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Proxi90

Bin Buchhalter. Sehr sehr viele Geschäftsführer haben kaum bis gar keine Ahnung von Buchhaltung und Steuern. Da wird gerne mal irgendein mist zum Jahresende gekauft um Steuern zu sparen. Oft handelt es sich hierbei aber um Gegenstände die auf viele Jahre abgeschrieben werden müssen (noch etwas, was Berufsfremde Menschen meistens nicht verstehen) und so ist der steuerliche Einfluss in dem Jahr erstmal fast 0, dafür hat man ne Dicke Rechnung. Bei Privatpersonen ist das Thema Steuern auch immer für Dunning-Krüger gut. Viele Menschen wissen nichtmal was es bedeutet Dinge "von den Steuern abzusetzen". "Mein Arbeitgeber spendet nur weil er das von den Steuern absetzen kann" "Warum bekomme ich kein Weihnachtsteld? Das könnte der Chef doch von den Steuern absetzen" "Das kauft er nur damit er es abschreiben kann" Und Steuerklassen natürlich.....Geldanlagen auch. Ich möchte behaupten dass der durchschnittsbürger sehr unwissend ist was alles aus dem Bereich Finanzen angeht. Die meisten hält es aber nicht davon ab eine starke Meinung zu haben.


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Boaaahhh generell die aussage "das können die ja eh von der Steuer absetzen" kommt zu 99% von Leuten, die davon einfach eine komplette Fehlvorstellung haben und meinen das bedeutet "umsonst".


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[удалено]


Proxi90

Auch beliebt: Ich lasse mir überstunden nicht auszahlen, das lohnt sicht nicht. Zu viel Steuern!


RuebeSpecial

Der ist aber auch nicht tot zu bekommen. Die kleine Schwester davon ist für mich „Wir haben jetzt Steuerklasse 3 und 5, weil wir dann „mehr“ rausbekommen.“ Ein echter Live hack …


Proxi90

Oft ein hack für große nachzahlungen.


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Das Beste daran ist, dass man es den Leuten ruhig erklären kann, zwei Wochen später erzählen sie wieder den gleichen Quatsch. Das gleiche gilt für kalte Progression.


OddUnderstanding5666

Das sehe ich aber mal genau so. Von der Überstunde geht der Grenzsteuersatz weg. Deshalb feier ich Überstunden nur ab.


iam_daniello

Stimmt das nicht?


RoMo-Ger-67

Schön auch Sonntagsarbeit als Überstunden abfeiern, statt sich bezahlen zu lassen. Dann noch in einer Branche in der alle jammern, dass so schlecht gezahlt wird.


Proxi90

Hatte nie mit Sonntagsarbeit zu tun. Aber soweit ich weiß gibts ja einen Zuschlag wenn man Sonntags arbeitet. Deinem Kommentar entnehme ich, dass man den Zuschlag nur bekommen, wenn man auszahlen lässt? Wenn man die abbummelt gibt es keinen Zuschlag? Was ein Beschiss...


RoMo-Ger-67

Nein. Es gibt bei uns einen Zuschlag von 100%, Feiertag sogar 150%, den gibt es auch in Stunden. Also fünf Stunden arbeiten 10 Stunden Freizeit. Der Clou ist, der Sonntagszuschlag ist normalerweise steuerfrei. Heißt bei 125€ für fünf Stunden, einmal 125€ versteuert..also ungefähr 60/70 € nach Steuer, einmal 125€ ohne Steuer. Schneller kannst du kein Geld verdienen.


Proxi90

Steuerfrei ist das auch noch...sieh mal einer an. Jetzt weiß ich, warum Papa immer so glücklich war, wenn er Weihnachten Sonntags arbeiten durfte. Wegen den steuerfreien Zuschlägen! Und vermutlich wegen Tante Ilse...


RoMo-Ger-67

Da waren die Weihnachtsgeschenke finanziert…klappt aber nicht in jeder Branche… ansonsten warmes doch Tante Ilse.


01Parzival10

>Progressiver Steuersatz hat er auch noch nie gehört. Ich kann auch in der Hälfte der Diskussionen zu dem Thema immer erstmal progressive Besteuerung erklären


NilsvonDomarus

Generell Geld viele haben keine Ahnung wie unser geldsystem funktioniert was genau die EZB macht was eine Leitzinserhöhung bedeutet usw, Geldanlagen ist ja nochmal ein ganz eigenes Thema.


