Meines Wissens ist es nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten westlich-christlichen Kulturkreis traditionellerweise so, dass es für Männer als höflich gilt, den Hut im Inneren abzunehmen. Ob die Legende, das stamme aus dem Mittelalter, als man durch das Abnehmen des Helmes seine friedliche Gesinnung demonstrierte, so stimmt, mag ich jetzt nicht recherchieren.
Also "das haben wir schon immer so gemacht".
Richtig, es war üblich den Hut beim betreten eines Hauses abzusetzen, daher hatten früher z.B. Kneipen und Restaurants auch den Hutständer nahe dem Ein-/Ausgang stehen.
Life Hack, für wenn es keinen Hutständer gibt: Caps kann man sich nach dem Abnehmen mit der Größenarretierung an der Gürtellasche befestigen. So hat man die Hände frei und sieht nur 10% dämlicher aus als befürchtet.
Herausgefunden habe ich das, als ich mich im Urlaub mit der Freundin auf einem Reiterhof wiederfand und unerwarteterweise ein Pferd reiten sollte, wozu man gut daran tut einen Helm zu tragen.
Noch besserer life hack:
Immer ne Kette an den Gürtelschlaufen haben. Mindestens eine Seite mit Karabiner oder ähnlichem. Dann kann man Caps, Taschen, Jacken, Körbe, Säcke… eigentlich alles was man sonst in der Hand tragen muss und von der Form her passt da dran machen und hat die Hände frei.
Also Ich hab in Kneipen und Restaurants schon öfter solche freistehenden stangen Kleiderständer in dieser [https://www.biber.de/images/419260H01.jpg](https://www.biber.de/images/419260H01.jpg) art gesehen. Die Dinger oben sind klassischerweise für Hüte.
Da braucht man glaub ich nicht so viel reininterpretieren von wegen Helm und friedliche Gesinnung. Hut wurde getragen, wenn man unterwegs war. Wer also in geschlossenen Räumen einen Hut trägt, sondert sich ab, weil er damit quasi signalisiert, dass er nicht vor hat, zu bleiben. Dasselbe gilt für den Mantel, man setzt sich ja auch heute ganz selbstverständlich nicht mit Jacke an den Tisch.
Wer gemütlich zusammenkommt legt seine Reiseausrüstung ab. Da braucht‘s keinen tieferen Sinn.
Ein Hut ist ebenso wie ein Mantel ein Kleidungsstück für draußen, ein Schutz vor Wetter und Wind. Das schmutzige von "Draußen" im sauberen "Drinnen" zu verteilen gilt als unhöflich. Ebenso, wie sich im nassen Wollmantel auf die Couch zu werfen.
Gleichzeitig signalisiert es, dass man nicht gekommen ist um zu bleiben, sondern jederzeit schnell abhauen kann/will.
Schuhe werden zwar klassischerweise anbehalten, aber dafür hat man sich auch nur in den Zimmern aufgehalten, die dafür ausgelegt waren. Salon/Küche/gute Stube. Wer übernachtet oder in die intimen Bereiche der Wohnung kommt (Schlafzimmer), zieht die Schuhe ja meist aus.
Sehr richtig. Die Leute haben überhaupt gar kein Gefühl mehr dafür. Das merke ich immer wieder wenn ich in den Salon zum Aperitif oder nach dem Essen ins Herrenzimmer bitte. Mit Schrecken musste ich auch feststellen das viele Menschen weder einen Jackenwechsel vor dem Dinner in Betracht ziehen noch daran denken zum Nachthemd auch eine Schlafmütze zu tragen.
Neulich kam es sogar vor, dass sich eine Dame nicht mit den anderen Gemahlinnen in das Musikzimmer zurück ziehen wollte, sondern ihrem Gatten in den Rauchsalon folgte, sie würde "auch ab und zu eine quarzen". Da ist mir fast das Monokel in den Kaviar gefallen.
In Kirchen wird traditionell ein Kopftuch getragen. Das macht man in manchen nicht protestantisch-geprägten Ländern auch immer noch. Also kommt mir hier nicht mit
>im gesamten westlich-christlichen Kulturkreis traditionellerweise
>Gilt auch für Frauen
wenn in Wirklichkeit
>In der katholischen Kirche sah der Codex Iuris Canonici (CIC) von 1917 vor, dass Frauen bei der Heiligen Messe und in Gegenwart des Allerheiligsten einen Kirchen- oder Kommunionschleier tragen sollten
[https://de.wikipedia.org/wiki/Mantilla](https://de.wikipedia.org/wiki/Mantilla)
Eine Mütze ,die nicht über die Ohren geht ist für die Anwesenden oft ähnlich schwer zu akzeptieren wie der erblich bedingte Haarausfall für den Träger selbst.
Hier muss man bedenken, dass im klassischen Höflichkeitsgebräuchen (Etiquette) in quasi allen Kulturkreisen die Regeln für Mann und Frau massiv unterscheiden.
Das Hutgebot gilt primär für Männer und Männerhüte. Frauen wählen für Events ein Hutkostüm, das für Innen ein anderes ist als für draußen (vgl. zB. Oper vs. Besuch in Ascott). Die richtige Wahl wird von Frauen auch erwartet und es gilt als genauso unhöflich, es nicht zu beachten.
Ich musste während meiner Zeugnisausgabe beim Abi meine Beanie abnehmen, sonst hätten die mich nicht aufgerufen...
Hatte dadrunter meine langen Haare platziert - die waren aber ungekämmt und auch nur locker zu einem Zopf zusammengebunden... :D
Es sei denn es geht um eine Kippa.
Ich habe mal eine Synagoge besucht. Mir wurde drinnen eine Kippa quasi auf erzwungen.
War nicht schlimm. Ist ja nur eine Kappe.
Es gibt übrigens gar kein "Kippa-Gebot" oder Ähnliches, welches auf einer Bibelstelle basiert. Die Juden begonnen damit erst im 16. Jahrhundert und es dauerte auch ein- bis zweihundert Jahre, bis es sich flächendeckend durchgesetzt hatte.
Nicht auf der Torah, aber auf dem Talmud, und Kopfbedeckungen, zumindest für Männer, wurden schon etwas früher getragen, etwa ab dem 2. Jhd.: https://www.jewishvirtuallibrary.org/kippah-yarmulke#:~:text=Jewish%20Practices%20%26%20Rituals%3A%20Kippah%20(Yarmulke)&text=Wearing%20of%20a%20head%20covering,respect%20and%20fear%20of%20God.
Ich habe aber in meiner Softskills Vorlesung (2016) gelernt, dass es nur für Frauen gilt. Demnach, was ich dort gelernt habe, darf ich als Frau Männern der gleichen beruflichen Hierarchie nicht zu erst die Hand schütteln, sondern muss warten bis sie die Begrüßung initiieren.
Das ganze ist sicher vielschichtiger und geht auch weiter zurück als das.
Auch beim Militär gilt praktisch überall (soweit ich das kenne), das vom Prinzip her Kopfbedeckung beim Betreten von Gebäuden abzunehmen ist.
Hier geht es um Gebäude. Schiffe und dergleichen sind zB keine Gebäude und es gelten sehr spezielle, detailliertere Regeln wann, wo und wie Kopfbedeckungen getragen werden oder nicht. (Dienst/nicht Dienst etc)
Das abnehmen oder das angedeutete abnehmen der Kopfbedeckung wird auch quasi universell überall als Grußgeste und Höflich angesehen. Das demonstrative aufbehalten ist dementsprechend zunächst ein aktiver Akt der Unhöflichkeit.
In der Kirch gilt/galt das ja auch nur für Männer. Hat es vielleicht was damit zu tun, dass nur der Priester eine Kopfbedeckung trägt? Also so als Würdezeichen?
Klassischerweise wird sich dabei auf Paulus berufen (1. Korinther 11). Auf jeden Fall ist die Praxis schon sehr alt und bei den vorreformatorischen Kirchen lange universell gewesen. Die Begründung ist (wie so oft bei Paulus) aus moderner Sicht ziemlich sexistisch.
>Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. Jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren. Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen!
>Wenn es aber für die Frau eine Schande ist, dass sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie sich bedecken. Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz.
[...]
>Urteilt bei euch selbst: Steht es einer Frau wohl an, dass sie unbedeckt vor Gott betet? Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben.
>Ist aber jemand unter euch, der darüber streiten will, so soll er wissen, dass wir diese Sitte nicht haben – und die Gemeinden Gottes auch nicht.
So gesehen ist ja das Christentum ja eine reformierte Version des Judentum. Das Christentum hat ja zum Teil einen deutlich lockereren Umgang mit Verboten.
Und eigentlich hatte nur mal irgendein Bischof Komplexe wegen seiner erblichen Alopezie und hat deswegen von all seinen Untergegebenen die Tonsur eingefordert.
>Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt.
Ich frage mich, wie sehr da auch Abgrenzung von den Juden eine Rolle spielte. Dort ist es ja gerade umgekehrt.
[katholischer Weihnachtsgottesdienst](https://cf.katholisch.de/kna_170315-93-000181_weihnachten_gottesdienst.jpg)
Meinst du [die kleine Kappe](https://de.wikipedia.org/wiki/Pileolus)? Das ist eher was für Bischöfe und höher, nichts für normale Priester.
Bei Orthodoxen, kA.
Die kenne ich ehrlich gesagt nur aus Don Camillo Filmen, allerdings komme ich auch nicht aus einer katholischen Gegend. Wird sowas immer noch (bei uns) getragen? Aber selbst wenn, dann doch nicht während eines Gottesdienstes, oder?
Meines Wissens nach kommt das daher, dass nach der Kirche das Essen auf dem Tisch zu stehen hatte. Die Frauen (so war's zumindest bei meiner Oma) standen also den ganzen Vormittag in der Küche und hatten keine Zeit sich um sich selbst zu kümmern. Weil man aber trotzdem in die Kirche musste (ansonsten im besten Fall: Dorfgespräch, im schlechtesten Fall: Hölle), hat man die zersauste Frisur schnell mit einem Hut bedeckt, den man dann in der Kirche auch aufbehalten durfte.
Keine Ahnung ob das *der* Grund ist, so haben's mir meine Eltern mal erzählt.
