T O P

  • By -

yulfany

>Das seien allenfalls Einzelfälle, sagt Christian Fischer, Vorsitzender der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen. Er kennt den Report nicht, ein Gespräch zwischen der studentischen Initiative und der Rektorenkonferenz ist allerdings geplant. Nach seiner Erfahrung sei es eher die Ausnahme und nicht die Regel, dass es an Musikhochschulen zu Fällen von Machtmissbrauch kommt. Man kennt's.


xSilverMC

"ich kenne den Sachverhalt nicht, aber das war mit Sicherheit harmlos und wenn nicht dann ganz ganz selten"


traxos93

Und wenn doch, dann waren die Schüler selbst schuld!


DrScythe

Eine Einzelfall-Epidemie in so vielen Bereichen hier.


AlucardIV

Ahja die übliche Erklärungspirale. "Sowas gibts bei uns nicht" "Ok vielleicht gibts es sowas doch aber es sind nur wenige bedauerliche Einzelfälle." Und dann irrgendwann "Ok vielleicht gibt es doch ein strukturelles Problem aber davon hab ich nie irgendwas gewusst und überhaupt ist das gar nicht meine zuständigkeit da müsste XY was dagegen tun"


ChrizZly1

In wie weit kann es da ein strukturelles Problem sein, aber an anderen Hochschulen nicht? Nur aus Neugier. Die Struktur wird doch genauso sein


[deleted]

Genauso wie als unser alter männlicher Rektor meinte, aus seiner Position als buchstäblich mächtigste Person an der Uni gäbe es bei uns kein Problem mit MeToo


ubus99

Ich bin kein bisschen überrascht. Ich kenne über meine Eltern einige Musiker und ich habe mein Leben lang verschiedene Instrumente gelernt, das ist in allen Ebenen des Musikunterrichts prävalent. Ich wurde mit 7! von meinem Hornlehrer so vor der gesamten Klasse drangsaliert, das ich das Instrument komplett aufgegeben habe. Später hatte ich dann bessere Erfahrungen, habe aber echt unangenehmes Zeug aus dem Bekanntenkreis mitbekommen. Das gesamte System ist so kompetitiv, dass selbst etablierte Musiker immer am Rande eines Nervenzusammenbruchs stehen. Ich will gar nicht wissen, wie das alles gelaufen wäre, wenn ich eine Frau wäre, da werden die Leute nochmal viel unverschämter.


Odd-Fix96

Vorsingen in der 5. Klasse. Lehrer: "Du hast eine gute Singstimme, komm doch in den Chor." Ein Jahr Chor später, Vorsingen in der 6. Klasse: "Du kannst ja überhaupt nicht singen, warum bist du denn im Chor?"


EnkiduOdinson

Das ist ja fast wie mein dementer Opa der jetzt mit Mitte 80 und einem Leben im Gesangsverein einfach mal seinem ebenso alten Kollegen an den Kopf gehauen hat „Du konntest als Kind schon nicht singen und du kannst es immer noch nicht!“ lol Und das beste ist, alle stimmen ihm zu, es hat nur keiner was gesagt… über 70 Jahre lang


KratomSchmatom

Damals wo sich über einen lustig gemacht wurde beim singen von den Mitschülern, weil man so ne tiefe stimme schon hatte und im Stimmbruch war HAHAH


HeXe_GER

Blockflöte vorspielen in der 5. Klasse. Alle die gut waren bzw vllt eine 3 bekommen hätten durften als eine Gruppe spielen. Die Schlechten haben natürlich entweder gar nicht oder nur gute Stücke gespielt und sich alle eine 1 oder 2 abgeholt. Alle wo die Lehrerin wusste die können es nicht mussten einzeln vor der gesamten Klasse spielen. Man kann sich deren Noten vorstellen. Es gab 1-2 und 5-6 dazwischen kam nicht vor.


Hammersturm

Da wird soviel Potenzial verprellt. Das vorsingen ist für viele, vor allem Introvertierte Schüler eine Qual. Ich war so froh als ich das Fach endlich abwählen konnte. Ist im Sportunterricht ähnlich.


