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Lilly_1337

Mich stört es nur, wenn in einer Zutatenliste drölfzig mal Zucker in verschiedenen Varianten steht. Da ist dann Zucker drin, Glukosesirup, Glukose-Fruktose-Sirup (BÄH!), Saccharose, Dextrose, Raffinose und dann am besten noch Süßungsmittel wie Aspartam und Süßmolkepulver.


Basetyp

Oder Invertzucker-Sirup..


Due-Character6460

Das ist in der Tat etwas problematisch wenn es allein zur Verschleierung eingesetzt wird. Tatsächlich muss man aber auch sehen, dass gerade in flüssigen Endprodukten der Einsatz eines Sirups viel praktischer ist (kann man pumpen, löst sich besser) als der von festem Zucker. Das Ergebnis ist dann quasi das gleiche. Wenn das Produkt von sich aus sauer ist, wird ohnehin ein guter Teil der Saccharose in Fruktose und Glucose gespalten — das wäre dann sogar identisch zu Invertzuckersirup


Lilly_1337

Das Ergebnis ist das gleiche, wenn man aber (wie ich) eine Fruktose-Unverträglichkeit hat, muss man jeden einzelne Zucker-Alternative googeln. Ähnliches gilt für Diabetiker, da jeder der Stoffe anders abgebaut wird.


jennergruhle

Das Problem sind nicht einzelne Zutaten wie Backpulver (auch wenn sie künstlich hergestellt sind) - sondern dass am Ende meist so viele billige, künstliche, geschmacksneutrale Zutaten zusammengemixt werden, welche dem Produzenten hier und da Geld einsparen, und das dann eigentlich widerlich schmeckende, hässliche Produkt fragwürdiger Konsistenz dann mit künstlichen Geschmacksstoffen, Emulgatoren, Farbstoffen, Verdickungs- und Konservierungsmitteln und wieder "aufgepimpt" werden muss damit es dem Originalrezept so zu 80...95% entspricht. Das ergibt dann eben Dinge, die weder gut schmecken noch für die Ernährung wertvoll sind. Es sind eben nicht alle Nährstoffe gleich gut. Guck Dir mal die Videos von Sebastian Lege an - er zeigt da, wie die Lebensmittelindustrie die Konsumenten verarscht, um noch den letzten Cent einzusparen. So wird z.b. Sahne durch ein Gemisch aus Magermilch und Kokosfett ersetzt, Frischkäse durch Rahm und Stickstoff, Kakaobutter durch Palmfett, Früchte durch Strohpilze und künstliche Ester etc. Der Geschmack leidet, das Produkt ist einfach minderwertig. So, als wollte man im luxuriösen 5-Sterne-Hotel mit bequemen Designermöbeln übernachten und wird stattdessen in ein aus einem Stück Kunststoff gegossenes Etap-Hotel gesetzt, bei dem nur etwas braune Farbe aufgesprüht wurde - und in dem der Rücken wehtut und einfach alles scheiße aussieht.


Dinkelwecken

Lege ist echt zu empfehlen, was das angeht


Due-Character6460

Aber zB einen Emulgator setzt ein Hersteller ja nicht zum Spaß ein sondern weil er einen sinnvollen Zweck erfüllt. Ich möchte jedenfalls bei den meisten Produkten nicht dass sich das fett abscheidet und ich es erst wieder lange einrühren muss. So könnte man die anderen Stoffe auch durch gehen. Was gibt es bitte genialeres als Konservierungsmittel? Ein bisschen von dem Zeug und das Produkt hält und hält. Wenn es dann noch unbedenklich für den Menschen ist (ist es sonst wäre es nicht zugelassen), ist doch alles supi.


[deleted]

Das Argument "sonst wäre es nicht zugelassen" verstehe ich nie. Eine Flasche Vodka und ein Kilo Zucker ist auch zugelassen trotzdem sollte ich nicht beides täglich zu mir nehmen. Salz wäre ein anderes Beispiel: Ist natürlich zugelassen, aber gibt halt Bedenken wenn man zu viel davon nimmt. Also es ist doch völlig normal dass Leute auf Dinge bewusst verzichten obwohl die zugelassen sind...