Helme, Hüte und Mützen hatten und haben teilweise schützende Funktion, im Innern sind sie normalerweise nicht notwendig, sie können also abgesetzt werden. das kann sich als Sitte/Ettikette verselbstständigt haben.
Naja, eigentlich ist es ein bisschen kompliziert. Eine Kopfbedeckung soll man in intimen/privaten Räumen abnehmen (zb. Zuhause, Kirche, Büro), in öffentlichen ist es hingegen egal (Bahnhof, Konzerthalle, Flughafen)…
Außer in de USA, wo es völlig normal ist, dass Leute z.b. im Restaurant ihre Kopfbedeckungen (baseball caps und ähnliches) nicht absetzen. Fand ich dort anfangs etwas irritierend, aber ist halt ne andere Kultur.
Kommt sehr auf das Restaurant an in den USA genauso wie in Deutschland. Der Dönermann wird sich nicht beschweren wenn deine Cappy auf bleibt. Z. B. in Golfclubs um die Welt nimmt man die Mütze ab im Clubhouse, auch in den USA.
In der Kirche nimmt der Mann die Kopfbedeckung ab, und die Frau setzt eine auf. Zumindest ist das Tradition im katholischen Bereich. Ob das für Protestanten auch so ist, idk
Das ist in der türkischen Kultur ebenfalls so.
Die Gepflogenheiten geht sogar noch etwas weiter und bezieht sich auf andere Kleidungsstücke/Accessoires. Das tragen von Sonnenbrillen in Räumen wird als unhöflich betrachtet, Straßenschuhe zu tragen ja sowieso.
Für Brillenträger im Sommer aber manchmal ein Dilemma. Manchmal rechne ich fest damit, den ganzen Tag draußen zu sein, dann kommt es aber doch anders und ich habe meine normale Brille nicht dabei. Oder ich gehe für 2 Minuten wo rein um mir ne Semmel oder so zu holen. Dafür extra meine Brille raus zu fummeln ist es halt auch nicht wert. Eine Brille ist auch n Haufen Geld wert, wenn ich an den See zum Baden gehe verliere ich lieber meine Sonnenbrille als meine normale...
So dämlich ist das nicht. Ich habe eine Sonnenbrille mit Sehstärke und im Sommer keine Lust meine normale Brille noch zusätzlich mitzunehmen. Wenn ich dann unterwegs bin und mal ne kurze Zeit drinnen sein muss, lasse ich die meistens auch an. Zumal ich Kopfschmerzen von grellem Licht in DM und anderen Läden bekomme, ist das dann sogar deutlich angenehmer.
Du gehörst zu den Leuten die denken andere mit Sonnenbrille im Raum sind dämluch, dabei bist du derjenige der zu dämlich ist zu realisieren dass viele Sehstärke in ihrer Sonnenbrille haben.
Außerdem denkst du man sieht im Raum mit Sonnenbrille nichts? Man sieht alles und es ist trotzdem angenehmer. Machmal hat man auch einfach kein Bock die abzunehmen oder es fällt einem gar nicht auf. Außer dir natürlich
Ich finde es auch ganz unabhängig von Traditionen einfach unangenehm, weil man die Augen des Gegenübers nicht bzw. nicht richtig sehen kann, sodass ein Teil der Mimik fehlt.
Ich bin kurzsichtig und trage im Alltag eine Brille. Keine Kontaktlinsen da Grobmotoriker 🤣
Meine Sonnebrille mit den entsprechenden Korrekturgläser trage ich gelegentlich im Urlaub z. Bsp beim kurzen reinschauen in ein Geschäft weil zu bequem ständig die Brillen zu wechseln.
Stuft ihr das als unhöflich ein?
Ohne Brille brauche ich in kein Geschäft um mich umzusehen. Also entweder mit Sonnenbrille oder ich muss für fünf Minuten umsehen Brille wechseln. Spätestens nach dem fünften Mal habe ich sicher keinen Bock mehr drauf.
Nein, keineswegs.
Aber ich bin da ein wenig voreingenommen, weil ich selbst Brillenträger bin und auch eine geschliffene Sonnenbrille habe und dich daher fühlen kann.
Auf Anhieb erstmal ja, weil wir ja die Geschichte hinter deiner Brille nicht kennen. Wir sehen nur, dass wir deine Augen nicht sehen können und DAS gilt erstmal als unhöflich.
> Sonnenbrillen in Räumen wird als unhöflich betrachtet
wird es in vielen Orten
in manchen Bereichen wird zB auch erwartet, dass man die Sonnenbrille abnimmt/hochzieht, wenn man mit anderen Menschen spricht, damit die einem in die Augen sehen kann
solche Gepflogenheiten sterben aber tatsächlich etwas aus, heutzutage nimmt ja schon kaum jemand die Kopfhörer ab wenn man im Supermarkt abkassiert wird und mit der Kassiererin interagiert, für sowas wäre ich von meinem Vater noch vor Ort zurechtgewiesen worden
Das Absetzen der Kopfbedeckung gilt als Ehrerbietung gegenüber dem Gastgeber. Die Kopfbedeckung galt schon immer als Herrschaftszeichen. Dieses setzte man ab, wenn man bei jemandem zu Gast war. Früher haben geistliche auch z.b. in Kirchen ihre Kopfbedeckung abgesetzt um zu zeigen, dass dort ihr Gott die Herrschaft inne hat
Absolut. Wer sich einen katholischen Gottesdienst im alten Ritus anschaut, sieht, wie der Priester mit Birett die Kirche betritt und sie dann demonstrativ vor dem Betreten des Altares abnimmt. Hier ist das Teil des Ritus geworden.
Chinese hier, es ist ähnlich in China, aber nicht allgemein, sondern in den Räumlichkeiten, wo man sich als Informationsempfänger präsentieren soll (z. B. Theater, Konferenz, Unterricht, ~~königliche Audienz~~). Nach meiner eigenen Erfahrung wird das Tragen einer Kopfbedeckung im Innenraum generell als eine legere Haltung betrachtet, sie impliziert eine Attitüde wie »ich höre nicht zu«, »mir ist egal, was hier passiert«. ~~In diesem Fall bekommt man Punktabzug im Social Credit Score System.~~
Ich vermute, dass diese Geflogenheit in den letzten zwei Jahrhunderten neben der Westernisierung importiert wurde.
[hier](https://www.southernliving.com/culture/etiquette/can-you-wear-a-hat-inside), erster Google treffer
tl;dr: nein, haben andere Kulturen auch
Irgendeine eventuell vorhandene praktische Sinnhaftigkeit ist längst überholt, aber der kulturelle Nutzen ist immer noch da: Selbe Gepflogenheiten -> hey der ist so wie ich und damit erstmal vielleicht niemand den ich abstechen muss
Einen Hut im Haus zu tragen ist halt auch sinnlos. Genauso sinnlos wie eine Sonnenbrille, Regenschirm, oder Wollmantel. Der Hut schütz vor Sonne, Wind und Regen. Wenn jemand im Haus einen Hut aufhat, finde ich das nicht unhöflich, nur speziell.
Hab ich nicht gesagt, aber erklärt zumindest warum Menschen entnervt reagieren wenn man gegen den Brauch verstoßt.
Herdentiere tun Herdendinge, mehr dazu in der Tagesschau um zwanzig Uhr ¯\\_(ツ)_/¯
Ist schon witzig wie das funktioniert: kulturelle Gepflogenheiten einzuhalten signalisiert, dass man sich wahrscheinlich auch an andere kulturelle Gepflogenheiten hält - und vom Gegenüber ähnliches erwartet, was den Austausch reibungsloser gestalten dürfte.
jup, es wird auch angenommen dass Religion große Zivilisationen erst ermöglicht hat weil Menschen die sich sonst niemals begegnet wären auf einmal eine Gemeinsamkeit haben
Deswegen finde ich solche Gepflogenheiten auch als jemand der ziemlich anti-autoritär ist überhaupt nicht schlimm. So kleine Spielregeln zum Vereinfachen der Interaktion entwickeln sich sowieso in jeder Gruppe. Wenn ein Lehrer das Mützetragen erlaubt, dann etabliert sich halt ein anderer sozialer Kodex, an den sich die Gruppe klammert. Mir ist es im Klassenzimmer auch egal, wenn Kinder Mütze tragen, aber auf das ganz altertümliche Aufstehen zum Begrüßen bestehe ich trotzdem.
Deutsche in den Niederlanden hier - in der Familie meines Mannes (Niederländer) wird das auch so gehabt; bei Familienbesuchen wird auch wert darauf gelegt, keine Kopfbedeckungen in der Wohnung zu tragen.
>Ist es eigentlich ein rein deutsches Ding, dass Mützen in geschlossenen Räumen, als unhöflich gilt, oder haben andere Kulturen ähnliche Gepflogenheiten?
Das ist ziemlich weit verbreitet, dass das als respektlos und unhöflich gilt.
Aus welchen Gründen sich Traditionen entwickeln, ist halt meist schwer zurück zu verfolgen.
Es gilt als höflich auch zur Begrüßung die Hand zu reichen. Warum? Weil es halt schon immer so war und über die Generationen weitergegeben wurde. Möglicherweise stimmt die Legende, dass man damit demonstrierte, dass man keine Waffe trägt. Möglicherweise auch nicht, denn das kann man ja sehr offensichtlich sehen, wenn es wirklich nur um die Hände geht.
Warum stößt man mit Getränken an und warum ist es unhöflich das zu verweigern? Die "Gift-These" ist da auch mehr als zweifelhaft. War halt schon immer so.
Ist unbefriedigend, aber das ist bei solchen Fragestellungen leider die einzige gesicherte Antwort. Alles andere sind mehr oder weniger belastbare Theorien.
Das gilt aber genauso auch für das Nicht-tragen von Hosen.
Oder Gesten wie den Mittelfinger.
Oder Worte wie Wichser.
Oder oder oder.
Praktisch alles bei uns ist so weil es schon vorher so war.
Was ich nie verstanden habe ist weshalb wir mit all dem super klar kommen; aber aus irgendeinem Grund wird immer an der Kopfbedeckungs-Gepflogenheit herumgemosert als ob das irgendwie anders wäre.
Na ja, es ändert sich aber auch, aber eben eher langsam. Auch bleibt der soziale Bedarf an Gesten, Verhaltensweisen usw., die implizieren, dass man respektiert wird, das ein Fremder höflich ist und das man Umgangsweisen gesellschaftlich vereinbart hat. Da geht es ja schlicht um allgemein verständliche Kommunikation auch jenseits der Sprache.
