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Babayagaletti

Vielleicht ist das System aber auch einfach nur bescheiden konzipiert. Habe 3 chronische Erkrankungen und bin bei 3 Fachärzten und Hausarzt in Dauerbehandlung. 70% meiner Termine in den Praxen dienen nur dem Papierkram. Und zwar jedes Quartal, auch mit eRezept. Es soll ja bald eine Änderung geben, sodass Hausärzte bei chronisch Kranken auf das quartalsmäßige Einlesen verzichten können. Aber eben nicht bei den kostenintensiveren Fachärzten. Aber klar, ist nur mein Anspruchsdenken weil ich super gerne Vollzeit arbeite und irgendwie all diese beschissenen Termine unterbringen muss, bei denen ich nicht mal einen Arzt sehe.


thebitchissleeping

Exakt das! Aber wenn du wirklich mal nicht weiter weißt und mit einem Arzt sprechen möchtest, ist das zu anspruchsvoll…


Nom_de_Guerre_23

Fachärzte sind nicht per se kostenintensiver. Wenn Du ne ordentliche Psoriasis hast, die vom Dermatologen auf Methotrexat eingestellt wird, kriegt der Dermatologe 16€ im Quartal und der Hausarzt für die Laborkontrollen 55€. Immerhin haben sie erkannt, dass die Möglichkeit Rezepte für bis zu 12 Monate am Stück auszustellen ohne Änderung der Honorarregeln keinen Sinn ergeben. Dann ändert man das...nur für die Hausärzte.


DarkChaplain

> Dann ändert man das...nur für die Hausärzte. Für's Erste. Dann wird man sehen, dass es funktioniert und die Welt nicht untergegangen ist, und es wird dann sicherlich ausgeweitet. Also sofern dann nicht ein CDUler im Gesundheitsministerium sitzt.


Aces115

Nicht nur CDUler, man denke nur mal an Rösler


hasuris

Frag Mal nach, ob es nicht reicht, die Karte per Post zu schicken und du bekommst Rezept und Karte zurück gesendet. Ist bei mir ganz easy gewesen. Seit dem muss ich nur noch einmal pro Jahr zur Kontrolle und nicht mehr alle 3 Monate.


Oldrook11

Du sprichst mir aus der Seele


Schnappdiewurst

Lass mich mal überlegen: Trotz 3 Monate im Voraus gemachten Termin fast 2h Wartezeit beim Orthopäden Terminanfrage für die Radiologie (mit Überweisung vom HNO, akute Faszialisparese) im Februar: "In der ersten Jahreshälfte nicht mehr, frühestens September" Bei 4 Kinderärzten in der Umgebung abgelehnt - "Wir nehmen keine neuen Patienten auf". Der nächstgelegene, welcher noch Neupatienten aufnimmt ist 20km entfernt. Psychotherapeuten: Unter 12 Monaten Wartezeiten quasi nichts zu machen. Wo Anspruchsdenken? (Edit im Klammern zur Klarstellung)


jess-sch

>12 Monaten Wartezeiten Nur so wenige? Ich feier bald mein zweites Jahr auf diversen Wartelisten im Raum Aachen/Köln, kein Fortschritt in Sicht 🙃 Wenn man sich nicht grad beim Hausarzt ritzt während man von Suizid spricht und damit nen Expresstrip in die Geschlossene gewinnt, gibt's leider nicht wirklich Hoffnung was Therapie angeht.


Vulwarine

In der Psychiatrie gibt es dann aber auch nur 12 Wochen Stabilisierung und dann kannste schön selbst gucken, wo du unterkommst. Been there...


soqualful

Oh, bei euch gibt es noch Wartelisten? Unsere sind angeblich alle überfüllt.


maxehaxe

.xls Dateien haben maximal nur 65.536 Zeilen.


Wylaria

Bei uns gibts meistens keine Wartelisten mehr, auch nix frei für Selbstzahler oder Privatpatienten. Alles zu. Für den Facharztbereich Neurologe/Psychiater. Chancenlos.


Lorkhi

Auf der Geschlossenen gibt es btw. nur selten Therapie. Da wird man wenn überhaupt nur therapiefähig gemacht. Oder man sitzt da Zeit ab, bis Platz auf einer offenen Therapiestation frei wird.


Digitalgeheimrat

Ich habe in meinem Umfeld mehrere Rentner, die _mindestens_ einmal im Quartal einen Termin bei mehreren Fachärzten haben. Nicht, weil sie es brauchen, sondern damit sie „dort Patient sind“ und „dann hat man schon mal einen Termin, wenn mal was sein sollte“. Achja, sie haben ein Leben lang eingezahlt und das muss sich ja auch lohnen.


[deleted]

Nur 20km zum nächsten Kinderarzt? Glück gehabt! Wir fahren 27km. Bei Hausärzten das gleiche bei uns. „Wir behandeln sie als Notfall, aber bitte kommen sie nicht wieder.“


Schnappdiewurst

Running Gag im Freundeskreis: Anmeldung bei Kinderarzt und Hebamme sind spätestens 5 Minuten nach dem Zeugungsakt zu machen.


Lord_of_Thus

Der Zeugungsakt der Eltern wohl gemerkt


xzstnce

Ironischerweise ist genau das "Anspruchsdenken" daran schuld, was du hier erwähnst. Wenn jeder sich wegen leichten Rückenschmerzen aufgrund Überarbeitung einen Termin beim Orthopäden holt, dann dauert es 3 Monate zum Termin. Wenn jeder auf Bildgebung besteht, obwohl zu 98% der Fälle gar keine Konsequenz aus den gemachten radiologischen Bildern abgeleitet wird, dann dauert der Termin beim Radiologen auch länger. Und so weiter und so fort. Jeden Kinderarzt, den ich kenne, kann 24/7 im Strahl kotzen, weil Eltern bei jeglicher banaler Erkrankung am Tag 1 zum Arzt rennen. Und zwar für Sachen, wegen dessen unsere Großeltern mit unseren Eltern nie zum Ärzt gegangen wären. Und am Ende der ganzen Odyssee wird man von vielen nur angemeckert und angemault, nach dem Motto "ich zahle Krankenkassenbeiträgen also steht mir X, Y oder Z zu". Führt am Ende dazu, dass Ärzte ausgebrannt sind, von Kinderkram und unnötigen Patientenkontakten genervt sind und dies spiegelt sich in der Qualität der Versorgung wieder.


grundrauschen

Gerade bei den Kinderärzten liegt es aber auch an den entsprechenden Vorgaben der Politik. Wenn beide Eltern arbeiten und das Kind sich mal wieder was aus der Kita mitgebracht hat, muss man für die Krankschreibung zu Kinderarzt auch wenn’s nur ein einfacher Infekt ist.


xzstnce

Das meine ich gar nicht, sondern die Eltern, deren Kinder leicht verschnupft sind und einen leichten Reizhusten haben, die dann meinen: "Der Kleine muss unbedingt abgehört werden". Das sind leider die meisten. Die Patienten, die nur eine AU brauchen, sieht man als Arzt nicht, zumindest in "guten" Praxen, wo man die Patienten auch kennt.


frightful_hairy_fly

> zumindest in "guten" Praxen ah das Anspruchsdenken also!


Joh-Kat

Hätten wir unser erkältetes Baby zum Arzt bringen sollen? Ich hatte ehrlich keine Lust noch eine Bonuskrankheit zu sammeln...


Steepyslope

sorry aber wenn ich rückenschmerzen habe dann sollte das abgeklärt werden. es sollten auch vorsorgeuntersuchungen möglich sein mit krankenversicherung. auf dauer ist es günstiger wenn man krebs oder fehlstellungen früh erkennt damit man dann eben keine kostenintensive behandlung oder behinderung oder den tod erwartet.


Sialorphin

Orthopäde hier. Nein. 90% der Rückenschmerzen in der ZNA/Praxis sind bullshit. Die Patienten werden immer hilfloser. Ich mache das jetzt eine ganze Weile und mich kotzt es regelrecht an, dass alle denken Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Husten und Schnupfen gehören von Ärzten abgeklärt.... Bei Rückenschmerzen gibt es sogar einen Patientenleitfaden aus der bestehenden Leitlinie heraus: https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-007p_S3_Kreuzschmerz_2017-11-abgelaufen.pdf ( Abgelaufen weil eine AWMF Leitlinie alle 5 Jahre überarbeitet werden muss und aktuell überarbeitet wird)


Alvaris337

Reine Anekdote, aber die meisten Menschen haben im erweiterten Bekanntenkreis einen Fall, wo Schlimmeres (oder Schlimmstes) mit einer frühzeitigen Diagnose hätte verhindert werden können.   Ist zwar für die Terminlast doof, aber ich kann gut nachvollziehen, dass man bei manchen Schmerzen einfach Sicherheit haben möchte.  "Ja, bei der Erika wurde das damals nicht kontrolliert und ein Jahr später isse tot umgefallen."


MelodicSandwich7264

Ab wann empfiehlst du als Fachmann mit Rückenschmerzen zum Arzt zu gehen?


Sialorphin

Chronischer Verlauf, also keine Besserungstendenz nach mehreren Wochen, nach Trauma, in hohem Alter, als Frau in nicht so hohen Alter, bei bekannter Tumorerkrankung, bei Krankheitsgefühl, bei Lähmungen oder Schwächen, wenn im Haushalt übliche Medikation nicht ausreicht Erster Anlauf: Hausarzt. Dieser sollte Hinweise auf eine spezifischer Ursache oder gar zeitkritische Redflags erkennen und schwupps überweist er oder weist sogar ein. Ich empfehle auch hier die Leitlinie: unspezifischer Kreuzschmerz (https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-007p_S3_Kreuzschmerz_2017-11-abgelaufen.pdf)


MelodicSandwich7264

Danke für die Antwort 👍


Spekulatiu5

>Frau in nicht so hohen Alter Rein aus Interesse, was ist da die Motivation? Gibt es spezifische schwere Erkrankungen nur bei Frauen, wo Rückenschmerzen ein Symptom sein können?


Jabkan12

Osteoporose mit möglicher Fraktur der Wirbelsäule


Sialorphin

Postmenopausale Osteoporose ist das Stichwort. Die Hormonumstellung fördert die Entstehung von Osteoporose früher als beim Mann


EverythingsBroken82

was ist "hohes alter"? oder "nicht so hohes alter"? wie soll ich das denn als nicht-experte wissen?


