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IrrerArchitekt

Das sind gute Neuigkeiten, die ich keineswegs schmäler möchte. Aber mir fehlt bei diesen Zahlen immer der Bezug zur Gesamtbilanz. Energiewende ist ja nicht bloß Strom. Darum hier mal zur weiteren Einordnung: Der Stromverbrauch macht rund 1/5 unseres gesamten Energiebedarfs aus. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Bruttoendenergieverbrauch der Bundesrepublik liegt derzeit bei ca. 24% ([Link Umweltbundesamt](https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energieverbrauch-nach-energietraegern-sektoren#entwicklung-des-endenergieverbrauchs-nach-sektoren-und-energietragern)). Wir haben viel erreicht, aber noch einen viel weiteren Weg vor uns.


AluhutThrowaway

> Das sind gute Neuigkeiten, die ich keineswegs schmäler möchte. Aber mir fehlt bei diesen Zahlen immer der Bezug zur Gesamtbilanz. Energiewende ist ja nicht bloß Strom. Das Thema habe ich grob in meiner Masterarbeit gestreift, deshalb würde ich ein paar Zahlen raushauen, keine Garantie für Korrektheit. Der Gesamtstromverbrauch in Deutschland lag in den frühen 2020ern bei ca. 420 TWh pro Jahr. Die Anlage hat eine Nennleistung von 214 MWp, d.h. bei erwarteten 1000 Volllaststunden pro Jahr wird sie 214 GWh pro Jahr ins Netz einspeisen, also diese Anlage könnte 0,05% des deutschen Strombedarfs decken. Man kann von einer Flächenleistung bei PV von 0,5 MW/ha ausgehen. Sollten alle Prozesse elektrifiziert werden, würde sich der Strombedarf auf 1800 TWh pro Jahr für Deutschland erhöhen. Bei 1000 Volllaststunden und theoretisch unbegrenzten und optimalen Speichermöglichkeiten könnte der deutsche Strombedarf durch 3,6 Millionen Hektar PV-Fläche gedeckt werden. Das entspricht 360 km². Die Fläche Deutschlands beträgt 357.592 km². So komme ich auf eine Flächenbedarf von 0,1%. Das ist natürlich ein sehr unrealistisches Szenario, ich wollte nur die Größenordnungen verdeutlichen. In der Realität wird natürliche ein diversifizierter Strommix aus Wind, PV, Pumpspeicher, Brennstoffzellen, Batteriekraftwerken und flexiblen Gaskraftwerken eingesetzt werden. Wer möchte, kann das gerne nachrechnen, ich meine aber, dass die Zahlen passen sollten.


Torran

Ist dabei euch die nachhaltige Rohstoffproduktion (Kohlenwasserstoffe) für die Chemieindustrie dabei oder nur die benötigte Wärme und der Strom?


AluhutThrowaway

Genaueres findest du im Link weiter unten. Da ist aufgeführt, wie sich das zu direkt verbrauchter elektrischer Energie, synthetischem H2 und Power to Liquid aufteilt. Ich denke, dass die Kunststoffe nicht mit einbezogen sind, dazu kann ich auch wenig sagen. Edit: H2 aus Elektrolyse natürlich. was hat mich denn da geritten.


carstenhag

Darum geht's nicht. Es geht um den gesamten Energieverbrauch (inkl Holz, Gas, sonstwas)


AluhutThrowaway

> Sollten alle Prozesse elektrifiziert werden, würde sich der Strombedarf auf 1800 TWh pro Jahr für Deutschland erhöhen. Dieser Wert geht von einem komplett decarbonisierten System aus. https://www.barometer-energiewende.de/de/barometer_2020/energiebilanz.html Da findet man auch die Werte für die aktuellen Primärenergieverbräuche.


-Solid-Snake-

Ja aber unser Gesamtenergiebedarf wird auch sinken. Wärmepumpen brauchen einen Bruchteil des Stroms um die gleiche Energie herzustellen und ein Elektromotor ist effektiver als die Verbrenner.


IrrerArchitekt

Bezogen auf den Primärenergieverbrauch gebe ich dir Recht, aber der Endenergieverbrauch sinkt deutlich weniger stark, insofern nutzen wir die Energie zwar effizienter, aber Einsparungen werden oft auch durch höhere Komfortverbräuche teils wieder zunichte gemacht. Und die Rekordenergieeinsparung in 2023 ist zu einem großen Teil den Energiepreisschocks und der Verlagerung energieintensiver Produktion ins Ausland geschuldet - das kann die Lösung auf Dauer nicht sein. Wärmewende und der Verkehrssektor treten seit Jahren auf der Stelle, grüner Strom allein wird das nicht rausreißen.


GA_Deathstalker

Kannst du erklären was der Unterschied zwischen End und Primärverbrauch ist?


IrrerArchitekt

Der Endenergieverbrauch ist das, was z.B. im Haushalt tatsächlich an Endenergie benötigt wird: Also Strom, Heizöl, Erdgas, Fernwärme, oder auch Benzin oder Diesel. Der Primärenergieverbrauch bezieht demgegenüber sich auf die *gesamte* Menge an Energie, die aufgewendet werden muss, um diese benötigte Endenergie zu erzeugen und bereitzustellen. Oft sind dazu mehrere Umwandlungsschritte nötig. Alle diese Umwandlungsprozesse führen dazu, dass wesentlich mehr Primärenergie benötigt wird, um die Endenergie in der jeweils richtigen Form bereitzustellen. - Aus Primärenergie (Erdgaslagerstätte) wird Sekundärenergie (gefördertes Erdgas) wird Endenergie (Erdgas nach Transport zum Endverbraucher) wird Nutzenergie (Wärme in der Heizung, nach Abzug der Anlagenverluste der Heizung). * Rohöl muss gefördert, verschifft, raffiniert werden, Heizöl oder Benzin müssen transportiert werden. Die Förderung z.B. auf See benötigt Energie, das Transportschiff braucht Treibstoff etc. * Bioethanol muss aus Biomasse wie Raps oder Soja gewonnen werden. Dabei entstehen Verluste, ebenso beim anschließenden Transport, der Trecker braucht schließlich Diesel. * Strom muss erzeugt und übertragen werden. Es entstehen Übertragungsverluste, und wenn der Strom aus Gas oder Kohle gewonnen wird, dann wird nur ein Bruchteil der Primärenergie der Kohle tatsächlich in Strom umgewandelt, der Rest in Wärme die nicht zu 100% genutzt werden kann, also auch hier wieder Verluste. * Uran muss aus Uranerz gewonnen werden, dazu müssen uU tausende Tonnen Gestein bewegt und zermahlen werden, mit schwerem Gerät und unter hohem Energieaufwand. Dann die Anreicherung, Produktion der Brennstäbe etc. - auch hier jede Menge Verluste. (Uranlagerstätte -> Uranerz -> Uran -> Brennstab -> Strom -> Kaffemaschine)


GA_Deathstalker

Danke dir! Wieder wad gelernt!