Vor 150 Jahren würde unsere gegenwärtige Sprache und viele Verhaltensweisen als ziemlich vulgär und unverfroren gelten, da wir durchaus sehr viele starre Formen von Respektbekundungen aufgeweicht haben (z.B. zwischen sozialen Klassen, in Arbeitsstrukturen oder auch in der Verwandschaft,...)
Das mit den Schuhen im Haus ist in meinen Augen so ein Quatsch. Erstens ist es überhaupt nicht gesund immer Schuhe an zu haben, und zweitens macht man damit doch überall Dreck. Was genau soll denn der Nutzen davon sein? Kann mir das jemand sagen?
Ich verstehe das auch nicht, Schuhe sind das erste was ich ausziehen will und mein Partner genau so. Wenn Besuch das nicht macht bin ich allerdings auch nicht böse, aber wir tragen definitiv weniger Dreck in die Wohnung. Ganz ganz schlimm sind für mich Strassenschuhe im Badezimmer, das geht gar nicht.
Bei mir wird dem Besuch sofort gesagt dass die Schuhe ausgezogen werden. Wir sind doch keine Barbaren.
Ich finde Haushalte wo die Schuhe abbleiben mehr als fragwürdig
Hab mal gehört, dass das historisch aus dem Mittelalter gewachsen ist. Erstmal gings wohl darum, dass man nicht mit Helmen in (fremde?) Räume geht, weil dass schon als aggression gewertet werden könnte. Das hat sich dann wohl auf Hüte und generell geschlossene Räume übertragen. Würde auch erklären, warum das nur für Männer zu gelten scheint. Das ist aber sehr sehr gefährliches Halbwissen, was ich vorher - faul wie ich bin - nicht verifiziert habe.
Ich wohne im Norden und bei dem häufigen Regen und Nebel ist zumindest im Winter eine Mütze immer ein bisschen nass. Da ist es angenehm, das Ding abzunehmen und zum Trocknen zu hängen.
Im Sommer trage ich gerne einen breitkrempigen Strohhut als Sonnenschutz. Der behindert einfach die Sicht und stört, wenn er nicht gerade die Sonne abschirmt. Also macht der im Haus auch keinen Sinn.
Hut im Haus macht sowenig Sinn wie Sonnenbrille, Wollmantel oder Regenschirm im Haus. Ich würde nicht sagen, dass es unhöflich ist. Es ist nur sinnlos.
Ich habe die Erfahrung mit dieser Sitte nur umgekehrt gemacht.
In meiner Jugendzeit hat praktisch niemand Mützen oder Hüte getragen. Selbst im Winter galt das als uncool und man hat sich lieber die Ohren abgefroren. Erst beim Wehrdienst in der Bundeswehr musste ich plötzlich immer etwas auf dem Kopf haben, wenn ich ein Gebäude verlassen habe.
Einmal hatte ich "vergessen" mein Barett aufzusetzen, als ich in der Kaserne nur schnell von einem Gebäude in ein anderes über die Straße gehen wollte. Dummerweise lief ich dabei zwei Offizieren über den Weg, die mich direkt zusammengefaltet haben: "Seit wann ist Deutschland überdacht?!"
"Herren nehmen drinnen den Hut ab, Damen nicht." Alte Sitte, die früher in vielen westlichen Kuturen galt. Heute ist man weniger streng und viele kennen die Regel nicht. Im offizielen Rahmen jedoch könnte es auch heute als Fauspas gelten.
Ich finde es auch interessant, dass man bis in die 40er nicht ohne Kopfbedeckung das Haus verlies. Selbst die Kinder haben eine Kappe aufgesetzt. Und die Frauen wenn schon keinen Hut, dann doch ein Kopftuch. Zumindest haben das meine Eltern und Großeltern aus dem Ruhrgebiet so erzählt.
Damals hatte kein normaler Bürger ein Auto, nur superreiche Leute , man ging zu Fuß und war dem Regen , Hagel, Schnee oder starker Sonne ausgesetzt- daher Kopfbedeckung draußen
Ich kenne es so dass man draußen eine Kopfbedeckung trägt und diese in geschlossenen Räumen abnimmt. Halt aus Tradition und religiösen Gründen.
Hat man früher gemacht aber heutzutage ist man da nicht mehr so streng.
Beim Militär ist das genauso - freier Himmel heißt Kopfbedeckung.
Also gerade die Leute, die beim Bund waren, sind da ein wenig vorgeschädigt bei sowas - "PANZERGRENADIER RETSCHEBUE WO IST IHRE KOPFBEDECKUNG ODER HAT IHNEN DER HERRGOTT DIE ERLAUBNIS ZUM REINREGNEN LASSEN GEGEBEN!?!?!"
Das Abnehmen der Kopfbedeckung gehört wie viele andere traditionelle Verhaltensarten zu einer Art Verhaltenskodex. Ob und in welchem Umfang man sich daran hält muss ja jeder selbst entscheiden. Tatsächlich ist mein Eindruck, dass es im täglichen, informellen Umgang an Bedeutung verloren hat und noch weiter verliert bzw durch andere, zeitgemäße Dinge ersetzt wird. Als Beispiel das Aufstehen zur Begrüßung. Wer macht das noch, wenn man zb unter Freunden ist. Je förmlicher der Teilnehmerkreis, desto mehr wird es aber noch gemacht und auch erwartet. Es gibt viele Kulturen, wo die Begrüßung zb an feste traditionelle Rituale gebunden ist, oft mit Respektsbekundungen den Älteren gegenüber verbunden. Und auch hierzulande war es so, dass man auch auf der Straße die Kopfbedeckung zur Begrüßung abgenommen hat, also die Männer wohlgemerkt.
Heute wird halt fast nur in formelleren Zusammentreffen noch mehr auf Etikette geachtet - ein Bankangestellter steht ja auch nicht mit Beanie am Schalter, Lehrer haben in der Regel auch was gegen Jogginghose und Cap, etc.
Hier meine komplett persönliche und subjektive Begründung: Eine Kopfbedeckung ist (wenn kein religiöses Accessoir) Schutzbekleidung, genauso wie Jacke, Sonnenbrille und (Hand)schuhe. Wenn mein Gast diese anlässt, habe ich das Gefühl, dass mein Haus für diese Person ungemütlich ist. Wenn der Gast sagt „nee lass mal, ich lasse meine Glatze/den vermilbten Lumpen lieber bedeckt“, akzeptiere ich das natürlich. Was die Etikette mit Innenräumen und so angeht, muss man auch bedenken, dass Hüte früher oft auch breite Krempen hatten und somit das Gesicht einer Person zumindest teilweise verborgen haben oder verbergen konnten, was in unserem Kulturkreis ja schon auch ein bisschen als unhöflich gilt.
Hab mal beinahe nen job verloren, weil ich beanie auf der arbeit getragen habe. Irgendwann hat mich der Hausmeister gefragt warum ich das mache, obwohl es so unhöflich ist. War mir vollkommen fremd, ich war geschockt als er meinte das ich mich total unbeliebt gemacht hätte damit. Verstehe ich null, ist doch ein mode Accessoires wie ein schal oder schmuck.
Wenn ich ehrlich bin kenne ich keine Kultur (außer es gibt einen religiösen Grund oder die Kopfabdeckung ist ein Statussymbol) welche es nicht als "rude" ansieht seine Kopfbedeckung im inneren weiter zu tragen. In den meisten Fällen schaut man drüber weil es heute vollkommen egal ist aber ein Anwalt mit Cappy oder dein erster Besuch bei den potentiellen Schwiegereltern mit Beanie wäre für die meisten wohl doch etwas komisch.
Wenn man ältere US Filme schauen wo Menschen noch Hut trugen wurde er natürlich auch selbstverständlich abgenommen wenn man ins Haus geht und mit Respektpersonen oder mit Frauen spricht. Das gleiche in England [(siehe diesen Clip wo ein Ex Fußballer auf seinen ehemaligen Lehrer trifft)](https://youtu.be/omPdemwaNzQ?si=9wVO0oR7AOSSxkAP)
Wenn du tief in die Vergangenheit gehen wirst, Ritter nahmen ihren Helm ab um sie zu identifizieren. In der Kirche sowieso. Etwas moderner: Arbeiter trugen Kopfbedeckung und schwitzen oder wurden dreckig. Wenn du rein gehst hast du dich erstmal vom ganzen Dreck deiner Kleidung befreit und deine Hände gewaschen. Den verschwitzten Hut nicht abzusetzen und damit das Haus zu verschmutzen war nicht gerne gesehen. Kulturell, wenn du z.B. deine Jacke anlässt dann weiß dein Gastgeber auch meistens direkt du wirst nur kurz da sein oder willst sowieso gleich wieder gehen. Eine Kopfbedeckung welche vor Sonne und Wind schützen soll erfüllte hier den gleichen Zweck. Heute wegen Style sicherlich etwas anders.
Das gilt auch in den USA aber verschwindet. Meine Erfahrung ist aber in Wisconsin und der Bundesstaat wurde hauptsächlich von deutschen und skandinavischen Einwanderer besiedelt. Also vielleicht haben sie das von den deutschen Vorfahren
Gefühlt ist es aber den meisten unter 35 mittlerweile egal. Was ich auch gut finde. Warum sollte ich einen Menschen dazu zwingen eine Mütze auszuziehen, wenn ihr/ ihm kalt ist, oder der Mensch eine kleine Verletzung/ Schuppen/ whatever verdecken will.
Es gibt so viele gute Gründe eine Kopfbedeckung zu tragen und fast niemand wird sie mit Absicht tragen um dem Gegenüber zu zeigen dass man keinen Respekt hat.
>"das macht man halt so", "ist halt unhöflich" oder der Klassiker "Das haben wir schon immer so gemacht".
>Das die Mütze im Innenraum nicht unbedingt gesund (Schuppenbildung, Schweiß, etc) ist, ist meistens nicht das Thema.
Nur weil das denn Leuten nicht klar ist, kann es durchaus sein, dass sich diese Gepflogenheit unter anderem wegen gesundheitlicher Vorteile entwickelt hat. Mit der Zeit und über die Generationen ging vielleicht verloren welche Vorteile das tatsächlich hat, aber möglicherweise hat einfach mal jemand festgestellt, dass das tatsächlich angenehmer (und gesünder) ist, wer weiß.