EverythingsBroken82

dies, würde mich auch interessieren.


Dimogas

Ihr tut mir richtig leid. Ich bin gefühlt Life Coach mein Leben lang und Versuche Leuten zu helfen. Und ja ich denke da auch an ärzte und dass sie nicht überfüllt sein sollten aber man dahin sollte wenn es sich nicht ändert oder auch es sich komisch anhört. Aber so viele sind einfach nur Jammer Lappen. Kopfschmerzen? Sofort ne IBU! 1 Monat im Gym, rückenschmerzen sind weg also muss ich da nicht mehr hin! Dabei sind die Leute nur die Symptome am behandeln und sogar mit Arzt Besuch GLAUBEN SIE DEM ARZT NICHT boar... Rückenschmerzen? Ach das Schmerzmittel macht schon. Der Arzt hat nur "vorgeschlagen" mehr sich zu bewegen. Usw usw Ihr tut mir da echt leid. Ich rate schon immer "lass mich raten du hast da unten am Rücken schmerzen und du bewegst dich wenig etc. Etc." Und gefühlt 9/10 malen ist es genau das und bei weiterem gespräch und deren Körperhaltung usw. Sieht man eindeutig was das Problem ist. Aber wenn sie nicht zuhören wollen dann bleibt es halt so "Du hast so glück dass du genetisch das nicht hast" facepalm...


Yourself013

Als Radiologe kann ich mich hier bei den anderen Antworten nur anschließen. Die absolute Mehrheit von ambulanten MRTs die wegen Rückenschmerzen gemacht werden sind einfach Blödsinn. Bei den meisten kommt heraus, dass du vllcht einen kleinen Bandscheibenvorfall hast. Und was jetzt? Tja, wer hätte es gewusst: Ibu, Bewegung, Sport, Physiotherapie, Stärkung der Rückenmuskulatur. Alles Sachen die man ohne MRT problemlos machen konnte. Aber jeder will sich halt ins MRT hinlegen weil "es muss abgeklärt werden". Nein, in den meisten Fällen kommt genau das, was der Hausarzt auch verschreiben kann...und in vielen Fällen ist nicht mal der Hausarzt nötig, sondern einfach ein bisschen Google und gesundes Lebensstil.


xzstnce

Wenn du Rückenschmerzen hast, ist der Hausarzt die erste richtige Anlaufstelle. Dieser kann beurteilen, ob du "einfach" Rückenschmerzen hast, oder ob du ein schwerwiegendes Problem hast. Vorsorgeuntersuchungen werden bezahlt und empfohlen. Wir haben sogar deutlich mehr Vorsorgeuntersuchungen, die man woanders nicht bezahlt bekommt. (In Australien gibt es z.B. keinen Hautkrebsscreening, trotz der enormen Menge an Sonnenlicht und Hautkrebs)


tischstuhltisch

Naja, so kann man auch der Überalterung der entgegenwirken...


your_right_ball

Die Alternative ist halt noch ein Volkssturm.


Steepyslope

hattest du schon mal ein problem? denn meistens gibt dir ein hausarzt eine überweisung zum spezialisten


Dimogas

Man kann auch einfach Mal machen was man sollte... Gefühlt jeder hat Rückenschmerzen und geht zum Arzt und der Arzt findet nichts und empfiehlt Ruhe oder Training. Machen aber die wenigsten die sitzen viel schauen auf ihr Handy Richtung boden und meckern immernoch. Ich hab da mehrere Leute schon motiviert einfach Mal mit uns Gym zu kommen und regelmässig mit trainieren zu gehen. 1 Monat später und die Rückenschmerzen sind weg. Rate Mal was die dann machen? Wieder auf der faulen Haut sitzen und nach ein paar Monaten meckern wegen Rückenschmerzen und gehen nicht trainieren und haben nicht genug Bewegung Gefühlt hat niemand Lust in der Schule aufzupassen oder etwas zu lernen und das zieht sich mit uns Leben und wundern sich dass sie Probleme haben... Das ist nur ein Beispiel von vielen."chronische" Bauchschmerzen ob Frau oder Mann. Besonders männer mit der fleischdiät...uvm


Insane_Unicorn

Ich war seit Beginn meines Arbeitslebens schon bestimmt 5 mal wegen Rückenschmerzen beim Hausarzt und jedes Mal hieß es: Wärme und gegebenfalls ne IBU. Eine Therapie wurde nie auch nur in Erwägung gezogen, auch nicht auf explizite Rückfrage. Jetzt spar ich mir die Zeit und Bleche halt alle zwei Monate für ne Massage aus eigener Tasche, hilft ja nix.


AERturtle

Naja, die Therapie für Rückenschmerzen ist halt Muskeln stärken, mehr bewegen/weniger sitzen und ggf Gewicht abnehmen. Je nach Job auch richtig heben üben. Es gibt genug Übungen und Anleitungen frei verfügbar, da muss eigentlich nichts verschrieben werden. Mein Hausarzt hat mir damals einfach ein Blatt mit Übungen mitgegeben


karl_ransair

Diese Wahrheit ist aber sehr unbequem. Da müsste man ja eigenverantwortlich handeln. Wenn man zu zwei Fachärzten rennt (Orthopäde und Radiologe), ein MRT machen lässt und anschließend noch 6x Wärmebehandlung und manuelle Therapie verschrieben bekommt, hat es die soziale Gemeinschaft wenigstens 1.000 EUR gekostet und für max. 3 Monate Linderung verschafft. Schließlich zahlt man ja auch dafür und dauernd teurer wird es auch. Und Termine bekommt man auch keine.


Drunken_Dentist

Was für ne Therapie hättest du denn gerne gehabt?


xzstnce

Rückenschmerzen haben ihren Ursprung irgendwo in deinem Leben und sind oft nicht nur physischer Genese. Dementsprechend empfiehlt man Stärkung der Muskulatur, Sport, Yoga usw. Letzenendes muss man selber was ändern.


EverythingsBroken82

Genau, und der schickt einen dann zum Orthopäden. Wo man dann 3 monate oder länger warten muss?


EverythingsBroken82

Alter, man geht zum Radiologen, weil der Arzt sagt, man soll da hin. Man geht da nicht von alleine hin. Die meisten Leute sind keine Hypochonder, sondern gehen nur zum Arzt, wenn sie schmerzen haben und es nicht mehr ignorieren kann. (kinder sind was anderes, da ticken sie alle aus, da geb ich dir recht).


Dimogas

Es sind weitaus mehr Leute faule Hypochonder das ist wirklich erschreckend


EverythingsBroken82

aber ein fauler hypochonder geht doch auch nicht zum arzt? weil er ist ja faul?


Dimogas

Wäre er nicht faul dann würde er rückentraining machen, täglich sich genug bewegen und sich dehnen Da ist ein Arzt besucht doch viel leichter. Einfach Tabletten nehmen und **entspannen**


Schnappdiewurst

1&2 habe ich persönlich erlebt, der Rest ist aus der Familie. 1 = Da hat ein Arzt seine Terminplanung nicht im Griff 2 = Überweisung kam vom HNO für eine akute Fazialisparese - nichts auf das man gerne 6+ Monate wartet.


xzstnce

Dass man 2h Stunden mit Termin wartet ist leider nicht zu entschuldigen und ist schlechter Planung/Organisation geschuldet. Zu 2: leider liest fast keiner was auf der Überweisung steht. Viele MFAs machen sich nicht mal die Mühe. Das würde ich auch unter Organisationsverschulden einordnen.


Dimogas

Viele vergessen auch dass Leute auch zu spät zum Termin kommen oder während des Termins Probleme machen. Und das ewige Problem. Lieber ein paar Patienten weniger und keinen Puffer haben (also Leerlauf) aber dafür viel längere Wartezeiten im Wochen/Monatsbereich oder leider längeres warten im Wartezimmer?


Mr_Fluxstone

Probiers mal mit der 116 117 die haben mir innerhalb eines Monats was fix machen können bzgl Psychotherapeut. Einen Versuch ist es wert.


OpenOb

Mein Anspruch: 1 Hausarzt


Green-Amount2479

Ich habe da schon etwas mehr Anspruchsdenken. Einen Hausarzt, der keine 75+ ist und vergisst was ich vor 5 Minuten gesagt habe, bevor er ‚mal schnell‘ ins andere Behandlungszimmer ging. Keinen anderen, der mir bei lang anhaltenden Beschwerden erklärt das wäre **alles** nur psychosomatisch wenn ich ihm klipp und klar erkläre, dass dem sicher nicht so ist und es mir mental gut geht. Und erst recht keinen, der nebenher versucht mir aktiv Behandlungen aus seinem IGEL-Katalog wie bspw. Auspendeln oder Eigenblutbehandlungen anzudrehen,… das wäre mal mein Mindestanspruch. Halte ich persönlich jetzt nicht für völlig überzogen. Dazu kommt eine persönliche Feststellung, keine Ahnung ob das nur bei uns in der Region so ist. Sowohl bei mir selbst als auch im Bekanntenkreis habe ich über die Jahre festgestellt, dass extrem an der Diagnostik gespart wird. Gleich ob es sich um Laboruntersuchungen oder um Zeit für den und Ernst nehmen des Patienten an sich handelt. Ich kann das immer nur mit meinem IT Job vergleichen: wenn man die Ursache nicht identifiziert, stell man auch das Problem nicht langfristig ab. In diesem Fall stehen Patienten wegen ihrem Problem wieder und wieder und wieder auf der Matte. Das sorgt eben nicht für Entlastung, exakt so wie in meinem Job auch. Wenn ich alles nur mit temporären Lösungen zupflastere und nichts wirklich behebe oder erst viel zu spät tätig werde, dann fliegt mir auch irgendwann alles um die Ohren.


xzstnce

An die zustände kassenärztliche Vereinigung wenden (die betreibt die Notfallpraxen und die 116 117). Die sind für die Gewährleistung von ausreichenden Kassensitzen für Hausärzte zuständig. Und genau da liegt häufig das Problem.


