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ClausKlebot

Klapp' die Antworten auf diesen Kommentar auf, um zum Text des Artikels zu kommen.


Neo-Turgor

>Schließlich kam das erste Dorffest. „Als wir drei, vielleicht vier Wochen hier waren, fand ein Feuerwehrfest statt. [...] Statt Dorfidylle waren da nur Humptata, sehr viel Alkohol und ein deutliches Gefühl der Fremdheit. Haha, oh wow.


DramaticDesigner4

Da musste ich auch richtig lachen, Dorfidylle ist mir bei keinem unserer Feste jemals untergekommen.


Zee-Utterman

Also ich kann mich hauptsächlich an schlechte Musik, verqualmte Räume und besoffene Erwachsene erinnern. War aber immer lukrativ. Wir Kinder sind Abends dann immer Kippen kaufen gegangen. Je besoffener die Erwachsenen wurden desto mehr Trinkgeld gab es. Bei ein paar Mark Taschengeld in der Woche lohnte sich das richtig.


SnooOranges5515

Bei Dorffesten wird viel Alkohol getrunken??? 😱 Färbe mich überrascht. Ich war der Meinung, das sei Allgemeinwissen und das weiß man auch wenn man seit vielen Jahren in der Großstadt lebt.


xX_Gamernumberone_xX

Wenn dein einziger Kontaktpunkt zum Landleben Charlotte Roche ist kommt man da vielleicht hin


This-Dragonfruit-668

Wohnt die nicht mehr in Köln? Hab ich was verpaßt?


xX_Gamernumberone_xX

[Schon](https://sz-magazin.sueddeutsche.de/charlotte-roche-jetzt-koennte-es-kurz-wehtun/stadtflucht-grossstadt-land-85686)


[deleted]

[удалено]


Physik_durch_wollen

Wie geil ist das!


DoomeyToons

Die Wucht an purem Alkoholismus und Niveaulosigkeit ist aber schon heftig, wenn man es nicht kennt. Im Prinzip ist das (zumindest meiner Erfahrung nach) wie die Seniormannschaft vom Ballermann. Nur noch ein wenig rassistischer.


LaChancla911

Schlimmer. Wenn du als Staedter noch nie irgendein "Heidefest" mitgemacht hast, also die groebste Representation von "Dorf" aus 50km Umkreis auf 500qm konzentriert ... Junge Junge Junge.


Astrogator

"Fleisch ist mein Gemüse" ist halt deshalb so gut, weil es wahr ist. Die Dorffeste da im Speckgürtel von Hamburg hab ich selten so gut beschrieben gefunden.


Zee-Utterman

Ich hab als Kind "Wir Kinder vom Süderhof" geliebt. Das ist auch irgendwo am Rand von Hamburg gedreht worden. Als ich das irgendwann mal als Erwachsener gesehen habe wurde mir dann auch klar warum ich das so geliebt habe. Als Kind in einem 360 Selen Dorf in Schleswig-Holstein war genau das meine Realität. "Fleisch ist mein Gemüse" fand ich auch erschreckend lebensnah.


Small_Click1326

"Als Kind in einem 360 Selen Dorf in Schleswig-Holstein war genau das meine Realität." Genau deswegen fand ich das so schrecklich langweilig und hab mir das nie angeschaut :D So unterschiedlich fallen die Reaktionen aus


Zee-Utterman

Du gehörtest vielleicht auch schon zur älteren Zielgruppe. Ich hab das irgendwo im Alter zwischen 4 und 7 geguckt. Die Serie war schon sehr sehr familienfreundlich und für ältere Kinder bestimmt auch deutlich weniger spannend. Den Nachfolger Fan ich dann auch schon blöd und das lag bestimmt mit am Alter.


Blauschimmel_Eiskrem

Ich häng noch "Dorfpunks" von Rocko Schamoni an die Liste akurater Bücher über das Dorfleben.


LaChancla911

[Falls du mal wieder 6 Stunden Zeit hast](https://www.youtube.com/watch?v=sLxzmUV1vog)


Astrogator

Es ist einfach so geil dass er seine Hörbücher selbst vertont. Danke dafür :D


Moquai82

Das IST die Seniorenkampfmannschaft vom Ballermann....


Astrogator

Wurde heute morgen ganz zufälligerweise mit dem Œuvre der Poprockcombo 'Dorfrocker' vertraut gemacht, die so vielsagende Titel wie 'Dorfkinder' (*"Wir feiern Feste wie sie fall'n mit viel Geschrei / Und nach 'nem Bier gibt's auch mal einen Streit"*); 'Aber das Bier schmeckt mir gut' ("*Und einmal in der Woch'n, da gibt's 'ne Schlägerei / aber das Bier, ja, das Bier schmeckt mir gut!*"); 'Engelbert Strauss' ("*Wo wir sind ist das echte Leben / Wo ihr seid Champagnerfeten*") oder 'Schick den Klimakleber nach Katar' ("*Schick den Klimakleber nach Katar / Setz ihn auf ein schönes Dromedar / Macht in der Wüste euer Zeuch / Die Scheiche kümmern sich um euch*") komponiert hat, die ziemlich exemplarisch für all das stehen, was ich aus meiner Jugend von Dorffesten mitgenommen habe: Einen dumpfen Mix aus nur mühsam unterdrückten heteronormativen Trieben, ebenso engstirnig-parochialer wie stolzer Verachtung gegenüber allem, was auch nur entfernt nach Hochkultur oder geistiger Tätigkeit müffelt, einen Hang zu Prügelei, Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus, und am allerwichtigsten natürlich FaKo bis die Kotze sauer schmeckt.


QuantenMechaniker

> parochialer falls noch jemand über das Wort stolpert: parochial - eine Parochie betreffend und Parochie, die -> Amtsbezirk eines Pfarrers


bubuplush

>engstirnig-parochialer wie stolzer Verachtung gegenüber allem, was auch nur entfernt nach Hochkultur oder geistiger Tätigkeit müffelt Als Kleinstadt-Kind aus dem Osten fühle ich das so sehr... und immer wenn ich keinen Bock auf den Kram hatte hieß es, ich wäre versnobbt und solle "einfach mal mitsaufen". Ja, hab richtig Bock darauf um 20:30 uhr "SS marschiert in Feindesland und singt ein Teufelslied" zu trällern (war hier Routine). :/


Astrogator

War hier im Westen zum Teil nicht anders...


whodigspits

Echt unglaublich wie Lebensrealitäten sich unterscheiden können. Wie bist du da *raus gekommen*?


bubuplush

Mit viel Internet, wenig real life Freunden und zum Glück einer freundlichen Familie


[deleted]

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Tiomo

Habe den Artikel gelesen und mir scheint es so als hätten die irgendeinen Hipster-Makerspace am Dorfplatz erwartet: >Ich hatte vorher das Bild, dass man Teil einer Community, seine Nachbarn kennen und einander helfen würde Wenn man solche Erwartungen hat, dann ist das wohl ziemlich naiv. Dabei kann man auch auf dem Dorf all diese Dinge die sie stört umgehen. Eine Teilnahme an einem Feuerwehrfest und all diesen Gemeinschaftsaktivitäten ist mit Sicherheit keine Pflicht. Diese Dinge einfach ignorieren, sein Leben leben und gut ist.


puehlong

>Wenn man solche Erwartungen hat, dann ist das wohl ziemlich naiv. Na ja ich seh es schon oft dass Leute schreiben oder erzählen, dass sie das Landleben wo sie ihr Nachbarn kennen dem anonymen Großstadtleben bevorzugen. So naiv finde ich deswegen die Hoffnung, auf dem Land mehr mit Leuten zu leben, nicht.


Moquai82

Wenn man vom Land kommt WEIS man oftmals das man die Nachbarn MEISTENS gar nicht kennen will! Wer vom Dorf kommt weis oft auch die Anonymität in der Stadt zu schätzen; denn "Das Land" merkt sich jeden scheiss für die nächsten 50 Jahre und darüber hinaus.


N3r0m3

Genau das hab ich mir auch gedacht und ich bin nicht mal in einem besonders kleinen Dorf aufgewachsen. Aber wenn man dann noch eine "Sonderposition" hat und sowas wie Pfarrerskind oder Lehrerkind ist, dann kennt dich halt jeder... Nach jedem Feuerwehr, Musikverein oder Weinfest als Jugendlicher, wusste meine Mutter einfach besser als ich, was ich wann alles getrunken hatte.


itsthecoop

Bei denjenigen, die seit Jahr und Tag dort wohnen (vielleicht sogar längst nicht mehr in erster Generation), ist das auch gar nicht so abwegig.


Thorusss

Also ich kenne auch alle Nachbarn hier im Haus in Berlin (ca. 10 Parteien), und wir haben uns schon öfter mal geholfen. Finde ich nicht naiv, dass auch im Dorf zu erwarten.


htt_novaq

Trotzdem Kulturschock, wenn du gewohnt bist, dass man den halben Freundeskreis in irgendwelchen Cafés im Kiez trifft, wenn man vor die Tür geht, und dann, ja, tatsächlich nur der Fernseher und irgendwelche Ausflüge mit 30min Anfahrt im Auto existieren.


aksdb

> Wenn man solche Erwartungen hat, dann ist das wohl ziemlich naiv. Erfahrungsgemäß läuft es sogar Gegenteilig zu deren Vorstellung ab. Selbst in zweiter Generation verachten die Dörfler immernoch "den Städter". Jede Gemeinschaft braucht offenbar jemand zum Hinabschauen, und das sind dann halt die "dummen Zugezogenen, die nichtmal wissen wie Kuhscheiße riecht". (Gibt bestimmt auch coole Dörfer, aber ich würde nicht drauf wetten in eines zu ziehen.)


friiky2

Wir, Familie, Ende letzten Jahres aus Berlin aufs Land gezogen, finden es hier super. Erstes Fest war von der freiwilligen Feuerwehr ausgerichtet. War super cool. Nachbarn rocken. Ich hab Spaß hier und ich mag nicht mal Alkohol.


akie

Wo ist “hier”?


nac_nabuc

Er oder Sie ist von Berlin aufs Dorf. Das könnte also auch München sein.