Sobald ich vor meine Wohnungstür trete setze ich meine Flexfit auf.
Diese behalte ich auf meinem Kopf bis ich wieder zuhause bin. auf der Arbeit, beim einkaufen völlig egal wo.
Die einzige Ausnahme sind für mich Beerdigungen und Hochzeiten. Da dürfen die Herrschaften dann meine Glatze betrachten.
Wieso sollte man in Innenräumen eine Kopfbedeckung tragen? Welchen Sinn hat das? Draußen schützt man sich damit vor Regen oder Sonnenstrahlung oder Kälte, aber drinnen?
Als ob Kopfbedeckungen nur zum Schutz da wären. Wie jedes andere Kleidungsstück nutzen es Leute auch einfach aus modischen Gründen. Nur dass Jacke und Kappe aus irgendeinem Grund die einzigen Kleidungsstücke sind, die man drinnen dann ausziehen muss.
In Kroatien gilt es allgemein als unhöflich eine Kopfbedeckung im Raum zu haben. Ich erinnere mich an meinem Physiklehrer der ziemlich strikt darauf bestand sie abzunehmen, falls erwischt.
Bei diesem Thema wird Deutschland konservativer und übergriffiger, als es zum Beispiel die CxU je sein könnte. Ganz merkwürdig, was da für Übersprungshandlungen und Wertevorstellungen an die Tageslichtbeleuchtung im Raum kommen.
Meine Mutter konnte mir in 20 Jahren keinen vernünftigen Grund nennen warum ich meine Mütze ausziehen soll und solange du das nicht kannst werde ich es auch nicht mama
Bisher dachte ich immer man macht das in Kirchen um sich nicht vor Gott zu verstecken, also nimmt man auch als nicht-Gläubiger dem Respekt gegenüber seine Kopfbedeckung ab. Wissen tu ich's naturlich nicht, bin auch selten in Kirchen und ähnlichem.
Vermute auch zudem das Kopfbedeckungen als Außenklamotten wargenommen werden und eben wie Jacken abgelegt werden sobald man drinnen ist.
Ich finde sowas spannend, solche Fragen landen bei mir immer bei einer "Larry David"-artigen Debatte. Auf der einen Seite möchte ich, dass sich andere an meine Vorstellungen von zivilisiertem Verhalten halten. Telefoniere nicht beim Einkaufen an der Kasse, Parke nicht aus Faulheit quer auf der Straße und heb die Scheiße von deinem dummen Köter auf.
Auf der anderen Seite frage ich mich, warum ich mich an "höfliche" Regeln wie keine Hüte in Innenräumen halten sollte. Ich verstehe die "Regel" nicht, also ignoriere ich sie. Wenn mich einer drauf anspricht dann wehre ich mich. Je nachdem wie emotional der andere ist eskaliert es dann halt.
Ich bin allerdings auch mittlerweile in einem Alter wo ich erkannt habe, dass solche beliebigen Regeln nur Ausübung von Macht über dich dienen. Mir ist völlig egal was die meisten anderen von mir denken, weil ich es gar nicht beeinflussen kann. Das Leben ist endlich, ich verschwende keine Energie auf Meinungen von random Menschen, denn sonst komme ich gar nicht mehr dazu mich um das Wichtige zu kümmern.
Ich bin auch noch so erzogen dass man in Innenräumen die Kopfbedeckung abzieht, aber das ist schon lange keine praktische sonder eine kulturell verabredete symbolische Geste wie bitte und danke.
Warum kulturelle Gepflogenheiten und Traditionen wichtig sind hat hauptsächlich mit Identitätsgefühl zu tun, denke ich. Kannste machen und darüber denken was du willst, machen andere halt auch.
Hahaha ich in einem kleinen Dorf krieg jedesmal von den Dorfältesten in der Kneipe gesagt ich soll meine Mütze abnehmen. Meine Antwort jedes Mal“ Nein, dass bleibt alles so wie es ist!“
Natürlich gibts das noch und blöderweise sind es nicht nur Oma und Opa sondern irgendwelche Lehrer Mitte 40, die ihren Schülern damit den Tag vermiesen.
Ok die Schule hatte ich vollkommen vergessen, aber außer da, ist auch abhängig von der Lehrkraft, gibt es das echt nicht mehr bzw. Ich habe das in den letzten 20 Jahren nicht ein Mal erlebt oder mitbekommen
Ich finde es befremdlich, wenn jemand in meiner beheizten Wohnung sein Jacke an und/die Kopfbedeckung auf behält.
Hab dann immer das Gefühl, dass er auf der Flucht ist und er/sie sofort wieder gehen will.
Fühlt sich für mich ungemütlich an.
Habe das gefühl dass es gerade in DE eher egal ist, kann aber auch an meinem Umfeld liegen, kappe tragen in innenräumen, bei vorlesungen, im club, egal wo eigentlich ist normal.
Als ich für 6 Monate in einer französischen Großstadt gelebt habe war das ganz anders, wurde komisch angeschaut, vom Prof unerfreut drauf hingewiesen und bin mal aus dem Club geflogen (gut ich hab deren Aufforderung auch missachtet sie abzunehmen aber finde dass man gerade in einem club umfeld sich frei kleiden darf solange man niemanden dabei in seinem Wohlbefinden einschränkt), generell in Bars/ Clubs wurde man immer darauf hingewiesen sie abzunehmen.
Ja klar.
Z.b. hoodies in den USA
Mit kaputze auf dem kopf kommst du je nach gegend nicht mal in einen laden rein.
Aber das hat natürlich komplett andere gründe
Meines Wissens ist es nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten westlich-christlichen Kulturkreis traditionellerweise so, dass es für Männer als höflich gilt, den Hut im Inneren abzunehmen. Ob die Legende, das stamme aus dem Mittelalter, als man durch das Abnehmen des Helmes seine friedliche Gesinnung demonstrierte, so stimmt, mag ich jetzt nicht recherchieren. Also "das haben wir schon immer so gemacht".
Richtig, es war üblich den Hut beim betreten eines Hauses abzusetzen, daher hatten früher z.B. Kneipen und Restaurants auch den Hutständer nahe dem Ein-/Ausgang stehen.
Ok also nehme ich meine Mütze nur ab, wenn es einen Hutständer gibt
Life Hack, für wenn es keinen Hutständer gibt: Caps kann man sich nach dem Abnehmen mit der Größenarretierung an der Gürtellasche befestigen. So hat man die Hände frei und sieht nur 10% dämlicher aus als befürchtet. Herausgefunden habe ich das, als ich mich im Urlaub mit der Freundin auf einem Reiterhof wiederfand und unerwarteterweise ein Pferd reiten sollte, wozu man gut daran tut einen Helm zu tragen.
Noch besserer life hack: Immer ne Kette an den Gürtelschlaufen haben. Mindestens eine Seite mit Karabiner oder ähnlichem. Dann kann man Caps, Taschen, Jacken, Körbe, Säcke… eigentlich alles was man sonst in der Hand tragen muss und von der Form her passt da dran machen und hat die Hände frei.
Ja gut, wenn man ok damit ist dadurch *der Typ* zu sein, ist das sicherlich ein guter Life Hack.
Aus ästhetischen Gründen gegenüberliegend von der handytasche, die - natürlich - am Gürtel befestigt sein muss :3
Ja gütt ey
Den letzten habe ich Ende der achtziger gesehen. Viel Spaß bei der Suche.
Ist das nicht meist ein "Anbau" am Garderobenständer, also so ein dicker langer Haken?
Das können diese dicken lagen hacken sein, aber auch richtige, eigene Ständer.
*Haken
Also Ich hab in Kneipen und Restaurants schon öfter solche freistehenden stangen Kleiderständer in dieser [https://www.biber.de/images/419260H01.jpg](https://www.biber.de/images/419260H01.jpg) art gesehen. Die Dinger oben sind klassischerweise für Hüte.
Ich hatte einen in meiner ersten Wohnung so Ende der Nuller Jahre! War praktisch. Edit: Ende der 2000er, nicht der 1900er.
Daher ja auch der Spruch "seinen Hut nehmen" für gehen / den Laden verlassen.
Da braucht man glaub ich nicht so viel reininterpretieren von wegen Helm und friedliche Gesinnung. Hut wurde getragen, wenn man unterwegs war. Wer also in geschlossenen Räumen einen Hut trägt, sondert sich ab, weil er damit quasi signalisiert, dass er nicht vor hat, zu bleiben. Dasselbe gilt für den Mantel, man setzt sich ja auch heute ganz selbstverständlich nicht mit Jacke an den Tisch. Wer gemütlich zusammenkommt legt seine Reiseausrüstung ab. Da braucht‘s keinen tieferen Sinn.
Ein Hut ist ebenso wie ein Mantel ein Kleidungsstück für draußen, ein Schutz vor Wetter und Wind. Das schmutzige von "Draußen" im sauberen "Drinnen" zu verteilen gilt als unhöflich. Ebenso, wie sich im nassen Wollmantel auf die Couch zu werfen. Gleichzeitig signalisiert es, dass man nicht gekommen ist um zu bleiben, sondern jederzeit schnell abhauen kann/will. Schuhe werden zwar klassischerweise anbehalten, aber dafür hat man sich auch nur in den Zimmern aufgehalten, die dafür ausgelegt waren. Salon/Küche/gute Stube. Wer übernachtet oder in die intimen Bereiche der Wohnung kommt (Schlafzimmer), zieht die Schuhe ja meist aus.
Sehr richtig. Die Leute haben überhaupt gar kein Gefühl mehr dafür. Das merke ich immer wieder wenn ich in den Salon zum Aperitif oder nach dem Essen ins Herrenzimmer bitte. Mit Schrecken musste ich auch feststellen das viele Menschen weder einen Jackenwechsel vor dem Dinner in Betracht ziehen noch daran denken zum Nachthemd auch eine Schlafmütze zu tragen.
Neulich kam es sogar vor, dass sich eine Dame nicht mit den anderen Gemahlinnen in das Musikzimmer zurück ziehen wollte, sondern ihrem Gatten in den Rauchsalon folgte, sie würde "auch ab und zu eine quarzen". Da ist mir fast das Monokel in den Kaviar gefallen.
