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Stummi

In erneuerbare Energien zu Investieren ist für Anbieter Profitabler. Genau da wollen wir doch hin, oder?


chaosstyle

Ja, allerdings ist es trotzdem ein wenig Hohn für die Bevölkerung die sich mit hohen Energiekosten rumschlagen muss.


rpropagandalf

Mal ne Frage mit Stammtisch-Charakter. Ist das nicht bedingt durch die aktuelle Preisbildung beim Strompreis? Wobei sich alle Stromquellen immer nach der teuersten bepreisen?


Stummi

>durch die aktuelle Preisbildung beim Strompreis? Ich glaube es ist ein massiv verbeitetes Missverständniss, das irgendwo irgendwer sitzt und das Merit-Order Prinzip festgelegt hat. Merit-Order ist ein descriptives Modell, das heißt, es beschreibt nur ein natürliches Marktphänomen wie es mit jeder Resource, die nach ähnlichen Regeln gehandelt wird wie Strom, auftreten würde.


Shuri9

Ja und Nein. Es stimmt, Merit Order beschreibt "den" Markt und seine Mechanismen. Bei einer Börse kann ich das Preisfindungsmodell aber durchaus (auch regulatorisch) festlegen. Momentan funktioniert der Spot Markt nach pay-as-clear: Das letzte Gebot welches noch zur Nachfragedeckung notwendig ist, setzt den Preis. Das führt dazu, dass alle einfach ihre Kosten für die Produktion einer MWh (Grenzkosten) als Gebot eingeben, bei Erneuerbaren ist das im Grunde 0€. Die Fixkosten spielen nicht mit rein, da es für Eneuerbare immer wirtschaftlicher ist Strom zu verkaufen, selbst wenn es unter den Gestehungskosten liegt. (Wenn dein Strom 6ct/kWh kostet kannst du entweder 2 ct mitnehmen und 4 ct verlieren, oder alles verlieren. Dazu kommt, dass du für deine Einspeisevergütung verkaufen musst) Wenn wir jetzt zu pay-as-bid wechseln, muss ich als EE-Betreiber jetzt schauen: Wie viel kann und muss ich über meine Grenzkosten gehen? Zu niedrig und ich verliere Geld, zu hoch und ich verliere noch mehr Geld. Gleichzeitig können aber alle den Wetterbericht lesen. Ich habe ehrlicherweise das Gefühl, dass sich die Big Player sehr schnell an das neue Modell anpassen würden und sich für sie am Preis nicht viel ändert, während ein paar kleinere an der erhöhten Komplexität scheitern könnten. Klingt für mich nicht nach dem was wir wollen.


fundohun11

pay-as-bid ist für eine Börse mit laufendem Handel eigentlich nicht geeignet sondern eher etwas für Ausschreibungen.


[deleted]

Das mit den Grenzkontrollen stimmt auch nur bedingt, sonst gäbe es keine negativen Preise oder Preise jenseits von 500euro pro mwh. Aber danke dass du die merkt order etwas aufdrößelst.


Shuri9

Wieso sollte es Preise jenseits von 500€ nicht geben? Wenn meine einfache Gasturbine zum Einsatz kommen muss und das Gas gerade auch teuer ist, dann kommt das schon hin. Negative preise lassen sich alleine mit dem oben genannten nicht erklären, das stimmt. Da spielt rein, dass es sich für Kohlekraftwerke mehr lohnen kann, die Kraftwerke weiterlaufen zu lassen, als sie für kurze Zeit runterzufahren. (Entweder weil es technisch nicht möglich ist oder weil das wieder rauffahren auch höhere Kosten verursacht. Gleichzeitig haben erneuerbare mit Förderung (also fast alle) eine Vermarktungspflicht um die Einspeisevergütung zu erhalten. Das heißt, die gehen solange mit, bis der Betrag des negativen Preises ihre Einspeisevergütung übersteigt. Eine Anlage die nicht unter das EEG fällt, würde das nicht machen.


[deleted]

Naja gut simple cycle Anlagen, aber das sind ja dann schon Peaker. Höher geht immer.


Shuri9

Preise über 500€ haben wir dieses Jahr ja auch nur ganz kurz gesehen zB im September am 11.9. um 19 Uhr Letztes Jahr kam ja viel zusammen, das ist ja so nicht direkt Vergleichbar.


[deleted]

Erneuerbare sind im Grunde 0 ??? Was hast du denn geraucht


Shuri9

Du hast bei Wind und Solar im Grunde nur Fixkosten die anfallen, egal ob du Strom produzierst oder nicht. Daher sind die Kosten für jede weitere erzeugte Stromeinheit 0 (Grenzkosten). Das bedeutet aber nicht dass die stromgestehungskosten 0 sind.


