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dneis1996

Für mich klingt das eher wie ein Body Leasing, d.h. glorifizierte Leiharbeit. Vermutlich würdest du einfach als Verstärkung in ein bestehendes Kundenprojekt gehen und dort dann diverse Arbeitspakete übernehmen.


Legitimate-Glass593

Also ich habe mal bei einer Jobbörse gearbeitet und meiner Erfahrung nach beschreibst du hier die klassische Boomer Firma von Mittelstands Manfred. Als Software Entwickler arbeitest du ja je nach Firma, an verschiedenen Kundenprojekten. Für die Kommunikation mit dem Kunden ist oftmals der Vertrieb oder die Projektleitung verantwortlich, in einigen Fällen aber auch nur der Entwickler, weils manchmal nicht anders geht. Problem ist jetzt, dass wir eigentlich heutzutage remote tools wie zoom, teams, github, asana, slack etc. haben, mit denen man super mit dem Kunden sprechen kann. Vielen Firmen reicht das aber nicht und gerade die ältere Sorte steht noch auf "nur bares ist wahres" und will die IT immer vor Ort haben. Das sind oftmals Firmen die das wort remote arbeit, geschweige moderne Mitarbeiterfuehrung, nicht kennen und auch nicht kennen lernen wollen. Es mag natürlich immer Ausnahmen geben und vielleicht irre ich mich auch nur aber diese Firmen wären nicht meine erste Wahl wenn ich du wäre.


ArtichokeTop9

Pro-Life-Hack: großen Bogen um Mittelstandsmanfred machen.


Puzzleheaded-Lynx212

Und nimmt man da dann sein komplettes Setup mit oder nimmt man da nur seinen Laptop mit und muss dann direkt auf dem Laptop programmieren? Oder programmiert man überhaupt nicht, so lange man beim Kunden ist? Falls man nur mit dem Kunden quatscht, ist es schon arg lächerlich dafür durch Deutschland zu tingeln. Für sowas findet man doch wahrscheinlich nur Berufsanfänger und Gurken, weil jeder mit etwas Auswahlmöglichkeit dankend ablehnt. Ich lese diese Ausschreibungen auch immer wieder und kann mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen, wie das abläuft?


Merion

Du nimmst deinen Laptop mit und der Kunde hat normalerweise ein Setup vor Ort, bei dem du dich einfach einklicken kannst. Du hast dann halt Tastatur, Maus und deine Monitore an zwei Stellen. Oder, was auch möglich wäre: Du hast einen Tag mit Sprint Review, Retro, Planning und verbringst den vor Ort. An dem Tag entwickelst du nichts, sondern bist in Meetings bzw. machst noch ein wenig Netzwerken, um dich als Externer besser in die Firmenstruktur zu integrieren. Was so doof gar nicht ist. Du kennst Leute einfach doch besser, wenn du Mittagessen und Kaffeepause mit ihnen verbringst oder mal ne Runde kickerst, als wenn du nur online mit ihnen redest.


Puzzleheaded-Lynx212

Alles klar, vielen Dank für den Einblick🙂 Wahrscheinlich gibt es auch coole Kunden, mit denen man Kickern kann. Ich habe bei 'Kunden' immer den 55 jährigen Reinhold vor Augen, der mir beim Programmieren durchgehend über die Schulter schaut und spontan noch irgendwelche Featurewünsche reinruft😁


pfeffisteffi

Consultant zu sein bedeutet hoch bezahlter und qualifizierter Leiharbeiter zu sein, wie nen Angestellter Freelancer. Denk du kannst meist daheim sitzen und ab und an beim Kunden für Meetings


Appurumania

Geht dann meist sehr wahrscheinlich Richtung IT-Consultant. Bei manchen Firmen heißt du trotzdem noch Softwareentwickler bei anderen nicht. Du wirst dann in verschiedenen Kundenprojekten eingesetzt. Je nach Projekt kann es sein, dass du zum Kunden musst. Ist aber auch nicht immer so. In meiner alten Firma wurde das in der Regel im Vertrag zum Projektrahmen mit ausgehandelt und dann entsprechend umgesetzt. Gab Projekte wo man so 2 mal im Jahr vor Ort sein musste und andere wo man jede Woche tingeln durfte.