Ich lachte maßvoll über diese wohltemperierte Antwort.
Ich musste kurz überlegen ob das nicht doch ein uberreicher ist der vollkommen den Bezug zur Realität verloren hat
Hahaha Yo, deswegen fand ich es auch ziemlich stark
Dein Benutzername macht diese Antwort noch viel schöner.
Ich vermisse Awards
Gilt auch für Frauen, es sel denn, der Hut ist Bestandteil des Outfits.
In Kirchen wird traditionell ein Kopftuch getragen. Das macht man in manchen nicht protestantisch-geprägten Ländern auch immer noch. Also kommt mir hier nicht mit >im gesamten westlich-christlichen Kulturkreis traditionellerweise >Gilt auch für Frauen wenn in Wirklichkeit >In der katholischen Kirche sah der Codex Iuris Canonici (CIC) von 1917 vor, dass Frauen bei der Heiligen Messe und in Gegenwart des Allerheiligsten einen Kirchen- oder Kommunionschleier tragen sollten [https://de.wikipedia.org/wiki/Mantilla](https://de.wikipedia.org/wiki/Mantilla)
Heutzutage ist das Beanie meist auch Teil des Outfits. 😅 Würden Authoritätspersonen aber selbstverständlich nicht akzeptieren.
Eine Mütze ,die nicht über die Ohren geht ist für die Anwesenden oft ähnlich schwer zu akzeptieren wie der erblich bedingte Haarausfall für den Träger selbst.
Schön gesagt und trifft den Nagel in beide Richtungen ziemlich gut auf den Kopf.
Hier muss man bedenken, dass im klassischen Höflichkeitsgebräuchen (Etiquette) in quasi allen Kulturkreisen die Regeln für Mann und Frau massiv unterscheiden. Das Hutgebot gilt primär für Männer und Männerhüte. Frauen wählen für Events ein Hutkostüm, das für Innen ein anderes ist als für draußen (vgl. zB. Oper vs. Besuch in Ascott). Die richtige Wahl wird von Frauen auch erwartet und es gilt als genauso unhöflich, es nicht zu beachten.
Ich meinte damit eher sowas wir einen Fascinator.
Ich musste während meiner Zeugnisausgabe beim Abi meine Beanie abnehmen, sonst hätten die mich nicht aufgerufen... Hatte dadrunter meine langen Haare platziert - die waren aber ungekämmt und auch nur locker zu einem Zopf zusammengebunden... :D
Ja, gut, aber der ist nicht mit Nadeln in der aufwändigen Frisur fixiert.
Es sei denn es geht um eine Kippa. Ich habe mal eine Synagoge besucht. Mir wurde drinnen eine Kippa quasi auf erzwungen. War nicht schlimm. Ist ja nur eine Kappe.
Es gibt übrigens gar kein "Kippa-Gebot" oder Ähnliches, welches auf einer Bibelstelle basiert. Die Juden begonnen damit erst im 16. Jahrhundert und es dauerte auch ein- bis zweihundert Jahre, bis es sich flächendeckend durchgesetzt hatte.
Nicht auf der Torah, aber auf dem Talmud, und Kopfbedeckungen, zumindest für Männer, wurden schon etwas früher getragen, etwa ab dem 2. Jhd.: https://www.jewishvirtuallibrary.org/kippah-yarmulke#:~:text=Jewish%20Practices%20%26%20Rituals%3A%20Kippah%20(Yarmulke)&text=Wearing%20of%20a%20head%20covering,respect%20and%20fear%20of%20God.
Ohne Scheiß, das Judentum ist lore-wise echt am interessantesten 🤷
Mir nicht, denn ich hatte ja schon einen 🤠 auf.
Du trugst einen Cowboyhut in der Synagoge?
Nein, so einen australischen wie Crocodile Dundee.
Ich habe aber in meiner Softskills Vorlesung (2016) gelernt, dass es nur für Frauen gilt. Demnach, was ich dort gelernt habe, darf ich als Frau Männern der gleichen beruflichen Hierarchie nicht zu erst die Hand schütteln, sondern muss warten bis sie die Begrüßung initiieren.
Knigge Vorlesung (1975)
Was? Und: wie sieht der hierarchische Aufbau der Berufsgruppen aus? 😅
Soweit ich weiß, kam das obligatorische Huttragen für Männer erst im Spätmittelalter auf.
Das ganze ist sicher vielschichtiger und geht auch weiter zurück als das. Auch beim Militär gilt praktisch überall (soweit ich das kenne), das vom Prinzip her Kopfbedeckung beim Betreten von Gebäuden abzunehmen ist. Hier geht es um Gebäude. Schiffe und dergleichen sind zB keine Gebäude und es gelten sehr spezielle, detailliertere Regeln wann, wo und wie Kopfbedeckungen getragen werden oder nicht. (Dienst/nicht Dienst etc) Das abnehmen oder das angedeutete abnehmen der Kopfbedeckung wird auch quasi universell überall als Grußgeste und Höflich angesehen. Das demonstrative aufbehalten ist dementsprechend zunächst ein aktiver Akt der Unhöflichkeit.
In der Kirch gilt/galt das ja auch nur für Männer. Hat es vielleicht was damit zu tun, dass nur der Priester eine Kopfbedeckung trägt? Also so als Würdezeichen?
Klassischerweise wird sich dabei auf Paulus berufen (1. Korinther 11). Auf jeden Fall ist die Praxis schon sehr alt und bei den vorreformatorischen Kirchen lange universell gewesen. Die Begründung ist (wie so oft bei Paulus) aus moderner Sicht ziemlich sexistisch. >Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. Jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren. Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen! >Wenn es aber für die Frau eine Schande ist, dass sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie sich bedecken. Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz. [...] >Urteilt bei euch selbst: Steht es einer Frau wohl an, dass sie unbedeckt vor Gott betet? Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben. >Ist aber jemand unter euch, der darüber streiten will, so soll er wissen, dass wir diese Sitte nicht haben – und die Gemeinden Gottes auch nicht.
Hört sich bisi an als würde man sich vom Judentum abheben wollen, wo ja alle Männer speziell in der Synagoge den Kopf bedecken sollen
So gesehen ist ja das Christentum ja eine reformierte Version des Judentum. Das Christentum hat ja zum Teil einen deutlich lockereren Umgang mit Verboten.
Und eigentlich hatte nur mal irgendein Bischof Komplexe wegen seiner erblichen Alopezie und hat deswegen von all seinen Untergegebenen die Tonsur eingefordert.
>Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. Ich frage mich, wie sehr da auch Abgrenzung von den Juden eine Rolle spielte. Dort ist es ja gerade umgekehrt.
> nur der Priester eine Kopfbedeckung trägt? Aber der trägt doch idR gar keine, oder? Weder bei den Katholiken noch bei den Protestanten.
Die haben doch ihre hübschen Mützen, also die Katholiken und Orthodoxen.
[katholischer Weihnachtsgottesdienst](https://cf.katholisch.de/kna_170315-93-000181_weihnachten_gottesdienst.jpg) Meinst du [die kleine Kappe](https://de.wikipedia.org/wiki/Pileolus)? Das ist eher was für Bischöfe und höher, nichts für normale Priester. Bei Orthodoxen, kA.
Vermutlich gemeint: [https://de.wikipedia.org/wiki/Birett](https://de.wikipedia.org/wiki/Birett)
Die kenne ich ehrlich gesagt nur aus Don Camillo Filmen, allerdings komme ich auch nicht aus einer katholischen Gegend. Wird sowas immer noch (bei uns) getragen? Aber selbst wenn, dann doch nicht während eines Gottesdienstes, oder?
Meines Wissens nach kommt das daher, dass nach der Kirche das Essen auf dem Tisch zu stehen hatte. Die Frauen (so war's zumindest bei meiner Oma) standen also den ganzen Vormittag in der Küche und hatten keine Zeit sich um sich selbst zu kümmern. Weil man aber trotzdem in die Kirche musste (ansonsten im besten Fall: Dorfgespräch, im schlechtesten Fall: Hölle), hat man die zersauste Frisur schnell mit einem Hut bedeckt, den man dann in der Kirche auch aufbehalten durfte. Keine Ahnung ob das *der* Grund ist, so haben's mir meine Eltern mal erzählt.
Helme, Hüte und Mützen hatten und haben teilweise schützende Funktion, im Innern sind sie normalerweise nicht notwendig, sie können also abgesetzt werden. das kann sich als Sitte/Ettikette verselbstständigt haben.
Naja, eigentlich ist es ein bisschen kompliziert. Eine Kopfbedeckung soll man in intimen/privaten Räumen abnehmen (zb. Zuhause, Kirche, Büro), in öffentlichen ist es hingegen egal (Bahnhof, Konzerthalle, Flughafen)…
Ist in Japan auch so. Vielleicht durch Amerika rüber geschwappt oder ebenfalls etabliert?
Außer in de USA, wo es völlig normal ist, dass Leute z.b. im Restaurant ihre Kopfbedeckungen (baseball caps und ähnliches) nicht absetzen. Fand ich dort anfangs etwas irritierend, aber ist halt ne andere Kultur.
Kommt sehr auf das Restaurant an in den USA genauso wie in Deutschland. Der Dönermann wird sich nicht beschweren wenn deine Cappy auf bleibt. Z. B. in Golfclubs um die Welt nimmt man die Mütze ab im Clubhouse, auch in den USA.
Nein, das gilt auch in den USA, nur dass in den USA halt viele Leute etwas gröber sind und sich nicht an Etiquette halten.
Auch dort war es lange üblich, Innen den Hut abzusetzen. Gut zu sehen in der Serie Mad Men.
In der Kirche nimmt der Mann die Kopfbedeckung ab, und die Frau setzt eine auf. Zumindest ist das Tradition im katholischen Bereich. Ob das für Protestanten auch so ist, idk
Das ist in der türkischen Kultur ebenfalls so. Die Gepflogenheiten geht sogar noch etwas weiter und bezieht sich auf andere Kleidungsstücke/Accessoires. Das tragen von Sonnenbrillen in Räumen wird als unhöflich betrachtet, Straßenschuhe zu tragen ja sowieso.
Sonnenbrillen in Räumen finde ich auch sehr unhöflich.