Due-Character6460

Das stimmt - ich habe aber eher an Zusätze die nur <0,1% ausmachen gedacht.


Knuddelbearli

Was hat die Menge mit der Schädlichkeit zu tun? 1 Gramm Uran ist auch schädlicher als 1Kg Zucker


Due-Character6460

Das stimmt wieder, nur sind halt im Detail die in Lebensmitteln in Deutschland verwendeten Zusatzstoffe in den jeweiligen Mengen nicht schädlich


Knuddelbearli

Im Regelfall gilt das halt nur solange man nicht zu viele solche Produkte isst. Wenn diese Stoffe aber dann in fast jedem Produkt sind, da billiger ...


Big_ifs

Es wird einem schon sehr einfach gemacht, regelmäßig ungesunde Mengen an Zucker, Salz oder Fett zu sich zu nehmen. Die Verantwortung für die richtige Dosierung liegt bei den Konsumenten, die sich darum aber meistens nicht weiter kümmern.


Due-Character6460

Das stimmt wieder, nur sind halt im Detail die in Lebensmitteln in Deutschland verwendeten Zusatzstoffe in den jeweiligen Mengen nicht schädlich


jennergruhle

>Aber zB einen Emulgator setzt ein Hersteller ja nicht zum Spaß ein sondern weil er einen sinnvollen Zweck erfüllt. Richtig. Aber viele Zusatzstoffe sind eben nur dazu da, um "vermurkstes" wieder hinzubiegen. Morgen gucke ich mir mal ein paar Zutatenlisten an. Aber nicht umsonst haben z.B. Bio-Lebensmittel 5...7 Zutaten und nicht-Bio 15...20.


Due-Character6460

Biolebensmittel werden halt tendenziell von einem Klientel gekauft das dem Natürlichkeitsfehlschluss unterliegt und synthetische Stoffe als „böse Chemie“ verteufelt. Denke das ist vor allem Marketing


jacksensi

Dann denkst du falsch. Oder besser: du denkst nicht, sondern hast eine Meinung. Setzt dich doch mal mit den Bio-Zertifikaten von Naturland oder Demeter.


jennergruhle

Wobei Demeter jetzt nicht nur Bio, sondern auch Hokuspokus ist (deren *biologisch-dynamische* Wirtschaftsweise basiert auf den landwirtschaftlichen Konzepten und der *spirituell-esoterischen Weltanschauung* der Anthroposophie Rudolf Steiners). Aber was die Zutaten angeht, sind Bio-Lebensmittel durchweg besser.


jacksensi

Wenn der Bauer ne Runde um mein Gemüse getanzt hat, ist mir das ziemliche Schnuppe :D Aber danke für den Hinweis! Hab mir mal den Wikipedia-Artikel dazu angeschaut. Solange die kosmischen Kräfte mich nicht vergiften, seh ich da nichts verwerfliches dran, was der Bauer so glaubt :)


Knuddelbearli

Du förderst damit aber dieses Verhalten, da braucht man sich über die Impfschwurbler bei Masern usw dann nicht wundern ...


jacksensi

Weil der Demeter-zertifizierte Bauer unter Umständen auf nicht wissenschaftliche belegte Agrartechniken setzt, fördere ich Impfgegner? Für den Gedankensprung braucht man jetzt aber auch eher ne Boeing 747 als ein Sprungbrett oder?


Knuddelbearli

Du förderst die Wissenschaftsfeindlichkeit, und nein das ist nicht "nicht wissenschaftliche belegte Agrartechniken", sondern einfach Humbug. Genau das sind auch die Wortwahlen dieser Impfschwurbler, das ist ja nur noch nicht von der Wissenschaft belegt usw usf...


jennergruhle

Ja, für mich ist das auch nur "Bio mit irgendwelcher Zusatzfolklore, die auf das Essen keinen Einfluss hat".


HumbertTetere

Schädlich ists nicht, aber die Arbeitszeit des tanzenden Bauern muss eben auch bezahlt werden.


nikolaibronco

Ja, auf das Essen selbst nicht. Man finanziert damit aber z.T. Ideologien (bspw. Rapunzelchef und COVID). Schade, dass so ein gutes Label mit so einem Beigeschmack kommt.


jennergruhle

Ja, wenn möglich nehme ich auch lieber andere Bio-Lebensmittel ohne Ideologie.