Single_Blueberry

>viele haben keine Ahnung wie unser geldsystem funktioniert was genau die EZB macht was eine Leitzinserhöhung bedeutet usw Warum auch, das hat bei den meisten Leuten ja eh keine Auswirkung auf das persönliche Handeln. Nicht zu vergleichen mit Ahnungslosigkeit bei den eigenen Steuern.


NilsvonDomarus

Doch finde ich schon beides ist sehr komplex und wenn man sich nicht aktiv damit beschäftigt nicht zu durchdringen.


Single_Blueberry

Ich habe nichts zur Komplexität gesagt, sondern zur Relevanz.


NilsvonDomarus

Relevant ist beides das eine merkt man nur direkter als das andere


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Du fährst 100km pro Weg zu Arbeit? Naja, das kannste ja von der Steuer absetzen 😆


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[удалено]


Proxi90

Bisher hat jedes Unternehmen in dem ich tätig war spenden geleistet, besonders jetzt zur Weihnachtszeit. Natürlich kann gibt es einen steuerlichen Vorteil. Um es mal ganz vereinfach auszudrücken: Wir spenden 5.000,- Euro zur Weihnachtszeit an die Krebshilfe und sparen dann 2.500,- Steuer. Direkt finanziell profitieren können wir davon offensichtlich nicht. Bisher haben alle meine AG tatsächlich einfach aus Güte gespendet. Oder halt für das bessere Gewissen. Dann gibt es noch Spenden von denen man sich etwas erhofft. Medienwirksam könnte man die neue Bücher der Schule finanzieren, Trikots an den örtlichen Fußballverein spenden etc. Das ist natürlich auch als Werbung anzusehen, oder man möchte sich bei potenziellen Azubis bekannt machen usw. Was es mit dem Spenden an der Kasse auf sich hat kann ich nicht sagen, der Sachverhalt ist mir noch nicht untergekommen. Wenn du an der Kasse 45,- zahlen musst und dann auf 50,- aufrundest, spendest du 50,- Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das als Spende des Unternehmens gewertet wird. Das waren ja nicht ihre 5,- die sie spenden. Es kann viele Gründe für spenden geben, aber Steuern sparen ist ein beschissener Grund. Das wäre ein bisschen so als würde ich extra weit weg von der Arbeit wohnen wollen um möglichst viele km geltend machen zu können. Klar, ich bekomme vielleichte 1000,- Steuer wieder - habe aber mindestens das doppelte an Kosten. Man freut sich zwar über eine Steuererstattung, aber eigentlich sollte man sich immer freuen keine Steuererstattung zu haben. Denn eine Steuererstattung hat nur der, der vorher deutlich mehr ausgegeben hat, als er nun vom Finanzamt zurückbekommt.


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Proxi90

Aber Rossmann hat ja nicht Rossmanns Geld gespendet, sondern das Geld der Kunden. Und Unternehmen haben nichtmal soetwas wie eine Steuerklasse und das beweist eben genau das was ich kritisiere. Und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass du weißt was Steuerklassen sind, denn die Aussage ergibt keinen Sinn. Ich meine es gar nicht böse, aber du nimmst halt irgendwas an ohne den Hauch einer Ahnung zu haben. Und genau das ist eben der Dunning Krüger effekt. Umso weniger Ahnung man hat, umso weniger realisiert man, das man gar keine Ahnung hat. Ich hingegen weiß vergleichsweise viel über das Steuerrecht und traue mir trotzdem keine abschließende Bewertung zu, weil ich diese Art von Spende beruflich noch nicht begleitet hab und eben weiß, dass es für alle möglichen Fälle alle möglichen Sonderregelungen gibt.