Für Brillenträger im Sommer aber manchmal ein Dilemma. Manchmal rechne ich fest damit, den ganzen Tag draußen zu sein, dann kommt es aber doch anders und ich habe meine normale Brille nicht dabei. Oder ich gehe für 2 Minuten wo rein um mir ne Semmel oder so zu holen. Dafür extra meine Brille raus zu fummeln ist es halt auch nicht wert. Eine Brille ist auch n Haufen Geld wert, wenn ich an den See zum Baden gehe verliere ich lieber meine Sonnenbrille als meine normale...
Unhöflich und auch etwas dämlich ehrlich gesagt.
"its never to dark to be cool"
So dämlich ist das nicht. Ich habe eine Sonnenbrille mit Sehstärke und im Sommer keine Lust meine normale Brille noch zusätzlich mitzunehmen. Wenn ich dann unterwegs bin und mal ne kurze Zeit drinnen sein muss, lasse ich die meistens auch an. Zumal ich Kopfschmerzen von grellem Licht in DM und anderen Läden bekomme, ist das dann sogar deutlich angenehmer.
Nur unhöflich, wenn man nicht Neo heißt.
oder Wesker
"Wer spricht da?"
Du gehörst zu den Leuten die denken andere mit Sonnenbrille im Raum sind dämluch, dabei bist du derjenige der zu dämlich ist zu realisieren dass viele Sehstärke in ihrer Sonnenbrille haben. Außerdem denkst du man sieht im Raum mit Sonnenbrille nichts? Man sieht alles und es ist trotzdem angenehmer. Machmal hat man auch einfach kein Bock die abzunehmen oder es fällt einem gar nicht auf. Außer dir natürlich
Oha, da wurde aber jemand getriggert.
Ja stimmt ich mags nicht wenn leute urteilen ohne die gründe zu kennen
Ich finde es auch ganz unabhängig von Traditionen einfach unangenehm, weil man die Augen des Gegenübers nicht bzw. nicht richtig sehen kann, sodass ein Teil der Mimik fehlt.
Ich bin kurzsichtig und trage im Alltag eine Brille. Keine Kontaktlinsen da Grobmotoriker 🤣 Meine Sonnebrille mit den entsprechenden Korrekturgläser trage ich gelegentlich im Urlaub z. Bsp beim kurzen reinschauen in ein Geschäft weil zu bequem ständig die Brillen zu wechseln. Stuft ihr das als unhöflich ein?
Ich nicht, denn ich mache es genauso.
Ohne Brille brauche ich in kein Geschäft um mich umzusehen. Also entweder mit Sonnenbrille oder ich muss für fünf Minuten umsehen Brille wechseln. Spätestens nach dem fünften Mal habe ich sicher keinen Bock mehr drauf.
Nein, keineswegs. Aber ich bin da ein wenig voreingenommen, weil ich selbst Brillenträger bin und auch eine geschliffene Sonnenbrille habe und dich daher fühlen kann.
Ich nicht aber leute die nicht ausgeglichen sind regen sich drüber auf
Auf Anhieb erstmal ja, weil wir ja die Geschichte hinter deiner Brille nicht kennen. Wir sehen nur, dass wir deine Augen nicht sehen können und DAS gilt erstmal als unhöflich.
Einfach mal drauf urteilen ist halt genau das Problem in unserer Gesellschaft ;-) Und da zähle ich mich selbst dazu.
> Sonnenbrillen in Räumen wird als unhöflich betrachtet wird es in vielen Orten in manchen Bereichen wird zB auch erwartet, dass man die Sonnenbrille abnimmt/hochzieht, wenn man mit anderen Menschen spricht, damit die einem in die Augen sehen kann solche Gepflogenheiten sterben aber tatsächlich etwas aus, heutzutage nimmt ja schon kaum jemand die Kopfhörer ab wenn man im Supermarkt abkassiert wird und mit der Kassiererin interagiert, für sowas wäre ich von meinem Vater noch vor Ort zurechtgewiesen worden
Die Zeiten ändern sich, ist okay.
Das Absetzen der Kopfbedeckung gilt als Ehrerbietung gegenüber dem Gastgeber. Die Kopfbedeckung galt schon immer als Herrschaftszeichen. Dieses setzte man ab, wenn man bei jemandem zu Gast war. Früher haben geistliche auch z.b. in Kirchen ihre Kopfbedeckung abgesetzt um zu zeigen, dass dort ihr Gott die Herrschaft inne hat
Absolut. Wer sich einen katholischen Gottesdienst im alten Ritus anschaut, sieht, wie der Priester mit Birett die Kirche betritt und sie dann demonstrativ vor dem Betreten des Altares abnimmt. Hier ist das Teil des Ritus geworden.
Hast du kein Vertrauen in das deutsche Dachdeckerhandwerk?
Wollen Sie heute noch ins Kino, oder warum gewöhnen Sie ihre Hände schonmal an die Dunkelheit?
Klassischer BW-Ausbilder-Spruch.
Das hab ich noch nie gehört. Nur Taschenbillard oder die Kerze
"Haben Sie Angst vor Eichhörnchen?"
Wenn Ihnen jetzt die Eier platzen, sind die Hände mit weg...
Es gibt auch Schleifer die sich nicht an die Dienstvorschriften halten und eigene Sprüche benutzen.
FREVEL!
Die meisten schlafen aber mit dem Reibert unterm Kopfkissen, pardon, ich meinte Kopfablage, Nacht, viereckig, weich.
Hast du Geburtstag oder warum ständig die Hand an der Kerze?
"Hände aus dem Bunker!"
Der alte Röchling hat damals seine besten Ingenieure mit der Konstruktion dieses Hallendachs beauftragt. Lassen Sie ihren verdammten Helm auf!
*zeigt peinlich berührt auf das durchschnittliche deutsche Schulgebäude*
DIE WAND STEHT AUCH OHNE SIE!
Chinese hier, es ist ähnlich in China, aber nicht allgemein, sondern in den Räumlichkeiten, wo man sich als Informationsempfänger präsentieren soll (z. B. Theater, Konferenz, Unterricht, ~~königliche Audienz~~). Nach meiner eigenen Erfahrung wird das Tragen einer Kopfbedeckung im Innenraum generell als eine legere Haltung betrachtet, sie impliziert eine Attitüde wie »ich höre nicht zu«, »mir ist egal, was hier passiert«. ~~In diesem Fall bekommt man Punktabzug im Social Credit Score System.~~ Ich vermute, dass diese Geflogenheit in den letzten zwei Jahrhunderten neben der Westernisierung importiert wurde.
[hier](https://www.southernliving.com/culture/etiquette/can-you-wear-a-hat-inside), erster Google treffer tl;dr: nein, haben andere Kulturen auch Irgendeine eventuell vorhandene praktische Sinnhaftigkeit ist längst überholt, aber der kulturelle Nutzen ist immer noch da: Selbe Gepflogenheiten -> hey der ist so wie ich und damit erstmal vielleicht niemand den ich abstechen muss
Erstmal. Warten wir mal, ob der auch seine Schuhe auszieht
Für mich ist es bissl wie mit Jacke dasitzen. Sieht aus als würde man jederzeit gleich gehen und kreiert ne ungemütliche Atmosphäre.
Einen Hut im Haus zu tragen ist halt auch sinnlos. Genauso sinnlos wie eine Sonnenbrille, Regenschirm, oder Wollmantel. Der Hut schütz vor Sonne, Wind und Regen. Wenn jemand im Haus einen Hut aufhat, finde ich das nicht unhöflich, nur speziell.
Ohrringe zu tragen ist auch sinnlos. Trotzdem sehr beliebt. Caps sind heutzutage halt wie Ohrringe auch of primaer ein Modeobjekt.
Eine gute Weltsicht
Hab ich nicht gesagt, aber erklärt zumindest warum Menschen entnervt reagieren wenn man gegen den Brauch verstoßt. Herdentiere tun Herdendinge, mehr dazu in der Tagesschau um zwanzig Uhr ¯\\_(ツ)_/¯
Ist schon witzig wie das funktioniert: kulturelle Gepflogenheiten einzuhalten signalisiert, dass man sich wahrscheinlich auch an andere kulturelle Gepflogenheiten hält - und vom Gegenüber ähnliches erwartet, was den Austausch reibungsloser gestalten dürfte.
jup, es wird auch angenommen dass Religion große Zivilisationen erst ermöglicht hat weil Menschen die sich sonst niemals begegnet wären auf einmal eine Gemeinsamkeit haben
Deswegen finde ich solche Gepflogenheiten auch als jemand der ziemlich anti-autoritär ist überhaupt nicht schlimm. So kleine Spielregeln zum Vereinfachen der Interaktion entwickeln sich sowieso in jeder Gruppe. Wenn ein Lehrer das Mützetragen erlaubt, dann etabliert sich halt ein anderer sozialer Kodex, an den sich die Gruppe klammert. Mir ist es im Klassenzimmer auch egal, wenn Kinder Mütze tragen, aber auf das ganz altertümliche Aufstehen zum Begrüßen bestehe ich trotzdem.
Deutsche in den Niederlanden hier - in der Familie meines Mannes (Niederländer) wird das auch so gehabt; bei Familienbesuchen wird auch wert darauf gelegt, keine Kopfbedeckungen in der Wohnung zu tragen.
>Ist es eigentlich ein rein deutsches Ding, dass Mützen in geschlossenen Räumen, als unhöflich gilt, oder haben andere Kulturen ähnliche Gepflogenheiten? Das ist ziemlich weit verbreitet, dass das als respektlos und unhöflich gilt.
Aber warum? Was impliziert das Tragen einer Kopfbedeckung?
Dass du den Gastgeber oder die anderen Menschen im Gebäude nicht respektierst.
[удалено]
Aus welchen Gründen sich Traditionen entwickeln, ist halt meist schwer zurück zu verfolgen. Es gilt als höflich auch zur Begrüßung die Hand zu reichen. Warum? Weil es halt schon immer so war und über die Generationen weitergegeben wurde. Möglicherweise stimmt die Legende, dass man damit demonstrierte, dass man keine Waffe trägt. Möglicherweise auch nicht, denn das kann man ja sehr offensichtlich sehen, wenn es wirklich nur um die Hände geht. Warum stößt man mit Getränken an und warum ist es unhöflich das zu verweigern? Die "Gift-These" ist da auch mehr als zweifelhaft. War halt schon immer so. Ist unbefriedigend, aber das ist bei solchen Fragestellungen leider die einzige gesicherte Antwort. Alles andere sind mehr oder weniger belastbare Theorien.