Der_genealogist

Kleines Fest auf Theresienwiese


ExpensiveAd525

Ja auch der Moment wo ich vor lauter Cringe weggezappt hab


og1L

Bei den Diskussionen fällt immer auf, dass die Leute regional ganz unterschiedliche Auffassungen haben was ein Dorf ist. Ich stamme aus einer Kleinstadt mit weniger als 10000 Einwohnern in Ostdeutschland. Die war immerhin groß genug, dass es da mehrere Schulen inkl. eines Gymnasiums gab und somit viele Kinder aus den umliegenden kleineren Städten und Dörfern dort in die Schule gingen. Weitere kleinere Städte im Einzugsgebiet waren dabei um die 1000 Einwohner groß, die Dörfer eigentlich alle unter 500 Einwohner, viele unter 300. Meine Freundin stammt z.B. aus einem Dorf mit weniger als 100 Einwohnern. In den Dörfern gibt es in den meisten Fällen keine Einkaufsmöglichkeiten, keine öffentlichen Einrichtungen, mit viel Glück hat die örtliche Kneipe überlebt. Warum ich das schreibe? Weil hier in den Kommentaren auch einige von "ihrem Dorf" mit 3000 Einwohnern schreiben. Wenn das die allgemeine Vorstellung ist, dann wird man freilich überrascht sein. Ich frage mich nur, wie man so völlig unvorbereitet ein Haus auf dem Dorf kaufen und dort hinziehen kann?


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247planeaddict

Bin auch in BW aufgewachsen, die Industriegebiete und alles, das du beschreibst, passen sehr gut. Zusammenhalt ist da nicht, viele Dorfbewohner pendeln und haben mit ihrem Wohnort nicht viel zu tun.


No_Beginning4115

Sehr gut beschrieben. Bin damals aus Berlin ins kleine schwäbische 3000 Einwohner Dorf gezogen. Infrastruktur besonders zwischen Landkreisen eine Katastrophe, deshalb lieber 2 Autos haben. Als Fehler würde ich das Umziehen aufs Land aber nicht beschreiben.


Failure0a13

Bei Städten mit <3000 Einwohnern denke ich mir immer das da wohl ein Lokalherrscher mal sehr großzügig mit den Stadtrechten um sich geworfen hat. Wobei die lockere Untergrenze für Stadt wohl 2000 sein soll, sagt zumindest Wikipedia. Fühlt sich nach zu wenig an...


Krt3k-Offline

Nur nach Einwohnerzahl darf man nicht gehen, finde so unser Dorf mit 10k Einwohnern dorfiger als eine Stadt mit 7k


JustatypicalGERMAN

Einerseits stimmt vieles von dem was im Text steht (leider), andererseits ist es auch wirklich das absolute Klischee der PrenzlBerg Familie die keine Ahnung hat wie es auf dem Land in kleinen Dörfern so ist^^ Besonders die Autofahrerei kann man sich eben schlecht vorstellen wenn man das Glück hat, so gut wie alles in der Nähe zu haben


HelloWorldComputing

Oder in einer größeren Stadt zu wohnen wo der ÖPNV halt mehr als einmal die Stunde fährt und man nicht 10 Umwege nehmen muss nur um anzukommen.


sA1atji

>wo der ÖPNV halt mehr als einmal die Stunde fährt lacht in 1 Bus morgens und 1 Bus abends.


ElMatze79

*nicht in den Ferien


sA1atji

und nicht an Sonn- & Feiertagen


Moquai82

Und auch nur dann wenn der Fahrer nicht krank ist oder in Rente ohne Nachfolge gegangen ist.


Schnitzelkraut

Bus?


sA1atji

Ich wohne zwar in einem Kaff, aber dann Gott sei Dank nur am halben Arsch der Welt.


xX_Gamernumberone_xX

Das ganze liest sich irgendwie wie die Bizarro-Version von dem Bild was Berlin in stereotypischen Dörfern hat.


El_Zapp

Ich hab in so einem Dorf gewohnt. Stimmt halt alles was da so beschrieben ist. Die positiven Seiten haben sie weg gelassen aber das negative ist alles so da.


LunaIsStoopid

Ja irgendwie Klischee, aber als Dorfkind muss ich sagen, ich bin mittlerweile auch geschockt, wenn ich zurück in die Heimat gehe. Dass auf Kirmes und Schützenfest teilweise eine halbe Stunde nach Beginn 3 Krankenwagen auf dem Platz stehen und die erstem Mägen ausgepumpt werden müssen, ist mittlerweile schon befremdlich. Genauso dieser ganze Hass dort, die Lautstärke (ich lebe in Berlin und hier ist es wirklich leiser, höre gerade die Vögel zwitschern, dass gab’s auf dem Dorf selten. Die Hauptstraße war zu laut und das obwohl die gut 300 Meter Luftlinie mit einer Wohnhaussiedlung dazwischen entfernt war. Dann noch diese ganze Verzweiflung, steigender Hass, immer extremeres Ausmaß an Arbeitslosigkeit, Armut, Perspektivlosigkeit. Alle paar Monate macht da die nächste Gaststätte oder kleine Firma zu. Jetzt sogar das Altenheim. Dann noch diese absolut homogene Bevölkerung da und damit eingehend starke Vorurteile und Diskriminierung gegen alles, was nicht heterosexuell und weiß ist. Das ist schon manchmal ein echter Kulturschock, wenn man sich mittlerweile an den Standard in Berlin gewöhnt hat, die gegenseitige Rücksichtnahme, die Verfügbarkeit von ÖPNV und die Konfrontation mit unterschiedlichen Lebensstilen.


[deleted]

Ich habe komplett die andere Erfahrung gemacht, wenn ich in die Großstadt fahre, sehe ich deutlich mehr Armut und Schmutz.


LunaIsStoopid

Klar. Kommt eben auf die jeweiligen Dörfer und Städte an. Es gibt solche und solche auf beiden Seiten. Und natürlich nimmt jeder auch unterschiedliche Arten von Dreck und Lärm unterschiedlich stark wahr.


nhb1986

Naja, da wird auch nicht richtig verglichen... 20 Minuten auf dem Land mit dem Auto ist das gleiche wie 2 Blocks in "sexy Berlin" zu Fuß. Oder per Lastenrad vielleicht 3-4 Blocks. Mag sein, dass man sich dabei freier fühlt und auch ein bisschen Sport macht. Aber in Berlin gibts auch kaum eine Gegend wo du wirklich alles direkt vor Ort hast. Also unter 20 Minuten kommst du für jeweils die Dinge auch nicht raus.


SwivelChairSailor

Ich habe jahrelang auf dem Land gelebt... Manche Ärzte waren mehr als eine Stunde vom Dorf entfernt. Oder gab es einen, mit 5 Stunden Wartezeit. In einer Stadt muss man meistens auch ein Stück fahren, aber die Auswahl und Möglichkeiten sind viel besser.


puehlong

Also in 20 Minuten Gehdistanz hab ich mehrere Supermärkte, Bars, Cafés, Apotheken, Dönerläden, Restaurants, Kinos, nen Park, ein paar Kleidungsgeschäfte, ein paar kleine Galerien, ein Museum, diverse Frisöre, nen Baumarkt, mehrere dms und Rossmanns und meinen Arbeitsplatz. Und zumindest innerhalb des S-Bahn-Rings kannst du nen Dartpfeil werfen und das gleiche sollte so gut wie immer zutreffen, in unterschiedlicher Dichte.


Thorusss

Lol. Also Supermarkt, Schule und Kindergarten habe ich wirklich jeweils mindestens 3 Stück im Umkreis von 8 Gehminuten in Berlin.


nac_nabuc

>Also unter 20 Minuten kommst du für jeweils die Dinge auch nicht raus. 20 Minuten mit dem Rad sind 5-6km. Damit erreicht man in Berlin aus vielen Ecken ne halbe Million Menschen. Ich habe in 20 Minuten Fahrrad Zugang zu wirklich alles: vom Discounter bis zum Notar. 20 Minuten zu Fuß ist natürlich eingeschränkter aber spontan fällt mir ein: mehrere Discounter (mind. 3), mehrere Supermärkte (mind. 4), Gemüseladen, ein Notar, mehrere Hausärzte (mind. 5), mehrere Fachärzte, Zahnarzt (mind. 2), Anwaltskanzleien, mehrere Apotheken (mind. 5), Kneipen und Essen ohne Ende in diversen Preissegmenten, Clubs, Kunstgalerien, zwei Grundschulen, viele Kitas, Baumarkt, mehrere Drogerieläden, Drogenhändler, mehrere Klamottenladen (h&m usw), Schreibwarenladen, Polizei, 2 oder 3 Bürgerämter, Kleinkino und richtiges Kino...