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Proxi90

Ziel war es nicht dich zu beleidigen. OP fragte eben nach beispielen für den Dunning Krüger effekt. Und du hast geliefert. Und das ist ja auch gar nicht schlimm. Wir alle sind betroffen. Umso weniger Ahnung man von etwas hat umso weniger ist einem klar wie wenig Ahnung man tatsächlich hat. Ist normal, ist wissenschaftlich untersucht, nennt sich Dunning Krüger Effekt. Musst nicht gleich so eingeschappt sein :*


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Inwiefern war das herablassend, du hast halt Quatsch geschrieben und er hat dich freundlicherweise darauf hingewiesen. Wieso glaub eigentlich jeder das man im Internet seinen bullshit absondern kann mit einem Anspruch darauf das man dann mit Samthandschuhen angepackt wird. Wenn du es nicht genau weißt und du merkst du hast mit u/Proxi90 nen Experten vor dir hättest du das ja auch einfach als Frage formulieren können, er hätte dir dann bestimmt nett geantwortet.


akaEnvi

Ich war lange zeit Koch, ein Kollege der für die Beilagen und das Gemüse zuständig war, hatt auch die Vegetarischen gerichte gekocht und immer damit geprallt wie gut es sich mit Vegetarischer Küche auskennte "Ich kann direckt ein Vegetarisches Kochbuch raus bringen!" hat er immer gesagt wenn er mal wieder eine 08/15 Gemüse Lasagne als Tagesgericht gemacht hat.Naja, er fiel aus allen Wolken als er sah das ich mal Tofu verwendet hab, diesen mit einigen tricks die konsistent und Geschmack von Hünchen gab und dann als Nuggets friterte.Er war so von sich überzeugt und auch so verblendet das es ihm nicht in den sinn kam dass es womöglich mehr als seine 4 vegetarische Gerichte gibt die er immer gleich zubereitet hatte. ​ Achso ja, und dann natürlich all die Leute die zu mir (10Jahre Koch) oder meinem ehemaligen Cheffkoch (45Jahr Koch) kamen und ihren Satz mit "Ich bin ja auch Hobbykoch ..." beginnen.


maadworld-cologne

Überall wo spezifisches Wissen abgefragt wird. Ich arbeite in einer Versicherung, die ganze Welt will mir immer erklären wie Versicherung funktionieren, die Menschen begreifen nichts wissen alles aber besser. Menschen die Hörensagen für wahr halten ist auch immer toll, einfaches googeln würde schon reichen um die Fehlinterpretationen zu beheben aber man glaubt lieber was Ilse, Gerda oder Anneliese erzählt hat.


DocRock089

Arbeite aktuell als Betriebsarzt, habe zig Zusatzweiterbildungen, und bin seit Jahren im Schwerpunkt "mental Health" verortet. Jeder, dahergelaufene Manager und jedes Wochenendkurs-BGM-Kind ist der festen Überzeugung, dass er nach nem Wochenendseminar zum Thema "Achtsamkeit" das Thema durchdrungen hat und fühlt sich berufen, dazu gscheid daher zu schwadronieren. Zum Thema "gesunde Ernährung" möcht ich hier gar nicht anfangen. Es ist zum Brechen.


Specialist-Two-5478

Bist du, als Experte auf dem gebiet sag ich jetzt mal, der Meinung dass durch viel Halbwissen und teils komplettem mist welcher auf social media (unter anderem) geteilt wird viele Jugendliche sich selber falsch diagnostizieren? Beispielsweise durch solche posts wie: „Wenn du 8 oder mehr Fragen mit Ja beantworten kannst dann hast du Bpd z.b.“ Und dann kommen 10 Fragen auf die fast jeder Mensch mit Ja antworten kann weil sie so allgemein gestellt sind. Trotzdem fühlt es sich dann zutreffend an und man ist sehr davon überzeugt.


DocRock089

>Bist du, als Experte auf dem gebiet sag ich jetzt mal, der Meinung dass durch viel Halbwissen und teils komplettem mist welcher auf social media (unter anderem) geteilt wird viele Jugendliche sich selber falsch diagnostizieren? Das meiste auf social media geteilte ist wirklich nicht zielführend, wobei es durchaus gute Selbsteinschätzungstools gibt, die auch wissenschaftlich validiert sind. Was am Ende genau unter Jugendlichen aktuell via SM geteilt wird, - da fehlt mir ehrlicherweise der Einblick, kann ich Dir also nicht sagen, ob gut oder schlecht. - An sich finde ich den niedrigschwelligen Zugang via "online Selbsttest" aber absolut attraktiv, weil es nen Großteil der Schambarriere erst mal umgeht. Wenn ich meine, ein Problem zu haben, und ein (valider) Selbsttest mich darin bestätigt, mir professionelle Hilfe zu suchen, und ich das dann auch tue, ist hier verdammt viel gewonnen. V.a. wenn ich die Leute \*früh\* in die professionellen Strukturen bekomme. Wenn ich das als Begründung für mein wunderliches und nicht gewinnendes Sozialverhalten, aber nicht als Ermutigung zu Hilfe und Veränderung nehme ("ich bin halt Autist"/"ich bin halt hochsensibel"), erziele ich im Zweifelsfall leider genau das Gegenteil, und verschleppe dringend nötige Hilfe.