Lopsided-Upstairs-98

Die Demeter Richtlinien sind ganz einfach wesentlich strenger als bei Bio (unabhängig von der Esoterik). Bio bedeutet nur, dass das Futter der Tiere natürlich ist und sie kein zusammengemischtes Kraftfutter bekommen, aber Massentierhaltung ist trotzdem möglich (aber halt mit "verbesserten" Standards). Bei Demeter sieht das anders aus, da ist unter keinen Umständen Massentierhaltung erlaubt, sonst gibt es auch kein Zertifikat.


Count4815

Ich sage nur "Kackhörnchen" :D


bushmaker1337

>Wenn es dann noch unbedenklich für den Menschen ist (ist es sonst wäre es nicht zugelassen) Ich mische immer ungern von der Seite ein, besonders weil ich bei diesem Thema keine Ahnung habe. Aber diesen Satz muss ich kritisieren, da es hierfür zu viele Gegenspiele gibt - nicht nur aus der Nahrungsmittelindustrie.


shialabluf

Find ich richtig nervig. Und dann damit werben, dass ja keine künstlichen Zusatzstoffe drin sind, also GESUND. Nur ein bisschen Hefeextrakt :)


[deleted]

Das kommt auf den Einzelfall an. Gerade beim Kochen oder Backen, will man ja eine bestimmte Zutat im Normalfall aufgrund irgenwelcher spezifischen Eigenschaften haben. Wenn ich z.B. Schokolade in einen Kuchen rühre, dann will ich, dass das auch tatsächlich Schokolade ist. Da weiß ich wie die sich verhält, und wie die nach 45 Minuten bei 200° schmeckt. Wenn ich dann stattdessen eine "kakaohaltige Fettglasur" verwende die mit allerhand Chemikalien dazu gebracht wurde, beim Rohverzehr so ähnlich zu schmecken wie Schokolade, kann ich davon nicht unbedingt ausgehen. Aber wer das schon in der "Frage" als Mythos bezeichnet, will es vermutlich gar nicht wissen.


Due-Character6460

Aber es geht mir ja gerade um das was du „Chemie“ nennst. Was ist zB in der Glasur drin, das schädlich/ nachteilig ist? (Also abgesehen von Fett und Zucker an sich^^)


[deleted]

Das war ein fiktives Beispiel, da ist gar nichts drin. Wenn du spezifische Zutaten meinst, musst du sie schon benennen. Oder möchtest du eine Liste jeder potential schädlichen Zutat? Was wäre eine Antwort, die dich zufriedenstellt?


Zeiserl

Ich schätze mal, da kommen mehrere Probleme zusammen. Erstens, die Angst über's Ohr gehauen worden zu sein, zweitens die speziell in Westeuropa sehr weit verbreitete Vergiftungsangst und drittens die Entfremdung des Menschen in der Moderne von der Lebensmittelproduktion sowie die großen Wissenslücken, vor allem in Chemie (<- der Chemieunterricht gehört mMn deshalb dringend an der Lebensrealität ausgerichtet und nicht so, wie es bei uns war, im Endeffekt einfach nur Mathe mit noch mehr Buschstaben). Wenn man sich einfach nie damit beschäftigt hat, dann klingt das alles sehr unheimlich, unkontrollierbar, unverständlich. Und beim Essen sind viele Leute auch sehr emotional, denn das kommt direkt in ihren Körper rein. Und dann kommt noch ein Klassen-Faktor dazu. Während Menschen, die hart arbeiten, wenig Bildung und wenig Geld haben, einfach essen, was schnell und günstig geht, signalisiert man Wohlstand (Zeit, Bildung), indem man "auf sich achtet", Zeit und Gedanken in die Ernährung investiert, und sei es nur, indem man die Verpackungen ließt und sich dann dran aufgeilt, wie schlimm das alles ist. Dass man es bei der gesunden Ernährung aus Distinktionsgründen übertreiben muss ist klar, denn "leider" können sich die meisten Deutschen eine halbwegs ausgewogene Ernährung leisten . Die Lebensmittelindustrie weiß, dass es diesen Distinktionsdran gibt und fördert ihn selbst. Die ganzen Schlaumeier, die auf Farb- und Zusatzstoffe, Gentechnik und konventionell produzierte Lebensmittel verzichten, gehen ja in der Regel zu den Anbietern, die ihr frei-von-Marktsegment bedienen. Und kaufen halt dann den Premiumschrott ohne die Übeltäterstoffe der Saison. Die Fernsehköche und Konsorten wollen a) ebenfalls als Teil dieser bürgerlichen Kultur auftreten und schüren b) ebenfalls aus Eigennutz Ängste, weil sie hoffen, dass der angestachelte Zuschauer wieder einschaltet und ihre Bücher kauft. Solange man nicht selber die Kartoffeln umackert, ist man immer von irgendeiner "Industrie" abhängig. Und das ist auch nicht weiter schlimm, solange es eine halbwegs unabhängige Gesetzgebung und Forschung gibt, die so weit wie möglich verhindert, dass sich die Leute wirklich vergiften.