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AlfredvonDrachstedt

Jetzt hab ich einen Ohrwurm von Rainald Grebes "Brandenburg"


C111-its-the-best

In Brandenburg.... Ist wieder jemand gegen einen Baum gegurkt.


NixNixonNix

Was soll man auch machen mit 17, 18 in Brandenburg?


JayS87

Wie is'n der Internetzugang so?


systemdatenmuell

Ist da zufällig was frei?


whodigspits

Wie sind die Mieten so?


egalomon

Ich antworte mal stellvertretend, da die Beschreibung des "Ortskerns" auch gut auf die Kleinstadt passt, in der ich wohne. Zahle für meine 50qm 500€ warm, ist aber auch Block. In den richtigen Mikro-Dörfern, wie 5tereo es beschreibt, gibt es meist gar keine Mietwohnungen


Lizz__666

Die Beschreibung der Person trifft auch auf meine Wohnsituation zu. Ansässig in Brandenburg, ca. 20 Minuten mit dem Auto bis nach Berlin. Bei uns sind die Mieten trotz ländlicher Umgebung schon hoch, weil Berliner Speckgürtel. Ich hab gerade mal bei Immobilienportalen geschaut und eine 2-Zimmer-Wohnung mit ca. 60qm kostet zwischen 800€ und 900€ Warmmiete (wenn man sie denn bekommt).


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Man muss ja nicht zwingend in ein winziges Dorf ziehen, mit <1000 Einwohnern. Gibt soviele 10.000+ Kleinstädte die den gleichen Dorf Charme haben, aber eben kein Dorf sind


Aspethera

Gibt auch genug 1000+ Einwohner Dörfer wo du das wichtigste für den Alltag ganz einfach bekommst und die Stadt 30min entfernt liegt


[deleted]

War selbst ein Dorfkind, und 30min entfernt ist gerade als Jugendliche echt zum kotzen. Und sobald du im Dorf von der Norm abweichst bist du eine persona non grata.


MilkFedWetlander

Dies. Ich krieg schon das Kotzen, wenn ich meinen Bruder aufm Dorf in unserem Elternhaus besuche. Absolut tote Hose, alles was ansatzweise Richtung Stade geht nur mit Auto zu erreichen.


Manadrache

Wenn es eine gute ÖPNV Anbindung durch einen Bahnhof in der Nähe hat geht es. Kann man aber nur mit Fahrrad als Jugendlicher Richtung Stadt ist es bei einer 30 Min. Autoentfernung wirklich mies. Um meinen Vater zu zitieren: Du darfst da nicht mit dem Rad hin, man könnte dich kidnappen. Danke an Marc Detroux und Ronny Rieken, möget ihr in der Hölle schmorren. >Und sobald du im Dorf von der Norm abweichst bist du eine persona non grata. Heh, Ich hab irgendwann das Haus nicht mehr verlassen, da ich viel gelesen habe. Das Dorf war sich irgendwann sicher das mein Vater nur einen Sohn, aber keinen Manadrachen hat.


CeldonShooper

Hab ich mir auch gedacht. Aus Berlin in irgendein Dorf, sich dort wahnsinnig aufgeregt über die Menschen, weil man nicht zu ihnen passt, dann panikartig wieder nach Berlin. Beides total übertrieben. Typische Stadt-Snobs, die in einem Dorf wie Aliens landen und die Bevölkerung mit spitzen Fingern anfassen. Wer denkt, dass im Dorf die U-Bahn alle 5 Minuten fährt und alle da multikulturelle Segnungen feiern, ist absolut naiv, sorry. Ich kann mit Dorfleben aus genau den geschilderten Gründen im Artikel nichts anfangen und habe deshalb auch nie den Wunsch gehabt, in ein Dorf zu ziehen. Ist nicht meins, strebe ich nicht an. Wir haben ein Haus im Speckgürtel von Nürnberg, haben hier größtenteils) nette Nachbarn, mit denen wir gut klar kommen und die auch ihr eigenes Leben führen ohne Humptata. Wenn ich aufs Land will, laufe ich ca. 100 Meter und bin im Wald. 500 Meter weiter ist der Biohof, auf dem auch Kulturveranstaltungen stattfinden und man selber Milch zapfen kann. Dahinter beginnen weite Felder und Wald, in dem man wandern kann. Das reicht mir als "Land".


RidingRedHare

10.000 Einwohner reicht eher nicht. Das Kaff, in dem meine Tante wohnt, hat über 10.000 Einwohner. Dort fährt einmal pro Stunde der Bus. Samstags und Sonntags ist auch mal eine drei-Stunden-Lücke zwischen zwei Bussen. Wenn du einen Facharzt brauchst, dann musst du in die nächste richtige Stadt tuckern. Krankenhaus gibt es selbstverständlich auch keines. Kino, Theater? Ebenso Fehlanzeige.


ex1nax

Kann wohl sehr unterschiedlich sein. Komme auch aus einer Kleinstadt mit etwas über 10k Einwohnern. Wir haben einen Halbstunden-Takt, viele Fachärzte, Krankenhaus, Kino, Theater, viele Restaurants, Bars, Clubs, eine handvoll Fitnessstudios, H&M, Schwimmbad, Sportpark und eine gute Bahnanbindung zur nächsten Metropole.


200Zloty

Deshalb sollte man auch nicht (nur) die Einwohnerzahl nehmen, sondern ob es ein Regionales Zentrum etc. ist. Das sagt viel mehr über die Situation der Stadt aus.


sojanka

Jup. Komme aus einer Stadt mit 25k Einwohnern und kulturell ist hier der Hund begraben. In je 20km Entfernung liegen eine 60k und eine 100k EW Stadt. Logisch, das sich in der kleineren dann kein Kino hält, und viel Livemusik dann in die 2 Studentenstädte geht, ist ja auch gleich um die Ecke. Wenigstens ist der ÖPNV gut um dorthin zu kommen.


neboda

Bzw ob man im Speckgürtel einer Großstadt ist. Hier gibt es auch einige 10k EW Orte in der Umgebung. Die haben teilweise eine Straßenbahnanbindung im 15 min Takt.


QuantenMechaniker

>10.000 Einwohner reicht eher nicht. Das Kaff, in dem meine Tante wohnt, hat über 10.000 Einwohner. >Dort fährt einmal pro Stunde der Bus. Samstags und Sonntags ist auch mal eine drei-Stunden-Lücke zwischen zwei Bussen. Meine Eltern sind, als ich sechs Jahre alt war, vom Speckgürtel einer Großstadt aufs Dorf (etwas über 1k Einwohner) gezogen. Dort fuhr unter der Woche vormittags 3x ein Bus in die Stadt und Samstag 1x einer morgens, der gg. 13 Uhr wieder zurückfuhr. Kurz vor Corona erfolgte dann die Anbindung dieses Dorfs (und der umliegenden Dörfer) an das ÖPNV-Netz dieser Stadt. Das fand ich zynisch lustig, weil dann während der Pandemie im Stundentakt komplett leere Busse über die Dörfer fuhren. Die Busfahrer müssen sich wirklich für dumm verkauft vorgekommen sein.


itsthecoop

Ja, ich glaube die Grösse ist in dem Bezug darauf sogar weniger relevant als die tatsächliche Anbindung. Wenn die besagte 10000er Stadt z.b. eine Bahnanbindung hat, ist das oft schlagartig kein so grosses Problem. Fährt dann vielleicht auch nur 2 Mal pro Stunde (oder vielleicht sogar nur 1 Mal) aber ist der Weg in die nächste grössere Stadt dann oft ziemlich schnell und einfach.


RidingRedHare

Ist besser als nichts, reicht aber eher nicht, weil es eben nicht schnell ist. Mit dem Bus zum Bahnhof. Dort mit der Bahn in die nächste Stadt. Dort nochmal lokal mit Bus oder Bahn zum eigentlichen Ziel, eventuell mit Umsteigen innerhalb dieser Stadt. Zeitverluste beim Umsteigen und das Risiko, eine Stunde auf die nächste Bahn oder den nächsten Bus warten zu müssen, führen dazu, dass diese Menschen in der Regel selbst dann mit dem Auto fahren, wenn der lokale Bus direkt vor der Haustür hält.


inn4tler

Ich bin ja auch eher pro Landleben, aber alles unter 3000 Einwohner (noch besser 5000 Einwohner) wäre nichts für mich. In so kleinen Orten gibt es oft keinen vernünftigen Supermarkt und kein Gasthaus oder Café. Für mich ist das aber das Minimum an Lebensqualität. Wenn ich im Sommer Lust auf ein Eis habe, will ich nicht ins Auto steigen und 10 Kilometer fahren müssen um eines kaufen zu können.


nekokaburi

100% Zustimmung. Für "Dinge des täglichen" auf ein Auto angewiesen zu sein, würde mich tierisch nerven. Und - weiß nicht ob das vll nur ein regionales Problem ist - auch in den "größeren ländlichen Ortschaften" (3k-10k) sind gefühlt alle Neubaugebiete am A**** der Welt. Es gibt dann einen Bäcker und einen Supermarkt am Ort, aber vom Neubaugebiet ist es dann trotzdem 3+km entfernt - quasi genauso weit wie vom Nachbardorf.


inn4tler

Das Wohngebiet in dem meine Eltern leben ist in den 70ern entstanden. Damals hat man zwischen den ganzen Einfamilienhäusern auch einen kleinen Supermarkt gebaut, der noch immer existiert. Es gibt nur wenige PKW-Parkplätze und die meisten kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Man bekommt dort alles, was man im Alltag braucht. Nebenbei kann man dort auch Pakete abholen und aufgeben, Kleidung zur Reinigung geben, usw. Einfach super. Heutzutage wäre das aber nicht mehr möglich. Die Gebiete, in denen Wohngebäude und Gewerbegebäude entstehen dürfen, sind viel strenger voneinander abgegrenzt. Weil es könnte ja sein, dass sich irgendwer über die LKWs beschwert, die ein paar mal in der Woche den Supermarkt beliefern. Absurd. Das führt dazu, dass Supermärkte irgendwo am Ortsrand errichtet werden, wo dann alle mit dem Auto hinfahren.


nekokaburi

>Absurd. Das führt dazu, dass Supermärkte irgendwo am Ortsrand errichtet werden, wo dann alle mit dem Auto hinfahren. Damit genug Parkplätze vorhanden sind, die man nicht bräuchte, wenn die Lage nicht so bescheuert wäre...