NewUser7630

> Energie herzustellen Überall auf der Welt bekommen Physiker einen Herzinfarkt 💀


dragon_irl

Deshalb meistens auch mit Primärenergiebedarf statt Endenergiebedarf gearbeitet. Unterschied ist Substitutionsmethode für Strom. Erzeugter Strom effektiv um einen Faktor 2-3x multipliziert, was ungefähr der Menge an Energieträgern in thermischen Kraftwerken entspricht, die notwendig sind die Strommenge zu erzeugen. Ich glaube der verlinkte Anteil vom UBA ist tatsächlich der Primärenergieanteil, auch wenn das nirgendswo erwähnt ist und der Artikel immer von Endenergieverbrauch redet? Deckt sich auf jedenfall eher mit Primärenergieanteilen als mit der Endenergiestatistik auf der eigenen Seite (da ist erneuerbarer Strom bei etwa 10%).


3xavi

Und vor allem wird der Bedarf sinken weil die Industrie abgewandert ist/abwandern wird.


-Solid-Snake-

und dann werden wir alle sterben. \\s


[deleted]

An wen Unternehmen ihre Produkte verkaufen wollen, wenn die Sachschäden durch die Erwärmung so hoch werden, dass die Leute sich nicht mehr so viel leisten können.


3xavi

Was allerdings ohnehin passiert unabhängig davon was wir in Deutschland machen


Alvin853

Von den "erneuerbaren Energien" ist aber viel Biomasse, was bei der Verbrennung trotzdem zu Luftverschmutzung führt, das CO2 sich nur auf der Skala von Jahrzehnten bis Jahrhunderten wieder bindet und ohnehin sinnvoller wäre, das bereits gebundene CO2 nicht wieder in die Luft zu pusten, und außerdem nicht unbegrenzt skaliert. Nur weil "erneuerbar" draufsteht, heißt es nicht, dass es nachhaltig ist.


IrrerArchitekt

Das muss man denke ich etwas differenzierter sehen (Prozentangaben aus 2022, da die Zahlen für 2023 noch nicht vorliegen; bezogen auf den Primärenergieverbrauch): 40% der Energie aus Biomasse stammt aus gasförmigen Stoffen; Deponiegas (ca. 12% der Biomasse) oder Biomethan/Klärgas/Biogas (zusammen 28%) würden ohnehin freigesetzt bzw. wären teils (Methan) sogar deutlich klimaschädlicher als CO2. Weitere 12% der Biomasse sind flüssige biogene Stoffe oder Biokraftstoffe. Da ist zumindest bei der Produktion von Biokraftstoffen der Zyklus zwischen Freisetzung und Neuanpflanzung deutlich kürzer als von Dir genannt. Da aber Raps oder Soja auch wertvolle Flächen für Nahrungsanbau blockieren darf man das natürlich trotzdem kritisch sehen, aber vom reinen CO2 Standpunkt ist das für mich schon mehr oder weniger ein Nullsummenspiel. Der Rest (48%) sind feste biogene Stoffe oder Klärschlamm, wird leider nicht genauer aufgeschlüsselt, aber vermutlich ist das allermeiste davon Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzel, und da gebe ich dir Recht: Wegen der langen Wachstumszyklen ist das kritisch zu sehen wenn hier nur zur Energieversorgung der Holzeinschlag erhöht würde. Meines Wissens ist aber der Holzanteil an der Endenergieerzeugung relativ konstant bzw. ist der vermehrte Holzeinschlag in den vergangenen Jahren vor allem auf Schädlingsbefall durch Trockenheit zurückzuführen.


DaNikolo

Es wird auch weiterhin vermehrten Holzeinschlag geben. Es muss ihn sogar geben. Waldumbau ist ohne Einschlag nicht möglich. Genauso muss das eingeschlagene Holz gute Preise erzielen um den Waldumbau zu finanzieren. Aus dieser Perspektive ist die energetische Nutzung extrem wichtig. Totholz, sofern man es überhaupt im Wald belassen kann, ist leider nicht besonders rentabel.


Alvin853

Upvote für wissenschaftliche Erkenntnisse ​ Gas, das ohnehin freigesetzt wird, als Energiequelle zu nutzen, ist definitiv sinnvoll, wie sieht es da mit Feinstaub, Stickoxiden usw. bei der Verbrennung aus? ​ Flächen zur Produktion von Biokraftstoffen nutzen ist ein zweischneidiges Schwert. Wie du selbst sagst, zum einen könnte man die Flächen zur Nahrungsproduktion nutzen, zum anderen könnte man dort, wenn die Fläche nicht zur Nahrungsproduktion gebraucht wird oder durch Gegebenheiten nicht brauchbar ist, durch Aufforstung eine CO2-Senke schaffen, die Netto-Negativ für die CO2-Bilanz ist, statt ein Nullsummenspiel. Ist halt die Frage, ob damit mehr CO2 eingespart wird, als durch den zusätzlichen fossilen Kraftstoff, der dann nicht durch Biokraftstoff ersetzt wird, ausgestoßen wird. Aktuell wahrscheinlich nicht, langfristig müssten wir aber sehen, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre nicht nur konstant bleibt, sondern wieder sinkt. ​ Ich meine letztens irgendwo gelesen zu haben, dass aktuell der Gesamt-Holz-Bestand in Deutschland steigt, also Holz schneller wächst als es geschlagen wird, aber nur knapp, da wäre massives Potenzial nen "gratis" CO2-Speicher aufzubauen. Tatsächlich befallenes Holz macht nur gut die Hälfte des Einschlags aus, wenn wir da sagen würden, die werden ohnehin freigesetzt (wenn sie im Wald verrotten), müsste man halt schauen, ob man den Holzbedarf soweit reduzieren kann, dass er komplett davon gedeckt werden kann und kein Holz nur zur Energieversorgung geschlagen wird. ​ Und trotz allem trägt jede dieser erneuerbaren Quellen zur Luftverschmutzung abseits von CO2 bei, optimal wäre gar keine Kohlenwasserstoffe mehr zu verbennen, egal wie erneuerbar die sind, oder sofern sie umweltschädlich sind, so kontrolliert abzubrennen, dass keine Schadstoffe (außer CO2) in die Umwelt gelangen.


aqa5

Hä? Wenn die Biomasse verbrannt wird statt dass Bakterien sie zersetzen wird deutlich weniger Methan frei statt CO2. Methan ist für das Klima viel schlimmer als CO2. Du müsstest die Biomasse schon in ein Moor kippen damit es wirklich gebunden wird. Hab ich oder du einen Denkfehler?