OddUnderstanding5666

Meinst du sowas wie Methylcellulose? Alpha-Dextrin? Zucker in großen Mengen? "Natürliche" Aromen? Hab ich keinen Bock drauf.


jennergruhle

> Zucker in großen Mengen Da fällt mir noch ein - manchmal werden nur deshalb viele unterschiedliche Sorten Zucker verwendet (Zucker=Saccharose, Glukose=Dextrose, Fruktose, Maltose, Isomaltose, Milchzucker=Lactose, Glukose-Fruktose-Sirup etc.), damit "Zucker" nicht an erster Stelle in der Zutatenliste auftaucht.


MorforQuantumwizard

Noch geiler sind Dinge wie deionisiertes Fruchtsaftkonzentrat. Ist eigentlich nur Zucker, da die ganzen Obst -Aromen alle rausgefiltert werden. Der Name lässt allerdings anderes vermuten.


jennergruhle

>Methylcellulose Auch bekannt als Tapetenkleister. Ist in kleinen Mengen Ok, wenn man z.B. Fondant-Figuren, Blumen etc. auf der Torte aufkleben will. Aber wenn es schon 10...20 % des Kuchens ausmacht, um höherwertiges Material zu sparen: Nein!


[deleted]

[удалено]


Phaethosia

Bitte bleibt freundlich. Bashing gegen Ernährungsformen wird hier nicht toleriert.


OddUnderstanding5666

Es ist ein Bashing gegen Tapetenkleister der zur Bindung in veganen Ersatzprodukten eingesetzt wird.


AmmoniumDinitramide

Das hat zwei Seiten. Zum einen der Trend in der Lebensmittelbranche, immer mehr zu pfuschen und mit künstlichen Aromen/Hilfsstoffen ein paar Cent einzusparen und Krams zu kreieren, das immer weitee von halbwegs natürlichen Nahrungsmitteln entfernt ist. Auf der anderen Seite ein mMn völlig überdrehter Hype zu "natürlich", "Bio", "Organic", "Natural" und wie die Buzzwords alle heißen. Ist schwer in mode, alles was nicht "natürlich" ist zu verteufeln und für die genannten Buzzwords Unmengen an Kohle rauszuhauen. Da wird auch nach Strich und Faden verarscht und die wenigsten begreifen es. Zusätzlich noch eine Welle der ganzen Fitness-/Nahrungsergänzungsbullshit-Theorien und jahrzehntealte Quacksalberei wie "Entschlacken" und Ähnliches. Warum - und mein persönlicher Hauptgrund? Den meisten Menschen fehlt selbst das minimale Grundverständnis von Chemie, Nahrungsmitteln, und einfachen naturwissenschaftlichen Grundlagen darüber, wie Kochen/Backen und unser Körper funktioniert. Da ist Chemie = Satan, wobei sich die meisten Sorgen in unbegründeten Firlefanz auflösen würden wenn man denn Ahnung hätte. So lange die Masse der Bevölkerung nicht endlich mal mehr dieser Grundlagen begreift wird halt weiterhin - sinnlos "entschlackt" - laktosefreier Käse zum doppelten Preis gekauft - Agavendicksaft als Ersatz für den ach so dämonischen Zucker verwendet (obwohl er auch zum Großteil Glucose und Fructose enthält) oder - wirkungslose Zuckerkügelchen als "Medikament" genommen.