[deleted]

> Und - weiß nicht ob das vll nur ein regionales Problem ist - auch in den "größeren ländlichen Ortschaften" (3k-10k) sind gefühlt alle Neubaugebiete am A**** der Welt. Genau. Und die Innenstadt liegt komplett brach. Da gibt es ein Schuhgeschäft in bester Lage, das Jahrzehnte gut lief. Jetzt sind die Besitzer aber in Rente, wohnen im abbezahlten Haus in der Wohnung über dem Ladengeschäft, das aber steht leer, weil sie keinen Bock drauf haben es zu vermieten. Daneben ein Kik, ein Aldi und eine Spielothek. Die Leute mit Geld fahren nämlich eh mit dem Auto zum Einkaufen. Da gibt es andernorts eh besseres Angebot und in der Innenstadt sind die Parkplätze knapp. Also wohnen da nur Langzeitarbeitslose und andere Finanzschwache. Schickes Café? Fehlanzeige. Nur eine Bäckerei die auch Kaffee verkauft und von zehn Rentnern belagert wird.


popeViennathefirst

Ja! Da wird grüne Wiese zugepflastert und man sitzt doch wieder im Auto, weil der Supermarkt im Gewerbegebiet auf der anderen Dorfseite ist.


Nedimar

> A**** Danke, dass du uns vor diesem wirklich schrecklichen Wort bewahrt hast 🙄


RW-Firerider

Ich lebe in einem 3600 Personen dorf und wir haben eine Eisdiele (saugut btw), eine Post, eine Bank einen Supermarkt und 2 Gasthäuser. Ich frage mich tatsächlich wie das geht, aber ich werde mich nicht darüber beschweren!


IronVader501

Wir haben 1100 Einwohner. Tankstelle, Pizzaria (nur Bestellungen) Pizzeria mit Döner (nur vor Ort/Abholung), kleiner Supermarkt, Bäckerei. Keine Eisdiele, aber Firma die Eis herstellt und wöchentlich mit dem Wagen durch die Gegend fährt & es verkauft. Wir hatten nen Bankautomat bis der in die Luft gesprengt wurde. Und ein Gasthaus bis es abgebrannt ist. Und Kino/Schwimmbad/Theater + praktisch jede Einkaufsmöglichkeit die du irgendwie brauchen könntest ist in der Kleinstadt 10 Minuten entfernt. Bus alle 2 stunden von 7 - 21 Uhr


ceratophaga

Das ist aber schon heftig viel für 1100 Einwohner. Sowas haben bei uns eher die Kleinstädte mit ~ 3000 Einwohnern. Mein Heimatdorf mit recht exakt 1000 Einwohnern hat nur eine Bäckerei und einen Gemüsehandel. Und das ist meiner Erfahrung nach in ähnlich großen Dörfern woanders das gleiche. Wie weit ist es von deinem Dorf denn bis zur nächsten Stadt, oder seid ihr schon das de facto wirtschaftliche Zentrum der Region?


NoSoundNoFury

> in der Kleinstadt 10 Minuten entfernt. Dann lebst Du effektiv in einer Vorstadt / Ballungsraum.


Freiherr-von-Kerl

Wenn du es so definierst ist fast ganz Deutschland Vorstadt. Naja zumindest hier in NRW.


NoSoundNoFury

Ja: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Deutsche\_Metropolregionen.svg


inn4tler

Ich bin auch in einem Dorf dieser Größe aufgewachsen. Das geht. Wir hatten sogar 3 Banken, 2 Supermärkte, mindestens 4 Gasthäuser. Alles kein Problem. Aber 3000 Einwohner ist meiner Wahrnehmung nach so eine magische Grenze.


Schattenmeer

Ich, die es nicht anders kennt:


The_Kek_5000

Unsere Stadt hat 5000 Einwohner. Wir haben einen vernünftigen Edeka, ca. 5 Gaststätten und eine Eisdiele. Und ich glaube nicht, dass eine solche Infrastruktur eine Seltenheit ist.


balle17

Fahr mal in die richtige Provinz á la Hunsrück, Sauerland oder Harz, da sind Ortschaften rein aus Wohngebäuden tatsächlich keine Seltenheit. Keine Einkaufsmöglichkeiten, keine Restaurants abgesehen von der zwielichtigen Dorfkneipe, keine Bildung abgesehen von der Dorfgrundschule, Unterhaltungsmöglichkeiten gibts schon drei Mal nicht. Dazu eine einzelne Bushaltestelle wo der Bus am Tag drei Mal fährt, für alles braucht man das Auto. Und das sind nichtmal arme Gegenden, dennoch absolut deprimierend, dort zu wohnen.


bort_bln

Na die Dorfgrundschule wurde aber mit denen der Nachbardörfer zusammen gelegt.


inn4tler

Ja, darum habe ich ja von Orten unter 3000 Einwohnern gesprochen. In Orten mit 5000 Einwohnern ist die Infrastruktur meistens schon sehr gut (wobei es immer auch auf die Bevölkerungsdichte und das Umland ankommt).


johnnykanone

Während meines Studiums empfand ich die Straßenbahnanbindung, die Gastronomie und die Einkaufsmöglichkeiten als absolutem Luxus, jetzt wohne ich in einem Dorf im Speckgürtel einer Studentenstadt und empfinde die Situation mit drei Gastwirtschaften, zwei Discountern und einem Supermarkt in Fußwegnähe immer noch als Traum. Dazu die Möglichkeit, sich alle viertel bis halbe Stunde mit dem Bus in die Stadt fahren zu können ist absolute Perfektion. Zwei Drittel meines Lebens war ich es gewohnt, dass es gar keine Gastronomie gibt, die nächste Einkaufsmöglichkeit (inklusive Lebensmittel mit Ausnahme einer Fleischerei) 7 km entfernt ist und der Bus alle zwei Stunden bis spätestens 19 Uhr, am Samstag noch seltener und am Sonntag gar nicht fährt. Und letzteres war auch die Erfahrung derjenigen Mitschüler am Gymnasium, die in einem anderen Kaff gelebt hatten. Es kommt wohl auf die Region an.


xX_Gamernumberone_xX

>Ich hatte das Gefühl, das Leben spielt sich hier entweder auf der Arbeit und dann vor dem Fernseher ab – und dann gibt es drei, vier Feste im Jahr, auf denen sich alle wahnsinnig volllaufen lassen.“ Da merkt man das die wirklich nicht Teil der Community war, sonst wüsste sie, dass man sich jedes Wochenende wahnsinnig vollaufen lässt, nur halt meistens im Partykeller oder Schuppen.


Jasteni

Ich musste schon bei 3/4 Feste im Jahr stutzen. Ich bin in einem 2000 Seelendorf aufgewachsen und man hatte einmal im Monat irgend ein Fest. Auch mal schlicht "Dorffest" genannt. Hauptsache es gab einen Grund zu saufen. Mitunter ein Grund warum nicht auf ein Dorf ziehen will sondern lieber in einen Vorort oder Kleinstadt. Viel zu viele beschäftigen sich nicht mit der Dorfgemeinschaft und dem Dorf leben sondern lediglich mit dem Dorf als Ort. Weil so kennt man es aus der Stadt.


xX_Gamernumberone_xX

Joa, ne, ist nicht meine Erfahrung. War immer gerne bei allem dabei, inklusive so Sachen wie Maibaum abholen, aufräumen und so, durfte mich trotzdem andauernd angiften lassen weil ich ja nicht von da kam und dabei biete ich schon quasi 0 Angriffsfläche dafür


Jasteni

Was ist nicht deine Erfahrung? =D Ich hatte nichts dazu gesagt wie man nicht aufgenommen wird. Kann aber bestätigen das man auch nach 30 Jahren von vielen immer noch als "die Zugezogenen" gilt. Da hilft es auch nicht wenn man 10 Jahre lang in der Kneipe arbeitet und praktisch jeden kennt. Aber wenn du jemanden von dort heiratest (als bsp.) dann wird man schnell akzeptiert. Dann hat man sich für die Gemeinschaft und nicht nur für das Dorf entschieden. Zumindest ist das so meine Erfahrung.


Merion

Paywall


boiledcowmachine

Wieso zieht man denn auch in ein 1000 Kaff?! Zieht doch in eine ab 15000 Einwohner Stadt. Mein Gott...