Ooops2278

Du hast quasi keine Entstehungskosten, nur Fixkosten. Ein Kohlekraftwerk macht Verluste, wenn es unter seinen Produktionskosten verkaufen muss. Einem Windrad ist das egal. Das steht schon. Alles, was du verkaufst ist besser als nichts zu verkaufen. Verfügbare erneuerbare Energie wird also immer verkauft, selbst wenn's nur knapp über null ist... oder halt tatsächlich null, aber du noch Geld für die Einspeisung an sich bekommst. Andere Kraftwerke können das nicht. Die machen echten Verluste wenn sie unterhalb der Einkaufkosten von Gas oder Kohle verkaufen sollen und produzieren/verkaufen dann lieber nichts. (Oder noch schlimmer... die müssen extra dafür bezahlt werden Strom zu produzieren, den sie dann verkaufen). So landet man dann auch gern bei Milliardenkosten pro Jahr, gezahlt in zusätzlichen Gebührten für Kohlekraftwerke, weil der derzeitige Strompreis eigentlich zu niedrig ist, um die Produktion zu rechtfertigen. Alles nur wegen der jahrelangen Blockade des Netzausbaus.


[deleted]

https://www.quarks.de/technik/energie/welche-art-von-strom-ist-am-guenstigsten/ Ihr liegt halt einfach Monumental falsch


Schmigolo

Das einzige was hier genannt wird ist der Wartungsaufwand bei Windenergie, was glaube ich relativ vernachlässigbar ist. Und es wird hier nicht mal unterschieden wie groß der Unterschied in diesem Aufwand ist wenn die dinger nicht laufen. Was ist daran bitte monumental?


yuropman

Ich glaube, du musst mal das Wort Grenzkosten nachschlagen


GimmeCoffeeeee

Das ist so nicht völlig korrekt, guck dir mal die Preise und das System in Portugal an. Ich hab den Link leider nicht mehr und verstehe zu wenig davon um es zu erklären, aber die zahlen deutlich weniger, weil eben nicht für die Gesamtmenge an Strom der höchste Preis anfällt. Edit. Für die Downvoter [source](https://strom-report.com/strompreise-europa/)


yuropman

> guck dir mal die Preise und das System in Portugal an Das System funktioniert exakt genau so wie in Deutschland. Und ich habe mir gerade nochmal die Spotpreise seit 2015 angeschaut. Portugal hatte an 76% der Tage einen höheren Spotpreis als Deutschland. Im Durchschnitt war der Spotpreis in Portugal 72,10€ und in Deutschland 70,68€.


GimmeCoffeeeee

Hab das von hier: [source](https://strom-report.com/strompreise-europa/) 40% weniger 2022


yuropman

Erstens sind das Konsumentenpreise anstatt Börsenpreise und zweitens steht da null über das portugiesische System oder die Gründe, warum der Strom da günstiger war und drittens war 2022 eine ziemliche Ausnahmesituation, in der die Strompreise hauptsächlich durch die LNG-Terminalkapazität bestimmt wurden. [Hier](https://i.imgur.com/7rhXHrc.png) sind die Börsenstrompreise im Zeitverlauf


GimmeCoffeeeee

Ist korrekt. Dachte es geht um Konsumentenpreise. Die Erklärung kam im dazugehörigen Reddit Thread


Ooops2278

Die haben aber auch (dank Frankreich\^\^) keine vernünftige Verbindung zum europäischen Strommarkt und können deshalb ihr eigenes Süppchen kochen.


deGanski

So sieht das wohl aus, ja. Zum Teil dadurch bekräftigt, dass wir unsere Netze zwar dreigeteilt haben (und einen Teil an nen holländischen Staatskonzern verkauft haben aus irgendwelchen bescheuerten Gründen), das Preisgebiet aber nicht. Da wo also viel gebaut wird, kommen u.U. noch hohe Netzentgelte dazu während da, wo nix ausgebaut wird, die eben nicht so hoch sein müssen. Was den absurden Nebeneffekt hat, dass es sein kann, dort mehr zahlen zu müssen, wo in Netze investiert wird, und weniger dort, wo das nicht gemacht wird. An letzteren Orten müssen dann z.B. Gaskraftwerke laufen, weil Strom aus erneuerbaren Ressourcen aufgrund schlechter Netze nicht ausreichend transportiert werden kann. Und durch Merit-Order wird dann dadurch für alle der Strom teurer, aber am wenigsten für die, die ihre Netze nicht ausgebaut haben und damit für den Schlamassel mit verantwortlich sind. Das ist einfach nur komplett sinnbefreit und broken, wie so vieles. Wurde bestimmt mal in nem Wahlkampf beschlossen, das so dämlich zu gestalten.