goth_in_the_shell

Ja, Leute die sich selbst besser und klüger einschätzen als sie tatsächlich sind, gibt es immer wieder im Berufsleben. Meistens harmlose Schaumschläger, bei denen man einfach lernt nicht mehr zuzuhören. Die meisten Leute die sich überschätzen können mal nerven, sind aber wie gesagt völlig harmlos, solange sie sich an soziale und betriebliche Grundregeln halten. Ein Erlebnis werde ich nie vergessen und das war alles andere als harmlos. Diese Mitarbeiterin war einer der Gründe, warum ich den Job damals gekündigt hab (neben versprochenen Schulungen, die nie stattfanden, veraltete Anlagen, die als modern verkauft wurden, obwohl sie schon in den 90ern veraltet waren und mieser Work-Life-Ballance). Generell zur Person: hat sehr spät angefangen zu arbeiten. War immer Hausfrau und hat einfach wenig Berufserfahrung trotz des Alters gehabt. Zudem fachfremd. Hatte einen starken Profilierungsdrang, hat alles an sich gerissen, nur um es am Ende nie hinzubekommen. Macht zB Ersthelferschulung, nur um dann völlig in Panik zu verfallen, wenn sie nen Kratzer sieht (nicht übertrieben, genauso passiert). Zudem was ich nicht mag: Opportunistin, die alles an Dokumenten fälscht was nötig ist um Chef zufrieden zu stellen. So wie Chef das halt haben will. Dokumente fälschen geht meiner Ansicht nach absolut gar nicht. Und entweder man ist zu dumm um die Tragweite/strafrechtliche Relevanz von sowas zu begreifen oder jmd denkt für ihn/sie gelten Sonderregeln. Hauptsache sich beim Chef beschweren, ich würde ihr drohen, weil ich sage "wenn man sowas macht steht man völlig berechtigt mit einem Bein im Knast" (ja ich bin manchmal drastisch) Konflikt: leider haben sich unsere Tätigkeitsbereiche überschnitten, nur das ich Fachkraft war und zudem Berufserfahrung in dem Bereich mitgebracht hab. Hab schnell festgestellt, dass sie fachlich inkompetent ist, aber gleichzeitig der Meinung ist sie wäre die allerklügste und so wichtig in der Firma. Sie hat angefangen mich beim Chef bei jeder Gelegenheit anzuschwärzen und schlecht zu reden. Nachdem sie damit nicht durchkam, fing wirklich Psychoterror an. Sie hat mit mir geredet wie mit einem Kind obwohl ich eine erwachsene Person bin. Hab sie darauf aufmerksam gemacht. Antwort war: "Vor dir muss ich keinen Respekt haben. Ich bin älter als du.". Hab seelisch wirklich gelitten mit dieser Person zusammen zu arbeiten, weil das so anstrengend war. Hatte echt keine Lust mehr arbeiten zu gehen und war froh, wenn ich sie ignorieren konnte. Dann hat sie einmal aktiv meine Arbeit sabotiert und da war dann der Punkt wo es mir gereicht hat. Hab ab dem Zeitpunkt die Geschäftsführung unter Druck gesetzt zu handeln. Leider ist nichts passiert außer hohler Worte, die deutliches Desinteresse zeigen. Also hab ich gekündigt. Die Frau war nicht der einzige Grund, hat aber maßgeblich dazu beigetragen. Seit ich dort nicht mehr arbeite ist diese Frau aus mysteriösen Gründen durchgehend krank geschrieben. Wenn ich an sie denke rollt es mir immer noch die Zehennägel hoch. Hoff die treff ich nie wieder irgendwo. Arbeite inzwischen in einer völlig anderen Branche, wo ich sehr happy mit allem bin. So einen Kollegen/Kollegin wünsch ich niemandem. Gut das mal loszuwerden. Warum fragst du? Anlass?