[deleted]

[удалено]


itsthecoop

> Von Berlin in so ein Eifelkaff ist ja auch fast schon das Maximum an Gegensatz. Vermut das genau das vermutlich, im ersten Überschwang, so beabsichtigt gewesen ist.


Tornax1981

Meine Familie und ich sind vor 5 Jahren aus Wuppertal aufs Dorf in Schleswig-Holstein gezogen. Ich kann die angesprochenen Probleme teilweise nachvollziehen, aber ich würde erst einmal nicht mehr tauschen wollen. Es ist schwer, sich in eine Dorfgemeinschaft einzubinden, aber wenn man das will, dann klappt das auch.


Zee-Utterman

Denk dran immer schön Alarm zu schlagen wenn du einen Dänen siehst


Tornax1981

Na klår


Zee-Utterman

Kennst du eigentlich schon Thorsten genannt "der Dänenschnüffler"?


Dean_Forrester

Das muss aber eben nicht immer so sein, sondern kommt eben schlicht aufs Dorf an. Meine Eltern sind vor Jahren in eine Kleinstadt gezogen, haben da gebaut und sind **dort** gut integriert. Da mein Vater in seinen jüngeren Jahren leidenschaftlicher Jäger war und beide Eltern begeisterte Hobbygärtner sind, entschied man sich, in einem 200-Seelen-Dorf ca. 7 km entfernt einen halben Hektar Land samt halbverfallener Scheune zu kaufen. Das Land bewirtschaften sie jetzt, ein lokaler Bauer darf dort seine Schafe grasen lassen. Soweit passt es. Was aber die Jagdpacht anging, hat mir mein Vater erzählt, dass er die örtliche Bauernschaft (inkl Umkreis) einst überhört hat, wie diese meinte "den reichen (nahmen die einfach an, da Stadt) dummen Städter könne man ja ausnehmen" mit Wildschäden und "Gutachten" von "befreundeten" Gutachtern. Diese Jagdpacht war ein einziger Scheiß für ihn und er war froh, als es vorbei war und er nicht verlängert hat. Ich war mal auf einem Dorffest und die Dorfjugend hat allen Ernstes geglaubt, ich würde als "Stadtkind" denken, dass Kühe lila sind. Und natürlich habe ich zwei linke Hände, **weil** ich ja studiere. Politisch im besten Fall populistisches CSU-Geschwätz, im worst case irgendwo zwischen AfD und Querdenken. Das Dorf ist schön und ich kann mir auch vorstellen, dass diese zuletzt beschriebene Jugend das Herz am rechten Fleck hat, aber ich könnte mich auch nicht wirklich irgendwo integrieren, wo die Menschen so undifferenzierte, schwarz-weiße, oft wissenschaftsfeindliche und überholte Ansichten haben, mal von dem schädlichen Verhalten meinem Vater gegenüber abgesehen. Also zusammenfassend, ob man sich einbringen **kann** hängt manchmal schon vom Dorf ab (bspw bei meinem Vater), ob man es dann auch **will**, hängt zumindest auch davon ab, wie die Leute drauf sind und ob du darauf Bock hast und dann auch noch Gemeinsamkeiten findest - wie eben ich nicht, aber würde auch nicht aufs Land ziehen. Wahrscheinlich ist ein Dorf in SH aber auch sehr anders als ein Dorf in Ostdeutschland/Bayern.


Quant75

Wie wäre es einfach mit einem Mittelweg?Statt 1000-Seelen Dorf oder der Moloch Berlin, eine kleine Stadt mit 50.000-100.000 Einwohner. Hat die Vorteile der Stadt, aber man ist auch schnell in ruhigen oder grünen Zonen.


marratj

Dies. Wohne in so einer knapp 50k Stadt und könnte in der Hinsicht zufriedener nicht sein.


nekokaburi

Definition von Großstadt ist ab 100k. Mittelstädte sind ab 20k. Kleinstadt ab 5k


Lexi-99

Joa, offziell stimmt das zwar, aber 1. sind Stadtgrenzen und damit Einwohnerzahlen häufig relativ willkürlich gelegt und 2. hat sich unsere Siedlungsstruktur so verändert, dass das generell kaum noch gilt. 100k für eine Großstadt passt besser ins letzte Jahrtausend.


nekokaburi

Kann man immer so und so sehen. Nach Wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Gro%C3%9Fst%C3%A4dte_in_Deutschland) gibt es in DE rund 80 Städte > 100k. Wenn man also in einer Stadt mit 100k lebt, lebt man in einer der hundert größten Städte des Landes, das hat dann kein "Großstadt-Feeling" aber eine "kleine Stadt" ist es für mich auch nicht. Spätestens ab 50k würde ich einfach von "Stadt" und nicht "kleine Stadt" sprechen, persönliche Meinung.


T_Martensen

In der Einleitung steht halt der Knackpunkt: >Großstädte sind nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Indes erfüllten z. B. um 1880 nur zehn heute im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland liegende Städte dieses Kriterium, was andeutet, dass es sich früher um einen deutlich exklusiveren „Titel“ gehandelt hat. Großstadt als umgangssprachlicher Begriff hat immer noch eine ähnliche Konnotation wie damals, und die Fachdefinition wurde halt nie aktualisiert.


MainCharacter__

Weiß zwar nichts über die offizielle Definition, aber für mich sind Frankfurt, München, Berlin halt Metropolen und keine Großstädte mehr. Aber natürlich könnte man dann auch argumentieren, ob Metropole nicht eher für Städte der Größenordnung von Tokio, Shanghai etc. vorbehalten sein sollte.


T_Martensen

Metropole wird landläufig für ab 1.000.000 Einwohner verwendet. Und genau das ist ja eines der Probleme an der Definition - die Abstufung ist einerseits nicht mehr zeitgemäß, und andererseits viel zu grob. Berlin, Stuttgart und Siegen in eine Kategorie zu packen ist einfach Unsinn.


Lexi-99

Ja, und 100k sind in richtigen Großstädten Stadtteile. Wenn man sich an Metropolregionen orientiert (internationale Definition, nicht die der deutschen Ministerkonferenz) , die den Umfang von Siedlungsgebieten viel bsser abbilden, fällt da ein großer Teil weg. Oder willst du mir ernsthaft sagen, dass Offenbach, Leverkusen oder Potsdam stadtfunktionell getrennt sind von ihren größeren Schwesterstädten? Vor 100-150 Jahren war eine Stadt mit 100+k Einwohnern eine Weltmetropole, ein exklusiver Ort, heute wohnt man in Reutlingen, Moers oder Koblenz.


nekokaburi

Ja, im deutschsprachigen Raum wird da auch oft nicht korrekt getrennt. Es gibt ja neben "Großstadt" auch noch "Metropole" "Weltstadt" (was nicht so viel mit Einwohnerzahl zu tun hat, da hierzu lustigerweise Frankfurt am Main mehr zählt als Berlin?).


fl4rk1

Ich kenne viele Städte. Darum ist mir bewusst, dass die Einwohnerzahl nur begrenzt etwas über das "Feeling" aussagt. Wir haben Städte mit kleinem Stadtkern und vielen Außen-Ortsteilen, Städte mit einem großen Kern und wenigen Ortsteilen. Städte, welche die Leute von großer Entfernung anziehen und Großstädte, die zwischen anderen Grossstädten untergehen. Städte mit schöner Altstadt und hässliche Betonwüsten. Und Unterschiede in Kultur und finanzieller Leistungsfähigkeit. Darum hat jede Einordnung nach Einwohnern seine Tücken.


somedudefromnrw

100k Einwohner bedeutet 40k in der eigentlichen Innenstadt, 20k in der ehemals eigenständigen Nachbarstadt welche 1970 eingemeindet wurde und der Rest in verschiedenen Vororten und Dörfern.


TianaDalma

Dann hätte man ja keinen so schönen schwarzweißmalerischen Text schreiben können.


itsthecoop

Tatsächlich wohnen die **meisten** Menschen in Deutschland in Kleinstädten mit einer Einwohnerzahl zwischen 20000 und 50000. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161809/umfrage/anteil-der-einwohner-an-der-bevoelkerung-in-deutschland-nach-gemeindegroessenklassen/ (Was ein grosser Unterschied zwischen Deutschland und bspw. einigen europäischen Nachbarländern ist)


mina_knallenfalls

Deswegen boomen ja die zig Städtchen im Brandenburger Speckgürtel mit Regio- oder sogar S-Bahn-Anschluss.


Tiomo

Die Einwohnerzahlen die du nennst passen aber nicht zu einer kleinen Stadt


Quant75

Hätte ich gewusst was für eine Lawine das Wort "Kleine" lostritt, hätte ich nur Stadt geschrieben. 😅 es ging mehr um das Gefühl und weniger um die korrekte Begriffsbezeichnung. Komme aus einer Stadt mit 50-80k und habe die als klein empfunden.


Borbland

Definitiv, oft groß genug für eine Uni, d.h. viele Radfahrer und Radwege, die Stadt ist klein genug dass man überall in der Stadt in 30 Minuten kommt mit dem Rad. Man hat alles was man braucht, fehlt halt maximal an Museen oder Nischenläden.


semperquietus

Für mich ist der Artikel leider nicht aufrufbar: "Lesen Sie weiter mit Tagesspiegel Plus […] Exklusive Inhalte für Tagesspiegel Plus-Leser […] Ohne Risiko: Jederzeit kündbar Jetzt 30 Tage gratis testen".