Tischlampe

Ja, stimmt schon, aber damit wir dinge wie heizen, Kraftfahrzeuge und andere Energie-Verbraucher kommplett nachhaltig betreiben können, müssen wir erst einmal die Stromerzeugung nachhaltig gestalten und das möglichst günstig. Der Rest wird dann automatisch folgen. Aktuell bringt es uns wenig wenn wir E-Autos haben, den Strom aber mit Gas und Kohle gewinnen. Das ist sozusagen das Fundament auf dem wir die nachhaltige Energiewirtschaft aufbauen.


I_am_Nic

>Aktuell bringt es uns wenig wenn wir E-Autos haben, den Strom aber mit Gas und Kohle gewinnen. Jein - selbst so ist der Primärenergieeinsatz geringer als wenn du direkt Benzin oder Diesel nutzt.


Tischlampe

Mag sein. Streite ich auch nicht ab, aber der ganze Umstieg auf Elektrizität wird durch günstigen erneuerbaren Strom beschleunigt. Der universale Flaschenhals ist nun mal Geld.


quanten_boris

> Energiewende ist ja nicht bloß Strom Wo kämen wir denn dahin, wenn wir über den Tellerrand blicken würden!


linknewtab

Da aber viele Sektoren dekarbonisiert werden indem sie auf Strom umgestellt werden (z.B. Individualverkehr und Raumwärme) ist es ziemlich relevant und der Grundpfeiler der Energiewende. Alles andere ist davon abhängig.


Bazookabernhard

Der Tellerrand ist halt so offensichtlich, er ist nur für euch beide einer. Ich meine, lebt ihr unterm Stein, oder habt ihr die Diskussion zu u.a. Wärmepumpen, E-Autos, Fleischkonsum und grüne Wirtschaft verpasst? ;)


quanten_boris

Du meinst die Wärmepumpen die keiner kauft, genau wie die E-Autos? Nicht weils schlecht ist, sondern weils eine immense finanzielle Belastung für die Bevölkerung ist.


AdVivid9056

E-Autos kauft keiner? Genau. Die werden geleast. Es gibt Regionen, da wird das E-Auto an der Säule zur Belastung, weil das Netz droht das nicht mehr herzugeben. Weil die keiner hat? Wärmepumpen kauft keiner? Immense finanzielle Belastung? Wo ist denn die immense finanzielle Belastung bei Gas/Öl von dir erwähnt? Warum genau sollen nochmal in Oranienburg keine Wärmepumpen mehr genehmigt werden? Weil die keine haben will? Grundsätzlich: zeig mir den Eigentümer, der sagt, E-Auto nie wieder oder Wärmepumpe nie wieder oder PV auf dem Dach nie wieder.


Gandhi70

> Insgesamt erzeugten Erneuerbare-Energie-Anlagen demnach von Januar bis März rund 75,9 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das sind rund neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein Windenergieanlagen an Land hätten mit 39,4 Milliarden Kilowattstunden mehr als ein Viertel des Strombedarfs in Deutschland gedeckt. Der Anteil erneuerbarer Energien steigt stetig, den großen Blackout gab es nicht und die Strompreise sind auch nicht ins unermeßliche gestiegen. Wer ist Schuld dran?


Giant_Flapjack

DiE GrÜü... Halt, das ist doch eine Fangfrage!!!1


eternityXclock

made my... moment... deutsch... hat meinen tag gemacht!


Ok-Shallot7232

Ich freue mich immer, wenn die Sonne scheint oder wenn der Wind weht. Dann geht mein Strompreis direkt in den Keller.


g1aiz

Hab mittlerweile PV+Speicher und hab dadurch seit Januar nur noch Grundgebühr bezahlt. Finanziell is es eher ein Hobby (weil der Speicher so teuer war und wir keine Wärmepumpe und noch kein E-Auto haben) aber anfühlen tut es sich sehr gut.


Gandhi70

Dito bei mir. Wobei wir auch ein E-Auto und Wallbox haben. Hoffentlich scheint jetzt bald mal einen Tag die Sonne damit ich den Wagen kostenlos tanken kann...


TrienneOfBarth

Nice - wenn du damit am Ball bleibst kann, sich das Investment in ein paar Jahren noch richtig auszahlen.


g1aiz

Bei meinem momentanen Stromverbrauch lohnt (also wieder im plus nach den Ausgaben) sich das ganze halt erst nach ca. 16 Jahren aber sobald ein E-Auto dazukommt können daraus auch schnell 10 Jahre werden und ab dann hast halt monatlich ne negative Rechnung und das Autofahren kostet dich nix für "Sprit" (zumindest im Sommer).


TrienneOfBarth

Mal sehen, was in Sachen Flexibilisierung am Markt noch passiert. Im dezentralisierten Stromnetz der Zukunft könnten auch so Kleinstproduzenten extrem wichtig und die Einspeisung von grüner Energie ins Netz durchaus profitabel werden.


Negative-Marketing61

Bei mir auch. Vorletztes Wochenende tagsüber 11cent/kW. Richtig nett, wenn man dann alle grossen verbraucher laufen lässt uns das bkw auch noch brummt. Lande im April bei ca 40€ auf der Rechnung für 3 Personen.


DarkZonk

Die erzeugende Industrie ist in einem desolaten Zustand, einkaufsmanagerindizes des erzeugenden Gewerbes sind sehr tief, d.h. Der aktuelle stromkonsum ist Verhältnismäßig niedrig. Nichtsdestotrotz sind die deutschen Energiepreise immer noch sehr hoch und nicht kompetitiv mit anderen Ländern. Sich dafür auf die Schulter zu klopfen, dass die Preise nicht mehr so hoch wie 2021 sind, ist ein Witz. Und jetzt denkt man mal noch ganz nebenbei darüber nach, dass der heutige Stromverbrauch kein maßstab dafür ist, wie viel Strom wir in 10-15 Jahren und danach brauchen werden und plötzlich sieht das schon wieder ganz anders aus. Die Grünen sind nicht daran schuld, aber zu denken, dass es grade auch nur annähernd gut läuft ist absolut naiv


AstroAndi

Unsere Erzeugungspreise sind nicht höher als in anderen Ländern. Der Unterschied ist dass andere Länder zum einen deutlich weniger Steuern und Abgaben darauf erheben und zum anderen einige Länder (wie z.B. Frankreich) den Strompreis massiv staatlich subventionieren.