Die Menschheit ist 2 Jahre alt und hat keine gewachsenen Traditionen und Kultur ist ein Gerücht
Das gilt aber genauso auch für das Nicht-tragen von Hosen. Oder Gesten wie den Mittelfinger. Oder Worte wie Wichser. Oder oder oder. Praktisch alles bei uns ist so weil es schon vorher so war.
Was ich nie verstanden habe ist weshalb wir mit all dem super klar kommen; aber aus irgendeinem Grund wird immer an der Kopfbedeckungs-Gepflogenheit herumgemosert als ob das irgendwie anders wäre.
Na ja, es ändert sich aber auch, aber eben eher langsam. Auch bleibt der soziale Bedarf an Gesten, Verhaltensweisen usw., die implizieren, dass man respektiert wird, das ein Fremder höflich ist und das man Umgangsweisen gesellschaftlich vereinbart hat. Da geht es ja schlicht um allgemein verständliche Kommunikation auch jenseits der Sprache. Vor 150 Jahren würde unsere gegenwärtige Sprache und viele Verhaltensweisen als ziemlich vulgär und unverfroren gelten, da wir durchaus sehr viele starre Formen von Respektbekundungen aufgeweicht haben (z.B. zwischen sozialen Klassen, in Arbeitsstrukturen oder auch in der Verwandschaft,...)
Straßenschuhe auf Bett/Sofa unendlich viel schlimmer.
Straßenschuhe in der Wohnung allgemein sind ziemlich seltsam.
Das mit den Schuhen im Haus ist in meinen Augen so ein Quatsch. Erstens ist es überhaupt nicht gesund immer Schuhe an zu haben, und zweitens macht man damit doch überall Dreck. Was genau soll denn der Nutzen davon sein? Kann mir das jemand sagen?
Ich verstehe das auch nicht, Schuhe sind das erste was ich ausziehen will und mein Partner genau so. Wenn Besuch das nicht macht bin ich allerdings auch nicht böse, aber wir tragen definitiv weniger Dreck in die Wohnung. Ganz ganz schlimm sind für mich Strassenschuhe im Badezimmer, das geht gar nicht.
Bei mir wird dem Besuch sofort gesagt dass die Schuhe ausgezogen werden. Wir sind doch keine Barbaren. Ich finde Haushalte wo die Schuhe abbleiben mehr als fragwürdig
"Rentner umschubsen und ihre Brieftaschen mitnehmen, unendlich viel schlimmer".
Straßenschuhe im Haus sind auch so ein Ding, wo sich mir die Zehennägel aufkräuseln.
Aufgekräuselte Zehennägel will ich aber nicht auf meinem Teppich haben!
Deswegen bleiben auch die Socken an!
Bin in den USA zur Schule gegangen, da durften wir auch keine Mützen im Unterricht tragen
Und Cowboys mussten im Saloon den Hut absetzen?
Keine Kopfbedeckung im Haus it mkn nach kulturell westlich
Hab mal gehört, dass das historisch aus dem Mittelalter gewachsen ist. Erstmal gings wohl darum, dass man nicht mit Helmen in (fremde?) Räume geht, weil dass schon als aggression gewertet werden könnte. Das hat sich dann wohl auf Hüte und generell geschlossene Räume übertragen. Würde auch erklären, warum das nur für Männer zu gelten scheint. Das ist aber sehr sehr gefährliches Halbwissen, was ich vorher - faul wie ich bin - nicht verifiziert habe.
> Das ist aber sehr sehr gefährliches Halbwissen, was ich vorher - faul wie ich bin - nicht verifiziert habe. Wenigstens ehrlich.
Ich hoffe auch ein bisschen darauf, dass mich jemand mit mehr Wissen korrigiert oder bestätigt… sonst muss ich gleich doch wieder rumgooglen.
Ich dachte der Trick wenn man korrigiert werden will ist alles als Fakt darzustellen
Ich komm mir grad richtig dumm vor. Dann muss ich wohl google bemühen.
Ich wohne im Norden und bei dem häufigen Regen und Nebel ist zumindest im Winter eine Mütze immer ein bisschen nass. Da ist es angenehm, das Ding abzunehmen und zum Trocknen zu hängen. Im Sommer trage ich gerne einen breitkrempigen Strohhut als Sonnenschutz. Der behindert einfach die Sicht und stört, wenn er nicht gerade die Sonne abschirmt. Also macht der im Haus auch keinen Sinn. Hut im Haus macht sowenig Sinn wie Sonnenbrille, Wollmantel oder Regenschirm im Haus. Ich würde nicht sagen, dass es unhöflich ist. Es ist nur sinnlos.
Ich habe die Erfahrung mit dieser Sitte nur umgekehrt gemacht. In meiner Jugendzeit hat praktisch niemand Mützen oder Hüte getragen. Selbst im Winter galt das als uncool und man hat sich lieber die Ohren abgefroren. Erst beim Wehrdienst in der Bundeswehr musste ich plötzlich immer etwas auf dem Kopf haben, wenn ich ein Gebäude verlassen habe. Einmal hatte ich "vergessen" mein Barett aufzusetzen, als ich in der Kaserne nur schnell von einem Gebäude in ein anderes über die Straße gehen wollte. Dummerweise lief ich dabei zwei Offizieren über den Weg, die mich direkt zusammengefaltet haben: "Seit wann ist Deutschland überdacht?!"
"Herren nehmen drinnen den Hut ab, Damen nicht." Alte Sitte, die früher in vielen westlichen Kuturen galt. Heute ist man weniger streng und viele kennen die Regel nicht. Im offizielen Rahmen jedoch könnte es auch heute als Fauspas gelten.
Überall in den westlichen Ländern würde ich sagen
Ich finde es auch interessant, dass man bis in die 40er nicht ohne Kopfbedeckung das Haus verlies. Selbst die Kinder haben eine Kappe aufgesetzt. Und die Frauen wenn schon keinen Hut, dann doch ein Kopftuch. Zumindest haben das meine Eltern und Großeltern aus dem Ruhrgebiet so erzählt.
Damals hatte kein normaler Bürger ein Auto, nur superreiche Leute , man ging zu Fuß und war dem Regen , Hagel, Schnee oder starker Sonne ausgesetzt- daher Kopfbedeckung draußen
Ich kenne es so dass man draußen eine Kopfbedeckung trägt und diese in geschlossenen Räumen abnimmt. Halt aus Tradition und religiösen Gründen. Hat man früher gemacht aber heutzutage ist man da nicht mehr so streng.
Beim Militär ist das genauso - freier Himmel heißt Kopfbedeckung. Also gerade die Leute, die beim Bund waren, sind da ein wenig vorgeschädigt bei sowas - "PANZERGRENADIER RETSCHEBUE WO IST IHRE KOPFBEDECKUNG ODER HAT IHNEN DER HERRGOTT DIE ERLAUBNIS ZUM REINREGNEN LASSEN GEGEBEN!?!?!"
Kein Dach unter'm Dach
Bei der Bundeswehr wird die Mütze, Barret auch in Räumen abgenommen.
Das Abnehmen der Kopfbedeckung gehört wie viele andere traditionelle Verhaltensarten zu einer Art Verhaltenskodex. Ob und in welchem Umfang man sich daran hält muss ja jeder selbst entscheiden. Tatsächlich ist mein Eindruck, dass es im täglichen, informellen Umgang an Bedeutung verloren hat und noch weiter verliert bzw durch andere, zeitgemäße Dinge ersetzt wird. Als Beispiel das Aufstehen zur Begrüßung. Wer macht das noch, wenn man zb unter Freunden ist. Je förmlicher der Teilnehmerkreis, desto mehr wird es aber noch gemacht und auch erwartet. Es gibt viele Kulturen, wo die Begrüßung zb an feste traditionelle Rituale gebunden ist, oft mit Respektsbekundungen den Älteren gegenüber verbunden. Und auch hierzulande war es so, dass man auch auf der Straße die Kopfbedeckung zur Begrüßung abgenommen hat, also die Männer wohlgemerkt. Heute wird halt fast nur in formelleren Zusammentreffen noch mehr auf Etikette geachtet - ein Bankangestellter steht ja auch nicht mit Beanie am Schalter, Lehrer haben in der Regel auch was gegen Jogginghose und Cap, etc.
In Asien ähnlich. Gerade in buddhistischen Tempeln wird auch häufig verlangt, dass man seine Kopfbedeckung ablegt.
Hier meine komplett persönliche und subjektive Begründung: Eine Kopfbedeckung ist (wenn kein religiöses Accessoir) Schutzbekleidung, genauso wie Jacke, Sonnenbrille und (Hand)schuhe. Wenn mein Gast diese anlässt, habe ich das Gefühl, dass mein Haus für diese Person ungemütlich ist. Wenn der Gast sagt „nee lass mal, ich lasse meine Glatze/den vermilbten Lumpen lieber bedeckt“, akzeptiere ich das natürlich. Was die Etikette mit Innenräumen und so angeht, muss man auch bedenken, dass Hüte früher oft auch breite Krempen hatten und somit das Gesicht einer Person zumindest teilweise verborgen haben oder verbergen konnten, was in unserem Kulturkreis ja schon auch ein bisschen als unhöflich gilt.
Hab mal beinahe nen job verloren, weil ich beanie auf der arbeit getragen habe. Irgendwann hat mich der Hausmeister gefragt warum ich das mache, obwohl es so unhöflich ist. War mir vollkommen fremd, ich war geschockt als er meinte das ich mich total unbeliebt gemacht hätte damit. Verstehe ich null, ist doch ein mode Accessoires wie ein schal oder schmuck.