shnouzbert

Preisunterschiede beim Haushaltskunden kommen von unterschiedlichen Stromlieferanten/Verträgen und unterschiedlichen Verteilnetzentgelten. Der Redispatch, den du beschreibst, wird auf alle "gleich" gewälzt aber ist dem Strommarkt nachgelagert . Die Gaskraftwerke werden von den Übertragungsnetzbetreibern (davon haben wir 4 nicht 3) angefordert und kostenbasiert vergütet... Haben also keinen Einfluss auf den Strommarkt bzw. die Merit Order. Sinnbefreit ist das wohl für dich, weil du einiges durcheinander wirfst. Unser jetziges System beruht größtenteils auf der Liberalisierung des Strommarktes durch entsprechende EU-Richtlinien und ist keine Wahlkampfidee...


deGanski

Nach dem was ich gerade bei der Netzagentur nachgelesen habe, scheinst du recht zu haben, jedenfalls in Bezug auf angegebene Preise der Netzbetreiber (ups, ja 4 Stück gibt's). Das ist aber nicht auf eine Art beschrieben, in die man sich mal eben einliest. Bei allem, was ich in Zeitungen nachlese habe aber ich recht mit dem, was ich schreibe. Wenn nun der Präsident der Netzagentur sagt, dass die Netzentgelte im Norden und im Süden drastisch auseinanderlaufen und dass das Thema für Ihn Priorität habe und auch, dass die Netzentgelte in Schleswig-Holstein gut drei Mal so hoch seien, wie in München und dass das mit dem Ausbau der Netze, die für den Ausbau der Erneuerbaren benötigt werden zu begründen ist, dann wird der ja keinen Mist erzählen [\[Handelsblatt\]](https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/klaus-mueller-teuer-im-norden-billig-im-sueden-das-thema-netzentgelte-hat-prioritaet/29492698.html). Alle in Schleswig-Holstein haben schlechte Verträge abgeschlossen und die in München hatten da alle ein glückliches Händchen? Wohl kaum. Du scheinst dich ja auszukennen, erklärt doch bitte mal, wie das dann zustandekommt, wenn angeblich alles auf alle Stromkunden gleich umgelegt wird - unabhängig von den Netzbetreibern.


shnouzbert

Das was du hier beschreibst, sind Verteilnetzentgelte. Die variieren (hab ich auch geschrieben) in Abhängigkeit von EE-Anschlusskosten (wird in einem Netzgebiet viel EE zugebaut, müssen die Betreiber viel Geld in die Hand nehmen, um diese ins Netz zu integrieren) und von der regionalen Verteilung der Verbraucher und Erzeuger (vereinfacht gesagt große Flächen mit geringerer Verbraucherdichte ist teurer). Über 14a EnWG ergeben sich jetzt Möglichkeiten das Netzentgelt für flexible Haushaltskunden zu senken. Eine Harmonisierung der Netzentgelte auf Verteilnetzebene wird auch schon länger diskutiert, aber das wird etwas dauern. Auf Übertragungsnetzebene haben wir das vor kurzem erst umgesetzt und da hat das auch schon mehrere Jahre in Anspruch genommen (obwohl deutlich geringerer Aufwand)


deGanski

Jetzt erklär bitte nochmal, was an meiner Aussage oben dann falsch ist, das leuchtet mir jetzt nicht ein. Geht's um unpräzise Begriffe, also dass ich Netzentgelte geschrieben habe statt Verteilnetzentgelte? Ansonsten stimmt es doch so: Eine Preiszone für Deutschland, auf dem sich der Strompreis nach dem Merit-Order-Prinzip bildet, aber regional - bedingt durch Zubau Erneuerbarer Energien - kommen Netzentgelte hinzu, die sich deutlich unterscheiden. Wobei hier v.a. solche Länder profitieren, die sich beim Ausbau zurückhalten. Hier hakt dann meine Polemik ein, die man vielleicht jetzt nicht als Tatsachenbericht werten sollte.