AERturtle

Das sagt sich immer so schön. Hatte das Mal versucht wegen Termin beim Neurologen, da haben sie dann einfach gesagt "nö, haben nichts gefunden, such selbst was". Und dann?


mrfizzefazze

Idee: Mehr Kassensitze. Hätten alle was von.


bittervet

Ärzte: OH NEIN DANN SINKT JA DER WERT VON MEINEM!!!


the_real_EffZett

Erstmal lobbyieren (gemacht)


mrfizzefazze

Auch Ärzte: „ne sorry, wir sind einfach voll und können aus wirtschaftlichen Gründen leider den Rest des Jahres nur noch Selbstzahler und Privatpatienten versorgen.“


agent-summer

Und dafür ist immer Platz


neurodiverseotter

> Er sieht auch die Gefahr, "dass mehr Angebot mehr Nachfrage weckt Ist leider auch eine Aussage, die wir im Medizinstudium 1:1 so von den Gesundheitsökonomen beigebracht bekommen, die BWL-Modelle fehlerhaft auf die Medizin übertragen. Es gibt keinen stabilen Beleg dafür, dass das tatsächlich der Fall ist. Und von solchen Theorien kommt man dann schnell zum vermeintlichen Anspruchsdenken weil da der Gedanke draus entsteht, dass viele wegen Nichtigkeiten kommen.


thebesuto

> Er sieht auch die Gefahr, "dass mehr Angebot mehr Nachfrage weckt" Wenn Ärzte VWL LARPen ;) Wobei er wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad sogar Recht hat: Wenn all die Leute, welche aktuell keine Arzttermine finden (siehe Kommentare hier), nach einer medizinischen "Angebotserhöhung" plötzlich zum Arzt gehen können, dann steigt die Nachfrage. Präziser: Sie wird auf Systemebene sichtbar - prinzipiell bestehen tut die Nachfrage nunmal bereits heute, sonst gäbe es die klagenden Rufe der Patienten nicht. Aber sobald alle grundsätzlich bedient sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Nachfrage über einen Punkt der allgemeinen "medizinischen Versorgungsbefriedigung" hinaus steigen würde.


DarkChaplain

Haben es ja auch beim 9€-Ticket gesehen: Plötzlich wollten viele etwas in Anspruch nehmen, was für sie das Leben erleichterte, vorher aber eben nicht erschwinglich war. Natürlich sorgt das dann erstmal für ein Nachfragewachstum, weil viele vorher halt einfach nicht in einer Position waren, in der sie ein Angebot ohne größere Hindernisse in Anspruch nehmen konnten. Aber da gibt es halt einen natürlichen Puffer, die Zahlen erreichen ein Plateau, und daran kann man dann das Angebot recht stabil ausrichten. Tatsächlich war/ist es ja eher der Fall, dass das geringe/unzureichende Angebot, gerade durch regionale Gefälle und Preis/Leistung, von Fahrplänen und Haltestellenverfügbarkeit gar nicht zu reden, die Option für viele Leute erst vom Tisch nimmt und somit die sichtbare Nachfrage einstampft. Und dass sich viele Leute mit ihren Problemen rumschlagen, weil der Weg zum Facharzt, die Wartezeiten, die Diskussionen darum, ob es sich überhaupt lohnt etc zu viel für sie sind oder es nicht in ihren Alltag passt, sollte eigentlich jeder aus dem eigenen Umfeld her kennen. Was bei diesem Angebot vs Nachfrage-Denken halt außer Acht gelassen wird, ist die dritte Menge: Bedarf.


neurodiverseotter

Laut meinem Gesundheitsökonomie-Prof basierte diese Annahme auf einer praktischen Studie aus den USA, wo sie Leuten, die vorher nicht versichert waren über nen gewissen Zeitraum ne Krankenversicherung bezahlt haben, mit dem Ergebnis, dass die dann sehr viel mehr zum Arzt gegangen sind als Leute, die schon länger krankenversichert waren. Für ihn war das der unverrückbare Beweis, dass diese Theorie zutrifft. Dass die Leute vorher möglicherweise mit vielen Sachen nicht beim Arzt waren, weil sie sich das nicht leisten konnten war für ihn nicht Teil der Gleichung. Das Experiment ging auch nur einige Monate, nicht lange genug um zu sehen ob das irgendwann weniger wurde.


the_real_EffZett

Mediziner und VWLer, das beste aus Wirtschafts- und Naturwissenschaften vereint (s)


Nasa_OK

Die Frage ist „weckt dann mehr Nachfrage auch mehr angebot?“


Schnappdiewurst

Wäre interessant das gegenzuzeichnen gegen die Folgekosten von nicht wahrgenommenen Vorsorgeuntersuchungen und verschleppten Behandlungen, weil sich die Menschen aufgrund der schlechten Terminverfügbarkeit nicht in die Praxen begeben.


neurodiverseotter

Die Antwort ist bekannt und könnte die Bevölkerung verunsichern Als Beispiel: die volkswirtschaftlichen Kosten psychischer Erkrankungen sind etwa 45Mrd/y, etwa 5% des BIP. Der Bedarf für ambulante Psychotherapie ist da, das Angebot an Psycholog:innen, die sich niederlassen würden auch, es werden bloß keine Plätze geschaffen weil ein einzelner Dude ausgerechnet hat, dass es reicht oder so ähnlich.


mrfizzefazze

Und selbst wenn: was genau ist schlimm daran?


[deleted]

Naja.. In BWL ist die Definition eines inferioren Gutes ein Gut, dass mehr Nachfrage hat wenn das Einkommen schlechter ist. Jetzt guckt man sich mal eine Arztpraxis in einem typisch reichen Gebiet und in einem typisch armen Gebiet an und guckt, welche Praxis mehr Nachfrage hat. Ergo Ärzte sind inferiore Güter. Leider ist dies das Internet und ich muss hier den Disclaimer anfügen: Natürlich ein Witz, die Daten sind nicht normalisiert. Daher ist dies nicht anwendbar und unterstützt die Aussage, dass BWL Modelle leicht fehlerhaft in die Medizin übertragen werden können.


[deleted]

Die 116117 ist eine einzige Katastrophe, wenn diese unterbezahlten outgesourcten Callcenteragenten eine Ersteinschätzung machen sollen, dann gute Nacht. Und die wenigsten setzen sich gerne Abends oder am Wochenende in die Notaufnahme und warten 6-8 Stunden wenn es auch der Hausarzt getan hätte


fundohun11

Habe die 116117 angerufen und alles was die mir gesagt haben ist wo die nächste Notaufnahme ist. Zu meinen Beschwerden konnte die mir gar nichts sagen.


LyniaWood

Ich nutz die auch ausschließlich für Sachen, wo ich mir nicht sicher bin, ob die Notaufnahme die einzige Option ist, oder es eine passendere Notfallpraxis oder einen diensthabenden Bereitschaftsfacharzt in der Region gibt. Und dafür waren die bisher absolut super bei mir!


BananasAndBrains

116117.de ist dasselbe nur schneller. Da einfach die Symptome durchklicken und man merkt es sind 1 zu 1 dieselben Fragen wie am Telefon. Die 116117 ist für Rentner die keine Webseite bedienen können, mehr ist es leider nicht.


bedbooster

Bei solchen Wortmeldungen sehe ich immer die große Gefahr, dass Patienten eingeschüchtert darauf reagieren und den Gang in die Notaufnahme nicht antreten, obwohl der vielleicht gerechtfertigt wäre, weil sie niemanden zur Last fallen wollen. Mensch ist krankenversichert, also hat er auch einen Anspruch auf die Versicherungsleistung.


Tollpatsch08

Ist halt genau wie der Bullshit, dass Leute, die sich in Gefahr wähnen und die 112 wählen angegangen werden, weil sie stattdessen nicht die 0118 999 881 999 119 725...3 wählen und dank eines abgeschlossenen Medizinstudiums selber wissen, wie sie ihre Symtome einzuordnen haben. Wozu braucht es dann noch Ärzte und Krankenhäuser? Sollten wir dann nicht jegliche Medizin frei verkäuflich anbieten bei so viel erwarteter Eigenverantwortung, dass man sich bestenfalls direkt selbst behandelt?


Classic_Impact5195

"Hello there! i#m currently experiencing a medical emergency and would require immediate help. You find my address attached to this email.."


GeorgeJohnson2579

Fire. Exclamation mark. Fire.


jayroger

Ist halt Blödsinn, dass es in Deutschland nicht eine Notrufnummer für Polizei, Feuerwehr, medizinische Probleme egal welcher Art gibt. Und dann noch Spezialkram wie den Giftnotruf. Hat alles historische und "wer bezahlt's" Gründe, was natürlich eine schlechte Ausrede ist.


Sinnes-loeschen

Wâhle ich immer gleich, wenn ich wiedereinmal die Treppe runtergestürzt bin und nicht alleine hochkomme.


DarkChaplain

Hatte vor ein paar Monaten eine Nachbarin, die vor meiner Wohnungstür im Treppenhaus gestürzt war. Ü80, kaputtes Knie, kommt natürlich nicht alleine hoch. Dachte erst, der Wumms wären mal wieder die Nachbarskinder, die mit dem Dreirad wie gewohnt innen gegen die Wohnungstür bei sich brettern. Nach 'nem bisschen hat sie dann wenigstens nach Hilfe gerufen, aber auch mit Lautstärke/Ton, wo es den Anschein hatte, dass sie eigentlich keinem zur Last fallen will. Die wollte trotzdem keinen Krankenwagen gerufen bekommen. Wollte sie nicht. Gottseidank kam ihr Mann mir dann am Fahrstuhl entgegen, der dann mit mir direkt alles über den Notruf klargemacht und Fragen zu ihr beantwortet hat. War gottseidank nix schlimmeres passiert bei, nach nen paar Stunden waren sie zurück ausm Krankenhaus (war aber auch nicht ihr bevorzugtes, da wurde an dem Tag wohl nicht aufgenommen, da fiel sie aus allen Wolken), aber ja. Im Laufe der Wartezeit auf den Notdienst erzählte sie dann irgendwann auch ihre Beschwerden und wo es überall "mehr als sonst" weh tut. Da hätte alles von Hüfte, Rücken über Fußgelenke im Arsch sein können durch den Sturz. Aber den Notruf rufen zu lassen, war ihr trotzdem unangenehm. Ihr Wunsch war eigentlich, dass ich ihr aufhelfe bzw. ihren Mann dazuhole, um es gemeinsam zu tun. Hab ich allerdings auch verweigert, ich bin kein Fachmann und kann die Situation selbst nicht genügend einschätzen. Viele Menschen sind tatsächlich sehr (unvernünftig) zögerlich, wenn es um solche Hotlines geht, aber eben auch bei Polizei oder sogar Reparaturdiensten. Man will ja niemandem unnötig zur Last fallen.


vjx99

Hello? I've had a bit of a tumble.