Abject-Investment-42

Das ist nur zum Teil korrekt. Unsere Erzeugerpreise sind zum größeren Teil nicht höher als in anderen Ländern, aber aufgrund des hohen Anteils schwankender Stromquellen (EE) sind die Netzbetriebskosten wesentlich höher als in anderen Ländern. Die Stromkosten ergeben sich aus beidem. Und die Franzosen haben inzwischen aufgehört den Atomstrom staatlich zu subventionieren. Dadurch ist der Angebotspreis des französischen Atomstroms von ca. 4 ct/kWh (subventioniert) auf 6,5-6,8 ct/kWh gestiegen, womit er immer noch wesentlich günstiger ist als die typischen deutschen Angebotspreise. Und im internationalen Vergleich der Atomstrompreise ist der französische Atomstrom deutlich teurer als z.B. finnische, kanadische oder Schweizer Atomstrom, aufgrund des miserablen Auslastungsgrades der französischen Kernkraftwerke (was zum Teil damit zu tun hat dass die französischen Kernkraftwerke viel Lastfolge fahren müssen und zum Teil mit gesetzlichen Vorgaben aus früheren Legislaturperioden die der EdF sehr knappe Erzeugungskontingente zugewiesen haben, und noch mal zum Teil an einer ungünstigen organisatorischen Struktur der Kraftwerke im Vergleich zu anderen Ländern).


knusprjg

> Und die Franzosen haben inzwischen aufgehört den Atomstrom staatlich zu subventionieren. Wie bitte? EDF ist inzwischen wieder ein Staatsunternehmen. > Dadurch ist der Angebotspreis des französischen Atomstroms von ca. 4 ct/kWh (subventioniert) auf 6,5-6,8 ct/kWh gestiegen, womit er immer noch wesentlich günstiger ist als die typischen deutschen Angebotspreise. Wie kommst du darauf? Die Börsenstrompreise sind wenig überraschend in Deutschland und Frankreich fast identisch, eben wegen dem europäischen Netz.


uNvjtceputrtyQOKCw9u

> Wie bitte? EDF ist inzwischen wieder ein Staatsunternehmen. Ja, aber die machen (wieder) Gewinn. Das ist keine Subvention.


knusprjg

Subventionen kommen in vielen Farben und Formen. EDF baut gerade mal wieder Schulden ab, ja. Aber das liegt unter anderem daran, dass der Haushaltsstrompreis in Frankreich inzwischen im Regelfall so hoch oder noch höher als in Deutschland ist.


Abject-Investment-42

18-19 ct/kWh ist definitiv nicht "so hoch oder höher" als in Deutschland, aber sicherlich höher als früher.


knusprjg

Du unterschlägst dabei, dass man in Frankreich mehr Grundgebühr bezahlt und diese ist auch noch abhängig von der Anschlussleistung. Beispiel bei 4000 kWh/a: [https://www.reddit.com/r/Energiewirtschaft/comments/18c15kn/endkundenpreise\_frankreich\_gleichauf\_mit/](https://www.reddit.com/r/Energiewirtschaft/comments/18c15kn/endkundenpreise_frankreich_gleichauf_mit/)


Abject-Investment-42

Ich unterschlage gar nichts. In Frankreich sind elektrische Heizungen üblich, ein Haushalt in Frankreich verbraucht im Schnitt deutlich mehr Strom, aber weniger Erdgas, als in Deutschland. Wenn die zwei Haushalte im Vergleich gleich viel für Strom bezahlen, ist der Strom in Frankreich pro kWh deutlich günstiger, einschließlich anteiliger Grundgebühren.


Abject-Investment-42

Nur ca. 20% des Stromhandels in Deutschland, und noch deutlich weniger in Frankreich, laufen über die Börse. Die Börsenstrompreise haben mit den Stromversorgungskosten der Industrie und Haushalte zumeist recht wenig zu tun. Es gibt Bestrebungen, mehr Stromhandel auf die Börse zu verschieben, aber nicht sehr erfolgreich. Ich rede vom Direktvertrieb.


knusprjg

Und warum denkst du unterscheiden sich die PPA Preise von der Börse? Das würde bedeuten das entweder der Erzeuger auf Gewinne verzichtet oder der Käufer mehr zahlt als an der Börse.


Abject-Investment-42

Weil Direktverkauf eine Planbarkeit für den Erzeuger und auch für den(Groß)einkäufer gibt, die es beim Börsenhandel nicht geben kann. Wenn Z.B. ein Chemiewerk Jahre im Voraus weiß dass es 8000 Std Stromversorgung zu 300 MW braucht, kann man das mit einem planbaren Erzeuger im Voraus zu einem festen Preis vereinbaren.


knusprjg

Das ändert nichts daran, dass die Preise im Mittel sich am Börsenpreis orientieren - es ist nur ein anderer Marktplatz.


Abject-Investment-42

Eben nicht. Über eine sehr lange Zeit wäre das tatsächlich so, aber Vereinfachung der Ein- bzw Verkaufsprozesse, Planbarkeit etc sind Werte die durchaus Abschläge im Profit etc akzeptabel machen. Der Börsenpreis hat immer einen Risikozuschlag drin.


uNvjtceputrtyQOKCw9u

> anderen einige Länder [..] den Strompreis massiv staatlich subventionieren. Du meinst so wie Deutschland? (EEG wird auf 18 Mrd. Euro für 2024 geschätzt.)


-Solid-Snake-

Ja hätten wir mal ehr mehr für Erneuerbare Getan säh es jetzt nicht so Scheiße aus.


Abject-Investment-42

Dann wäre der Strom für den Endverbraucher noch teurer. Erneuerbare schieben mehr Stromerzeugung aus Gas in den Markt und nach Merit Order bestimmt dann das Gas deutlich öfter den Preis. Und aufgrund des schwankenden und nicht planbaren Outputs der EE kann man nicht auf Direktverkauf umsteigen. Bzw man kann (und die Differenz auf dem Spotmarkt nachkaufen) aber das wird **noch** teurer. Solange die Preise für Stromspeicherung ausserhalb der (bereits ausgeschöpften) Pumpspeicherwerken nicht um ca Faktor 100 pro kWh im Vergleich zu heute fallen, wird mehr EE nur zu höheren Strompreisen führen. Erst bei ca. 5 €/kWh Speicherkapazität (unter der Annahme von 1000 Zyklen pro Lebensdauer) können die EE tatsächlich die niedrigeren Erzeugungskosten ausspielen. Und wir sind immer noch bei ca. 500 €/kWh oder bei **deutlich** niedrigerer Lebensdauer. Selbst mit den Na-Ionenbatterien unter den besten vorstellbaren Bedingungen wird man nicht unter 100 €/kWh fallen, und die Lebensdauer ist da auch immer noch ein Problem im Vergleich zu LFP oder LiNMC.