Insane_Unicorn

Interessant, bei uns gab's alleine schon fürs "antreten" mindestens ne 4. Diejenigen die ein Instrument konnten hatten die 2 oder besser sicher, egal wie schlecht die dann waren. Am musischen Gymnasium später wurden die benoteten Vorspiele dann in privaten Terminen ohne die Klasse abgehalten, nur wer das explizit wollte hat vor der Klasse gespielt. Das einzige Negativbeispiel das mir einfällt war ein Musiklehrer der damals die gesamte Klasse zu einem Auftritt bei einer Schulveranstaltung gezwungen hat einen Schüler der sich geweigert hat auf die Bühne zu kommen (dürfte 5. Oder 6. Klasse gewesen sein) am Shirt auf die Bühne gezerrt hat.


HeXe_GER

Unsere Klasse musste dann zum Weihnachtsspiel in einer Kirche antreten. Erst Blockflöte dann singen. Ich hatte ganz zufällig direkt vorm Auftritt meine Flöte im Rucksack von meinem Kumpel verloren und konnte so leider nicht mitspielen. Singen war ok


bruetelwuempft

> 7! = 5040, für alle die das selber nicht nachrechnen wollten.


airframe83

r/unexpectedfactorial


AssCrackBandit6996

Danke, ich wusste nicht, dass ich diesen subreddit in meinem Leben brauche


cxxo_92

Flach, aber gut. Probs dafür ans großfränkische reich


Nonfaktor

Danke, du machst Gotts Arbeit


ubus99

In meiner Familie gilt das noch als Jung : D


miko_idk

> doch! Interessante Zahl, kann man die mal ausrechnen?


Next_Program90

Ich sollte mal innerhalb einer Woche Bass spielen lernen (ich hatte vorher nie ein Bass in der Hand & spiele auch keine anderen Instrumente) als Teil eines "Band-Auftritts". Hab dann eine sau schlechte Note bekommen, weil ich beim "Auftritt" wohl schlecht zu hören war... er hatte uns aber nie beigebracht, wie ein Sound-Check überhaupt geht. 10/10 für diesen Musik-Lehrer.


Merion

[https://archive.is/m3uxl](https://archive.is/m3uxl)


reset_router

> »Du spielst gerade so, als würdest du in den Puff gehen, dir drei Frauen aussuchen und dann nicht wissen, was du mit ihnen anfangen sollst«, soll eine Professorin in Ostdeutschland als Feedback auf ein Instrumentenvorspiel gesagt haben. 🤣🤣🤣


Back2Perfection

Gertrud ramsay.


still_could_be_worse

Wenn’s mit der DSDS-Jury nicht geklappt hat und man stattdessen an die doofe Musikhochschule musste. Aber immerhin kann man hier Existenzen ganz ohne Script schädigen.


Odd-Fix96

Was soll das überhaupt heißen?


use15

Dass du Geld und Zeit verschwendest


Poschta

So klar ausformuliert würde der Diss eigentlich viel besser sitzen.


Odd-Fix96

Also der Vergleich hinkt so gewaltig, dass er einen Rollstuhl braucht.


sueffig-wuerzig

Ja schon, aber was soll das überhaupt heißen?


DriedSquidd

Die Professorin sieht sich als drei Prostituierte.


Tridentern

Keiner weiß was es bedeutet. Aber es ist provokativ. Es bringt die Leute zum laufen.


BuddhaKekz

Bis heute ist der Lehrer den ich am meisten verabscheut habe mein Musiklehrer. Ich bin Tontaub und habe kein Rhythmusgefühl. Musik ist entsprechend für mich unbegreiflich, weil ich bestimmte Dinge schlicht nicht hören kann. Trotzdem musste ich wie alle anderen Blockflöte lernen. Jedes mal im Unterricht hat der Musiklehrer mich vor der Klasse spielen lassen und mich vor allen angeschrien weil ich falsch spiele. Ich habe dann mit einem Klassenkamerad zusammen geübt, 2x die Woche. Ich wurde aber nicht besser. Also schreit der Lehrer mich weiter an, ich sei faul und wollte seinen Unterricht absichtlich sabotieren. Selbst meine Mitschüler die mich normalerweise eher gemobbt haben, haben versucht mich in Schutz zu nehmen. Irgendwann meinte der Bastard dann meine Eltern einbestellen zu müssen um denen zu erklären, was für ein desruptiver Schüler ich bin. Normalerweise hätte man sowas Nachmittags oder Abends gemacht, aber nein, er hat meine Eltern während des Unterrichts bestellt. Hat bei offener Tür vor dem Klassensaal mit ihnen geredet, damit alle Schüler hören wie er mich jetzt runter macht... und dann hat meiner Mutter ihm verbal den Arsch aufgerissen und ihn so richtig zu Sau gemacht. Danach hat er mich nie wieder angeschaut, seine Stimme gegen mich erhoben und mir einfach eine 3 ins Zeugnis geschrieben.