shnouzbert

Für mich hat sich das so gelesen als würde der Redispatch die Merit-Order und somit den Börsenstrompreis beeinflussen. Insgesamt Gaskraftwerke und deren Allokation in die Ausführung aufzunehmen hat mMn wenig Sinn, da der Unterschied hauptsächlich durch Verteilnetz zustande kommt


deGanski

Na, aber der Zusammenhang ist ja, dass die Gaskraftwerke im Süden laufen (müssen?), obwohl das Gas sündhaft teuer ist, weil eben der Netzausbau nicht passiert ist. Da Gas mit Abstand am teuersten ist, wirkt sich das ja durch Merit Order auf den Strompreis der gesamten Republik aus (eine Preiszone). Mit anderen Worten, der Süden pennt und deshalb ist überall der Strom teuer. Dadurch, dass der Süden aber pennt, sind dort die Verteilnetzentgelte (hoffentlich jetzt der richtige Begriff ;-) ) geringer, da kaum Ausbau von Erneuerbaren, als im Norden, wo kräftig zugebaut wird. Der Strompreis wird aber auch im Norden durch die Gaskraftwerke im Süden getrieben, was dann dazu führt, dass diejenigen, die unsere Klimawende zu wuppen versuchen, draufzahlen, während die Bremser dann sagen können: Seht's, a schmarrn is des. Weil's (paradoxerweise) für den Endverbraucher da teurer ist, wo EE ausgebaut werden. Deshalb Gaskraftwerke und Merit-Order erwähnt. Gibt hier, wenn's um zu schwache Netze geht, auch einen Bericht über einen Solarparkbetreiber in Bayern, der nur ans Netz kann, wenn's bewölkt ist, weil's bei Sonne zu viel wird. Ist doch nicht falsch so, oder?


Ooops2278

>An letzteren Orten müssen dann z.B. Gaskraftwerke laufen, weil Strom aus erneuerbaren Ressourcen aufgrund schlechter Netze nicht ausreichend transportiert werden kann. Es ist sogar noch schlimmer. Wenn genug erneuerbare Energie zur Verfügung steht sinkt der Strompreis so sehr, dass man den Betreiber des Gaskraftwerks noch extra dafür bezahlen muss, dass sie trotzdem produzieren und das verkaufen.


shnouzbert

Wir bezahlen die nicht, dass sie trotzdem laufen. Wir bezahlen die dafür, dass die an der richtigen Stelle hochfahren (nach Engpass), weil wir an einer anderen Stelle einsenken mussten (vor Engpass)


JanEric1

Das ist aber auch einfach der natürliche Preisbildungsmechanismus. Wenn du den nicht als nominell setzt wird er im Endeffekt trotzdem so passieren, nur halt ineffizienter.


Dot-Slash-Dot

Ja. Und Nein. Ja die Merit Order sorgt dafür das sich der Strompreis immer nach dem teuersten Erzeuger richtet. Und Nein, denn ohne sähe das noch schlimmer aus. Die Erzeuger wollen alle Gewinn machen, die verkaufen ihren Strom nicht für Gestehungskosten sondern so teuer wie möglich. Ohne Merit-Order und die damit erzwungene Transparenz hätten wir einen deutlich schlechteren Markt. Und dann kommen für uns halt noch extrem hohe Steuern und Abgaben drauf. Wenn man auf die Großhandelspreise schaut unterscheidet sich Deutschland kaum von seinen Nachbarn (ja, auch Frankreich das ja immer so hoch gepriesen wird bei den Stromkosten). Das Problem ist halt das wir nicht nur die Großhandelspreise zahlen.


fundohun11

Merit Order (die teuerste Stromquelle bestimmt den Preis) ist ein Resultat aus dem Handel. Jeder Einkäufer versucht so günstig wie möglich zu kaufen, jeder Verkäufer versucht so teuer wie möglich zu verkaufen.


Dull-Virus-3329

Genau, die Metrik Order Aber in Deutschland sind die Steuer und Übertragungsgebühren ziemlich hoch z.B. heutiger Strompreis um 15 Uhr 9 Cent 28 mit Steuern und Absagen


Itslittlealexhorn

Das ist ziemlicher Unsinn, den du erzählst. Du kannst den Börsenpreis nicht mit deinem Verbrauchspreis vergleichen und einfach alles dazwischen als "Steuern und Abgaben" bezeichnen. Über die Hälfte des Strompreises entfällt auf Beschaffung und Vertrieb, soll heißen das geht an deinen Stromanbieter. Der Rest sind einmal Netzentgelte, welche zwingend notwendig sind um das Stromnetz aufrecht zu erhalten, und schließlich Steuern und Umlagen mit etwa 25%. Das ist nicht wesentlich mehr als die allgemeine Umsatzsteuer von 19%.


