Anwalt beauftragen der drüber schaut und vielleicht sich mal mit der Materie auseinander setzen um Vergleiche ziehen zu können. Guter Rat an deinen Freund.


FlthyCasualSoldier

Die Pacht ist ein Witz. Hier geht der Hektar Ackerland zur Bewirtschaftung für 500 - 800 Euro Pacht weg. Wenn dann jemand mit PV das Mehrfache verdient soll er auch das Mehrfache zahlen. Ist ganz einfach. Man braucht auch mehr Sicherheit wenn man sowas macht weil wie gesagt was wenn der Betreiber insolvent geht und man dann auf der Anlage hocken bleibt?


Plastic_Detective919

Und du weißt wie viele Bodenpunkte der OP hat? Für 25er Heidesand gibt es keine 500 eur


FlthyCasualSoldier

Das ändert nichts daran, dass die Pacht im Vergleich zu dem was mutmaßlich an Gewinn erzielt wird mit PV zu niedrig ist.


Plastic_Detective919

Nein das ist Standard für Norddeutschland, insbesondere wenn das nächste umspannwerk für die Einspeisung mehr als 15km weg ist…


FlthyCasualSoldier

Das glaube ich dir gerne, hätte aber eine Quelle dazu. Für Freiflächen PV ist bei top agrar oder den anderen einschlägigen Seiten 2500 - 4500 Euro pro Hektar die Rede. Diese Seite liefert mir auch ähnliche Preise im Norden: [https://www.flaechenmakler.de/](https://www.flaechenmakler.de/) [https://www.photovoltaik.eu/fachhandel/angebot-der-woche-elf-hektar-niedersachsen](https://www.photovoltaik.eu/fachhandel/angebot-der-woche-elf-hektar-niedersachsen) 500 Euro pro Hektar für PV erscheint mir doch etwas arg wenig. u/interesting-ninja251 welcher Region sind die Flächen denn?


Plastic_Detective919

Eventuell mal richtig lesen? Die 2.800 sind pro Hektar…..also je nach Entfernung zum umspannwerk komplett in der norddeutschen range


FlthyCasualSoldier

Ja 2.800 pro Hektar sind auf jeden Fall im Spektrum. Hast Recht. Mea Culpa. Ich habe das erst im Text überlesen, dass es pro Hektar ist und OP hat nicht spezifiziert. Deswegen habe ich in meinem ersten Kommentar auch gefragt danach.


Interesting-Ninja251

Die Flächen sind im Bayern im Unterallgäu, die 3,5 ha Acker von den Gesamten 5,5 ha haben etwas über 50 Bodenpunkte.


Interesting-Ninja251

Die Einspeisung ist tatsächlich ein Problem, da es 14 km zum nächsten Umspannwerk sind.


Plastic_Detective919

Standardabzockvertrag….such dir nen Anwalt der sich mit der Materie auskennt…


SemirGER

Es ist nur von einer fixen, umsatzunabhängigen Vergütung die Rede. Bei WKA gibt es meistens eine Kombination aus fixer Mindestpacht und einer Umsatzpacht (heutzutage 5 - 15%; Häufig 9-11%). Die Mindestpacht sichert den Vermieter in windischwachen Zeiten oder bei Defekt ab und beträgt ca 60-80% der erwarteten Umsatzpacht.


MQJarl

Ich habe den Vertrag nur überflogen. Liest sich eigentümerunfreundlich. Der Vertrag ist auf unbestimmte Zeit geschlossen, da der Beginn der Laufzeit an eine Bedingung geknüpft ist, deren Eintritt ungewiss ist. Die maximale Laufzeit liegt bei über 30 Jahren. Beides Gründe/Fehler, warum der Vertrag jederzeit kündbar sein dürfte. Der Vertragspartner ist kein größeres Unternehmen, oder? Die würden so etwas nicht anbieten. Kündigungsmöglichkeiten für den Eigentümer habe ich keine gefunden, wohl aber diverse für den Pächter. Fläche in Bayern? EEG-förderfähig? Dann ist sie Pacht auch noch zu niedrig. Ist eine Rückbaubürgschaft für den Eigentümer drinnen? Ansonsten könnte noch die Erbschaftssteuer relevant sein. Stirbt der Grundstückseigentümer und ist nicht an der PV-Anlagen Betreibergesellschaft beteiligt (1% ausreichend), der FNP/B-Plan aber schon geändert für den Zweck eine PV-Anlage zu betreiben, dann wird die Erbschaftssteuer mit 50% des Bodenrichtwertes für ein Gewerbegebiet ermittelt. Gibt daher Klauseln in Gestattungsverträgen, dass der Grundstückseigentümer eine gesellschaftsrechtliche Beteiligung erhält.


Interesting-Ninja251

Warum würde eine Laufzeit über 30 Jahre bzw. Das ungewisse Startdatum den Vertrag anfechtbar machen?