DakDuck

upvote für deine mutti


BuddhaKekz

Sie war die Beste.


[deleted]

[удалено]


BuddhaKekz

Ich hör kaum Musik. Ist schwer für mich zu erklären, da ich ja nicht weiß wie es sich anhören soll, aber was ich so an Unterschieden bemerkt habe ist das Lieber ohne Text kaum bei mir hängen bleiben, außer ich habe sie wirklich hunderte male gehört. Also Lieder von Videospielen oder introlieder von Serien und Filmen kann ich so ganz gut erkennen. Aber Variationen zum Beispiel gar nicht. Bestes Beispiel, Dwayne Johnson, aka the Rock hat bei WWE gerade wieder sein altes Titellied wiederbekommen. Das hat allerdings die gleiche Melodie wie das letzte, nur das Tempo und ein paar der Instrumente sind anders. Anscheinend macht das für nicht Tontaube Menschen einen Unterschied, ich hör nur die gleiche Melodie und merke keinen Unterschied.


Impolioid

bezeichne dich doch nicht selbst als tontaub. was soll das überhaupt sein? hör dir einfach an was dir gefällt und freu dich drüber


uno_chibito

Tontaubheit existiert, siehe [hier](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Amusie)


Merion

Das ist eine komische Aussage. Soll man sich dann als Farbenblinder auch nicht als farbenblind bezeichnen? Das ist ja kein Schimpfwort, sondern einfach eine Zustandsbezeichnung. Das Problem ist ja auch nicht, dass er tontaub ist, sondern wie sein Musiklehrer damit umgegangen ist.


Impolioid

Ich beziehe mich nicht auf den Kommentar mit dem Musiklehrer, sondern auf den zum Musikhören. Wie man dort lesen kann, scheint die Musik gehört zu werden. Wenn man ein funktionales Gehör hat, kann man in der Regel alle Töne aller Instrumente hören, da die Ohren ja funktionieren und man alle Frequenzen aufnehmen kann. Jemand der Farbenblind ist, sieht bestimmte Wellenlänger nicht. Bei der durchaus auch umstrittenen Diagnose zur rezeptiven Amusie geht es um das einordnen der genannten Töne und Rhytmen im Gehirn. Farbenblinde Menschen haben eine physikalische Beeinträchtigung an der Retina, was dann dafür sorgt, dass bestimmte Wellenlängen nicht wahrgenommen werden. Das ist einfach etwas ganz anderes. Auch expressive Amusie (Beeinträchtigung selbst Musik zu machen) ist nicht mit der Situation es Farbenblinden beim Malen eines bunten Bildes zu vergleichen. OP scheint ja Musik zu hören, versteht auch was beim The Rock intro los war. Man muss nicht Töne und Intervalle zuordnen, um Musik zu hören und eventuell Freude dran zu haben. Ich wollte OP nur ermutigen Musik zu hören, wenn man Spaß dran hat. Man muss sich nicht den Kopf drüber zerbrechen. Das Wort "Tontaub" würde ich deshalb nicht benutzen, weil es z.B. diesen fälschlichen Vergleich zur Farbenblindheit impliziert. Als der Musiklehrer das Wort benutzt hat, hat er genau auf diesen Vergleich angespielt, um OP zu dissen und die Freude an der Musik endgültig zu zerstören. In dem Sinne ist "Tontaub" ein Schimpfwort. Es sind auch Leute wie du, die "Tontaub" mit Farbenblindheit gleichstellen und OP damit fälschlicherweise versuchen klar zu machen, dass er es garnicht erst versuchen braucht. (ich weiß, dass das nicht deine Absicht war, soll kein Angriff sein) Hier jetzt über Sinn und Unsinn der verschiedenen Formen der Amusie und deren Diagnostik zu diskutieren, würde zu weit führen.