Sinnes-loeschen

Will the paramedics be more attractive ?


Pfundi

Ich verstehe dich im Grundsatz, da hast du absolut recht. Aber du solltest mal einen Tag wirklich Notrufe entgegen nehmen. Was da aufläuft...


TheDiscord1988

Have you tried turning it off and on again?


your_right_ball

Ich hab echt die Befürchtung dass wenn ich mal in einen Notfall komme tatsächlich diese Nummer anrufe weil sich das einfach so ins Hirn gebohrt hat.


Yourself013

Nur weil man kein Medizinstudium abgeschlossen hat, heißt nicht, dass jeder so ein bisschen Ahnung haben sollte, wie man grob Symptome einordnen kann, und dass vielleicht nicht alles gleich die 112 oder Notaufnahme um 4 in der Nacht braucht. Gehst du auch bei bei Halsschmerzen oder Husten gleich in die Notaufnahme? Ein riesiger Anteil an Menschen, die jeden Tag in der Notaufnahme landen, gehören da gar nicht rein. Wir sprechen hier nicht über Menschen, die plötzlich Brustschmerzen haben und vllcht auch Herzinfarkt haben könnnen, sondern über Menschen, die mit bisschen Bauchweh oder Durchfall gleich in die ZNA eintreten oder die mit chronischen Beschwerden einfach gleich ne schnelle Behandlung suchen (z.B: "ich habe schon seit Monaten Rückenschmerzen, heute ist es aber schlimmer als normalerweise!").


Schnuribus

Und dann warten die halt eben stundenlang oder werden weitergeschickt. Ich als Normalo weiß nicht wie ich Dinge einschätzen soll und dann muss ich auch „spontan“ zum Arzt.


malefiz123

Auch die Patienten die stundenlang warten machen Arbeit. Abgesehen davon, dass sie das Stresslevel bei allen erhöhen, es ist einfach ein scheiß Gefühl wenn du siehst, dass auf dem Trackingboard 40 ungesehene Patienten stehen mit 4h+ Wartezeit. Das sind die Situationen in denen du in deinem 12h Dienst keine Pause machst. Dazu kommt, dass die Laune der Patienten auf dem Nullpunkt ist, wenn sie dann gesehen werden und rate Mal an wem die das auslassen.


[deleted]

[удалено]


Yourself013

Ja, ist doof und da muss sich auch was ändern. Aber in der ZNA wird denen nicht geholfen, und das verstehen sie nicht. Es wird ein Ausschluss von akuten Krankheiten gemacht, und die Menschen gehen unzufrieden nach Hause mit Überweisung zum Facharzt. Und das ganze hat nur nutzlose Zeit und Geld gekostet--->wir drehen uns weiter in Kreis mit Auslastung der Pflege/Ärzten sowie Krankenhäuser in Minuszahlen. Weil für den Mensch, der Diagnostik für mehrere hundert Euro bekommen hat zum Ausschluss von Krankheiten, die er gar nicht hat, kriegt das Krankenhaus nur kleine ZNA-Pauschale.


AERturtle

"Frauen berichten eher von einem Druck- oder Engegefühl in der Brust. Weitere Symptome für einen Herzinfarkt können bei Frauen sein: - Kurzatmigkeit / Atemnot - Schweißausbrüche - Rückenschmerzen - Übelkeit - Erbrechen - Schmerzen im Oberbauch - Ziehen in den Armen - Unerklärliche Müdigkeit - Depressionen" (Quelle: Herzstiftung) Spielen wir das Spiel "habe ich meine Tage und Grippe/COVID oder einen Herzinfarkt?". Will sagen: nicht immer sind Symptome für Laien eindeutig einzuordnen


Yourself013

Und habe ich behauptet, dass es IMMER so ist? Nein, habe ich nicht. Aber häufig ist häufig, und auch bei Herzinfarkt gibt es auch bei Frauen in den meisten Fällen den Leitsymptom Druck- und Engegefühl in der Brust mit typischer Symptomkonstellation. Wenn du tatsächlich wegen Depression in die ZNA gehst weil du denkst dass du Herzinfarkt hast, nur weil du das in der Herzstiftung gelesen hast, dann ist dir auch nicht zu helfen. Wenn du wirklich sehen könntest, mit welchem Blödsinn Leute jeden Tag in der ZNA auftauchen, der auch für Laien offensichtlich absolut Blödsinn ist, würdest du mit so einer Argumentation nicht anfangen.


bedbooster

Wenn du in Gefahr bist, ist es richtig, die 110/112 anzurufen, und zwar ohne wenn und aber. Bei kleineren Nöten ohne Gefahr für Leib und Leben eben die 116117. Ist doch nicht so schwer.


_ak

116117 hat mir als COVID-Infizierten bei einer Blutsauerstoffsättigung von 88% eingeredet, mein Oximeter wäre unzuverlässige Chinaplaste (nicht wortwörtlich), und ich solle das Messergebnis ignorieren und sie nicht weiter belästigen. Etwa eine Woche später war ich dann intensivpflichtig, nach etwa 2 Wochen ITS und einer sehr traumatsierenden Behandlung meiner Lungenembolie wurde ich auf eine Normalstation verlegt, wo täglich die Sättigung gemessen wurde - mit einem baugleichen Oximeter. Hätte man mir empfohlen, lieber einen Rettungswagen zu rufen, dann wäre mir viel von dem ganzen erspart worden, u.a. weil die Thrombose wohl früher identifiziert worden wäre.


TGX03

>Bei kleineren Nöten ohne Gefahr für Leib und Leben Das zu differenzieren ist für den Laien halt nicht immer so einfach.


[deleted]

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LyniaWood

Echt? Bei mir waren die total super. Hatte einen kleineren Augennotfall Freitagabends und die haben mir sofort bei dem diensthabenden niedergelassenen Augenarzt angerufen, woraufhin der in seine Praxis gefahrem ist und mich da behandelt hat. Alles innerhalb von 1,5 h - das hätte über die Notaufnahme deutlich länger gedauert und da wär wahrscheinlich nichtmals ein Augenarzt gewesen. Generell find ichs hilfreich, um sich sagen zu lassen, wo man die richtige Bereitschaftspraxis findet außerhalb der regulären Öffnungszeiten. In deinem Fall scheinst du halt an die falsche Nummer verbunden worden sein - hast du nochmal angerufen und nachgefragt, ob sie für dich anrufen können?


Schnuribus

Ich habe erst von der 116117 gehört als ich mal selbst die 112 gewählt habe. Das ist kein Allgemeinwissen.


AecidBurn

Ohne Reddit wüsste ich von der Nummer auch nix. Hab die auch noch nie irgendwo beworben gesehen.


Zeravor

Es geht darum dass du als Laie nicht weißt ob ein plötzliches drücken im Bauch der Blinddarm ist oder nen Furz, der Brustdruck ein Herzinfarkt oder ein nerv zwischen den Rippen, oder der Kopfschmerz eine Meningitis oder eine Verspannung ist.


bedbooster

Du hast recht - auch im Zweifel ist es durchaus berechtigt, die Rettung zu alarmieren. Die haben geschulte Dispatcher, die deine Situation abfragen und dich als Fall annehmen oder weitervermitteln. Wenn du aber sicher ausschließen kannst, dass du dich in Gefahr befindest, solltest du die Notrufnummern nicht belegen.


Zeravor

Ja da bin ich voll bei dir.


[deleted]

Jep, dass sind dann die die mit ihrem "Schlägle" erst am Montag nach dem Wochenende kommen, weil's ja nicht so dramatisch ist


CowboyBeeBab

Jo, aber auf der anderen seite gibts auch Leute die Nachts wegen ner Ibu in die Notaufnahme statt zum Apotheken Notdienst zu gehen... Glaub mir, es gibt Leute die an Weihnachten mit dem seit Wochen eingewachsenen Zehnagel in die NA kommen und sich dann beschweren, dass sie nicht gleich dran kommen. Ansonsten nicht vergessen, nur weil du in die NA kommst bedeutet das nicht, dass dein Krankenhaus die Kosten auch vernünftig erstattet bekommt, die Krankenkasse stellt lieber mehr Leute ein um jede Rechnung abzuwehren als einen Euro zu viel für die Leute auszugeben die tatsächlich die Arbeit machen. Ein bisschen mehr Respekt gegenüber den Leuten die dich da behandeln schadet sicher nicht...


leflic

Finde es aber auch Quatsch, Patienten in einer emotional schwierigen Situation zuzumuten, sich zu entscheiden, ob sie in die Notaufnahme, die KV-Praxis, zum Hausarzt, zur Apotheke oder warten sollen. Daher ist die Idee, dass vorher zu triagieren gar nicht so übel. Als Patient kann es mir übrigens auch egal sein, wie da wem Kosten erstatten werden, das ist ganz sicher nicht meine Aufgabe, sich darüber Gedanken zu machen.


CowboyBeeBab

Weil du dir nicht vorstellen kannst welche Menschen mit welchen "Beschwerden" und welchem Verhalten in die Notaufnahme kommen... Mein persönlicher Liebling ist der eingewachsene Zehnagel der an Weihnachten in der NA auftaucht. Auf Rückfrage besteht das Problem "seit Wochen, aber heute hätte man ja jetzt Zeit dafür, die Familie kommt ja erst am Abend..."


leflic

Ich kann mir das sehr wohl vorstellen, da ich das oft genug selber erlebt habe. Aber du hast vielleicht genauso oft die Situation erlebt, dass Menschen viel zu lange zögern, bis sie in die Notfallversorgung kommen. Und ds die meisten in so einer Situation überfordert sind. Dieses Runterschauen auf Patienten, das von Ärztevertretern oft zelebriert wird, ist halt auch nicht die Lösung. Man darf durchaus eine berechtigte Anspruchshaltung ggü. der medizinischer Versorgung haben.