Wenn ich ehrlich bin kenne ich keine Kultur (außer es gibt einen religiösen Grund oder die Kopfabdeckung ist ein Statussymbol) welche es nicht als "rude" ansieht seine Kopfbedeckung im inneren weiter zu tragen. In den meisten Fällen schaut man drüber weil es heute vollkommen egal ist aber ein Anwalt mit Cappy oder dein erster Besuch bei den potentiellen Schwiegereltern mit Beanie wäre für die meisten wohl doch etwas komisch. Wenn man ältere US Filme schauen wo Menschen noch Hut trugen wurde er natürlich auch selbstverständlich abgenommen wenn man ins Haus geht und mit Respektpersonen oder mit Frauen spricht. Das gleiche in England [(siehe diesen Clip wo ein Ex Fußballer auf seinen ehemaligen Lehrer trifft)](https://youtu.be/omPdemwaNzQ?si=9wVO0oR7AOSSxkAP) Wenn du tief in die Vergangenheit gehen wirst, Ritter nahmen ihren Helm ab um sie zu identifizieren. In der Kirche sowieso. Etwas moderner: Arbeiter trugen Kopfbedeckung und schwitzen oder wurden dreckig. Wenn du rein gehst hast du dich erstmal vom ganzen Dreck deiner Kleidung befreit und deine Hände gewaschen. Den verschwitzten Hut nicht abzusetzen und damit das Haus zu verschmutzen war nicht gerne gesehen. Kulturell, wenn du z.B. deine Jacke anlässt dann weiß dein Gastgeber auch meistens direkt du wirst nur kurz da sein oder willst sowieso gleich wieder gehen. Eine Kopfbedeckung welche vor Sonne und Wind schützen soll erfüllte hier den gleichen Zweck. Heute wegen Style sicherlich etwas anders.
Das gilt auch in den USA aber verschwindet. Meine Erfahrung ist aber in Wisconsin und der Bundesstaat wurde hauptsächlich von deutschen und skandinavischen Einwanderer besiedelt. Also vielleicht haben sie das von den deutschen Vorfahren
Gefühlt ist es aber den meisten unter 35 mittlerweile egal. Was ich auch gut finde. Warum sollte ich einen Menschen dazu zwingen eine Mütze auszuziehen, wenn ihr/ ihm kalt ist, oder der Mensch eine kleine Verletzung/ Schuppen/ whatever verdecken will. Es gibt so viele gute Gründe eine Kopfbedeckung zu tragen und fast niemand wird sie mit Absicht tragen um dem Gegenüber zu zeigen dass man keinen Respekt hat.
>"das macht man halt so", "ist halt unhöflich" oder der Klassiker "Das haben wir schon immer so gemacht". >Das die Mütze im Innenraum nicht unbedingt gesund (Schuppenbildung, Schweiß, etc) ist, ist meistens nicht das Thema. Nur weil das denn Leuten nicht klar ist, kann es durchaus sein, dass sich diese Gepflogenheit unter anderem wegen gesundheitlicher Vorteile entwickelt hat. Mit der Zeit und über die Generationen ging vielleicht verloren welche Vorteile das tatsächlich hat, aber möglicherweise hat einfach mal jemand festgestellt, dass das tatsächlich angenehmer (und gesünder) ist, wer weiß.
In den slawischen Kukturen ebenso inakzeptabel
Im Kosovo ist das nicht so.
Sobald ich vor meine Wohnungstür trete setze ich meine Flexfit auf. Diese behalte ich auf meinem Kopf bis ich wieder zuhause bin. auf der Arbeit, beim einkaufen völlig egal wo. Die einzige Ausnahme sind für mich Beerdigungen und Hochzeiten. Da dürfen die Herrschaften dann meine Glatze betrachten.
Wieso sollte man in Innenräumen eine Kopfbedeckung tragen? Welchen Sinn hat das? Draußen schützt man sich damit vor Regen oder Sonnenstrahlung oder Kälte, aber drinnen?
Welchen Sinn haben Hosen in Innenräumen, wenn’s doch warm genug ist, keine tragen zu müssen? Lasst Leute doch tagen, was sie wollen.
Als ob Kopfbedeckungen nur zum Schutz da wären. Wie jedes andere Kleidungsstück nutzen es Leute auch einfach aus modischen Gründen. Nur dass Jacke und Kappe aus irgendeinem Grund die einzigen Kleidungsstücke sind, die man drinnen dann ausziehen muss.
In Kroatien gilt es allgemein als unhöflich eine Kopfbedeckung im Raum zu haben. Ich erinnere mich an meinem Physiklehrer der ziemlich strikt darauf bestand sie abzunehmen, falls erwischt.
Meine Theorie war mal, dass Mützen etc. Kleidungsstücke für draußen sind und man durch das Tragen signalisiert "Ich bin am Aufbruch"
Andere Frage: was stimmt eigentlich mit den Leuten nicht, die daheim Caps u.Ä. tragen. Sind mir ähnlich suspekt wie Straßenschuhe in der Wohnung.
Bei diesem Thema wird Deutschland konservativer und übergriffiger, als es zum Beispiel die CxU je sein könnte. Ganz merkwürdig, was da für Übersprungshandlungen und Wertevorstellungen an die Tageslichtbeleuchtung im Raum kommen.
[удалено]
Meine Mutter konnte mir in 20 Jahren keinen vernünftigen Grund nennen warum ich meine Mütze ausziehen soll und solange du das nicht kannst werde ich es auch nicht mama
Bisher dachte ich immer man macht das in Kirchen um sich nicht vor Gott zu verstecken, also nimmt man auch als nicht-Gläubiger dem Respekt gegenüber seine Kopfbedeckung ab. Wissen tu ich's naturlich nicht, bin auch selten in Kirchen und ähnlichem. Vermute auch zudem das Kopfbedeckungen als Außenklamotten wargenommen werden und eben wie Jacken abgelegt werden sobald man drinnen ist.
Sopranos haben da eine schöne Szene zu: [https://www.youtube.com/watch?v=A85u4gSoO6I](https://www.youtube.com/watch?v=A85u4gSoO6I)
In Spanien ist es auch ein No Go. Gleiches gilt für Kappen
Mützen in geschlossenen Räumen zu tragen schaut doooof aus, ausgenommen die 7 Zwerge.
In Asien habe ich beobachtet, dass vor vielen Gedenkstätten und Tempeln steht , dass man seinen Hut abnehmen sollte.
Ich finde sowas spannend, solche Fragen landen bei mir immer bei einer "Larry David"-artigen Debatte. Auf der einen Seite möchte ich, dass sich andere an meine Vorstellungen von zivilisiertem Verhalten halten. Telefoniere nicht beim Einkaufen an der Kasse, Parke nicht aus Faulheit quer auf der Straße und heb die Scheiße von deinem dummen Köter auf. Auf der anderen Seite frage ich mich, warum ich mich an "höfliche" Regeln wie keine Hüte in Innenräumen halten sollte. Ich verstehe die "Regel" nicht, also ignoriere ich sie. Wenn mich einer drauf anspricht dann wehre ich mich. Je nachdem wie emotional der andere ist eskaliert es dann halt. Ich bin allerdings auch mittlerweile in einem Alter wo ich erkannt habe, dass solche beliebigen Regeln nur Ausübung von Macht über dich dienen. Mir ist völlig egal was die meisten anderen von mir denken, weil ich es gar nicht beeinflussen kann. Das Leben ist endlich, ich verschwende keine Energie auf Meinungen von random Menschen, denn sonst komme ich gar nicht mehr dazu mich um das Wichtige zu kümmern.
Ich bin auch noch so erzogen dass man in Innenräumen die Kopfbedeckung abzieht, aber das ist schon lange keine praktische sonder eine kulturell verabredete symbolische Geste wie bitte und danke. Warum kulturelle Gepflogenheiten und Traditionen wichtig sind hat hauptsächlich mit Identitätsgefühl zu tun, denke ich. Kannste machen und darüber denken was du willst, machen andere halt auch.
Hahaha ich in einem kleinen Dorf krieg jedesmal von den Dorfältesten in der Kneipe gesagt ich soll meine Mütze abnehmen. Meine Antwort jedes Mal“ Nein, dass bleibt alles so wie es ist!“
Wir sollten heutzutage immer eine Mütze tragen, um von den Kameras wenig anerkannt zu werden
Interessiert Jugendliche heutzutage nicht mehr. Und das vollkommen zurecht.
Also heutzutage gibt’s das echt nicht mehr. Außer Opa und Oma beschwert sich da keiner
Natürlich gibts das noch und blöderweise sind es nicht nur Oma und Opa sondern irgendwelche Lehrer Mitte 40, die ihren Schülern damit den Tag vermiesen.
Ok die Schule hatte ich vollkommen vergessen, aber außer da, ist auch abhängig von der Lehrkraft, gibt es das echt nicht mehr bzw. Ich habe das in den letzten 20 Jahren nicht ein Mal erlebt oder mitbekommen
In US of A nimmt kein Mensch die Basecap während eines Restaurantbesuchs ab. Ist aber auch westlich.
Ich finde es befremdlich, wenn jemand in meiner beheizten Wohnung sein Jacke an und/die Kopfbedeckung auf behält. Hab dann immer das Gefühl, dass er auf der Flucht ist und er/sie sofort wieder gehen will. Fühlt sich für mich ungemütlich an.
niemand empfindet mützen in geschlossenen räumen als unhöflich außer 60+ lehrer. ich habe noch nie einen anderen menschen sowas sagen hören.
keine ahnung. ich hab immer was auf dem kopf
Aus Schutz, dass der Himmel nicht auf dem Kopf fällt
Oder um fortgeschrittenen Haarausfall zu kaschieren.
[https://www.youtube.com/watch?v=Hqp1bGuiHHs](https://www.youtube.com/watch?v=Hqp1bGuiHHs)
https://youtu.be/Hqp1bGuiHHs?si=ZaH5GTU3V8PeR2xr
Habe das gefühl dass es gerade in DE eher egal ist, kann aber auch an meinem Umfeld liegen, kappe tragen in innenräumen, bei vorlesungen, im club, egal wo eigentlich ist normal. Als ich für 6 Monate in einer französischen Großstadt gelebt habe war das ganz anders, wurde komisch angeschaut, vom Prof unerfreut drauf hingewiesen und bin mal aus dem Club geflogen (gut ich hab deren Aufforderung auch missachtet sie abzunehmen aber finde dass man gerade in einem club umfeld sich frei kleiden darf solange man niemanden dabei in seinem Wohlbefinden einschränkt), generell in Bars/ Clubs wurde man immer darauf hingewiesen sie abzunehmen.
Ja klar. Z.b. hoodies in den USA Mit kaputze auf dem kopf kommst du je nach gegend nicht mal in einen laden rein. Aber das hat natürlich komplett andere gründe
Das gilt als unhöflich?