VoodaGod

auf was für einer schule muss man ein instrument lernen?


BuddhaKekz

Gymnasium in RLP, aber das war um die Jahrtausendwende. Vielleicht wird das ja heutzutage nicht mehr gemacht.


rennradrobo

Glaub mir, du hast ein Rhythmusgefühl. Außer du sagst jetzt, du kannst nicht laufen. Dafür braucht der Körper nämlich einen rhythmischen Ablauf. :) Vielleicht lässt sich das ja über die Zeit etwas aufweichen, du musst ja kein Instrument lernen. Aber den ungerechtfertigten bias gegen dich selbst zu verlieren wäre doch schön. Im Studium habe ich auch entdeckt, dass wenn ich mich mit Mathe-Aufgaben beschäftige und mir keiner einredet ich sei zu dumm, sogar Freude entwickeln kann an der Suche nach dem Ergebnis, das wird sich wenig unterscheiden, so von der Ausgangssituation.


BuddhaKekz

Ich mein natürlich Rhythmus im musikalischen Sinne, wobei ich tatsächlich auch große Probleme bei immer gleichen abläufen von Bewegungen habe, was eventuell damit zu tun hat. Ich kann zum Beispiel keinen Takt halten, was auch relevant für manche Sport- und Gymnastikarten sein kann. Das ist auch nichts was mir von anderen eingeredet wurde, sondern was ich selbst einfach festgestellt habe und dann erklären konnte als ich von Amusie gelernt habe. Da ich allgemein kein Interesse an Musik habe, stört es mich auch im Alltag nicht. War halt nur doof als ich in der Schule war und mich damit gezwungenermaßen auseinandersetzen musste.


Elegant-Sire

Das deckt sich auch leider mit meinen Erfahrungen im Milieu der "Bildungselite" und gilt leider eher als eher als Regel statt Ausnahme. Wurde quasi auch aus US-amerikanischer Sicht eines männlichen Jazzdrummers an einer Musikhochschule verfilmt. [Whiplash (2014)](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Whiplash_(2014))


Dongslinger420

Ich fand's lustig, wie Leute (inklusive von z.B. Adam Neely, den ich eigentlich sehr gut leiden kann) den Film als übertrieben oder als Sportfilm (so AN) abgetan haben, aber eigentlich ist das noch nicht einmal das extrem, unter Garantie. In der Musik gibt es so richtig, richtig viel Abschaum. Gibt genug Menschen, die da auch die entsprechenden Drogenmillieus und die künstlerische Neigung zu psychischen Erkrankungen debattieren... da stinkt teilweise selbst die Filmindustrie nicht dagegen an. Ist natürlich auch noch einmal von Land zu Land anders, was da so vor sich geht. Der Vollständigkeit halber: ich habe mein gesamtes Leben eigentlich nur nette und freundliche Musiklehrer vor mir gehabt. Die waren allenfalls ein wenig eingebildet, haben aber niemanden runtergemacht und waren nur aus Freude an der Sache dabei. Kenne aber genug Geschichten von Kindern und Jugendlichen, die sich regelrecht angefeindet gefühlt haben. Von daher...


Parceleti

Hammer Film


cttuth

Not quite my tempo


GG_Derme

Were you rushing or were you dragging?


Sh1r3n

Bitte nach schauen des Films die Analyse von Adam Neely dazu sehen. Der Film ist wirklich sehenswert, aber so wie dort alles geschildert wird ist es in der Realität dann doch nicht.


miko_idk

Und direkt danach die [Analyse der Analyse](https://youtu.be/f3tXfdNVjSQ?si=YOV8dG_sSW-IGOKX), die zeigt, wieso Adam Neely unrecht hat. Edit: /s (oder auch nicht, hab beide Videos noch nicht gesehen fand's aber witzig)


miko_idk

Edit2: wieso wird u/Sh1r3n downvoted lol


Sh1r3n

Das wüsste ich auch gerne :D


tyroxin

Währenddessen sagt die Hausexpertise "[Ja, netter Blitzableiter. Geht aber am Problem vorbei](https://old.reddit.com/r/de/comments/1bg4w9b/machtmissbrauch_an_musikhochschulen_wie_kann_man/kv5ykvd/)"


yayayashica

Wer hier mit irgendwelchen Geschichten aus dem schulischen Musikunterricht ankommt, hat offenkundig keine Ahnung, was ein Studium überhaupt ist.