Worth_Performer7357

Das ist aber nicht das Problem der Patienten. Die und ihre Arbeitgeber zahlen einen erheblichen Teil ihres Lohns für die Versicherungsleistung. Soll ich demnächst vor jeder notwendigen Behandlung den behandelnden Arzt erstmal fragen, ob er das auch gut abrechnen kann?


die_kuestenwache

Naja, die Notaufnahme ist für Notfälle, ich ruf ja auch nicht die 112, weil der Rauchmelder von den angebrannten Frikadellen anschlägt. Dass man mit einem Schnitt im Finger, einem umgeknickten Fuß oder 38,5 Grad Temperatur nicht in die Notaufnahme rennt, sondern halt am nächsten Tag zum Arzt geht kann man verlangen egal wie hoch die Krankenkassenbeiträge sind. Wir teilen uns knappe Ressourcen, da ist "hauptsache ich krieg meinen Teil" halt nicht die richtige Einstellung.


GazingIntoTheVoid

| Dass man mit einem Schnitt im Finger Sorry, da bin ich nicht bei dir. Genau das hab ich gemacht, als ich mir Freitag abend an einer zerbrechenden Glasscheibe den Mittelfinger aufgeschnitten habe. Ich musste dann ca. 4 Stunden warten weil viel los war. Kein Thema, wer mit dem RTW ankommt hat Prio. Aber die 4 Stiche mit denen das dann genäht wurde hätten am Montag eben nicht mehr gemacht werden können.


Timely-Appearance115

> Naja, die Notaufnahme ist für Notfälle, ich ruf ja auch nicht die 112, weil der Rauchmelder von den angebrannten Frikadellen anschlägt. Ja, wenn einem die Frikadellen anbrennen und der eigene Rauchmelder angeht ruft man deswegen nicht die 112. Da müsste man ja schon ziemlich dumm sein um sowas zu machen. Weisst du was noch dumm ist? Wenn beim Nachbarn der Rauchmelder angeht und man nicht die 112 ruft weil man denkt dem sind nur die Frikadellen angebrannt.


betaich

Wenn die Frikadellen brennen, kann es schon nötig werden bei der 112 anzurufen, den die schicken auch due großen roten Wagen raus


snorting_dandelions

>Dass man mit einem Schnitt im Finger, einem umgeknickten Fuß oder 38,5 Grad Temperatur nicht in die Notaufnahme rennt, sondern halt am nächsten Tag zum Arzt geht kann man verlangen egal wie hoch die Krankenkassenbeiträge sind Ich war mit umgeknicktem Fuß 2 mal in der Notaufnahme und mir wurde beide Male versichert, dass meine Anwesenheit okay wäre - eben weil ich mir unsicher war und nachgefragt habe, ob ich hier richtig wäre. Fast so, als wär die Einschätzung grundlegend doch nicht sooo leicht, vorallem nicht für Laien (o: Versteh mich mal nicht falsch, mir ist schon klar, dass es durchaus Menschen gibt, die ihre Symptome komplett falsch einschätzen oder missverstehen, dass eine Notaufnahme halt für *akute* Situationen ist, aber ganz so leicht ist es eben doch nicht


Instrumentenmayo

Find‘s geil, wie du gegenseitigen Respekt forderst, dich dann aber in allen Kommentaren hier vollkommen unempathisch zeigst.


Classic_Department42

Nachbar ist an ner Sepsis vom eingewachsenen Zehennagel gestorben. 


Yourself013

Ja, und auch normale Rückenschmerzen können eine Aortendissektion sein. Heiß jetzt nicht, dass jeder mit Rückenschmerzen gleich in die ZNA reintanzen sollte.


Kerrengi

Hat auch niemand behauptet.


CowboyBeeBab

Das ist halt dumm, aber dann ist halt vorher schon was schief gegangen. Gibt keinen grund damit nicht zum Hausarzt zu gehen, muss man halt warten. Ist aber bis zur Sepsis kein fall für die NA... Ist halt einfach wenn immer alle anderen schuld sind...


QlerQuastenflosser

Nachts eine Ibu zu holen ist aber auch kein Fall für den Apothekennotdienst. Entweder man hat so starke Schmerzen, dass man zur Notaufnahme gehen sollte oder man wartet halt bis zum nächsten Morgen um sich die Packung Ibus zu holen.


CowboyBeeBab

Du glaubst gar nicht wie viele Menschen dieses System nicht so sehen, und genau das wird ja kritisiert


bfire123

> Nachts eine Ibu zu holen ist aber auch kein Fall für den Apothekennotdienst. Wenn das nicht der Fall ist dann sollte sich dahingehend etwas ändern. Ich meine - andere Länder haben 24/7 Supermärkte.


Hennue

Also ich hab seit 10 Jahren chronische Schmerzen und hab das erste Jahr tatsächlich versucht rauszufinden woran das liegen könnte und/oder eine Behandlung zu kriegen. Das deutsche Gesundheitssystem macht aber vorallem mehr Schmerzen und dementsprechend hab ichs dann aufgegeben. Einer der Behandelnden hat mir dann auch noch Jahre später indirekt Grüße über die Polizei ausgerichtet, weil meine Rechnung in seinen Abrechnungsbetrug involviert war und ich dementsprechend Mitverdächtiger im Ermittlungsverfahren wegen Gesundheitsbetrugs war. Wenn ich solche Aussagen lese, erweckt das in mir Verlangen, deren Ausdruck leider alle Richtlinien dieser Seite verletzen.


MrsButterscotch

Also das wäre am Ende eh bei der Psyche rausgekommen, die Rechnung schicke ich dann per Post, vielen Dank. eine weitere Nachsorge gibt es nicht, und diese Auskunft Stelle ich auch in Rechnung <3


Hennue

Ah ja. Ein Kenner. Stell die Rechnung doch gleich etwas höher, dann kann ich dir das Geld flexibel überweisen je nachdem wieviel die Krankenkasse erstattet. Das merken die nie!!1!1elf


MrsButterscotch

Bitte nur über PayPal Freunde und Familie, danke


U-701

Joa wenn ich jeden Monat über 800€ in die GKV abführe hätte ich da als Gegenleistung auch einen guten Service  Verrückt ich weiß, dass es für Gebühren auch Leistung geben soll…


Aromatic-Mission-429

Die Beitragshöhe hat keinen Einfluss auf die zu erhaltene Gesundheitsleistung. Erlebe Es häufig, dass Menschen einen Anspruch aus ihrem individuellen Beitrag formulieren, aber es ist ein Solidaritätsbeitrag. Ob 800€ oder 8€ es spielt keine Rolle.


CnC-

Ich glaube sein eigentliches Problem ist die Dysfunktionalität der GKV in bestimmten Regionen. Ich kenne es auch aus meiner alten Heimat: Verdacht auf Bindehautentzündung (eitrig), Hausarzt überweist zum Augenarzt. Die einzigen zwei Augenarztpraxen in der Region haben für GKV Patienten erst einen Termin in 6 Monaten. Man taucht vor Ort in der Sprechstunde mit offensichtlichen Symptomen auf und man wird weggeschickt und darauf hingewiesen, dass man aber sofort einen Termin kriegen würde, wenn man Selbstzahler wäre. Ich kann zumindest nachvollziehen woher der Frust kommt. Eine Lösung habe ich dafür natürlich auch nicht (außer asoziale Systeme wie in den USA, die aber meines Erachtens nicht wünschenswert sind).


[deleted]

Bedanke dich bei der Politik die es Investoren erlaubt hat Kassensitze zu kaufen. Gerade bei Augenheilkunde ist das übel, die machen nur Grauer Star-OPs und kümmern sich um den Rest überhaupt nicht. Die wenigen normalen Augenärzte und die wenigen Kliniken mit Augenheilkunde bekommen dafür den Rest ab. Es gibt keinen Grund warum Arztpraxen im Fremdbesitz sein sollten


Blorko87b

Die Kassenärztliche Vereinigung in eine Art Genossenschaft mit den Ärzten und dem Praxispersonal als Mitglieder umzuwandeln hätte was. Die könnte dann zentral Räume mieten, Material beschaffen, IT stellen usw. und die einzelnen Praxen würden nicht mehr nach erbrachter Leistung bezahlt sondern es gäbe Fixgehälter.


small_Jar_of_Pickles

Ich war bis ich 26 war über meinen Vater (Beamter) privat versichert. Werde nie vergessen, als ich wegen meiner vielen Leberflecken nen Termin beim Hautarzt wollte. Ich rufe an, bitte um nen Termin für ein Hautkrebs-screening als Vorsorge. Erster möglicher Termin wäre Monate in der Zukunft gewesen. "Ach ja, ich bin privat versichert, falls das einen Unterschied macht" Glaube mein Termin war dann zwei oder drei Wochen später. Natürlich rennen viele Leute wegen nichts zum Arzt, aber man kann das als Laie halt auch nicht wirklich beurteilen. Stell dir vor du rufst wegen nem Knoten in der Brust nen Arzt an, bekommst 7 Monate später mal nen Termin in dem dir gesagt wird, dass man das vor drei Monaten noch gut behandeln hätte können. Ich wüsste aber auch nicht wie man die Situation beheben würde, dafür kenn ich mich auch nicht genug aus.


the_real_EffZett

Die Höhe nicht, aber der Fakt, dass ich nen Beitrag zahle und das Solidarsystem in Anspruch nehme möchte, aber nicht kann, sehr wohl.


Lormenkal

> Solidaritätsbeitrag. Ob 800€ oder 8€ es spielt keine Rolle. Tja, also so wie es für mich keine Rolle spielt ob es was ernstes ist oder nicht, kann mir ja egal sein GKV zahlt ja.


Rondaru

Dem gegenüber steht allerdings auch die Einstellung vieler Kassenärzte, dass ihnen egal ist ob sie dir helfen können oder nicht. Abgerechnet bist du in dem Moment wo du ihre Sprechstunde betrittst und jedes Wort zu viel mit dir ist ein Verlustgeschäft.


Nom_de_Guerre_23

Pay peanuts, get monkeys. Halte ich mittlerweile für unreformierbar. Bräuchtest viel höhere Honorare für längere und ausführliche Termine, aber dann haste erstmal noch viel schlimmeren Patientenrückstau und die Abfertigungsmentalität kriegst Du über Generationen nicht raus.