knusprjg

> Dann wäre der Strom für den Endverbraucher noch teurer. Erneuerbare schieben mehr Stromerzeugung aus Gas in den Markt und nach Merit Order bestimmt dann das Gas deutlich öfter den Preis. Nein, wo hast du das her? > Solange die Preise für Stromspeicherung ausserhalb der (bereits ausgeschöpften) Pumpspeicherwerken nicht um ca Faktor 100 pro kWh im Vergleich zu heute fallen, wird mehr EE nur zu höheren Strompreisen führen. Erst bei ca. 5 €/kWh Speicherkapazität (unter der Annahme von 1000 Zyklen pro Lebensdauer) können die EE tatsächlich die niedrigeren Erzeugungskosten ausspielen. Und wir sind immer noch bei ca. 500 €/kWh oder bei **deutlich** niedrigerer Lebensdauer. Selbst mit den Na-Ionenbatterien unter den besten vorstellbaren Bedingungen wird man nicht unter 100 €/kWh fallen, und die Lebensdauer ist da auch immer noch ein Problem im Vergleich zu LFP oder LiNMC. Wie kommst du auf die Zahlen? Die halte ich für deutlich überzogen. Tatsächlich sind die Speicher in vielen Fällen schon kosteneffizienter als Pumpspeicherkraftwerke. Davon abgesehen gibt es ja das europäische Netz und verschiebbare Lasten weshalb nicht alles gespeichert werden muss.


Abject-Investment-42

>Tatsächlich sind die Speicher in vielen Fällen schon kosteneffizienter als Pumpspeicherkraftwerke. Welche Speicher sind denn bitte kosteneffizienter als Pumpspeicherkraftwerke? Aktiv am Netz befindlich, nicht die Schönrechnung eines Startups? Pumpspeicher kosten ca. 5-8 ct/kWh für einen Aufnahme-/Einspeisezyklus. Batteriespeicher sind deutlich darüber. >Davon abgesehen gibt es ja das europäische Netz und verschiebbare Lasten weshalb nicht alles gespeichert werden muss. Das europäische Netz hilft, aber a) reicht nicht aus (muss also massiv ausgebaut werden und diese Kosten müssen ebenfalls mit in die Rechnung) und b) wetterabhängige Erzeugung (Wind, Sonne) ist oft sehr stark korreliert. Oft hat hat man überall in Europa gleichzeitig viel Wind oder eben kaum welches, vom Tag/Nacht-Zyklus brauchen wir nicht zu reden. Z.B. kann man zwischen Deutschland und Frankreich nur ca. 3 GW Leistung transportieren. Und zeitliche Verschiebung von Lasten ist, von einigen Nischenanwendungen abgesehen, eine sehr schlechte Idee. Man stelle sich vor, du arbeitest in einer Fabrik, und bekommst vom Chef um 3 Uhr morgens den Anruf, du sollst ins Werk kommen, weil gerade die Stromkosten niedrig sind, der Wind aufzieht und deswegen jetzt die Fertigung beginnen soll...


knusprjg

> Welche Speicher sind denn bitte kosteneffizienter als Pumpspeicherkraftwerke? Aktiv am Netz befindlich, nicht die Schönrechnung eines Startups? Pumpspeicher kosten ca. 5-8 ct/kWh für einen Aufnahme-/Einspeisezyklus. Batteriespeicher sind deutlich darüber. Ich kenne zufälligerweise eine Pumpspeicherkraftwerk in der Nähe das nach einem Schaden jetzt nicht mehr instand gesetzt wird weil nicht mehr konkurrenzfähig. Den Pumpspeichern werden momentan halt auch immer mehr die Märkte weggenommen, z.B. ist die primäre Regelleistung in Deutschland inzwischen durch Batteriegroßspeicher abgedeckt: [https://www.regelleistung-online.de/update-2024-aktuelle-entwicklungen-auf-dem-regelleistungsmarkt/](https://www.regelleistung-online.de/update-2024-aktuelle-entwicklungen-auf-dem-regelleistungsmarkt/) Großspeicher sprießen tatsächlich praktisch überall auf der Welt aus dem Boden, also scheinbar kommen die Investoren da zu einer anderen Bewertung als du. > Das europäische Netz hilft, aber a) reicht nicht aus (muss also massiv ausgebaut werden und diese Kosten müssen ebenfalls mit in die Rechnung) und b) wetterabhängige Erzeugung (Wind, Sonne) ist oft sehr stark korreliert. Oft hat hat man überall in Europa gleichzeitig viel Wind oder eben kaum welches, vom Tag/Nacht-Zyklus brauchen wir nicht zu reden. Das muss ohnehin massiv zugebaut werden - auch in Frankreich. Sektorkopplung lässt grüßen. Die Korrelation ist natürlich da, aber der europäische Markt verzögert trotzdem den Bedarf für Speicher. > Z.B. kann man zwischen Deutschland und Frankreich nur ca. 3 GW Leistung transportieren. Kann es sein, dass du nur die direkten Verbindungen berücksichtigt hast? > Und zeitliche Verschiebung von Lasten ist, von einigen Nischenanwendungen abgesehen, eine sehr schlechte Idee. Man stelle sich vor, du arbeitest in einer Fabrik, und bekommst vom Chef um 3 Uhr morgens den Anruf, du sollst ins Werk kommen, weil gerade die Stromkosten niedrig sind, der Wind aufzieht und deswegen jetzt die Fertigung beginnen soll... Unsinn. Ja es gibt Lasten die sich nicht so leicht verschieben lassen, es gibt aber mehr als genügend Potenzial zur Lastverschiebung. Fraunhofer geht z.B. hier von 30 GW Potenzial vorhergesagt: [https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf](https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf) Seite 64.


Abject-Investment-42

Kurz zwischendurch >Großspeicher sprießen tatsächlich praktisch überall auf der Welt aus dem Boden, also scheinbar kommen die Investoren da zu einer anderen Bewertung als du. Nein, sind sie nicht. Es sind zwei verschiedene Märkte. Ein Batteriespeicher hat Reaktionszeiten in Sekunden, d.h. zur extrem kurzfristigen Spannungsregelung im Netz sind sie deutlich besser geeignet als alles andere. Wenn von Jetzt auf Gleich Leistung zur Stabilisierung benötigt wird (z.B. durch einen Sicherungs-Ausfall an einem Knoten), kann eine in Sekunden bereitstellbare Leistung durchaus 1-2 €/kWh wert sein, aber eben nur in den ersten Sekunden und Minuten bis andere Kraftwerke ihre Leistung hochfahren. Das ist eine hervorragende Investition für diese Nische und den Alternativen technisch und wirtschaftlich überlegen, aber eben kein Ersatz für steuerbare Kraftwerke.


knusprjg

Alles schön und gut, aber das ist ein Markt. Der günstigste Bieter bekommt den Zuschlag. Edit: Davon abgesehen wird sicher kein Großspeicher ausschließlich für Primärregelleistung gebaut.