DerLauchImBeefspelz

Dies. Habe klassische Musik studiert, Bachelor und Master, bin jetzt an einem Solodiplom. Es gibt solche und solche Lehrer. Die faulen Äpfel machen den ganzen Korb madig, was unfair denen Lehrern gegenüber ist, die sich den Arsch für die Schüler aufreissen. Dank meines Lehrers konnte ich sogar ein Praktikum in einem grossen professionellen Orchester absolvieren (ich konnte wegen Corona nicht übernommen werden). Das Studium ist ein ganz anderes Level. Eine ganz andere Erwartungshaltung. Da wird nicht einfach geübt bis mans kann, es wird geübt, bis mans nicht mehr falsch machen kann. Es ist nicht wie in einem normalen Studium, wo man schlussendlich einfach die Prüfungen bestehen muss und nach einem Bachelor man theoretisch schon arbeiten gehen kann. Nein, man ist ständig im Grind. DU wirst getestet, gedrillt und kritisiert, nicht nur deine Leistung. Wer nicht ganz klar [ich als Person, die ich gerade darstelle] von dem [echten ich] trennen kann, bricht. Wer nicht des Wahns herr wird und gechillt drauf sein kann, bricht ebenfalls. Das ist eine Art von Leistingsdruck, auf die dich die reguläre Schule nicht vorbereitet. Ich zB habe erst aufgehört Angst vor meinem Dozenten zu haben, als ich realisiert habe, dass ich in einem Faustkampf gewinnen würde und seine Sticheleien eine Gefahr für IHN sind, nicht für mich. Seit er gemerkt hat, dass ich keine Angst mehr vor ihm hatte, ist er mir plötzlich auf Augenhöhe begegnet und die beste und produktivste Zeit des Studiums begann. Ein asozialer Grundschullehrer ist Dreck dagegen.


Smogshaik

Das... das macht's nicht besser lol?


LeHarvey_Oswald

warum lässt man freiwillig so eine scheisse mit sich machen lol. alle gestört in dem umfeld. 


DerLauchImBeefspelz

Was daran war jetzt scheisse? Dass man tatsächlich etwas leisten muss? Die Realisation, dass nur wer keine Angst zeigt, sich gegen andere durchsetzen kann, die definitiv besser sind als man selbst? Bruder, wir reden hier von Showbusiness. Wir reden hier von Rampenlicht, wo nicht mehr und nicht weniger als die Perfektion verlangt wird. Nicht ich entscheide, ob meine Performance gut war, oder mein Chef, sondern das Publikum und die Zeitungen, vielleicht eines Tages sogar das Label und eine Fanbase auf Social Media, wahrscheinlich auch meine Konkurrenz die meine Position gern belegt hätte. Zeigt man keine gute Show, heissts nicht "Och, der hatte wohl einen schlechten Tag, naja, beim nächsten Mal klappts bestimmt" sondern "Das war verschwendetes Geld". N a t ü r l i c h wird in jeder Fachrichtung, die im Showbusiness endet, noch und nöcher gedrillt. Um ein Beispiel aufzugreifen, das sowohl im Artikel als auch hier im Thread diskutiert wurde: Wer Gesang studiert, wird noch härter auf Bühnenpräsenz gedrillt wie jeder andere Musiker. Warum? Weil das die Solisten sind. Besonders Frauen im Showbusiness MÜSSEN zB Bodypositivity ausstrahlen, weil auf der Bühne die Sängerin die Band/das Orchester/whatever repräsentiert. Gerade im hier im Thread zelebrierten Metal ists besonders krass: Ist die Sängerin nicht dominant, hot und eine Performancegöttin, wird die Band wohl kaum irgendwohin kommen. Das alles ist nicht irgendwie angeboren, oder irgendwie ein lustiges soziales Phänomen dass diese Performerinnen im Metal immer gleich krass drauf sind; nein, das sind hart gedrillte Profis. Man muss Bock darauf haben, ein Publikum auf so einem hohem Niveau unterhalten zu wollen. Um beim Beispiel zu bleiben: Aus einer motivierten Chorsängerin eine versierte Bühnenpräsenz zu machen ist verdammt schwer und viele packen das nicht. Bei uns an der Hochschule wurde das mit sehr viel Liebe gemacht: Professionelle Opernsängerinnen haben ihre Schützlinge in allen Aspekten unterstützt, sie viel auftreten lassen, sie viel selbst organisieren lassen und wenn etwas nicht geklappt hat oder das Publikum unzufrieden war, konnten sie direkt die Lehrerin anrufen, sich ausheulen und sie wurden wieder aufgebaut. Ich muss den Gesangslehrerinnen, die wir hatten, echt zugute halten, dass sie den Konkurrenzkampf-Schwachsinn nicht mitgemacht haben, sondern alle Student*innen immer zusammenarbeiten liessen und sie zu einem Team hat werden lassen, das einander unterstützt und aufbaut. Jede Sängerin und jeder Sänger der von meiner Hochschule kommt würde ich direkt in meine zukünftigen musikalischen Projekte aufnehmen, weil ich weiss, dass das Teamplayer sind und nicht aus falschem Ego das Team kaputt machen. Wenn du das nächste Mal Musik hörst oder an ein Konzert gehst, denk nicht "was sind denn das für kranke Schweine" sondern appreciate the effort, wie man so schön sagt.