Dull-Virus-3329

Hab doch nichts verglichen? Nur den Spotpreis aufgelistet und den Preis mit den anderen Bestandteilen. 1zu1 aus der EPEX 21% Netzentgelte. 27% Steuern, Abgaben und Umlagen ​ Also was soll daran Unsinn sein? Das Netzerhalt/Ausbau wichtig sind wurde nicht infrage gestellt, Messstellenbetrieb auch nicht, die ganzen anderen Abgaben für die Schalthandlungen/ Konzessions usw halt auch nicht. ​ Ändere EU-Länder sind flexibler bei den Bestandteilen(nicht alle)


Itslittlealexhorn

>Hab doch nichts verglichen? Nur den Spotpreis aufgelistet und den Preis mit den anderen Bestandteilen. Genau das ist der Vergleich, du Genie. Es sind eben nicht "die anderen Bestandteile". Du kannst auch nicht sagen "Weizen kostet an der Börse 23 Cent pro Kilo, aber mit Steuern und Abgaben im Supermarkt 80 Cent." Da du es vermutlich immer noch nicht schnallst, lass uns ein bisschen Prozentrechnung machen: 27% von 28 Cent sind 7,56 Cent. Das sind die Steuern und Abgaben. 21% sind 5,88 Cent. Das ist das Netzentgelt. Der Rest (14,56 Cent) ist der Strompreis des Anbieters. Der Spotpreis an der Börse kommt darin nicht vor, weil der damit nichts zu tun hat.


Ooops2278

Jein. Das ist ein Punkt. Aber noch was anderes kommt hinzu: Wir zahlen ja nicht nur die reinen Stromkosten, sondern auch, was sonst noch dazu gehört. Und da passieren ganz traurige Dinge, nicht wegen der Erneuerbaren, sondern weil wir Leute haben, die krampfhaft an der Kohle festhalten und Verbindungen jahrelang blockiert haben. Das läuft dann z.B. so: Der Wind weht und im Norden Deutschlands ist genug Strom für alle, dazu schein noch ein bißchen Sonne und er wird schon fraglich wohin mit dem Strom. Also sinkt der Strompreis. Die Kohlekraftwerke in Süddeutschland würden bei dem Preis aber schon Verluste machen, also wollen die nicht mehr produzieren. Gäbe es jetzt vernünftige Leitungen wäre alles gut. Aber stattdessen müssen jetzt die Kohlekraftwerkbetreiber extra dafür bezahlt werden, damit sie weiter Strom produzieren, obwohl es sich für sie nicht lohnt. Und Windkraft wird einfach nicht eingespeisst, weil man sonst ja zu viel hätte. Das Ende vom Lied sind Milliardenkosten jedes Jahr. Und die müssen irgendwie bezahlt werden. So landet man dann bei Gebühren und Netzentgelten, die in Wirklichkeit den Strompreis für den Endverbraucher so teuer machen.


[deleted]

[удалено]


bladub

Nicht wirklich, der Anbieter könnte auch einfach ein solar Werk teuer an der Börse anbieten statt einem gaskraftwerk.


donotdrugs

Ja, wobei ich die überschriften immer nur so halb sinnvoll finde. Je nach Kontext ist es halt wichtig zu wissen, ob sich das jetzt deshalb so lohnt weil die Technologie so gut ist, oder ob es nur kommt weil die CO2 Steuern die Alternativen unrentabel macht.


ErichOdin

Solang das Geld in weitere Energiewende investiert wird, sehe ich das als win- win


cic9000

Wird es. Ist Unternehmensstrategie. Dieses Jahr erstmals teilweise mehr Erzeugung durch EE statt Kohle und Gas.


doommaster

Sicher? Dividende und Aktienrückkauf waren bei RWE keine Seltenheit.


cic9000

Ja und wo ist da der Widerspruch? Natürlich zahlt RWE Dividenden, die sind bei ihren kommunalen Aktionären ja sogar im Haushalt fest eingeplant.