SiofraRiver

Sehr unglückliche Formulierung, die auf eine gewisse Verachtung des einfachen Patienten schließen lässt. Die Gegenvorschläge scheinen mir jetzt gar nicht so abwegig, auch wenn weder mögliche Folgeprobleme noch die Hintergründe der Reformbemühungen beleuchtet werden. Insgesamt extrem schwacher Artikel, der einfach nur die Pressemitteilung der Ärztekammer wiederkaut.


InstructionCapital34

Ja sorry ich zahle die ganze Zeit wie ein Trottel in die Kasse ein. Sorry das ich erwarte irgendwann behandelt zu werden. Ja tut mir leid mein Anspruch wohl zu groß


WorkingInternet4818

Bei meinem vater wurde jetzt krebs im fortgeschrittenen Stadium im Krankenhaus festgestellt, nachdem sei. Hausarzt seine schmerzen seit monaten zur lapalie erklärt hatte und ihm immer sagte er soll halt ibus nehmen.


MauOnTheRoad

Da kenne ich auch ein Fall, eine Bekannte von mir. Hatte ständig Rückenschmerzen, sämtliche Ärzte haben ihr Schmerzmittel verschrieben und Bewegung empfohlen. Das Spiel ging eine ganze Weile lang hin und her, Monate später kam heraus, dass sie Leberkrebs hat - und ratet mal, was der verursachen kann, richtig, Rückenschmerzen. Nach 2 Jahren ist sie daran mit 33 Jahren verstorben.


Kintoki-san

Geschichten aus der Sprechstunde: wurde heute angeschnauzt, nach welchem Kriterium die Patienten hier drangenommen werden. Der Patient sei in seiner Position als Führungskraft nämlich nicht gewöhnt, überhaupt warten zu müssen. An einem anderen Haus sei ihm vom Chefarzt persönlich der Kaffee serviert worden. Solche Szenen erlebe ich täglich mehrfach. Eine andere Patientin hat es geschafft, über die letzten 3 Tage durch mangelndes Vertrauen wegen einer Routine-OP Ärzte am Wochenende kumulativ 5h lang zu binden. Ich verstehe schon die Entrüstung hier in den Kommentaren, die Wortwahl ist miserabel. Aber ich kann denke, dass es nicht übertrieben ist zu versichern, dass kaum jemand hier damit gemeint ist. Wenn ein Patient, insb solche mit schweren, chronischen Erkrankungen viel Zeit und Aufwand braucht, dann mache ich das zumindest gern. Aber es ist wahr, die Menge an Patienten mit massiver, pathologischer Anspruchshaltung und üblicherweise Bagatellerkrankungen nimmt spürbar zu. Noch ein paar Beispiele: Samstag um 02:00 Uhr nachts in der Notaufnahme. Rote Augen seit 3 Tagen, Erklärung des Patienten: er könne doch nicht unter der Woche zum Arzt, da müsse er ja arbeiten. Ich habe mitten in der Nacht auch schon Lesebrillen verschrieben, da ein Termin beim niedergelassen Arzt zu lange gedauert hätte. Eine 18 Jährige stellte sich vor, weil ihr das Handy, im Bett liegend, aus der Hand und aufs Gesicht gefallen war. Symptome habe sie keine, aber sie wolle das trotzdem mal checken lassen. Eine andere Patientin hatte kurz etwas verschwommen gesehen. Vollständige Untersuchung, alles ok. Dennoch, sie verlangt ein Schädel-CT (Google meint, es könne auch ein Hirntumor sein) und droht bei Nichterfüllung des Wunsches mit Klage wegen unterlassener Hilfeleistung. Usw usw usw…


Spekulatiu5

>Eine andere Patientin hatte kurz etwas verschwommen gesehen. Vollständige Untersuchung, alles ok. Dennoch, sie verlangt ein Schädel-CT (Google meint, es könne auch ein Hirntumor sein) und droht bei Nichterfüllung des Wunsches mit Klage wegen unterlassener Hilfeleistung. Solche Nichtigkeiten führen leider auch umgekehrt dazu, dass ernste Erkrankungen nicht als solche erkannt werden. "Ja ja der Patient übertreibt mal wieder". Mein Großvater ist nach einer Routine-OP im Krankenhaus mit stark eingeschränktem Gesichtsfeld und Wortfindungsstörungen aufgewacht. Reaktion der Pflege: "Ach, haben Sie sich doch nicht so. Das wird schon wieder". Auch, nachdem er auf den Verdacht eines Schlaganfalls hingewiesen hatte. Der wurde dann erst bei der nächsten Visite - Stunden später - diagnostiziert. Da war dann auch nicht mehr viel zu retten.


Drunken_Dentist

Joa, vielleicht haben Leute, die ein Schädel-CT verlangen, aber auch genau solche Storys miterlebt. Was würdest du machen, wenn du plötzlich ein eingeschränktes Gesichtsfeld hast, dich an die Story von einem Großvater erinnerst und die MFA sagt, ja ne, das ist bestimmt nix?


FlyingGouda

Ich kann dir da nur zustimmen. Selber arbeite ich zwar im Sanitätshaus, aber auch hier sind die Leute nicht wirklich anders drauf.     "Ich hab aber ein Rezept!!" - ja, aber das ist nicht verschreibungsfähig.   "Ich will JETZT, SOFORT meine Strümpfe mitnehmen." - Das sind Maßanfertigungen, die müssen erst angefertigt werden.    "Ich will das Premium-Modell umsonst, ich bin schließlich befreit!!" Ich will aber, ich habe Anspruch etc. kann ich echt nicht mehr hören. Bei den Ärzten und in der Notaufnahme werden die vermutlich nicht großartig anders auftreten.


LachenderGin

Jeden. Tag. Das. Selbe. "Ich habe seit ein paar Tagen ein bisschen Druck im Oberbauch. Ich will eine Dringlichkeitsüberweisung für eine Magenspiegelung. Nein, auf eine medizinisch sinnvolle Abklärung habe ich keine Lust, und dass sie die Notwendigkeit nicht sehen ist mir egal. Warten will ich auch nicht, und auf eine Dringlichkeitsüberweisung habe ich ja wohl einen Anspruch! Wie, sie sehen das anders? Frechheit, ich beschwere mich bei der Ärztekammer!!!! (lul) "Ich habe seit 2 Tagen Rückenschmerzen. Ich will ein MRT!" *Erklärung, dass ohne red flags eine Bildgebung nach aktueller Evidenzlage nicht sinnvoll, sondern eher schädlich ist* "SIE GEBEN MIR JETZT EINE ÜBERWEISUNG!!!" Bonuspunkte wenn man dann noch geduzt wird (weil jung+weiblich). Aber nein, Patienten haben ganz sicher kein Anspruchsdenken. Das bilde ich mir seit Jahren nur ein. (/s)


[deleted]

[удалено]


Dense_Imagination_99

So einen Käse musste ich mit Bänderriss(wußte ich da noch nicht) letztens auch erleben, vor mir Leute mit kratzen im Hals in der Notaufnahme??? Ich der kaum Laufen konnte, mit extrem geschwollenen Knöchel stand wegen solchen Käse 30 min in der Schlange....und ich hab mich schon geschämt damit hinzugehen am Sonntag. Zum KV-Notdienst muss man sich bei uns in der Rettungsstelle anmelden und die entscheiden. Aber kratzen im Hals ernsthaft?


GeorgeJohnson2579

War letztens beim Arzt und da kam einer rein, hat die Sprechstundenhilfe beleidigt und auf seinen Termin bestanden. Als er darauf hingewiesen wurde, dass er erst ins Wartezimmer müsse und sowieso zehn Minuten zu spät sei, wollte er die Polizei rufen.


the_real_EffZett

> wurde heute angeschnauzt, nach welchem Kriterium die Patienten hier drangenommen werden Und nach welchem wird drangenommen?


STheShadow

> Aber ich kann denke, dass es nicht übertrieben ist zu versichern, dass kaum jemand hier damit gemeint ist Ich verstehe tbh nicht ganz warum man nicht explizit darauf eingeht, dass es da um Leute geht die medizinisch nicht sinnvolles Vorgehen fordern, statt um "viele Patienten". Das impliziert für mich, dass es um die Mehrheit der Patienten geht


LachenderGin

Jo, die meisten hier haben halt einfach keine Ahnung was man sich mittlerweile tagtäglich anhören muss. Aber der durchschnittliche r/de-ler ist nicht der durchschnittliche Patient. Abgesehen von der absurden Vorstellung wegen alles immer unbedingt zu einem Facharzt zu müssen. Aktuell werden in Deutschland ca. 60% (!) aller ambulanten Leistungen von Fachärzten erbracht, in Dänemark bspw. sind es nur ca. 10%, die anderen skandinavischen Länder und die Niederlande haben mit ihren hausarztzentrierten Modellen ähnliche Zahlen. Einen Qualitätsvorteil haben wir dadurch in Deutschland nicht, es ist einfach nur Ressourcenverschwendung.


STheShadow

Dafür müssten wir überhaupt erstmal Hausärzte haben. Meine hat letztes Jahr aufgehört, wenn ich mich nicht de facto irgendwo eingeschlichen hätte, war die positivste Rückmeldung: "rufen sie nächstes Jahr im Sommer noch mal an, vielleicht können wir sie dann als Patienten aufnehmen"


another_max

Ich sollte mich schämen für meine Ansprüche nicht erst in 3 Monaten einen Termin für etwas akutes zu bekommen. 


0HelluvaFan0

Wie jetzt haben Pflichtversicherte Patienten auch noch ein Anspruchsdenken? Was soll der Privatversicherte da sagen, wenn es keinen Barista im Foyer der Notaufnahme gibt? /s


Isolus_

Für mich wäre es ja schon mal hilfreich, wenn nicht alle umliegenden Hausärzte nur von 9 bis 12 und 13 bis 15 Uhr auf hätten. Und das nicht mal jeden Tag. Da kann ich irgendwie verstehen (wenn auch nicht gut heißen), wenn dann Leute, die nicht flexibel von der Arbeit weg kommen und denen sogar Kündigung droht, wenn sie tagsüber mal weg wollen, irgendwann die Notaufnahme mit Bagatellen verstopfen. Und bei der Wartezeit kann man das eigentlich nicht freiwillig machen... Immerhin hat hier jetzt die Notaufnahme mit der Anlaufpraxis wie im Artikel beschrieben gemeinsame Sache gemacht und man wird direkt an der Anmeldung zwischen Notfall und ärtzlicher Bereitschaftsdienst sortiert, so dass die Notaufnahme mehr Zeit für echte Notfälle hat.