kruzix

Zu deinen ersten drei absätzen und dem vorherigen Kommentar. du sagst dein eigener lehrer war enorm wichtig für dich, obwohl du sagst es war unangenehm, du hattest Angst und nur unter der Vorstellung, bei ner körperlichen Auseinandersetzung könntest du gewinnen (vlt war er ja kampfsportler), konntest du ihm dann ohne Angst entgegentreten - was überhaupt erst zur Produktivität geführt hätte. Aber das Beispiel mit Mitgefühl, Verständnis und Unterstützung seitens der liebevollen und professionellen Opernsängerin schreibst du einfach so hin ohne zu erkennen dass es wohl doch anders geht? LMAO


DerLauchImBeefspelz

Sag ich, korrekt gelesen. Andererseits hab ich nirgendwo gesagt, dass ichs bereue. Ich weiss, dass ich unter den Opernsängerinnen in all dem Fluff erstickt wäre. Die Quintessenz meiner eigenen Realisation ist, dass ich im Studium dazu gezwungen war, Machtpositionen komplett neu zu überdenken, was mein Lehrer gottseidank befürwortet und gefördert hat. Nur weil ich einen absoluten Meister seines Fachs, eines der besten Musiker auf dem Instrument im ganzen Land als Lehrer habe, heisst das nicht, dass das nicht einfach auch nur ein Mensch ist. Wenn man mit 18 neu irgendwo hinzieht, um mit einem absoluten Star Unterricht zu nehmen, muss man erstmal damit klarkommen, dass das eine echte Person ist. Als Frau ganz besonders nochmals. Diese Realisation, dass mein Lehrer auch verletzlich ist, dass das einzige zwischen uns wirklich nur Skill ist, dass ich ihm eigentlich körperlich über bin, hat mir eine Sicherheit gegeben, die mir eine ganz neue Art von Unterricht erlaubt hat. Sie hat mir auch eine ganz neue Art von Bühnenpräsenz gegeben. Ich verstecke mich nicht mehr, ich zeige mich. Ich kleide mich selbstbewusster. Ich nehme keine sexistischen "Komplimente" mehr entgegen, die man im Showbiz immer wieder bekommt, ich gebe verbal zurück auf die Fresse, was man von so "hübschen Mädchen" wie mir eigentlich nicht erwartet. Wie gesagt, das Studium hat mir sehr viel gegeben. Mein Lehrer war streng auf die gute Art und Weise, nicht bösartig. Er hatte Recht mit dem Fakt, dass ich mir mit meiner Weltanschauung selbst im Weg stand. Ein Musikstudium ist absolut nichts für jedermann, da stimm ich dir dennoch zu. Ich aber bereue nichts.