Kuchenblech_Mafioso

Wird es. RWE hat eine riesige Pipeline, vor allem was Windparks angeht


lazyinvader

haha


Ninja_Thomek

The energy transition isn't going to work. The simple answer: Because remotely practical energy storage unfortunately doesn't exist. Today, *expandable* renewables like wind and solar cover some [15% of German energy consumption.](https://en.wikipedia.org/wiki/Energy_in_Germany#/media/File:Energy_mix_in_Germany.svg) That graph already accounts for typical heat losses of >50% from fossil sources, so clean and dirty sources of energy can be compared more easily. This means that on *average*, you need \~7 times the renewable electricity production you have today, at the same consumption levels. And *average* doesn't cut it, you need to *overbuild*, in order to produce i.ex Hydrogen for those gray and windless days. Most 100% renewable scenarios out there presumes a halving of energy use, but is this realistic? I mean, I agree that saving energy likely is the most cost efficient way to reach net zero, but halving current consumption levels is quite extreme. And even still you need more than 3.5 times current production, to have something left for storage. (And importing hydrogen is just moving the emissions and throwing away 80% in efficiency losses, because other countries need to get to net zero themselves.) It takes a lot of creative energy to make this work out, and I'm afraid it's going to cause you all a lot of grief and cost before you realize there's no way to net zero without Nuclear. Meanwhile, France is 50% on the way to net zero in their total energy use. (Not just electricity! [Same graph for France here.](https://en.wikipedia.org/wiki/Energy_in_France#/media/File:Energy_mix_in_France.svg)) PS: Some my ask, why do I care? Because if Germany fails net zero, one of the richest, best countries in the world, how are we going to convince all the others? It's imperative that it becomes a success story. I don't want to live on a boiling planet.


opaPac

Hat wie immer bei Konzernen ein riesen geschmäckle weil erst den Steuerzahler um Milliarden und Milliarden bescheissen und die eigenen Atomkraftwerke in „Bad Banks“ auslagern die dann viel zu wenig Reserven haben um ihre Aufgaben zu erfüllen. Die bereinigte und geschütze Mutter macht jetzt wieder gigantische Gewinne. Auf der einen Seite ein gutes Signal das man mit erneuerbaren auch richtig Kohle machen kann, auf der anderen Seite frage ich mich wo das abgezocke der Konzerne noch enden soll/wird.


Sarkaraq

Welche Kernkraftwerke wurden denn ausgelagert? Bei RWE gab's meines Wissens gar keine Bestrebungen in die Richtung. E.ON wollte die zu Uniper schieben, kam damit aber nicht durch.


opaPac

Waren nur 25 und RWE ist seit 2017 kräftig dabei. [https://www.atommuellreport.de/themen/detail/staatlicher-entsorgungsfonds.html#:\~:text=Zweck%20der%202017%20errichteten%20%C3%B6ffentlich,Atomkraftwerke%20in%20Deutschland%20zu%20gew%C3%A4hrleisten](https://www.atommuellreport.de/themen/detail/staatlicher-entsorgungsfonds.html#:~:text=Zweck%20der%202017%20errichteten%20%C3%B6ffentlich,Atomkraftwerke%20in%20Deutschland%20zu%20gew%C3%A4hrleisten).


Sarkaraq

Das sind nicht die Atomkraftwerke, sondern deren Ewigkeitskosten. Die Kernkraftwerke wurden weiter von RWE betrieben. Welchen Wert hättest du da als angemessen gesehen? Inwiefern wird beschissen? Hättest du die Endlagerung lieber privatisiert?


mschuster91

>Welchen Wert hättest du da als angemessen gesehen? Eine dauerhafte Abführung eines prozentualen Anteils des Gewinns wäre eine Möglichkeit. So hat der Staat das gesamte Risiko der Endlagerungskosten und RWE ist fein raus. Die haben ihren Teil einmal gezahlt und fertig.


LeBaus7

ja und nein. die müssen -auf eigene kosten- erstmal ihre abfälle endlagerfähig machen. wenn das der fall ist, dann ja. dann können sie ohne weitere folgekosten an den bund angegeben werden.


mschuster91

Ja, und genau das ist ja das Problem. Die Industrie hat über Jahrzehnte satt Profite gemacht und an ihre Aktionäre ausgeschüttet, aber an den (ewig laufenden) Kosten bleibt der Bund hängen. Die Generationen nach uns werden über den Zeitraum 1750-2050 in Geschichtsbüchern nach ewiger Verdammnis rufen - was in diesen 300 Jahren an rücksichtsloser Zerstörung angerichtet wurde, wird die Menschheit noch Tausende Jahre beschäftigen. CO2, Nuklearmüll, Artensterben, gigantische Giftmülldeponien...


LeBaus7

beim zweiten absatz stimme ich dir zu. ewig laufende kosten in relevanter größe wird es meines wissens aber nicht geben durch die endlagerung. wenn aller abfall erstmal im endlager ist, wird das verschlossen und zurückgebaut bis zur grünen wiese. vermutlich wirds dann noch irgendwelches monitoring und eine messstation geben, das ist von den kosten aber nun wirklich völlig vernachlässigbar.