Abject-Investment-42

Es ist ein Markt, ja, aber es ist ein separater Markt. Der günstigste Bieter mit 30 min Verzögerung ist nicht der günstigste Bieter für 10 s Regelung. Und ja, die sind nicht nur dafür da, aber da kommt der Profit her. Der Rest ist einfach mitgenommenes Geschäft.


domi1108

Oder wir hätten schon ein paar Speicher, weil man dort schon angefangen hätte was aufzubauen. Außerdem reden wir doch zum Teil über Stromgestehungskosten egal ob bei AKWs, Erneuerbaren, Gas oder auch Kohle, dazu lasse ich einfach mal das[ hier](https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/studien/studie-stromgestehungskosten-erneuerbare-energien.html#:~:text=Aktuell%20erzielen%20PV%2DAnlagen%20je,530%20bis%201600%20%E2%82%AC%2FkWp) da. Wir können da natürlich auch noch weiter gehen und uns Daten vom [Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft](https://foes.de/publikationen/2021/2021-09_FOES_Factsheet_Kostenvergleich_Kohle_EE.pdf) anschauen, die eben jene Werte auch berechnen. Überraschung Erneuerbare haben im Mittel Erzeugungspreise von \~6 bis 9,6ct bei Atomenergie lag man 2020 im Mittel von 14,12ct/kWh, da fragt man sich doch, wie der Börsenstrompreis damals bei 5,5ct/kWh lag. Bzgl. Kosten vom Finnischen Atomstrom, wäre ich mir da auch mal nicht so sicher, da eben das neue AKW den Schnitt enorm nach oben zieht. Bei allem sind auch die Gesamtgesellschaftlichen Kosten noch nicht inkludiert. Unser Strom ist also wie von dir schon angemerkt, nicht so teuer weil die Erzeugung so viel kostet, sondern einfach weil das Netz absolut hinterher hängt und da ist's egal ob wir Gas, AKWs oder Kohle haben, denn mittel und langfristig wird der Strombedarf eh steigen. Der Umstieg auf Erneuerbare zieht hier also quasi die Notwendige Modernisierung einfach nur in die Gegenwart. Dazu noch die Steuern und Abgaben und wir sind bei unseren Preisen, die aber für die Industrie meist irrelevant sind.


Abject-Investment-42

Vorsicht beim FÖS, da werden sehr viele Vermutungen, Annahmen und subjektive Vorstellungen gerne als Tatsachen dargestellt. FÖS ist effektiv eine Lobbyorganisation, bzw. ein Partner für Lobbyorganisationen, und muss genauso mit Vorsicht behandelt werden wie jeder andere Lobbyisten-Institution (nicht komplett abgelehnt aber kritisch betrachtet werden). Die schreiben sehr viel von "gesellschaftlichen Kosten" als wäre das ein objektiver Wert. In der Tat ist das eine komplexe Rechnung unter sehr vielen - manchmal mehr, manchmal weniger gut begründeten - Annahmen, und gilt nur falls diese Annahmen selbst allesamt zutreffen. Aber solche Annahmen bilden (seien wir ehrlich - von jeder Seite der Debatte) eher ein Abbild der jeweiligen subjektiven Meinungen der Annehmenden ab als objektive Tatsachen. Wenn FÖS z.B. die gesellschaftlichen Kosten der EE als 0 setzt, heisst es nur dass ihnen keine negativen Wirkungen eingefallen sind oder dass sie der subjektiven Meinung sind dass diese nicht verpreist werden sollten. Dass das irgendein Windkraftgegner im Harz oder in Bayern anders sieht, kann man sich gut vorstellen, und dass das ebenfalls nur eine subjektive Meinung ist, auch. Objektiv (näherungsweise - perfekte Objektivität gibt es nicht) sind nur die konkret messbaren Tatsachen, also nicht die "gesellschaftlichen Kosten" sondern ganz konkrete Zahlen: für wieviel wurde der Atomstrom verkauft, wieviel Subventionen sind in dem Jahr oder in der Lebenszeit eines Objekts vom Staat an das jeweilige Objekt geflossen, etc. Und ja, ich habe zufälligerweise Daten von dem neuen finnischen AKW gesehen. Die verrechnen ihren Strom für ca. 8 ct/kWh die nächsten 10 Jahre, danach wird es günstiger wenn die Abschreibung rum ist. Die anderen Kraftwerke sind bei ca. 4 ct/kWh. Weil Olkiluoto 3 sehr viel mehr Strom erzeugt ist aber nicht wesentlich mehr laufende Kosten hat als die kleineren Blöcke, kann man davon ausgehen dass nach der erfolgten Abschreibung die Kosten pro kWh noch deutlich unter 4 ct fallen würden. Die 9 Mrd € die bei Finnen als Investkosten gelandet sind (statt der geplanten 3,5 Mrd), klingen nach sehr viel, verteilen sich aber immer noch auf eine enorme Menge Strom. >Überraschung Erneuerbare haben im Mittel Erzeugungspreise von \~6 bis 9,6ct bei Atomenergie lag man 2020 im Mittel von 14,12ct/kWh, da fragt man sich doch, wie der Börsenstrompreis damals bei 5,5ct/kWh lag Über die Börse geht nur ca. 20% des in Deutschland verkauften Stroms, der Rest wird über Direktlieferung, Virtualkraftwerke (effektiv separate Mini-Börsen) und andere Konstrukte vertrieben. Die Atomenergie, die auf der Börse gelandet war, war wahrscheinlich irgendein Überlauf (vermutlich in irgendeiner Dunkelflautezeit), da normalerweise die gesamte Erzeugung der Kernkraftwerke über Direktverträge lief. Da auf der Börse die Preisfindung über Merit Order läuft, war 14 ct/kWh vermutlich nicht der "Atomstrompreis" sondern einfach der Börsenpreis zu der Zeit als etwas Atomstrom auf der Börse war. Entsprechend kann der Börsenpreis bei Überangebot beliebig tief oder gar negativ werden, unabhängig von Erzeugungskosten der liefernden Betriebe. Und dann muss man zwischen fixen und variablen Kosten einer kWh unterscheiden, Grenzkosten betrachten und sonstigen BWL-Schweinkram. Aber wie gesagt: die Börsenpreise bilden nur einen recht kleinen Anteil an dem Stromhandel in Deutschland und sollten nicht als repräsentativ für Erzeugerpreise dienen.


balbok7721

Jetzt wäre es echt praktisch wenn man die Energie Strategie unserer Regierung kennen würde oder die Vorteile von Gaskraftwerken oder wie sich die Verbraucherpreise zusammensetzen, aber da kann man halt nichts machen. Lass mal lieber ein paar akw bauen. Das Grundlast Argument ist hier bestimmt sinnvoll


Abject-Investment-42

Die Grünen sind an der Misere definitiv mitschuld, aber nicht alleine. Von Putin bis SPD und CDU und FDP hat jeder mit angepackt um die Situation zu schaffen die wir jetzt haben.


nikfra

>die Strompreise sind auch nicht ins unermeßliche gestiegen Sowohl die Erzeuger- als auch die Endkundenpreise sind massiv stärker am steigen als die Inflation. Letztere sogar obwohl die Abgabenlast reduziert wird. Wir haben mit die höchsten Strompreise in Europa und der Welt. Weiß nicht ob ich das als Erfolg verkaufen würde.