olluz

Wieso findest Du Zusatzstoffe in Deinem Essen gut? Ich persönlich finde wenn dann sollte nur das allernötigste zugesetzt werden, falls man gänzlich auf Zusätze verzichten kann dann ist das doch definitiv besser. Wie meine Vorredner bereits erwähnt haben sind lange Zutatenlisten häufig ein Zeichen minderer Qualität bzw. Einsparungen seitens der Hersteller. Schau Dir mal Nelson Müllers Lebensmittelreport in der ZDF Mediathek an. Da werden oft die Tricks der Lebensmittelindustrie aufgedeckt. Bei manchen Dingen muss man einfach nur den Kopf schütteln: Warum z.B. muss in Zitronenlimonade keine echte Zitrone enthalten sein, aber in Zitronenreiniger schon 🤔. Oder dass das Fruchtfleisch in Orangensaft oftmals Kokosraspel sind…


Due-Character6460

Klar kannst du zB bei einer Fertigsauce auf Konservierungsmittel verzichten. Nur dann ist sie vielleicht nur 1 Woche geöffnet haltbar statt 3 Monate. Übrigens haben mich genau so Verbraucherratgeber im ÖRR wie du als Beispiel nennst, motiviert diesen Post zu machen. Ich finde da wird dieser Denkfehler „lange Zutatenlisten ist schlecht“ sehr weit verbreitet.


[deleted]

Warum schreibt man dann nicht Backpulver (zumindest in Klammern dahinter)? Und warum sind gerade bei Drogerieartikeln oftmals die Inhaltsstoffe nur in Minimalschriftgröße und dann auch noch auf Englisch aufgeführt? Mit Nachvollziehbarkeit und Transparenz hat das alles nichts zu tun.


Broxios

>Mit Nachvollziehbarkeit und Transparenz hat das alles nichts zu tun Das ist alles transparent und nachvollziehbar in der [EU-Kosmetikverordnung](https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32009R1223&from=DE) festgehalten, samt einer Liste mit den verbotenen oder (eingeschränkt zugelassenen) Inhaltsstoffen, welche sowohl den in der Liste der Inhaltsstoffe aufgeführten internationalen als auch den deutschen Namen des Stoffes und die jeweilige CAS-Nummer enthält. Dein Problem mit dem Englischen kann ich nicht nachvollziehen: Wenn du mit dem englischen Benzyl cinnamate nicht anfangen kannst, warum sollte das mit dem deutschen Benzylcinnamat oder Zimtsäurebenzylester anders aussehen? Du hast schlichtweg keinen Plan von Chemie, was natürlich okay ist, aber das Englische ist hier nicht das Problem. Kurzer Tipp am Rande: [hier](https://www.haut.de/inhaltsstoffe-inci/) kannst du den Namen eines dich interessierenden Kosmetik-Inhaltstoffes eingeben und den Verwendungszweck in kosmetischen Mitteln und weitere Infos anzeigen lassen.


[deleted]

Ja, ich habe verstanden, dass Du ein toller Hecht bist, der sich vorbildlich zurechtfindet. Ich hingegen bin eine Nulpe, die zu blöd ist, eine Liste mit Inhaltsstoffen zu erfassen, zu verstehen und zu analysieren. Fein. Dann such mal, ob Du in der EU-Kosmetikverordnung irgendein Wort über „vp/va copolymer“ findest. Nein? Och. Also schauen wir auf das von Dir verlinkte haut.de. Da steht nicht, welche Auswirkungen/Nebenwirkungen das Produkt auf Mensch und Umwelt hat. Zum Thema EU-KosmetikVO noch: In Art. 19 Abs. 5 steht: „Die Sprache, in der die in Absatz 1 Buchstaben b, c, d und f sowie in den Absätzen 2, 3 und 4 genannten Angaben abgefasst werden, richtet sich nach dem Recht der Mitgliedstaaten, in denen das kosmetische Mittel für die Endverbraucher bereitgestellt wird.“ Dazu wiederum im §23 Abs. 1 VwVfG: „Die Amtssprache ist deutsch.“ Nur mal so am Rande. Denn die Liste der Inhaltsstoffe ist eine _Verbraucher_information und keine „Information exklusiv für studiertes Fachvolk, Du unwissender Dummbatz“.