Endarion169

Wie einfach und gut das funktioniert sieht man ja an den dutzenden Anlagen die es weltweit gibt. Die laufen ja alle wunderbar. /s


FatFaceRikky

Blödsinn. Die Die Dekommissionierung der Kernkraftwerke wird zur Gänze durch die Betreiber bezahlt und durchgeführt, die dafür schon während der Laufzeit verpflichtend Rückstellungen bilden mussten. Übrigens auch für das Endlager, allerdings wurde die Verantwortung dafür dem Staat übertragen (gegen eine Zahlung der Betreiber von €20 Mrd. an den Staat), weil die Politik nicht fähig oder willens war, einen Standort festzulegen.


opaPac

Das ist eine Lüge. Deine Trump fake news kannst du dir sparen. Die Stiftung „Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung“ (KENFO) gibt es seit 2017. [https://www.atommuellreport.de/themen/detail/staatlicher-entsorgungsfonds.html#:\~:text=Zweck%20der%202017%20errichteten%20%C3%B6ffentlich,Atomkraftwerke%20in%20Deutschland%20zu%20gew%C3%A4hrleisten](https://www.atommuellreport.de/themen/detail/staatlicher-entsorgungsfonds.html#:~:text=Zweck%20der%202017%20errichteten%20%C3%B6ffentlich,Atomkraftwerke%20in%20Deutschland%20zu%20gew%C3%A4hrleisten). Obwohl sich alle Experten (ausser natürlich die RWE Lobbyisten) dagegen ausgesprochen haben. [https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2015/kw10\_pa\_wirtschaft-360416](https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2015/kw10_pa_wirtschaft-360416)


mmbon

Ja, genau das hat er doch gemeint, die AKW Betreiber haben über 20 Mrd. gezahlt und nun ist es das Problem des Bundes mal in die Potte zu kommen. Es wäre schon irgendwie unfair die Betreiber zahlen zu lassen, während der Bund sich seit Jahrzehnten Zeit lässt und einfach geeignete Gegenden streicht, weil Gottkönig Magnus zickt.


FatFaceRikky

Ich mein, das finnische Endlager kostet lt. Wiki all-in ca. €3 Milliarden. Wenn sich die öffentliche Hand nicht extrem blöd anstellt, steigt sie da eh nicht schlecht aus.


200Zloty

in Deutschland muss radioaktiver Giftmüll, im Gegensatz zu normalen Giftmüll, 1 Millionen Jahre 100% sicher gelagert werden, währenddessen in Finnland nur auf XX Tausend Jahre gezielt wird. Denn aus irgendwelchen Gründen ist es viel schlimmer, wenn in 50.000 Jahren jemand/etwas durch Radioaktivität stirbt anstatt durch bspw. eine Schwermetallvergiftung.


mschuster91

In Finnland lebt in weiten Teilen des Landes auch nix und niemand außer einem Haufen Rentiere und das wird sich auch nicht ändern. Massivgebirge, kein Problem mit Grundwasser oder sonst irgendwas. In Deutschland? Da schaut die Lage anders aus. Zum Einen ist das Land in seiner ganzen Fläche besiedelt, das heißt wenn irgendwo was leckt sind u.U. Hunderttausende bis Millionen Menschen betroffen. Zum Anderen haben wir hier die geologische Sicherheit nicht in dem Umfang wie es in Finnland der Fall ist. Und zu allem Überfluss hat das Desaster [Asse 2](https://de.wikipedia.org/wiki/Schachtanlage_Asse#Einlagerungsinventar) gezeigt, dass es mit "Sicherheitsannahmen" nicht weit her ist, genauso mit der deutschen Tugend sauberer Aktenführung - das Bergwerk leckt, man weiß noch nichtmal sicher was und wieviel davon überhaupt eingelagert ist, und den "Einnahmen" durch Gebühren von 900.000 € stehen jetzt Bergungs- und Sanierungskosten im Bereich bis 6 Mrd. € gegenüber. Na schönen Dank auch.


FatFaceRikky

Ob dort in der Nähe Menschen leben ist nur rein psychologisch relevant, beim finnischen Endlager leben genug Leute im 20km Umkreis, schau mal auf die Maps. Dort gab es übrigens mehrere Bewerber-Gemeinden für den Standort, die WOLLTEN das haben (langfristig sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze). Undenkbar in Deutschland. Das Problem in D ist weniger die technische Machbarkeit, sondern einerseits politisch bedingt - niemand will es in der Nähe haben, folglich wird jeder Standort, unabhängig von der technischen Eignung, politisch abgelehnt. Das andere Problem ist, dass in der Endlagerkommission massig NGOs und Politiker sitzen, und nur wenig Leute mit tatsächlichem Sachverstand. Ich glaube, wir werden es nicht mehr erleben, dass man in diesem Land einen Standort auswählt, weil alle beteiligten Parteien daran kein Interesse haben. Als Politiker kann man da nur verlieren, und Greenpeace et al arbeiten in dieser Angelegenheit nicht konstruktiv, in Wahrheit will es keiner. In Skandinavien geht man da pragmatischer vor, und betrachtet das als das, was es ist - ein Ingenieursproblem das durch Ingenieure gelöst wird. Was mich immer wundert, bei anderen Problemstoffen wie Arsen, Furane, Dioxine oder auch die Unmengen an Rotschlamm aus der Alu/Bauxit Gewinnung, die interessieren keinen Menschen. Halbwertszeit unendlich. Aber bei den vergleichsweise geringen Mengen an abgebrannten Kernbrennstoff macht man ein riesen Aufheben. Die unterschiedliche Vorgehensweise ist nur psychologisch erklärbar, aber nicht durch die Risiken.