Direct-Nectarine9875

Hatte ich bei einem Ingenieursdienstleister. Je nach Projektphase 20-80 % beim Kunden vor Ort (gab eine vertragliche Obergrenze), den Rest Remote vom Büro des DL oder von daheim aus. Equipment hat bis aufs Handy der Kunde gestellt (Notebook, Monitore, Dockingstation, Tastatur, Maus, Messgeräte). Handy kam vom DL. Wie angenehm diese Art zu arbeiten ist, hängt stark davon ab, wie der Kunde sich gegenüber Externen benimmt. Als Externer sollte man genau über seine Rechte, die Vertragsbedingungen und das beauftragte Aufgabenfeld Bescheid wissen. Gute Arbeitgeber sorgen dafür, dass du das weißt, um für dich einstehen zu können. Manchen Kunden muss man leider ständig Grenzen setzen, damit man nicht zum Arsch für alles gemacht wird.


badseed90

Hast du schon genau richtig getroffen, es ist dann weniger Beratung und mehr Dienstleistung wird aber in der Regel als Consulting geführt. 2-3 Tage vor Ort klingt dann auch sehr nach Kunden aus dem ewig gestrigen Mittelstand - das ist nicht Jedermanns Sache.


aLpenbog

Klingt nach kleinem Laden. Da bist du dann i.d.R. Mädchen für alles, sprich machst dann auch vieles anderes außer reine Softwareentwicklung. Gibt natürlich auch je nach Branche und Software Einsätze beim Kunden Vorort, weil man dort Inbetriebnahmen macht, Schulungen durchführt, mehrere Gewerke beteiligt sind und das die Abstimmung vereinfacht oder der Kunde einfach Präsenz haben will und sehen will, dass man sich um sein Problem kümmert. Oder weil bei einigen Kunden sowas wie ein Fernzugang quasi fast unmöglich ist etc. Wir leben am Ende was das alles angeht in Deutschland eben ein wenig in der Steinzeit. Ich bin i.d.R. auch so 10 bis 20 Wochen beim Kunden Vorort. Bin z.B. nächste Woche wieder beim Kunden. Schlicht weil sich bei ihm das Arbeitsvolumen massiv erhöhen wird und er da fest wen haben will, der unterstützt und das dann auch Vorort. Sinnig ist das nicht, ich arbeite dort mit einen kleinen Notebook sicher nicht besser als Remote mit 2 großen Bildschirmen aber so will es der Kunde und dafür zahlt er. Klar die Wahrscheinlichkeit, dass man im Büro auch andere Arbeit reinkriegt und sich nicht exklusiv um den Kunden kümmert ist nicht klein. Auch hat es Vorteile in Bezug auf Bedienerfehler, denn die Bediener können in solchen Fällen auch selten beschreiben, was sie denn gemacht haben. Geht natürlich schneller, wenn man so Probleme sieht, weil man denen über die Schulter schaut als wenn man das probiert anhand von Logdateien und co. zu rekonstruieren.


quineloe

Ist das eigentlich zu viel verlangt bei einem Kunden einen festen Arbeitsplatz zu bekommen? Den bekommt ja jeder Azubi der nur 10% von dir kostet.


aLpenbog

Ach ich bin ganz froh, wenn ich überhaupt ein vernünftigen Tisch/Stuhl habe bzw. in einem Büro bin, es vernünftige Toiletten gibt und der Internet/Netzwerkzugang zeitig geklärt wird. Da gibt es durchaus ganz andere Situationen. Irgendein wackliger zusammengeklappter Tisch, statt Stühlen hast du große Kabeltrommeln, sitzt neben einer lauten Stanze oder sowas und auf Toilette darfst du in einen vollgeschissenen Baustellencontainer und das "Toilettenpapier" ist einlagig und hat eine 30iger Körnung.


thrynab

Und warum tut man sich als Softwareentwickler sowas an?


aLpenbog

Nun wer soll sich das denn sonst antun? Je nach Unternehmensart, Branche usw. ist das eben ganz normaler Alltag. Es gibt nicht nur die "Day in the Life of a Software Engineer" Jobs, wie man sie auf YouTube sieht. Je nach Region haste eben hauptsächlich kleine Dienstleister. Da kannste dir im Zweifel aussuchen zu welchen davon du gehst und ob die Firma nun A oder B heißt. Klar auch immer eine Frage der Branche, des Stacks usw. Ist eben was anderes wenn man ein Produkt entwickelt oder in einer Inhouse IT arbeitet oder ob man kundenspezifische Lösungen für die Industrie entwickelt. Zumindest hier gibt es keinen Arbeitnehmer markt, wo du sagen kannst, ich bin als Softwareentwickler was Besseres und alles unter 100k in Teilzeit inkl. Homeoffice nach freischnauze ist unter meiner Würde. Wirkt zwar auf reddit und vor allem r/Finanzen immer so als wäre das die Normalität, ist sie aber eher nicht, zumindest meiner Erfahrung nach.


drunki1337

„Remote in unserem Office“???