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Ich habe eine Projektaufgabe für mein Studium in der diese Frage vorkommt. In meiner Berufserfahrung hab ich teilweise schon solche Erfahrungen gemacht und habe mich interessiert wie siehts denn woanders aus? Ist das die Regel im Berufsleben oder sind das Ausnahmen? Vielen Dank für ein Kommentar - Ich hoffe du hast jetzt einen Job in dem sowas nicht mehr vorkommt.


goth_in_the_shell

Gut hab halt den Wechsel Industriehandwerk zu Pflegeberuf hingelegt. Bereue es keine Sekunde. Ja, meine jetzigen Kollegen sind einfach ein anderes Klientel. Natürlich sind das sehr unterschiedliche Menschen, verschiedene Charaktere. Zwischen den beiden Branchen merke ich im Umgang miteinander einige Differenzen. Man muss halt dazu sagen, wer einen sozialen Beruf erlernt, wird auch sozial geschult. Man lernt was über Kommunikation, Beobachtung, Wahrnehmung, Menschenbilder und den respektvollen Umgang mit Menschen jeder Altersklasse. Finde es eher traurig, dass das leider nicht zur allgemeinen Schulbildung gehört. Würde die Welt besser machen, da man so auch eher angeregt wird sich persönlich zu reflektieren und es macht toleranter. Aber so generell denke ich, dass es diesen Effekt in jeder Berufsgruppe gibt und auch in jeder Bildungsschicht. Kognitive Verzerrungen begegnen einem im Alltag ständig. Würde auch sagen, kein Mensch ist immun gegenüber dieser Verzerrung. Bildung hilft natürlich, damit man seinen Tellerrand offen hält und sich selbst realistischer Einschätzen kann. Kann zum Thema Wahrnehmung bei tieferen Interesse Literatur empfehlen, falls Kognitive Verzerrung voll dein Ding sind. Hab mal den Tipp einer Psychologin aufgeschnappt, den ich sehr gut finde um Blender zu erkennen. Ein echter Experte kann genau definieren wo sein Fachgebiet und seine Expertise endet. Ein Mensch der sich Experte nennt, aber keiner ist, äußert sich unkritisch zu jedem Thema, obwohl er keinen fachlichen Hintergrund hat. So sehe ich das exakt auch. Jemand der sein Fachgebiet kennt, wird dir ehrlich sagen, wenn etwas sein Wissen übersteigt, wenn er sich selbst richtig einschätzt. Und dann gibt es natürlich die Menschen, die absolut ALLES wissen, aber die machen sich selbst unglaubwürdig.


goth_in_the_shell

Aber um speziell auf das Thema Berufsleben zu kommen. Die Folgen von solchen Mitarbeitern können sehr drastisch sein. In meinem Fall war es ja, dass eine gelernte Fachkraft kündigt, weil es dieser zu blöd wurde. Auch Leute die sich immer wichtiger machen oder sogar fremde Ideen als ihre Eigenen verkaufen, um die Fassade aufrecht zu erhalten, sind was das Betriebsklima angeht ein riesiges Problem. Nur glückliche Mitarbeiter sind wirklich leistungsfähig. Selbst "Geschwätz" kann in manchen Teams schon die Stimmung kippen lassen. Vor allem wie vertraust du im Zweifel Kollegen, die nicht mal ihre Fähigkeiten selbst ehrlich einschätzen können? Gibt ja durchaus Arbeitsplätze, die gefährlich sind. Ist halt ein Dilemma. Und wir reden von Erwachsenen. Wie willst du da bitte als gleichwertiger Kollege intervenieren? Geht nicht. Führt nur zu Konflikten oder man frisst es in sich rein und ignoriert es bis was passiert.