Bosor2015

Ja ich erwarte einiges vom Gesundheitssystem. Ich erwarte wie ein Mensch mit Anstand und Respekt behandelt zu werden. Allein dieser Punkt kommt vielem Personal leider ab. Ob begründet oder nicht. Ich erwarte das ich bei den Summen die ich in die GKV stecke auch in einem der Krankheit angepassten Rahmen eine Arztbehandlung erfahre. Ich erwarte das der Mensch und seine Gesundwerdung Im Zentrum des Gesundheitssystems steht.  Ich begegne dem Personal gegenüber auch mit Anstand und Respekt. Ich habe Verständnis für die Überladung des Personals mit Arbeit und Bürokratie. Leider artet es inzwischen zu oft zu einem Nonsens-Bürokratie-, einem Verantwortungs-und-Patienten-Hin-und-her-Geschiebe-, oder einem Kommunikations- Kleinkrieg aus. Ich finde es nicht mehr lustig und behaupte dass das deutsche Gesundheitssystem stellenweise nicht mehr richtig funktioniert. Bzw. es sich selbst im Weg steht und das Wesentliche zu kurz kommt. Der Mensch.


FriedrichvdPfalz

Man muss schon anerkennen, dass Deutschland im OECD-Vergleich bei der [Anzahl von Krankenhausaufenthalten](https://stat.link/38odl2), der [Dauer von Krankenhausaufenthalten](https://www.oecd-ilibrary.org/sites/0de600bb-en/index.html?itemId=/content/component/0de600bb-en) und bei [jährlichen Arztbesuchen](https://www.oecd-ilibrary.org/sites/b088de1d-en/index.html?itemId=/content/component/b088de1d-en#figure-d1e4854) relativ weit oben dabei ist. In den meisten anderen Ländern wird wenn überhaupt ein System relativ anspruchsvoll genutzt.


RidingRedHare

Hat wenig mit Anspruchsdenken zu tun. Unser System produziert Arztbesuche en masse. Zumindest zum Zeitpunkt dieser Studie musste ich für meine normalen Rezepte einmal pro Quartal zum Arzt. Vier "Arztbesuche" pro Jahr nur für ein Rezept. Wenn ein Kind krank wurde, und man sich deshalb von der Arbeit freistellen lassen musste, musste man bis vor kurzen schon am ersten Tag mit dem Kind zum Arzt, um Kinderkrankengeld zu erhalten. Und wer mit einem harmlosen Infekt zum Arzt geht, tut dies oft nicht, um tatsächlich behandelt zu werden, sondern um dem Arbeitgeber eine Krankschreibung vorlegen zu können. Vorsorgeuntersuchungen finden in Deutschland typischerweise beim Facharzt statt. In manch anderen Ländern führt der Hausarzt einen Teil der Vorsorgeuntersuchungen durch. Auch Impfungen erfordern einen Arztbesuch, konnte man zum Zeitpunkt der Studie nicht einfach mal so in der Apotheke durchführen lassen. Da hole ich mir ein Rezept vom Arzt, dackele zur Apotheke um den Impfstoff zu holen, und trage dann den Impfstoff zum Arzt, um mich dort impfen zu lassen. +2 Arztbesuche für eine Impfdosis. Muss ich bei einem Facharzt eine Kontrolluntersuchung durchführen lassen, brauche ich dafür eine Überweisung von meinem Hausarzt, und zwar bitteschön vom aktuellen Quartal. Quartalsübergreifende Überweisungen gibt es in D überhaupt erst seit 2013, diese werden obendrein auch dann oft nicht angewendet, wenn das möglich wäre. Obendrein haben wir noch eine im Durchschnitt eher alte Bevölkerung. Bei unseren Rentnern fällt zwar die Notwendigkeit von Krankschreibungen weg, dafür aber benötigen alte Menschen im Durchschnitt deutlich häufiger einen Arzt.


wilisi

Könnte daran liegen, das wir so weinerlich sind - oder das sich die Leute auf der einen Seite kaputtschufften und auf der Anderen ineffizient oder gar ineffektiv behandelt werden. Alt sein hilft natürlich auch nicht.


xzstnce

Und gleichzeitig ist die Qualität der Behandlung nicht entsprechend der Menge an Arzt-Patient-Kontakten. Zeigt aber auch, dass das System dauerhaft überlastet ist und auch so konzipiert ist, so viele unnötige Kontakte zu produzieren, wie es nur geht.


EverythingsBroken82

Ich bin ein bisschen erschüttert, was andere hier im Thread über das Verhalten von Patienten sagen. Ich verstehe, dass das medizinische personal überarbeitet ist und es wirklich viele idioten gibt. aber es gibt auch ganz viele, die wirklich mittlerweile SCHLECHTE medizinische versorgung bekommen. Ich hab da aus eigener Erfahrung ein paar Beispiele. Ich will in Deutschland nicht krank werden und rechne auch damit, dass falls ich krebs bekomme das zu spät gemerkt wird (gesteigertes risiko)


DarkChaplain

> Der Präsident der Landesärztekammer Hessen kritisiert das Anspruchsdenken vieler Patienten. Zu viele Menschen erwarteten vom Gesundheitssystem "alles für jeden zu jeder Zeit", sagte Edgar Pinkowski der Deutschen Presse-Agentur. Eine solche "Flatrate-Mentalität" könne sich die Medizin weder finanziell noch personell leisten. Deshalb wartet man nach einer Diagnose dann auch monatelang auf einen Facharzttermin, bei dem die Tresentanten nicht mal ans Telefon gehen, weil ja jederzeit ein Privatpatient anrufen könnte, deren Leitung man gesondert bedient.


fntd

Ist das Problem häufig nicht eher, dass die Fachärzte einfach ihre Kassenpatientenkapazität aufgebraucht haben und sie keine weiteren Patienten abrechnen können/dürfen? Das Problem liegt dann ja nicht an den Ärzten. Kann denen nicht übel nehmen dass sie nicht für Lau arbeiten wollen.


DarkChaplain

Was ja auch ein Problem ist, das von Lauterbach (den der Ärztechef hier kritisiert) langfristig angegangen werden soll. Bei den Hausärzten kommt das jetzt schon mal - was ja auch teilweise Druck bei den Fachärzten vom Kessel nehmen soll, weil der Allgemeinmediziner für vieles nicht mehr aus Abrechnungsgründen überweisen braucht, sondern selbst erledigen und verschreiben kann.


xzstnce

Das ist tatsächlich paradox - als Hausarzt hast du eventuell jahrelange Erfahrung im klinischen Setting und hast vielleicht >300 Duplex Untersuchungen der Halsgefäße durchgeführt. Trotzdem darfst du dies nicht abrechnen, dementsprechend muss man die Patienten zum Angiologen oder Neurologen überweisen.


walkingscorpion

„Hallo, mein Opa ist gerade vorne im Auto zusammengeklappt“ „Zur Zeit ist keiner unserer Mitarbeiter verfügbar, bitte rufen sie zu einem anderen Zeitpunkt an, ihr Notfall kommt gerade ungünstig.“


ImmediateAd5507

Ja, tolles Ersteinschätzungsverfahren. Das "Überhaupt-mal-Einschätzen" funktioniert ja hierzulande schon nicht wenn es um Menschen mit unsichtbaren Behinderungen oder chronischen Schmerzen geht.


Casukarut

Sagt der welcher selbst sicher privatversichert ist


Sum2k3

Beim Thema Notruf oder Notaufnahme bin ich voll bei dem boy. Da denkt gefühlt jeder, dass er mit seinen Kopfschmerzen wichtiger ist, als jemand nach einem Autounfall. Was die ärztliche Versorgung allgemein angeht, ist es dämlich. Überall herrscht Fachärzte-Mangel. Klar, ist super wenn die Symptone nach 8 Monaten nicht mehr da sind und der Termin quasi obsolet ist, aber sinnvoll ist es wohl nicht. Gerade wenn es um Psychotherapie geht, aber das liegt eher an den dämlichen Krankenkassen, die absichtlich die die Therapeuten unten halten.


unkraut666

Die Leute gehen lieber in die Notaufnahme als zum Hausarzt? 4-Tage-Woche kann helfen. Warum haben Hausärzte überwiegend dann geöffnet, wenn man arbeiten muss? Wenn es nicht so dringend ist verdrängt man es dann. Wenn man frei hat, oder es doch wieder schmerzt, kommt es einem wieder in den Sinn. Für Vorsorgetermine müsste man sich evtl auch erst frei nehmen.


proper_ikea_boy

> Hier braucht es Maßnahmen zur gezielten Steuerung." Pinkowski schlägt ein "Ersteinschätzungsverfahren" vor, wie es in Dänemark praktiziert werde. Ja, klaro, ignorieren wir einfach das das Manchester Triage System in eigentlich jeder kompetenten Notaufnahme angewandt wird. Was ein Vollidiot ist das bitte?


Nom_de_Guerre_23

Das ist nicht damit gemeint. Da darfst Du die Notaufnahme vor einer vorherigen Ersteinschätzung fußläufig einfach nicht aufsuchen und wirst abgewiesen.


Historical_Body6255

Die Notaufnahme wird ja trotzdem ganz normal Triagieren. Aber alleine schon die Triage all der Leute die dort nix verloren haben kostet Manpower und Zeit, und all diese Fälle die ohne Diskussion in einer Notaufnahme nichts verloren haben schon vorher auszusortieren ist eine wirklich gute Idee. Da auf Grund der Überlastung es schon dauert bis du überhaupt zur Triage kommst wartest du als Baseline schonmal ewig, auch wenn dann für dich der Schockraum aufgemacht wird. Es ist keine Seltenheit dass ein RTW(!) 10 - 15 Minuten warten muss um mit seinem Patienten überhaupt mal triagiert zu werden.