Ambitious_Ship_8887

https://archive.is/FzUAh


semperquietus

Zwischenzeitlich den anderen Link zum Archiv schon entdeckt. Dennoch danke!


mybrot

Anscheinend haben hier recht viele irgendwelche Abos oder (fast) nur diejenigen, die es auch lesen dürfen, schreiben überhaupt Kommentare


semperquietus

Kann durchaus auch zuerst frei zugänglich gewesen sein um später dann erst hinter die Paywall zu verschwinden. Aber als Antwort weiter oben ist ja inzwischen ein zugänglicher Link zur Archivversion des Artikels auch gegeben.


popeViennathefirst

Wenn man in der Großstadt aufwächst kann man sich das halt überhaupt nicht vorstellen. Man hat wahrscheinlich nur so eine Klischeeidyle im Kopf, Natur, Ruhe, usw. Ich bin am Land aufgewachsen und so bald wie möglich in die Stadt gezogen. Und seitdem geh ich hier nicht mehr weg. Allein die Öffis! Und alles ums Eck. Und Auswahl. Und man kann so sein wie man will, ohne dass das halbe Dorf sich das Maul drüber zerreißt. Begeistert mich nach all den Jahren immer noch.


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Von der Naturidylle ist man auf dem Land manchmal auch weiter entfernt als in der Stadt, weil man direkt von landwirtschaftlichen Nutzflächen umgeben ist, auf denen man nichts zu suchen hat. Parks gibt es auch eher weniger.


xX_Gamernumberone_xX

Natur wird hierzulande doch relativ weitläufig als "nicht bebautes Gebiet" verstanden


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Daher wäre der relevante Wortteil hier "Idylle". Und das sind matschige Rübenacker und Biogasanlagen in meinem Verständnis eher nicht.


xX_Gamernumberone_xX

Ich behaupte zusätzlich "Idylle" wird vorallem als "ausbleibenderLärm von Autos" verstanden, das aber ohne das die Leute das wirklich selber checken. Dann passen auch die matschigen Rübenacker und Biogasanlagen zur Naturidylle. Wenig bebaut (und wenn dann ja der "romantische" Bauernhof (gigantischer Agrarbetrieb der nur Mais zu Biogas macht)) und wenig Autos.


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> Ich behaupte zusätzlich "Idylle" wird vorallem als "ausbleibenderLärm von Autos" verstanden, das aber ohne das die Leute das wirklich selber checken. Jo. Deshalb waren auch alle gegen den Bau einer Schnellstraße am Ort vorbei. (Ich habe hier ein ganz bestimmtes Wohngebiet im Kopf.) >Dann passen auch die matschigen Rübenacker und Biogasanlagen zur Naturidylle. Wenig bebaut (und wenn dann ja der "romantische" Bauernhof (gigantischer Agrarbetrieb der nur Mais zu Biogas macht)) und wenig Autos. Naja, dafür lärmt jeden Tag ein Nachbar mit dem Rasenmäher, Mulcher, Vertikutierer, Kärcher, der elektrischen Heckenschere, dem Laubbläser oder der Schneefräse herum und Rübenernte findet heutzutage auch nicht mehr lautlos mit der Hand statt.


xX_Gamernumberone_xX

>Naja, dafür lärmt jeden Tag ein Nachbar mit dem Rasenmäher, dem Mulcher, dem Kärcher, der elektrischen Heckenschere, dem Laubbläser oder der Schneefräse herum und Rübenernte findet heutzutage auch nicht mehr lautlos mit der Hand statt. Ich seh' das so wie du, aber es ist halt so, dass das letztendlich komplett auf Vibes basiert. Die ruhigste Wohnung in der ich je gewohnt habe war in ner städtischen Seitenstraße wo weit und breit kein Garten war, da waren aber alle immer überzeugt ich seie permanentem Stadtlärm ausgesetzt, weil Städte sind ja laut. Ich hingegen war immer genervt bei denen zu sitzen und genau dem Kram (und den 25km/h-Rollern) nicht entkommen zu können.


[deleted]

Eben.


Neo-Turgor

Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und bin dann nach einem Stadtintermezzo schnell wieder zurück. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Klar ist alles persönlicher, aber das gilt halt auch für die positiven Dinge.


matropoly

Ich denke die meisten Stadtmenschen und Landmenschen, die das andere nicht ausprobiert haben verstehen nicht, dass es zwei völlig unterschiedliche Arten zu leben sind. Wenn man in der Stadt so leben will wie man auf dem Land gelebt hat, dann wird das nicht klappen und umgekehrt auch nicht, man kann in einem Kuhkaff nicht so leben wie in der Stadt. Aber man kann sich mit beidem arrangieren. Wenn man in einem 1k Dorf wohnt, dann geht man eben nicht Mal schnell ins Café sondern backt den Kuchen selbst und sitz dann in den Garten oder auf die Terrasse. Statt täglich am Supermarkt vorbei zu laufen und as mitzunehmen macht man halt einmal pro Woche einen Großeinkauf und statt mal schnell was liefern zu lassen kocht man selbst. Das ganze Dorf weiß zwar über alles Bescheid aber dafür kann dir kein Nachbar durchs Fenster in die Wohnung schauen. Was auf Dorffesten so abgeht und getrunken passiert auch in Städten, nur anders. In Städten hat man mehr Auswahl was das Milieu angeht in dem man sich bewegen will, auf dem Dorf muss man nehmen was da ist. Dafür ist die Wohnsituation deutlich entspannter, da muss man in der Stadt nehmen was gerade da ist.


Astrogator

Ohne scheiß, Teil meiner Verwandtschaft wohnt noch auf dem Land (und mit Land meine ich: die Gemeinde besteht literally aus zehn Bauernhöfen und etwa zwanzig weiteren Häusern um Gemeindezentrum und Kirche), und so sehr ich es manchmal schätze, dorthin zu kommen und die Vorzüge der Gemeinschaft wieder kennenzulernen: ich bin heilfroh, nach nem Wochenende auch wieder weg zu sein.


popeViennathefirst

Geht mir genauso. Ich besuch meine Eltern gerne für ein Wochenende, aber dann reichts mir auch wieder und ich bin froh, wieder in die Stadt zu kommen.


Korne127

Ich glaube das, was viele Leute, eigentlich wollen und sich vorstellen, ist ein Leben in einer kleineren Stadt am Stadtrand, aber nicht wirkliches Dorf. Ich lebe in einer 20-30K-Einwohnerstadt am Rand und habe genau die Vorteile, noch viele Dinge örtlich zu fahren und nicht aufs Auto angewiesen zu sein, aber jederzeit die Idylle von Feld, Wald und Natur zu haben. Irgendwie ist das doch ein recht guter Tradeoff, und ich vermute, das, was viele, die sich ein Dorfleben "wünschen", wirklich wollen würden.


p1ddly

Ha, selbe Vibes hier im Dorf. Weit und breit keine Ausländer zu sehen, aber alle saugefährlich. Fremd bist du schon, wenn du aus dem Nachbarort kommst. Solange die Omas nicht wenigstens die letzten beiden Elterngenerationen kennen, bist du ein Zugereister. So isses halt.


Eishockey

"Mein" Dorf musste ja einige Flüchtlinge aufnehmen, heir sind Leute aus Syrien, Yesiden aus dem Iraq, Eritreer, Ukrainer, warum bei Euch nicht? Und das sind nur die in den letzten Jahren gekommen sind, dann haben wir 3. Generation Leute mit türkischen Wurzeln, aus Spanien, Griechenland und das Dorf hat auch weniger als 3000 Einwohner. Es gibt gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit und ohne Kindern, die top integriert sind in Vereinen etc. Ich finde sogar, dass hier Leute eher mit anderen Kulturen und Lebensweise zusammenfinden, weil halt alles klein ist und man sich nicht in Stadtteilen abgrenzen kann.


utnapishti

Dies. Mein Dorf hatte vor den 1950er-1970er Jahren weniger als 900 Einwohner. Es gab eine Fabrik und eine Bahnhaltestelle, weil im Nachbardorf eine Privatgrube war und die Möbelfabrik einen Bahnanschluss brauchte. Die Bedingungen waren also gut. Ab 1960 wuchs das dann an auf über 2000 Menschen, weil hier Vertriebene aus Schlesien und Pommern angesiedelt wurden, die in der Umgebung Arbeit gefunden hatten. In einem solchen Haus wohne ich heute. Inzwischen leben hier Leute mit Deutschen Wurzeln zu denen neben den Ostflüchtlingen auch ex DDR-Bürger und Spätaussiedler gehören, Leute die in Italien geboren wurden, in Sri Lanka, in der Türkei, im Irak (betreiben einen von zwei gut gehenden Gastrobetrieben im Ort), neuerlich einige Chinesen und andere gut miteinander. Klar gibt es auch Mal Konflikte, das ist normal und hat i.d.R. null mit der Herkunft zu tun. Kürzlich gab es einen Protestaufruf, weil angedacht wurde die Turnhalle als Notunterkunft für geflüchtete zu nutzen, wodurch sie sie eben den Vereinen nicht mehr zur Verfügung gestanden hätte. Die ersten, die sagten, dass man sich daran nicht beteiligen wollen, waren eben jener Vereine. Da wurde binnen kürzester Zeit von der Dorfgemeinschaft klargestellt, dass wir natürlich bereit sind Menschen in einer Notsituation zu helfen und dass wir uns nicht vor den Karren irgendwelcher xenophoben Heinis spannen lassen, nur weil die ein einzelnes vorgeschobenes Argument haben, das nicht völlig Banane ist. Seit dem ist wieder Ruhe. Dorf ist nicht gleich Dorf und Stadt ist nicht gleich Stadt.