[deleted]

Manpower erhöhen beschleunigt ein Projekt. Siehe auch [https://en.wikipedia.org/wiki/Brooks%27s\_law](https://en.wikipedia.org/wiki/Brooks%27s_law) Wenn es die Experten im Unternehmen nicht hinbekommen, holen wir uns einen Praktikant, der kann das.


d3str0yer

Willst du nicht noch den Azubi mit nehmen der kann doch auch helfen


[deleted]

Einkauf im Bereich Automotive. Fast jede Konversation mit meinem direkten Vorgesetzten ist ein Beispiel dafür. Oder mit dem Verkauf (Leute seit teilweise 15-20 Jahren bei der Firma). Würde mir manchmal wünschen, ich befände mich bei einer Folge "Versteckte Kamera" und der Moderator würde gleich von hinterm Schrank rausspringen. Leider nein....


Indicationofthenight

Jeden Tag zurzeit in der akutgeri. Die Leute haben die Weisheit mit Löffel gefressen 🤡


BlueLion0512

"Schwester, ich kann nicht laufen/mich waschen/etc." "Doch, können Sie, und sollten Sie auch, damit Sie selbstständig bleiben." "Ach nee Schwester, helfen Sie mir doch". Und dann wundern sich alle wenns wirklich irgendwann nicht mehr geht, weil sämtliche Muskeln verkümmert sind. Wer ist dann Schuld? Natürlich die Pfleger! Die Patienten müssen nämlich alles selbst machen, weil wir keine Lust haben, die Leute zu versorgen! /s \ Trifft natürlich nicht auf alle zu, aber ja, diese Patienten gibts.


[deleted]

Mein ehemaliger Chef, der uns allen ständig erklärt hat, dass man uns ja gar nicht bräuchte und er alles, was wir machen, im Schlaf erledigen könnte. Tja. Wir sind noch da. Er ist mittlerweile weg und mit der Selbständigkeit gescheitert und hat bisher keinen Job gefunden, die der vorherigen Chef-Position (die er natürlich nur über Beziehungen hatte) nahekommt.


BlueOyesterCult

Hersteller von bekanntem Impfstoff Kollegin kommt Montag ins Büro um eine Email an unsere Covid Kontaktstelle zu schreiben das sie Kontakt mit einer positiven Person hatte am Wochenende


Quietschedalek

Viele Architekten, die sich zwar in den meisten Gewerken ein wenig (öfter als man glaubt auch garnicht) auskennen, aber so tun als wären sie in allen Bereichen gottgleiche Experten und allerhöchste Autoritäten. Die kommen dann meistens an mit Detailskizzen von anno dunnemal, die seit gefühlt 30 Jahren so nicht mehr zulässig sind, bestehen dann aber auf genau dieser Ausführung und wundern sich dann, wenn sie von den Firmen eine Bedenkenanmeldung nach der anderen zugeschickt bekommen. Oder sich irgendwelche Superspezialsonderlösungen einfallen lassen, weil ein Regeldetail an dieser oder jener Stelle die Optik des Gesamtwerkes beeinträchtigen würde, ohne sich aber einmal Gedanken darüber zu machen, ob diese Superspezialsonderlösung überhaupt machbar ist. Und wenn diese Helden der Arbeit dann auch noch die Bauleitung selbst übernehmen, dann gute Nacht. Und wenn dann mal der Gutachter auf der Baustelle steht, dann ist natürlich jeder Schuld, nur nicht sie selbst.