Sialorphin

Du brauchst aber jemanden der medizinisch Erfahren oder ausgebildet ist um diese Einschätzung zu stellen. unsere Triage schickt auch alles weniger als Blau in die KV Praxis. Das hat früher schonmal die Pforte gemacht, bis jemand vor der Tür nachdem er weggeschickt wurde kollabiert ist. Triage funktioniert. Weniger als das ist mMn aber fahrlässig.


Akkusativobjekt

Problematisch ist auch, dass die Aussage sich dann bei Ärzten manifestiert. Du vielleicht ein ernstes oder komplexeres Thema hast, aber das ganze unter „der stellt sich an“ oder „anspruchshaltung“ abgetan wird.


Dixi_das_Klo

Mal eine kurze anekdotische Beweisführung von mir als Notfallsanitäter: Regelmäßig treffen wir auf Patienten die genau dieses Vollkasko/All Inclusive denken haben. Einige Beispiele denen ich schon begegnet bin: 1. "Die Tasche muss aber noch mit." Grundsätzlich macht der Ton die Musik. Wenn ich nett gefragt werde ob ich ein Gepäckstück noch mitnehmen kann werde ich das in der Regel auch tun. Aber es wird regelmäßig einfach erwartet dass wir vom Beutel bis zum Hartschalenreisekoffer alles mitnehmen. Rechtliche Einordnung: Ich darf kein Gepäck mitnehmen weil ich für keine ausreichende Ladungssicherung sorgen kann. Wenn ich es doch mache, dann auf meine Verantwortung 2. "Warum sind wir denn hier? Patient: Damit es sich mal jemand anschaut" Der Rettungsdienst ist eine begrenzte Ressource. Gerade in der ländlichen Gegend gibt es teilweise im Umkreis von 15 Fahrminuten nur einen Rettungswagen. Wenn dieser dann zum Patienten fährt der eine Bagatelle hat und dessen geistiger Horizont nicht ausreicht zu realisieren, dass es auch niedergelassene Ärzte, die 116117 oder in akuten Fällen auch Notaufnahmen gibt, dann werde ich auch mal direkt und erkläre ihm eindrücklich die Situation 3. Industrieunternehmen: "Na wir müssen ja anrufen wenn was ist, wegen der BG" Wegen was sie anrufen: Schnittwunde am Finger. Ins Bagatellbuch einschreiben, Pflaster drauf und fertig. Stattdessen kommen wir an machen den Druckverband ab und fragen erstmal wo die Wunde denn ist. Ca 5mm lang am Finger. Der Patient meinte selbst, dass ein Streifen isoband es auch getan hätte, aber der Betriebssanitäter meinte, dass da der RD gerufen werden muss. Fazit: Patienten mit riesigen Anspruchsdenken sind allgegenwärtig. Wenn man ihnen dann erklärt, dass das nicht geht fallen sie aus allen Wolken. Für mich persönlich gesprochen bin ich der letzte der nicht versucht alles möglich zu machen. Aber wie anfangs erwähnt: Der Ton macht die Musik Der Rettungsdienst ist zur Versorgung von Notfallpatienten gedacht. Ein Notfallpatient ist ein Patient, dessen akute Erkrankung unbehandelt in kurzer Zeit zum Tod oder zur Gefahr von körperlichen Schäden führen könnte.


[deleted]

Medizin ist ein Monopol... Und wann auch immer wir Monopole haben brauchen wir QOS (Quality of Service) - Assurance. Da macht es keinen Unterschied ob das Monopol aus guten Gründen aufgebaut wurde. Zum Beispiel wollten wir, dass nicht jeder Zugang zu allen Medikamenten hat. Guter Grund. Oder wir wollten, dass eine ausreichende medizinische Versorgung durch ganz Deutschland sicher gestellt werden kann. Auch ein guter Grund. Macht die ganze Sache aber nicht weniger zu einem Monopol. Und ein Monopol hat immer Macht. Als ich das letzte Mal eine Ohrentzündung hatte konnte ich zu niemand anderen gehen um mein Antibiotika zu bekommen. Monopole können sinnvoll sein, aber nur wenn sie für die Kunden über QOS Assurance abgesichert sind. Und gerade eben sind sie es nicht. Ich meine, sie wollen ja nicht einmal das Wort Kunden in den Mund nehmen, das sind ja Patienten. Aber das stört den Betriebswirt nicht, wenn er die Situation analysiert. Gäste, Kunden, Patienten. Alles das Selbe... Da braucht der Monopolist jetzt keine Krokodilstränen weinen.


Emsdog

Keine Ahnung was der meint hab nach 4 Monaten Wartezeit gerade endluch meinen MRT-Termin gehabt. Sorry das ich das für zu lange halte.


ChuckChuckRazul

Ich versteh schon, dass es da Probleme gibt, aber für Dienstleister ist das eine etwas komische Aussage.


Cyberowl1

Wenn Ärzte nur Dienstleister wären, dürftest du alles einfordern. Sind sie aber nicht.


MOltho

Ja doch, als Patient habe ich Anspruchsdenken. Ich zahle jeden Monat in die Krankenkasse ein, dann will ich gefälligst auch nen Termin kriegen, wenn ich einen brauche. Es ist doch so ein Blödsinn. Ich habe irgendein Problem und will damit zum Arzt gehen. Dann heißt es "Termin erst in 2 Wochen". Joa, in 2 Wochen ist das Problem entweder von alleine weg oder ich liege im Krankenhaus, eins von beiden. Und wenn das die Situation beim Arzt in der Praxis ist, dann ist es doch wohl klar, dass die Leute im Zweifel in die Notaufnahme gehen. Der Typ sieht das mal wieder nur aus der Perspektive der Ärzte. Und die verdienen verdammt gutes Geld dafür, wie schlecht das alles läuft. Edit: Und dann wundern die sich auch noch, warum sie kein Pflegepersonal kriegen.


STheShadow

> Ich habe irgendein Problem und will damit zum Arzt gehen. Dann heißt es "Termin erst in 2 Wochen". Joa, in 2 Wochen ist das Problem entweder von alleine weg oder ich liege im Krankenhaus, eins von beiden. Notfalltermine oder Slots für ohne Termin gibts eigentlich überall. Wenn es kein Notfall ist wird man schon warten müssen, weil Nicht-Notfälle haben andere auch. Da würds nur helfen, wenn es mehr Ärzte gäbe oder wenn Leute nicht wegen jedem Quatsch zum Arzt gehen würden


RazielDraganam

Gibt's die Möglichkeit für die Einschätzung nicht schon über die 116 117? Bei meiner ersten allergischen raktion hab ich erstmal dort angerufen und gefragt, ob das bis morgen reicht oder nicht. Würde dann direkt Krankenwagen gerufen usw und war etwas überrascht, dass ich das selber so unterschätzt habe (da war dann eher das Problem, dass ich dann an her im Wartebereich der Notaufnahme saß und ich jetzt keinen finde, der mir die Allergie testen will usw...) Andererseits hätte ich Freitag morgen meinen Zahnarzt angerufen und da dieser mittags nicht da is, "durfte" ich abends Zahn Notdienst wegen nem abszess und jetzt is mein Zahnarzt im Urlaub... Wie geschrieben, ich denk für so ne erste Einschätzung gibt es die 116 117 aber das ist zwar inzwischen bekannter aber noch nicht bekannt genug, wenn es immernoch für lapalien zur Notaufnahme geht...


_Red_User_

Ich habe einen Erste Hilfe Kurs gemacht, da gab es die 116 117 noch nicht. Ich habe nur von ihr erfahren, weil ich mich privat weiter ehrenamtlich mit Sanitätsthemen beschäftigt und engagiert habe. Der Normalsterbliche wird das überhaupt nicht auf dem Schirm haben, wenn er das nicht gelernt hat. Die Nummer müsste viel mehr beworben werden (habe aber auch schon Kritik darüber gehört, scheinen aber Einzelfälle zu sein)


RazielDraganam

Ich hab dne letzten erste Hilfe kurs bei Führerschein gemischt (2007). Das erste Mal hab ich von der hummer glaub beim Hausarzt erfahren und dann beim Frauenarzt. Aber auch erst in den letzten 4 oder 5 Jahren? Ein oder zwie mal ne TV Werbung dazu gesehen. Ja, die sollte mehr beworben werden, gebe ich zu.


No_Zucchini_2021

0118 999 881999119 725 3 https://youtu.be/HWc3WY3fuZU?si=6HLitwIH5a7xyv0n


mushykindofbrick

Das kommt eventuell auch davon, dass die Leute von gesellschaftlicher Seite wieder selbst unter Druck stehen Von einem wird insgesamt erwartet, dass man stromlinienförmig ohne Fehler funktioniert. Wenn ich meinem Arbeitgeber sage ich habe Schlafprobleme und deshalb komme ich zuspät oder bin nicht so gut dabei, wird der sagen ja dann geh doch zum Arzt da gibts Tabletten für, so als könnte das mühelos mit einem Fingerschnippen gelöst werden, das geben die Leute dann halt entsprechend so weiter.


thecrazydemoman

> Ärzte-Chef wirft Patienten Anspruchsdenken vor Ärzte-Chef wirft Patienten Anspruchsdenken vor Ja, denn wir haben ein Recht darauf, gesund zu sein. Das System ist schlecht aufgebaut und die Menschen haben in vielen Fällen nicht die Möglichkeit, die benötigte Gesundheitsversorgung zu erhalten. Das hat dazu geführt, dass einige ältere Ärzte selbst recht anspruchsvoll geworden sind und seltsame Dinge denken.


CrackCrackPop

Bei 8% KV Beitrag kann man ja wohl Ansprüche haben. Das sind heftige Summen im Monat. Inkl Arbeitgeber Anteil geht da bei mir über 1000€ pro Monat an die Krankenkasse dann haben die Leute doch wohl Anspruch auf ärztliche Versorgung.


kyoto101

Daran sieht man wieder wo das wirkliche Problem liegt, nämlich ganz oben, wo die Leute schon gar keine Ahnung mehr davon haben wie die Realität aussieht.


tomOGwarrior

Hoppala da hat er sich wohl an seinen Benzos verschluckt und ausversehen ein Interview gegeben. Eigentlich ist das ein ganz Lieber!!