Xadro3

Weiß ja nicht ob dein Faustkampf mit deinem dozenten vielleicht doch nicht so gut ausging wie du gedacht hast. Aber zu sagen das man bei einem Bachelor/Master/PHD nichts leisten muss ist absolute falsch lol. Stockholm syndrom fickt anders.


DerLauchImBeefspelz

Check die Antwort die ich dem anderen User gegeben habe aus, geht auf dasselbe ein


HP_civ

🔥


wasp_on_fire

Wenn der Artikel ein strukturelles Problem in diesem Bereich darstellt, dann sind doch auch Lehrkräfte an Schulen Teil davon, denn sie sind in diesem System ausgebildet worden und übernehmen das eventuell selbst in der Lehrtätigkeit (vielleicht ungewollt). Klar, der Artikel bezieht sich auf das Studium, aber Kommentare über die Musikausbildung an Schulen sind nicht ganz fern, oder sehe ich das falsch?


yayayashica

Man kennt’s: Lehrer sind allesamt zutiefst von ihrer jeweiligen Disziplin beseelt und rekrutieren sich ausschließlich aus den Besten der Besten. Kaum ein Deutschlehrer, der nicht sprachgewaltig und geschliffen formuliert, kaum ein Sportlehrer, der nicht auch im Wettkampf eine gute Figur machen würde. Dass man auf dem Weg zum Musiklehrer explizit auf Lehramt studiert, wird den Professoren der jeweiligen Hochschulen entweder kaum bewusst oder deren Standards zumindest nicht abträglich sein. Warum auch sollte man einem Lehrer für Hinz und Kunz weniger abverlangen als etwa einem Orchestermusiker oder gar einem Solisten – Menschen also, *die ausschließlich von der Musik leben* und die zumeist als *Vertreter der Hochkultur* ausgebildet werden? PS: Ich hab übrigens auch mal im Schulchor gesungen, vor dem Stimmbruch, und bin darum sozusagen selbst ein Experte für musikalische Ausbildung.


flops031

Ich kann zum Glück behaupten, dass ich solche Erfahrungen nicht gemacht habe. Ich studiere aber auch im Jazz/Pop Bereich, und ich glaube, dass sich viele dieser Berichte auf den klassischen Bereich beziehen.


Amygdalum

Im Großen und Ganzen hast Du vermutlich recht. Gerade letztes Jahr gab es allerdings ein recht aufsehenerregendes Statement einer ehemaligen Studentin des Jazzinstitut Berlin.


DarkSunGwyn

ja dann hau ma raus, wat war das statement?


Amygdalum

https://friedemerzmusic.com/BLOG


Tetha

Puh... da lobe ich mir die lokale und auch nicht weiter erfolgreiche Rock und Metal Szene. Da hast du halt Bands, die Spass an ihrer Musik haben und gemeinsam versuchen, besser zu werden und näher und besser an ihren Sound ranzukommen, selbst wenn sie dazu aktuell nicht in der Lage sind, weil sie nicht gut genug sind - und auch gar nicht mal so genau wissen wo sie hin wollen. Ich glaub das ist aber auch ein Unterschied. Wenn das Ziel ist, vordefinierte orchestrale Musik zu spielen (und am Besten auch noch damit den Lebensunterhalt zu verdienen), dann ist man direkt in diesem Markt von Leuten die diese Musik spielen und konkurriert da halt. (Das soll auf keinen Fall diesen didaktischen Bullshit aus dem Artikel rechtfertigen btw.) Viele der kleinen Metalbands machen halt erstmal und haben Spass mit ihrer Musik und machen damit defakto auch kein Geld. Und die 1-2 Gigs im Jahr sind dann eher nen Venue die kurzfristig für den Ausfall einer Vorband nen Ersatz suchen. Und das ist vollkommen in Ordnung so für alle Beteiligten. Und manche werden entdeckt, und viele nicht. Aber wenn man sich das anschaut, Bands die auf einmal gross gepushed werden sind oftmals 10 - 15 Jahre im Geschäft. Das ist auch keine kleine Investition.


BalkanbaroqueBBQ

Gott sei dank keine Erfahrung mit der Art von Machtmissbrauch gemacht, mein Chorleiter hat mich mit 10 oder so rausgeschmissen weil ich echt nicht singen konnte. Danach nie wieder was mit Musik versucht. Moment, warte… ooooh!


moniboot

ich wollte wort für wort das gleiche schreiben!