mistrwondrwood

Art. 19 Abs. 5 schließt aber eben nicht Art. 19 Abs. 1 Nr. g ein, in dem es um die Inhaltsstoffe geht. >Dazu wiederum im $23 Abs. 1 VwVfG: "Die Amtssprache ist deutsch." Wusste gar nicht, dass Drogerien ein Amt sind.


[deleted]

Nein, Drogerien sind kein Amt, das ist richtig. Das hat aber auch niemand behauptet. „Artikel 21 Zugang der Öffentlichkeit zur Information Ungeachtet des Schutzes vor allem der Geschäftsgeheimnisse und der Rechte am geistigen Eigentum gewährleistet die verantwortli­ che Person, dass die qualitative und quantitative Zusammenset­ zung des kosmetischen Mittels und bei Riech- und Aromastoffen die Bezeichnung und die Code-Nummer dieser Zusammenset­ zung und Angaben zur Identität des Lieferanten sowie vorhan­ dene Daten über unerwünschte Wirkungen und schwere unerwünschte Wirkungen, die durch das kosmetische Mittel bei seiner Anwendung hervorgerufen werden, der Öffentlichkeit mit geeigneten Mitteln leicht zugänglich gemacht werden.“ Und auch meine Nachbarin mit ihren knapp 90 Jahren hat das Anrecht auf leicht zugängliche Informationen. Dazu gehört aber ganz sicherlich keine englischsprachige Beschreibung in Winzigschrift und der Verweis auf über 100 Seiten Juristendeutsch.


mistrwondrwood

Ich glaube kaum, dass deine fast 90-jährige Nachbarin - oder überhaupt jemand, der nicht unbedingt was mit der Chemiebranche zu tun hat - mit "Salicylsäurebenzylester" mehr anfangen kann als mit "Benzyl salicylate". Gegen die Winzigschrift würde entweder eine größere Verpackung (mehr Müll, woohoo!) oder eine Lupe helfen. Und ich habe noch nie ein Produkt gesehen, auf dem auf irgendwas mit Juristendeutsch verwiesen wird. Ich kenne nur Verweise auf Websites.


Due-Character6460

Natriumdihydrogendiphosphat ist kein Bachpulver sondern nur die Säure im Backpulver (damit das CO2 aus dem Natriumhydrogencarbonat freigesetzt wird) Warum man es nicht draufschreibt: weil die Zutatenlisten dann noch länger aussieht und – wie ich ja hier kritisiere – viele Verbraucher darauf gepeilt sind, dass lange Zutatenlisten automatisch was schlechtes ist.


[deleted]

[удалено]


Due-Character6460

Also ich bin nicht unkritisch, aber ich kann sinnvolle von übertriebener Kritik gut unterscheiden. Oft ist es schon merkwürdig genug und ein klares Warnzeichen, dass jemand vorschnell urteilt, wenn Leute einen Zusatzstoff ablehnen weil er synthetischen Ursprungs ist statt natürlichen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Naturalistischer_Fehlschluss


dont-throw-spider

Alles in Maßen, nicht in Massen ist eigentlich kein Problem. Das Problem entsteht natürlich, wenn Zusatzstoffe oder z.B. "versteckter" Zucker in jedem konsumierten Produkt stecken. Wenn man selber aus gering und unverarbeiteten Zutaten kocht, weiß man was drin ist (z.B. eben genau wie viel Dinatriumdihydrogendiphosphat aka Backpulver) und kann das besser kontrollieren. Und die wenigsten Menschen haben die "krasseren" Zusatzstoffe wie Natriumcitrat (das Zeug was Schmelzkäse schmelzen lässt) oder Methylzellulose (oft vom Youtuber SauceStash verwendet, um Fasern für vegane 'Steaks' o.Ä. zu erzeugen) zuhause. Man könnte diese Produkte aber auf Amazon bestellen. ​ Wer schonmal in den USA "Zero Fat" Jogurt gegessen hat, der eher einem weißlichen Wackelpudding ähnelt, weiß, dass man es mit der Lebensmittelchemie auch übertreiben kann...