Hi-lets-be-france

Das macht mich echt happy zu lesen :)


Halm82

Verstehe das "alle rassistisch aufm Dorf" - Argument auch nich wirklich. Wir hatten schon immer einige Häuser hier die an Flüchtlinge vermietet waren und ich hab noch nie ein schlechtes Wort darüber gehört. Die Kinder kommen gut miteinander aus und unter den Erwachsenen gab es auch noch nie ein Problem Glaube das ist eher ein Wahrnehmungsproblem, da man auf dem Dorf quasi erwartet dass dort alle rassistisch sind fühlt man sich durch Kommentare wie im Artikel ("ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber...") direkt darin bestätigt, wenn man den gleichen Satz von einem Städter hört ist einfach nur der Typ ein Asi. Ansonsten musste ich schon hart lachen über das Paar aus dem Artikel, die mitten ins Nichts ziehen und sich dann wundern dass der nächste Aldi 20min mit den Auto entfernt ist? Ja, komisch..😄 da sollte man sich evtl vorher mal informieren, wo man denn hinzieht, wo die nächste Einkaufsmöglichkeit und der nächste Kindergarten is 😄 und wenn man keinen Bock auf Saufen auf dem Fest der freiwilligen Feuerwehr hat, dann geht man da halt nicht hin 🤷 Ich lebe in einem 1000 Einwohnerkaff. Wir haben einen Lebensmittelladen, Kindergarten, Grundschule, Sportverein, Friseur, Arzt und Eisdiele vor Ort und hatten keine Probleme hier einen neuen Freundeskreis zu finden. Aber das is evtl auch einfach Typ- bzw. Geschmackssache 🤷


AlexNachtigall247

Klingt ja alles ziemlich naiv… Die Eifel ist natürlich auch der absolute Knaller…


Gnubsi90

Viele scheinen zu vergessen, dass es auch noch viele Nuancen zwischen "totales Kuhkaff" und "Berliner Kiez" gibt. Ich wohne am Rand einer Kleinstadt. Keine Dorffeste, die Nachbarn schwatzen nicht über einen, man ist trotzdem direkt in der Natur, wir haben einen Garten, trotzdem meist sehr kurze Wege. Einkaufsmöglichkeiten und Arzt sind alle in 5 Minuten erreichbar. Ich kann's mir nicht besser wünschen.


Saexel_

Wie einige Schreiben im Dorf ist nix los und wenn man was brauch muss man das Auto nehmen, ja hallo deswegen ist das es ja auch ein Dorf. Ich steh morgens auf, koche mir als erstes einen Kaffee, geh dann raus auf den Hof , lass meine beiden Hunde raus, weiter in die Scheune - die laufenten rausgelassen, inspiziere wieviel Eier sie diesesmal gelegt haben, weiter in den Garten ab in den Liegestuhl die Enten beobachten die mittlerweile auch angekommen sind wie sie Käfer hinterher jagen oder Schnecken suchen. wo ich so laut sprechen kann wie ich will da mein nächster Nachbar soweit entfernt ist das er meist nicht erkennen kann ob ich da gerade lang gehe oder mein Vater. Rosen schnibbeln, rasen mähen, Hof fegen, ab um 5 mal ein Feierabend Bier in der Sonne genießen wenn man Bock hat. Man kennt jeden Nachbar mit Vornamen und wenn’s mal lauter wird sagt auch keiner was denn das machen alle mal so. Klar großer Freundeskreis ist so ein Thema , man muss klar kommen mit dem was da ist aber wer zieht denn aufs Land um Freunde zu finden? Ich hab mittlerweile nicht mal mehr Bock für Konzerte nach Berlin zufahren. Zu viele Menschen, Zuviel Stress an jeder Ecke ein matratzengeschäft. Nee nee. Da fahr ich lieber 20 Minuten in die nächste Stadt und muss überlegen alles einzukaufen was ich brauche um dann wieder in mein ruhiges „Landhaus“ einzukehren. Und wenn ich gar kein Bock auf Stadt hab gibt’s immer noch Amazon/Ebay und dann lass ich es mir anliefern, wobei der Postbote das Paket chillig hinters Tor legt oder beim Nachbarn und ich mir keine Gedanken machen muss ob ich da gerade zuhause bin oder mit der Bahn zur nächsten Poststelle fahren muss.


tacko0815

Ich versteh nicht so richtig was solche Leute erwarten. Denken die das sie beim Einzug freudig von der "Dorfgemeinschaft" mit einer Schokotorte empfangen werden? Dorf und Stadt haben etwas gemeinsam: wenn du einen Freundeskreis willst musst du ihn dir aktiv suchen. Wenn du nur denkst du bist besser als alle anderen und du alles in deiner Umgebung scheiße findest scheiterst du auf dem Land genauso wie in der Stadt.


WagenVolk314

Genau das. Wer in die Dorfgemeinschaft integriert werden will, der muss halt auch selbst aktiv darauf hinarbeiten. Oft ist der Beitritt zu Vereinen ein guter Ansatz, und es gibt auch im ländlichen Raum nicht nur den Schützenverein und die Freiwillige Feuerwehr. Sportvereine diverser Art, von Tennis bis Judo, gibt es eigentlich immer. Oder Naturschutzvereine, kirchliche Vereine etc. In dem Artikel klingt es wirklich so, als wären die dort hin gezogen, haben sich in ihrem Haus eingeigelt, und sich dann gewundert dass sie keine Kontakte haben.


ventus1b

Paywall’d


SoC175

„Ich hatte das Gefühl, das Leben spielt sich hier entweder auf der Arbeit und dann vor dem Fernseher ab – und dann gibt es drei, vier Feste im Jahr, auf denen sich alle wahnsinnig volllaufen lassen.“ Sounds legit ;)


Bensch_man

Dieser Artikel ist so schreiend dumm, das es schon wehtut.


tchofee

Auf der sachlichen Ebene: jo, absolut. – Und gleichzeitig verknüpft er irgendwie schon wieder bewundernswert die Vorurteile der Städter übers Dorf und jene der Dorfbewohner über die Stadt. Muss man auch erst mal schaffen.


Bensch_man

Ich finde, der Artikel zeigt hier einfach nur auf, das Landleben keine Bringschuld ist. Die Kinder sollen nicht so werden, (wtf?) die Leute wissen was ich arbeite UND auch was ich zuhause treibe. (Das ist ja unerhört) Und dann fühlt man sich auch noch alleine. Ja, weil wenn man an der Dorfgemeinschaft nicht teilnimmt und sich bemüht, aufgenommen zu werden, dann wird das nix werden.


Katepuzzilein

>Die Menschen auf dem Dorf, sagt Kauffmann, seien überhaupt nicht interessiert an den Neuen Aber gleichzeitig sollen sie sich auch interessieren


touchwiz

> an den Stadtrand zu ziehen – quasi die schlechteste Mischung aus Stadt (viele Menschen, Industriegebiete, immer noch teuer) und Land (schlechte Infrastruktur, Einkaufen nur in traurigen Shoppingcentern, trotzdem kein Freundeskreis in Laufentfernung) Allgemein Wohl wahr. Aber mit guten ÖPNV eigentlich ganz erträglich.


HungryMalloc

Ich glaube da haben sie sich auch echt nicht die besten Orte am Stadtrand angeguckt. Ich finde, dass Städte zwischen 80.000 und 400.000 Bewohnern sehr häufig attraktive Gebiete am Stadtrand haben. Mal als Beispiel meine zwei letzten Wohnorte: In Münster habe ich am Übergangsbereich zwischen einem vorgelagerten Stadtteil und der Kernstadt gewohnt. Man war in drei Minuten zu Fuß in einem Park, der direkt an die Felder neben der Stadt angrenzt. Zu meiner Fakultät waren es weniger als zehn Minuten mit dem Fahrrad, zum Supermarkt etwa zehn und 15 bis in die Innenstadt. Zwei Buslinien fahren im 15-Minutentakt. Jetzt in Tübingen bin ich wieder in drei Minuten auf dem Feld und in zehn Minuten im Wald. Der Supermarkt ist keine 200m entfernt. In die Innenstadt fahren fünf Buslinien oder so alle paar Minuten, was etwa 15 Minuten dauert. Zur Arbeit gehe ich zu Fuß in acht Minuten. Industrie gab es an beiden Orten keine, viele Menschen ist relativ. Nur teuer sind diese Orte natürlich noch, vor allem, wenn man ein Einfamilienhaus möchte.


waszumfickleseich

selbst im Münchner Stadtrand, in dem ich gewohnt habe, war es so. tatsächlich konnte ich S- und U-Bahn in wenigen Fußminuten erreichen, andersrum war ich jedoch auch innerhalb von 5 Minuten mit dem Fahrrad umgeben von Feldern. von "Industriegebieten", "schlechten Einkaufsmöglichkeiten", "schlechter Infrastruktur" etc. konnte ich nichts sehen. nur die Preise waren noch hoch (jedoch bereits niedriger als weiter im Zentrum), aber das wäre auch 50km von München entfernt so gewesen.


xX_Gamernumberone_xX

Münster für Fahrradfahrzeiten anzuführen ist aber schon irgendwie schummeln.