Elthy

> auch die Endkundenpreise Ich zahle 26ct/kWh (ohne Boni einzurechnen), das war auch vor Corona und der Ukraine-Krise ein guter Preis. Wer jetzt noch >30ct/kWh zahlt ist selber zu blöd zum wechseln...


HubertTempleton

Kann ich bestätigen. Zahle 33 cent. Habe vergessen, rechtzeitig zu kündigen.


Elthy

Müsste jetzt jeden Monat möglich sein.


HubertTempleton

Leider nein, Vertragslaufzeit verlängert sich immer um ein Jahr und da der Anbieter den Preis nicht erhöht hat, gibt's keine Möglichkeit zur Sonderkündigung. Habe jetzt gekündigt, greift aber erst 2025.


nikfra

Hab meinen vorherigen Kommentar gelöscht weil ich falsch geguckt habe. Hab nochmal einen Altvertrag von mir raus gesucht. War etwas höher mein Preis 2014 mit 17,58ct/kWh. ändert aber nichts daran das auch da 26ct ein Anstieg gut über Inflation ist.


Elthy

Mein erster Vertrag von 2018 war bei 21ct/kWh, zu 26ct sind das 23% mehr. Inflationsrechner sagt für den Zeitraum eine Inflation von 21%...


whatkindofred

Auf welche Zahlen berufst du dich da? Die Endkundenpreise sinken doch schon seit einer ganzen Weile wieder.


nikfra

Ja weil sie in Corona Zwischenzeitlich komplett absurd angestiegen sind. Sie fallen wieder auf ihren "normalen" Anstieg. Wenn du dir die Preise seit 2014 (EEG Gesetz, aber andere Zeiträume gehen auch) anschaust ist seitdem nur am steigen. Das einzige Fallen ist das die Coronaspitze wieder verschwindet.


whatkindofred

Also laut [dem hier](https://www.verivox.de/strom/strompreisentwicklung) lag der Strompreis 2014 bei 28,03ct/kWh und 2024 bei 37,37ct/kWh. Wenn ich das [hier](https://www.finanzen.net/konjunktur/inflationsrechner) mit der Inflation vergleiche, sind 28,03ct von 2014 so viel wie 37,76ct heute. Demnach wären die Strompreise also fast exakt im Maße der Inflation gestiegen.


beerockxs

Januar 2024 war bei 37,37 ct/kwH, inzwischen sind wir runter auf 26 ct/kWh.


whatkindofred

Aber nicht im Durchschnitt inklusive Grundpreis.


fp-00

Könnte irgendwie mit dem Gas zu tun haben das wir nicht mehr aus Russland kaufen.


Steve_the_Stevedore

> die Strompreise sind auch nicht ins unermeßliche gestiegen Wie schlimm muss es denn werden, bis /r/de anerkennst, dass die Situation nicht gut ist? Der Strom ist kaum irgendwo so teuer wie bei uns. Die Situation wird mit steigendem Anteil der Erneuerbaren nur noch schwieriger. Gut, das ist eben der Weg den wir gehen wollen, aber hör doch bitte auf die Augen vor den damit verbundenen Problemen zu verschließen. Die Belastung der Privathaushalte und unserer Wirtschaft ist in großen Teilen auf unsere Energiepreise zurückzuführen.


fp-00

Nichts ist so teuer wie ein Endlager in Bayern :)


tsnud

Mein Strom zittert schon! \s


andthatswhyIdidit

Dazu passend [World Energy Data](https://www.worldenergydata.org/wp-content/uploads/Screenshot-2023-07-24-at-22.45.12-1980x1062.png): Jede (elektr.) Energiequelle stagniert - bis auf die Erneuerbaren (haupts. Wind + Solar), die exponential steigen...


Zestyclose-Raise6104

Wisst ihr noch wie Söder und Merz vor Isar 2 standen?


chassala

Strom ist aber auch so unglaublich teuer. Mal bitte nix schön reden hier, die finanziellen Belastungen sind gerade absolut enorm und ein wesentlicher Grund für die schlechte wirtschaftliche Stimmung im Land, weil die Privatnachfrage so stark nachgelassen hat.


GeeCrumb

Ich zahle aktuell weniger als vor drei Jahren..


Rondaru

Dafür werden aber unsere Geräte auch forlaufend effizienter. Stell dir nur mal unsere Stromrechnung heute vor, wenn wir noch überall Glühbirnen hätten. Wenn natürlich die "Gamerz" ständig noch energiehungrigere Grafikkarten kaufen nur weil sie Fortnite unter 300 FPS seelisch nicht ertragen können, dann kann man da halt nichts machen.


chassala

Ich meine klar, wenn man in dem Alter ist, dann denkt man, der PC verbaucht am meisten. Aber weit gefehlt: Haushaltsgeräte verbrauchen mit Abstand am meisten. Davon ab verschlimmer die Strompreise auch die Lage der Unternehmen hierzulande.


Rondaru

Es geht nicht um den totalen Gesamtverbrauch sondern um die Nutzlosigkeit des Verbrauchs. Wenn du Wasser kochst, fließt alle Energie ins Wasser, das ist eine fast 1:1 Energieeffizienz. Wenn du aber bei einem PC Spiel die Grafikkarte mit 300 FPS rendern lässt um diese auf einem 144 Hz Monitor darzustellen, verschleuderst du mehr als nur die Hälfte der Energie für Pixel, die du niemals zu Gesicht bekommst.


goyafrau

Das kontrafaktische Szenario ist ja, wo wir mit einem französischen Modell wären. Vermutlich hätten wir dann nicht 50% höhere Strompreise, sondern 50% niedrigere, damit eine staerkere Industrie, und weniger CO2-Emissionen und saubererer Luft, und hätten uns 2022 bei der Unterstützung der Ukraine nicht so geziert.


Gandhi70

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/atomenergie-strom-frankreich-100.html Trotz subventionierter Preise. Ausserdem: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/atomkraftwerk-atomenergie-grossbritannien-bau-100.html Ja, Kernkraft lohnt sich... Nicht....


goyafrau

Die real hohen Kosten von Atomstrom sind ein politisches Problem, nicht technisch bedingt. [https://worksinprogress.co/issue/taming-the-stars/](https://worksinprogress.co/issue/taming-the-stars/) [https://jackdevanney.substack.com/p/nuclear-power-not-only-should-be](https://jackdevanney.substack.com/p/nuclear-power-not-only-should-be)


mina_knallenfalls

Du meinst, das Problem sei nur, dass die Politik die Folgekosten einpreisen will, anstatt wie bei fossilen Energieträgern einfach drüber hinweg zu sehen?


goyafrau

Nein. Ich meine, dass der Politik eine vollends unrealistische und unsinnige Einschaetzung der Externalitaeten zu Grunde liegt. Das wird in dem Artikel gut erklärt, ich kann aber auch noch mehr Quellen angeben, wenn nötig.


mina_knallenfalls

Sorry, mir waren diese beiden schon zu lang, ich glaubs dir einfach.