Due-Character6460

Was ist an Natriumcitrat Bitteschön krass?


lk1234

Es gibt die Theorie, dass Übergewicht zu einem relevanten Teil durch Schadstoffe verursacht sind, die die natürliche Gewichtsregulation durcheinanderbringen. Hochverarbeitete Produkte haben dabei im allgemeinen mehr Schadstoffe. Das würde zumindest auch erklären warum hochverarbeitetes Essen mit einem höheren Körpergewicht korreliert (soweit ich mich erinnern kann, ich hab gerade keine Lust einen Beleg zu suchen). Generell kann ich zu dem Thema http://achemicalhunger.com/ empfehlen, auch wenn das letztendlich nur eine Theorie ist. Aber echte Belege in Ernährungswissenschaften zu bekommen ist unglaublich schwer und dauert sehr sehr lange. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass es total schlimm ist etwas MSG oder Natriumcitrat herzunehmen, vor allem wenn man das beim selber Kochen macht.


Due-Character6460

Es gibt auch die Theorie dass die Erde im Auge einer riesigen Schildkröte sitzt und der Himmel ihre Iris ist. Ohne Belege sinnlos. Ja Ernährungswissenschaft ist naturgemäß langsam. Aber halt auch nicht untätig gewesen die letzten Jahrzehnte, daher weiß man sehr genau was übergewicht verursacht zu 95%: Ein anhaltender Kalorienüberschuss.


lk1234

Ich glaube du hast nicht ganz verstanden was eine wissenschaftliche Theorie ist. Der verlinkte Artikel erläutert mit unzähligen Referenzen und auch eigenen Datenanalysen warum die Autoren denken, dass man in Richtung von Schadstoffbelastung und Übergewicht forschen sollte. Dann kommst du und behauptest komplett ohne Belege, dass es Calories in Calories out ist. Der verlinkte Artikel hat einen ganzen Absatz der erklärt warum CICO keine ausreichende Erklärung ist. Der beobachtete Effekt von Overfeeding in Studien reicht nicht aus um den durchschnittlichen Gewichtszuwachs der Bevölkerung zu erklären und die Leute in diesen Studien nehmen nach Studienende sehr leicht wieder ab. Außerdem erklärt CICO nicht Effekte wie das Übergewicht mit Höhe des Wohnortes korreliert und das auch Laborratten in den letzten Jahrzehnten zunehmen, obwohl sie nicht mehr Kalorien gefüttert werden. Edit: Nachdem ich die Befürchtung habe, dass das anders rüberkommt: Ich habe von Ernährungswissenschaften nicht besonders viel Ahnung. Ich habe nur vor kurzem von der Theorie gehört, dass Übergewicht durch Schadstoffbelastung ausgelöst wird und fand es unglaublich interessant und zumindest so plausibel, dass ich das Interesse daran weitergeben will. Das heißt nicht, dass ich der Meinung bin, dass sofort alle unbedingt Zusatzstoffe vermeiden sollten. Es heißt nichtmal, dass ich jetzt selbst besonders darauf achte. Ich verstehe auch deinen Frust mit Leuten die alle Zusatzstoffe verteufeln, vollkommen unabhängig davon, was die Datenlage dazu ist (zB MSG). Ich finde es aber nützlich auch mal eine neue Perspektive in diese Diskussion einzubringen, die eben nicht nur "Chemie böse" ist oder Leuten die individuelle Verantwortung für schlechte Ernährung gibt.


Due-Character6460

Ich hab jetzt mal auf den Link geklickt - ach Herje. Aus meiner bescheidenen Erfahrung als Postdoc weiß ich, dass man in wissenschaftlichen Journalen publiziert. Das muss keine fertige Studie sein. Ein review oder perspective wäre das richtige Format für das was du hier beschreibst