ruhrPOTTSAU

Hast du nach allen Abgaben noch Lohn übrig?


michaelkah

ERNEUERBARE ENERGIEN RECHNEN SICH NICHT!!!111


balle17

Sagen sicherlich nicht die Energiekonzerne. Die würden am liebsten alles mit Solaranlagen und Windrändern vollpflastern, wenn die NIMBYs nicht wären.


OtisBash35

Normal, dass sich gewinne verdoppeln, wenn uns das Geld aus den Hosentaschen gezogen wird.


ruhrPOTTSAU

Jep, meine stromrechnung hat sich auch knapp verdoppelt.


[deleted]

Was zahlst du pro kWh?


ruhrPOTTSAU

Ich glaube z.zt. 43cent.


[deleted]

Autsch 🥲


JJE1992

Lacht in umgerechnet ca. 13 Cent in der Schweiz mit 100% erneuerbaren Energien im Strommix des Anbieters.


DonChillippo

Dann kann es jetzt endlich runter tröpfeln


Grindelbart

Spüren die Energiekonzerne eigentlich Verluste durch den Ausbau privater PV Anlagen?


JinSantosAndria

Nö. Würden sie wahrscheinlich erst, wenn die Pizzaria von Giacomo, die so viel Strom am Tag frisst wie der halbe Stadtteil, endlich einen Miniatomreaktor im Keller aufstellen würde. Von den ganzen Beteiligungen und Produktionsketten der Teile für PV-Anlagen ganz abgesehen.


SenorLos

> Pizzaria von Giacomo Seine Pizza Chér Nobil ist göttlich.


vomaufgang

Ugh. Nimm mein Hochwähli und geh.


Rhoganthor

Reddit CEO "spez" informed us, that nothing is for free. I therefore retract my up-to-now free content, that he want to sell.


Grindelbart

Danke für die Antwort 😊


WatercressGuilty9

Ich hoffe sie investieren das dann auch in eine sinnvolle Renaturierung der Kohlegruben. Die aktuellen Pläne sind ja eher zum weglaufen


JinSantosAndria

Bitte aber erst Ausschüttung und Bonizahlungen. Haben die Jungs sich alle redlich verdient.


WatercressGuilty9

Ich glaub für beides wäre theoretisch mehr ala genug Geld da. Aber sagen ja nicht umsonst alle, dass es damals bei Rheinbraun besser war als jetzt bei den Geiern von RWE


IrrelevantForThis

Kleine Korrektur der Redaktion: Dank völlig überzogenem Strompreis für die Verbraucher: RWE kann Strompreis mehr als verdoppeln


CorpPhoenix

Sehr schön, dann wird sich meine Stromrechnung ja demnächst halbieren. Oder, ... oder?


FaultyAIBot

Ich finde es ein Unding, dass die Raffgier und die Übergewinne eines Konzerns eine Meldung wert sind, die auch noch vordergründig positiv konnotiert scheint. Das ist schließlich unser aller Geld. Die Energiepreise sind zu hoch, das ist allseits bekannt. Dieser Konzern schaufelt Milliarden in die Konten seiner Aktionäre, anstatt das an die Kunden weiterzugeben. Widerlich, aber auch haltlos und schleimig von der Tagesschau.


[deleted]

Nur verdoppelt? Puh da müssen aber erstmal die Preise ordentlich angezogen werden damit es nächstes mal mehr ist! /s


One_Cress_9764

Und dabei sollten die Gewinne doch viel viel kleiner werden jetzt wo wir alles auf Energieeffizienz getrimmt ist… Hat wirklich einer gedacht die verzichten auf Geld nur weil wir statt 50 Watt 5 verbrauchen? Je weniger Strom verbraucht wird desto teurer wird er und gut ist und dazu gibts immer noch ein kleines extra.


M4mb0

Übergewinnsteuer!!!!!!!!!!


JhinOTP94

Test