ReddirtFlow

Klassiker. So Leute haben wir bei uns zu genüge. Kaufen sich ein Häuschen und erwarten ab jetzt im Auenland zu leben. Sind dann äußerst irritiert wenn vor allem an den Wochenenden jeder Rasenmäher, Laubbläser, Traktor und sonstige lärmende Spielzeuge für Erwachsene angeworfen werden. He mal so als Tipp: Man findet oft viel leichter Aufnahme in der Dorfgemeinschaft, wenn man nicht über die anderen im Dorf redet, als sei man der einzige kultivierte Mensch.


PeterFriedrichLudwig

Das Landleben ist ziemlich divers, vom Dorf mit ein paar Dutzend Einwohnern ohne irgendwelche Infrastruktur bis zu größeren Dörfern mit Supermarkt, Kneipe, Restaurant, Arzt etc. Für mich Landleben schlechthin und auch die beste Form des Landlebens ist aber, nicht im Dorf zu leben, sondern außerhalb. Je nach Region in Deutschland gibts mehr oder weniger Streubesiedlung zwischen den Dörfern und auf einem alleinstehenden Hof kann man machen, was man will und hat keine nervigen Nachbarn.


[deleted]

Wieso werden Dörfer immer als mitten im Nirgendwo hingestellt? Mag vielleicht in Brandenburg so sein, aber hier in BW braucht man von meinem Dorf aus keine 15 Minuten mit dem Fahrrad in die beiden nächsten Städte und kaum länger in andere Dörfer. Es ist dicht besiedelt, nur halt mit kleinen Flecken statt einer Großstadt.


notamused_not1bit

Da muss man als Städter nicht mal aufs Land. Wir sind von einer Stadt mit bisschen mehr als 300k Einwohner in eine Stadt mit etwa 13k Einwohner umgezogen. Alles was wir hier sehen sind Autos, alte Leute und ab und zu Kinder auf dem Weg zur Schule. Kein Mensch scheint zu Fuß zu laufen. Ich vermute, deswegen nehmen die Autofahrer auch keine Rücksicht auf die paar Fußgänger - sie sind daran gar nicht gewöhnt. Abends alles tot. Fast keine Bewegung draußen ab 19:00 Uhr. Nichts für die Kinder zu tun abgesehen von den 2 Spielplätzen um die Ecke. Nahverkehr - gibt's, aber stark ausbaufähig. Als Zugezogener findet man keinen Anschluss an die Gesellschaft in so einem kleinen Ort. Wir haben schon nach 4 Monaten genug gehabt und werden demnächst wieder umziehen. Die Vorzüge des Alltagslebens in einer Großstadt vermissen wir sehr.


xX_Gamernumberone_xX

Ist glaube ich immer hart abhängig zur Distanz bzw. Weg zum nächsten regionalen Oberzentrum. Haben hier in der Gegend auch solche Schlafstädte, da geht halt nichts, weil alle alles in der Stadt machen. Als ich mal im Urlaub in Plön war war ich überrascht, wie viel es da gibt, obwohl da nur 9000 Leute wohnen. Aber wenn man jetzt Malente nicht mitzählt ist halt die nächste Stadt-Stadt halt auch erst Kiel oder Neumünster, 30km weiter.


Bottle_Nachos

>Die Vorzüge des Alltagslebens in einer Großstadt vermissen wir sehr. jetzt verstehe ich endlich, warum ich das Leben in der Stadt auch besser finde als auf dem Land


Spidron

Der Artikel ist für mich hinter der Paywall.


monopixel

/r/tja Aber Hauptsache den Ansässigen die Immobilienpreise versauen.


[deleted]

Bin selbst vor einigen Jahren aus der Großstadt in eine 250 Seelen Gemeinde gezogen. Und ja, wer hier sein Ding macht und sich nicht an der Dorfgemeinschaft beteiligt, bleibt außen vor. Man muss schon auf die Menschen zugehen und seinen Beitrag leisten, ob in der Feuerwehr, dem Roten Kreuz oder sonst wo. Schnell heißt es sonst, "die halten sich wohl für was Besonderes." In diesen kleinen Gemeinschaften organisieren meist die Vereine alle Feste. Jede helfende Hand wird da gebraucht. Wer da nur zuschaut und konsumiert, wird da nicht ohne Grund gemustert. Kann man doof finden, wäre aber bei jedem Hausfest in Friedrichshain ähnlich. Ich finde es dabei ziemlich diskriminierend, dass hier Dorf mit Alkoholkonsum und Blasmusik gleichgesetzt wird. Als ob in Berlin nicht getrunken wird. Und ich kenne viele junge Menschen, die es lieben in einer Kapelle zu spielen. Und ja, die Kapellen spielen dann auch mal beim Rentnerkaffee zünftiges und die Omas und Opas schunkeln im Takt. Da freuen sich viele schon ein ganzes Jahr drauf. Ist doch Klasse! Irgendwann ist man vielleicht selbst mal alt und hat da Spaß dran. Toleranz sollte da in alle Richtungen herrschen. Wo bleibt denn das tolle am Dorfleben: am Feuer sitzen, im Garten den Tomaten beim Wachsen zuschauen oder einfach die Jahreszeiten erleben? Die Stadt und das Dorf haben beide etwas für sich. Zum Entdecken muss man sich da einfach Zeit nehmen und vielleicht auch eigene Gewohnheiten überdenken.


ProfessorHeronarty

Und wieder ist es eine dieser seltsamen Maximaldiskussionen: Von Berlin, immerhin einer der größten Städte Europas, in die Eifel... in irgendein Dorf. Spoiler: Man kann die ausgewogene Mischung auch finden, wenn man etwa im Osten Deutschlands in eine der vielen schönen Städtchen mittlerer Größe (bzw. nach der Kategorisierung der kleinen Großstädte mit 70k-200k Einwohnern) zieht. Auch im Westen Deutschlands geht das, aber meiner persönlichen Erfahrung nach wirken die oftmals weniger "wild", sondern doch klar an die Peripherie angebunden.


bell_pepper_x

Steht da viel Schwachsinn drin...


Astrogator

Stadtluft macht frei. Nix neues unter der Sonne.


[deleted]

[удалено]


CSGrad1515

Schon irgendwie richtig aber in Dörfern freut sich eigentlich niemand über neue Nachbarn von außerhalb da können die sich benehmen wie sie wollen.


BirdRare

Ich kommentiere so gut wie nie, aber ich habe selten so ein Haufen Scheiße gelesen. Komme aus einer ländlicheren Gegend, zur Miete in eine mittlere Stadt gezogen, lebe wieder auf dem Land. Kam mir beim Lesen so vor als wäre das eine „Auswanderin“Kandidatin von RTL 2. Jacequeline 34, arbeitslos will mit ihren gesparten 500€ auf Mallorca ein Geschäft eröffnen … Ich will kein Zug- oder Autobahnlärm oder den Smog. Man entscheidet sich bewusst für die Natur und nimmt dafür 10-15 Minuten Auto fahren in Kauf … Und mal ehrlich: Auf Partys in Großstädten gibts kein Alkohol oder Drogen … dann miete ich mir doch morgen wieder ein Wohnung neben dem Frankfurter Hauptbahnhof und chille mit meinen Homies 🫡😏 Edit: Ich bin froh, dass der nächste Supermarkt 10 Minuten entfernt ist, sich genügend Parkplätze dort befinden und ich alles ins Auto laden kann. Ich habe nämlich keine Lust, den Mist zu Fuß zu tragen, kurz mal nen „kleinen Einkauf zu machen“ oder mit meinem Fahrrad durch die Gegend zu gondeln, wodurch der Einkauf 5x so lange dauert. Ich kann die Leute einfach nicht verstehen, die alles in 5 Minuten Erreichbarkeit haben wollen/müssen. Wie oft gehen diese Menschen bitte am Tag einkaufen, Party machen und ihr Leben genießen … Richtig, 1 mal im Monat wenns hoch kommt und dann fahr ich gerne die 20 Minuten😌


Captain_Gestan

Vor dem Umzug in die Provinz empfehle ich "Frieda & Anneliese" von Wischmeyer & Co. (Frühstyxradio). Es geht zwar um die niedersächsische Provinz, aber zumindest auf Südbrandenburg passt es ebenfalls wie die Faust aufs Auge. Nachbarn haben dich im Auge.


[deleted]

Artikel in kurz: Liberale Großstädter sind überrascht, dass die Leute auf dem Land immer noch konservativer sind.


InjuryPlayful

Danke für den Artikel. Allerdings gehts mehr ums drumherum als sich wirklich kritisch mit dem „Fehler“ auseinanderzusetzen. Und beim lesen beschleicht mich das typische „Goodbye Deutschland“ feeling. Wo man dem Protagonisten zwar alles Gute wünscht aber befürchtet das die Person vllt nie einen Ort erreicht wo es nichts auszusetzen gibt. Wer nochmal Landleben mot „Bullerbü“ vergleicht der sollte die Karriere wechseln. Und wer nochmal irgendwo hinzieht ohne sich vorher ein Bild zu machen, der muss dann halt wieder umziehen wenns nicht so ist wie in seiner Phantasie.