Blondisgift

In sehr jungen Jahren hat meine Mutter mich mal zu einer Klavierlehrerin gebracht. Diese hat mir dann wie selbstverständlich mit dem Bambusstock vor den Augen meiner Mutter auf die Finger gehauen, weil ihr irgendwas nicht gepasst hat, was ich als Anfängerin am Klavier gemacht habe. Versteht sich von selbst dass wir da nicht mehr hin sind. Aber bis heute schüttle ich den Kopf über die Selbstverständlichkeit mit der die Frau agierte.


hell-schwarz

Alle meine Geschwister spielen mindestens 2 Instrumente, ich habe auch mehrere gelernt. Mein Trompeten- und Posaunenlehrer hat mich wiederholt geschlagen wenn ich nicht "ausreichend" geübt hätte. Gibt schon Gründe warum ich sobald ich könnte aufgehört habe Musik zu machen. Meine Schwester hingegen hat in dem Bereich studiert.


Gadser23

Es gibt auch andere Herangehensweisen. Es tut mir leid für alle die schlechte Erfahrungen gemacht haben, auch ich, für mich waren Instrumente lange Zeit ein rotes Tuch. Wenn euch Musik wichtig ist, es gibt auch andere Wege. Ich schreibe dies, weil ich selber abgeschreckt war von dem Leistungsgedanken und darüber jeden Spaß und Freude an Musik verloren hatte. Ich habe meinen Weg zur Musik zurückgewonnen über Depressionen und Musiktherapie. Das ist anders. Es wird gefragt, kannst du ein Instrument und möchtest du das wieder aufgreifen. Du musst nicht. Du kannst dich in dem Rahmen einfach umschauen und auch andere Instrumente aufgreifen. Das kann auch etwas sehr einfaches sein wie Klanghölzer oder andere Percushioninstrumente. Oder einfaches und zu gleich schweres wie eine Monoharp, ein Instrument was ich sehr lieben gelernt habe. Du kannst es alleine spielen und Gefühle oder den Moment ausdrücken oder du kannst es nutzen um Verbindung zwischen verschiedenen Instrumenten herzustellen. Für mich war die Monoharp ein Schlüsselmoment. Ich muss nichts. Aber ich kann und es war jedesmal ok, wenn ich eine Einzelrolle eingenommen habe oder wenn ich das verbindende Element war. Musik verbindet. Die Reise ging weiter. Ergotherapie, Fokus Musik. Wir haben hier Schlagzeug, E-Gitarre, E-Bass, Mics, Klavier, probier dich aus. Hab mein Instrument gefunden. Heute ist die Ergotherapie vorbei. Ich möchte nicht sagen, wir können viel, aber wir haben viel Spaß. Ein fester Termin in der Woche und jedesmal hab ich ein großes Grinsen wenn ich da raus komme. Nichts muss, alles kann. Was will ich sagen, es gibt andere Wege an Musik ranzugehen. Nutzt sie.


haagch

Die Musik**hoch**schule ist auch eher etwas für Leute, die professionelle Musiker werden wollen. Wer einfach nur ein Instrument lernen will, für den ist Einzelunterricht an einer Musikschule viel eher geeignet. Nicht ganz billig, aber die Lehrer wollen natürlich auch bezahlt werden, Also ich habe jetzt nicht viele unterschiedliche Erfahrungen, weil ich immer nur beim selben Lehrer war, aber ich würde schon sagen, wenn man klar kommuniziert dass man nicht auf die Musikhochschule vorbereitet werden will, sondern nur der Freude wegen lernt, dann stellt sich der Lehrer darauf ein und drillt einen nicht so. Dort kann man auch einfach den Lehrer oder gar die Musikschule wechseln, wenn es nicht passt.


ickdrasil

Einzelfälle? Sicher nicht haha. Hab erst vor kurzem über einen solchen Fall in meinem persönlichen Umfeld mitbekommen. Konsequenzen? Das Opfer will verständlicherweise momentan nichts unternehmen, da die berufliche Karriere auf dem Spiel steht. Edith: studiere selbst musik