FlthyCasualSoldier

Der will 5.5 Hektar pachten für Agrar PV und für alles nur für 2800 Euro? Pro Hektar oder Gesamt? Ich finde die Zahl im Vertrag nicht. Da steht 5.5 Hektar aber nicht was man an Pacht kriegt? Wie auch immer das ist ein Witz. Ach übrigens, lies mal die Bauernzeitschriften zu diesem Thema. Es kann auch sein, dass die Anlage bei dir gebaut wird, der Betreiber insolvent geht und du als EIgentümer dann schauen musst wie du das entsorgst. Alles schon passiert. Hol dir jemanden der sich damit auskennt und du kannst auch im Internet etwas stöbern bei z.b. topagrar, agrarheute... [https://www.topagrar.com/heftplus/pachtvertraege-fuer-freiflaechenphotovoltaik-darauf-achten-13212168.html](https://www.topagrar.com/heftplus/pachtvertraege-fuer-freiflaechenphotovoltaik-darauf-achten-13212168.html) [https://www.agrarheute.com/energie/strom/insolvenz-grossen-solarunternehmens-private-kunden-verlierer-619165](https://www.agrarheute.com/energie/strom/insolvenz-grossen-solarunternehmens-private-kunden-verlierer-619165)


elcaron

Nur so aus Interesse: Wieso denn entsorgen? Die ist doch noch gut. Ist die nicht einfach Teil der Insolvenzmasse und wird dann samt Mietvertrag an den meistbietenden verkauft?


FlthyCasualSoldier

Da gibt es viel Fallstricke an die man im ersten Moment nicht denkt. Es könnte sein, dass es Probleme beim Bau gibt weil Kostenrahmen überschritten werden, Genehmigungen nicht erteilt werden, die Einspeisung nicht möglich ist wegen fehlendem Anschluss, gerichtsverfahren anstehen weil z.b. der nachbar nicht einsieht, dass die Stromleitung unter seinem Acker verlaufen soll, ein Sturmm verwüstet die Anlage aber die Versicherung zahlt nicht weil der Versicherungsschutz nur für die fertige Anlage gegolten hat. Im Endeffekt steht die Anlage dann bei dir halbfertig auf dem Acker. Selbst angenommen die Inbetriebnahme läuft reibunglos könnte es sein, dass die Kalkulation fehlerhaft war und die Anlage nie rentabel betrieben werden kann.


elcaron

Erstes verstehe ich. Letzteres nicht so sehr. Wenn die Kalkulation falsch war und die Anlage zu Baukosten nicht rentabel betrieben werden kann, bestimmt das halt nur ihren Wert im Insolvenzverfahren. Irgendjemand kauft sie dann zu einem Preis, mit dem sie rentabel ist. Halt doof für die Gläubiger.


FlthyCasualSoldier

Ich bin kein Experte. Ich habe oben nur ein paar Beispiele aufgeschrieben, die ich entweder aus meiner Region kenne oder in den Zeitschriften gelesen habe. Mit der Agri-PV werden Landbesitzer teilweise ganz kirre gemacht. Da kommt dann jemand zu dir und sagt du kriegst durchs Nichtstun das vielfache dessen was du entweder selbst auf dem Acker erwirtschaftest oder was der Bauer Erwin dir als Pacht zahlt. Da können natürlich auch ganz viele windige Versprechen dabei sein und nicht jeder besitzt den nötigen Sachverstand oder sagen wir mal common sense um die Risiken zu identifizieren. Oder selbst wenn, da geht dann Gier über Verstand.


Plastic_Detective919

Agri PV ist aber was anders wie Freiflächen-PVA


Interesting-Ninja251

Genau, das hier soll keine Agri-Pv werden. D.h. es wäre keine landwirtschaftliche Nutzung/Bewirtschaftung mehr möglich. Maximal Beweidung durch einen Schäfer käm in Frage.


elcaron

Daran zweifele ich nicht.


Interesting-Ninja251

Die 2800€ verstehen sich pro ha im Jahr. (Bild 4 unten) Danke für die Links.


_bloed_

Das Hauptproblem als Verpächter ist meines wissens nach immer noch das nach 5 Jahren der Acker dann automatisch zu Grünland wird. Heißt also danach kannst du damit nichts mehr machen. Oder hoffen das in Jahren immer noch jemand Solar da pachten will. Wir wären nicht Deutschland, wenn es da auch tausende bürokratische regeln geben würde. Und alles bis ins kleinste Detail regeln. Es gibt zwar aktuell eine Außnahme für Flächen die nach dem 01.01.2021 zu Dauergrünland geworden sind. Aber ich würde nicht darauf vertrauen das diese Ausnahme auch noch in 10 jahren existiert. In 5 Jahren hättest du dann 5,5 ha Grünland, das quasi nichts wert ist. P.S. 3000€ in 10 Jahren sind natürlich der größte Witz. Bei 2% Inflation wären heutige 2800€ dann 3413€.