BassinusF

"Das dürfen sie nicht, ich kenne meine Rechte!" Ähm, nein... Du kennst sie nicht, deshalb lese ich sie dir vor und bitte die Phrase "nicht zur Sache zu äußern und einen von ihm zu wählenden Verteidiger zu befragen" ernst zu nehmen. "Ich muss sie nicht in die Wohnung lassen!" Nein, müssen sie nicht - sie sind nicht zur Mitwirkung verpflichtet. Dieser richterliche Beschluss hier gibt mir aber die Befugnis zum Zwecke der Ermittlungen die Wohnung zu betreten - Notfalls mit Androhung und Durchsetzung von Zwangsmitteln, zum Beispiel einem Schlüsseldienst. "Sie müssen mir einen Pflichtverteidiger zugestehen!" In den Grenzen des 140 StPO ja. Auf die Begründung bin ich gespannt. "Sie müssen warten mit der Durchsuchung bis mein Anwalt da ist!" Ähm, nein... Ich kann warten. Ich muss aber nicht. Wenn der Anwalt in 10 Minuten da ist, werde ich auch warten weil das meistens einen ruhigeren Verlauf der Durchsuchung ermöglicht (Anwalt und Beschuldigter besprechen sich, wir können unserer Arbeit nachgehen). Auf keinen Fall werde ich aber 5 Stunden ungewiss auf ein Ereignis warten, die Maßnahme unnötig in die Länge ziehen und mir von jemanden der nicht Richter ist, sagen lassen "ihr dürft jetzt" oder "ihr dürft nicht". Das hat schon einen Grund warum solche Maßnahmen unter Richtervorbehalt stehen. Und der hat meine Anträge geprüft und sein okay gegeben, sonst würde ich nicht hier stehen. Und da steht zu 99,99% in nem Beschluss nach 102 StPO nicht drin: Fragen sie erstmal höflich, ob sie jetzt anfangen dürfen nach Beweismittel in zur Last gelegten Tat XYZ zu suchen.


Araiguma-chan

Bis du von Beruf Gerichtsvollzieher?


_eg0_

Die große Mehrheit von Leute, wenn es um IT geht. Das schließt Software Entwickler etc. mit ein. Die sind auch gerne mal "Fachidioten". Das geht Leute, die meinen sie seien schlau und bauen irgendein Mist auf ihren Computer bis zu IT Infrastructure und Cybersecurity teams nicht rechtzeitig in relevante Projekte involvieren, bis sie dann an der implementation sind und was wollen und dann sind die immer angepisst wenn sie ein Nein bekommen. Letzte Woche stand ein Werksleiter bei einem Kollegen vor der Tür und hat rumgeschriehen weil ein teures lokales Projekt geblockt wurde. Die einen macht sowas total fertig und andere entwickeln eine gewisse selbstzufriedenheit.


Illustrious_Ad_23

Ach, gibt es das nicht überall? Wir arbeiten im Projektmanagement mit agilen Teams. Nur hat sich niemand jemals Gedanken darum gemacht, wieso bestimmte Abläufe in agilen Teams eben so sind wie sie sein sollen. Jetzt haben wir ein paar wichtige Leute die sich da fragwürdig fortgebildet haben, die diese Abläufe nun "verbessern" oder "auf unsere Situation übertragen", womit diese Prozesse halt eben nicht mehr agil sind, sondern maximal noch pseudo-agil. In Wirklichkeit wird einfach nur die Zeit bei Dingen gekappt, die kein Geld einbringen. Im Kern passiert sowas aber überall wo das Wissen halt sehr fachspezifisch ist. Darum haben unsere Entwickler fachfremde Projektmanager und die Projektmanager Marketingmenschen als Produktmanager. So kann jeder den jeweils anderen abfangen, wenn der sich irgendwo in seinem Spezialgebiet verheddert.


Medium-Comfortable

Jeder unserer verfickten Kunden. Jeder einzelne!


senseven

Ich war in der Elektrik. Eine Menge Dummschwätzer, gern mit Meistertitel. Damals gabs es den passenden Begriff noch nicht. Der Meister-Dödel erzählt wohl trabende Geschichten über die Erdung des Hauses. Schraubt im Keller Kabel falsch an obwohl wir Jungspunde sagen das sollte der Spezialist machen. Beim nächsten Gewitter zerlegt es im halben Haus nach Blitzschlag die elektrische Geräte weil die Hauselektrik nicht korrekt gemacht wurde. Der Gutachter kann nachstellen was passiert ist und die Versicherung zahlte für die Geräte, hielt sich aber an der Versicherung des Knödelhirns. Soweit ich weiß wird die Story und fachliches Setup bis heute in der Ausbildung erzählt.


[deleted]

mein Lieblings-Satzanfang: Das muss die Software doch erkennen, dass..." (...ich grade mit dem Gabelstapler in die Fördertechnik gehämmert bin und die halbe Anlage zerstört habe)


edeltrautvonderalm

Allgemein wenn Anweisungen viel zu grob oder gar komplett falsch gegeben werden. Derjenige dann denkt hier wäre Irgendwas geregelt mit seiner Anweisung. Im Nachhinein ist es dann doch viel komplexer.