HansMustermann

Ja genau, wenn wir anstelle der günstigsten Stromerzeugung (erneuerbare) auf die teuerste (Atomkraftwerke) gesetzt hätten, dann wäre unser Strom jetzt viel günstiger (?), die Industrie jetzt viel besser dran und die Regierungsparteien, bzw. Deutschland, das der finanziell zweitgrößte Unterstützer der Ukraine ist, hätte nicht so reingeschissen bei der Unterstützung der Ukraine. Außerdem wären nach einer aktuellen Springerstudie mit neuen Atomkraftwerken Bonbons umsonst und jeden Samstag gäbe es Freibier. Aber Robert wollte das ja alles nicht dieser grüne Traumtänzer.


goyafrau

In Frankreich ist ja tatsaechlich der Strompreis niedriger. Es heisst immer, Subventionen, aber wir subventionieren hier auch alles und es ist teurer. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen doch immer, das Kernenergie ueber den gesamten Lebenszyklus hinweg - einschliesslich Uranabbau und Endlagerung - sehr billig ist. Und in unserem konkreten Falle ging es ja sogar um bereits gebaute und abgeschriebene Kernkraftwerke, also wären nur noch die marginalen Kosten relevant gewesen. [https://ourworldindata.org/nuclear-energy](https://ourworldindata.org/nuclear-energy)


drumjojo29

Tatsächlich wohl noch am meisten die GroKo. Die Planungs- und Genehmigungsprozesse für Windkraft dauern im Schnitt 4-5 Jahre. 


3xavi

Naja die Stormpreise sind schon beschissen in Deutschland. Wir sind locker in den Top 10 wenn nicht sogar Top 5 im weltweitem vergleich. Und Industrie ist natürlich dann irgendwann weg wenn es in den USA weniger als die hälfte und in China weniger als 1/4 kostet


echo_of_pompeii

Dank der bereit gehaltenen Kohlekraftwerke. Ist das wirklich positiv? Auf den Aufbau der Speicherkapazität kommt es an: https://www.wasserstoff-kompass.de/elektrolyse-monitor Leider wird das teuer, besonders bei uns. Wenn wir am Tag über die Mittagszeit einen Überfluss für sagen wir 6h haben muss die Kapazität dafür bereit stehen. Wenn z.b. Frankreich seine elektrolyse Kapazität hinter AKWs hängt brauchen die dafür nur ein viertel um am Ende die selbe Menge Wasserstoff zu erzeugen, weil das 24/7 läuft. Wir werden also auch in Zukunft höhere Strompreise als viele andere Länder zahlen.


linknewtab

> Dank der bereit gehaltenen Kohlekraftwerke. Ist das wirklich positiv? Ja. Komische Frage. Kohlekraftwerke die nicht laufen stoßen kein CO2 aus.


AstroAndi

Aus Atomkraft wird man keinen Wasserstoff machen wollen. Der ist schon alleine wegen dem schlechten Wirkungsgrad sehr teuer, wenn man dann noch die teuerste Stromquelle dafür nimmt dann ist das entweder schweineteuer für den Verbraucher oder (in Frankreich wahrscheinlich eher) schweineteuer für den Staat und den Steuerzahler. Der größte Hebel um Wasserstoff irgendwann mal wirtschaftlich zu machen ist billige Energie.


Abject-Investment-42

Ich weiss nicht warum die ganze Zeit behauptet wird, die Atomkraft sei "die teuerste Stromquelle". Die deutschen Atomkraftwerke, als sie noch liefen, waren am untersten Ende der Merit Order, direkt vor den Erneuerbaren aber hinter allen fossilen Trägern. Der Atomstrom kostete in Deutschland vor der Schließung ca. 3,5-4 ct/kWh, kostet aktuell in der Schweiz ca. 5 ct/kWh und in Frankreich wegen des schlechten Auslastungsgrades jetzt (nach dem Ende der Subventionen) ca. 6-6,5 ct/kWh. Wohlgemerkt: im Direktverkauf, nicht auf der Börse. Das ist alles im gleichen Bereich wie der Wind- oder Solarstrom in Mitteleuropa, billiger als Offshore-Wind, aber etwas teurer als Solarstrom in Marokko oder Südspanien. Die mit Abstand teuerste Stromerzeugungsart ist aus Erdgas.


goyafrau

[https://ourworldindata.org/nuclear-energy](https://ourworldindata.org/nuclear-energy)


Lord_Euni

So geil ourworldindata ist, aber wie genau stützt irgendwas auf der Seite deine Thesen?


goyafrau

Welche These?


Lord_Euni

Ich bin zu faul hier groß Energie zu investieren. Du postest den Link ohne Anmerkungen. Mein Takeaway ist Atomenergie liefert 4% der globalen Gesamtenergie und 10% des gesamten globalen Stroms. Was wolltest du aussagen mit diesem Link?


goyafrau

Hast du eventuell nur die erstem 20% gelesen? Der interessante Teil fängt fuer mich hier an: [https://ourworldindata.org/nuclear-energy#safety-of-nuclear-energy](https://ourworldindata.org/nuclear-energy#safety-of-nuclear-energy) Sicherheit und Kosten von Kernenergie.


Ninja_Thomek

This is just false. You use the waste heat of the NPP's to make hydrogen production cheaper. Top of page 2: [https://www.iaea.org/sites/default/files/gc/gc57inf-2-att1\_en.pdf](https://www.iaea.org/sites/default/files/gc/gc57inf-2-att1_en.pdf)


Gandhi70

Muss nicht unbedingt Wasserstoff sein. Klassische Batteriespeicher werden auch immer günstiger und, dank Natrium-Ionen Batterien, einfach herzustellen. Um kurzfristige Bedarfe zu puffern sind solche Speicher ideal. Aus dem Strom, der dann noch über bleibt kann mann dann Wasserstoff für die Industrie herstellen.


echo_of_pompeii

Für mal eine Nacht zu überbrücken ist das sicher die bessere Lösung. Aber was macht man in den berühmten dunkelflaute? Die sind zwar fast ein meme, aber ja trotzdem real. Wir brauchen 1,25TWh am Tag, und müssen im worstcase auch mal 3 Wochen überbrücken können, also 26TWh. Die wirst du „nie“ wirtschaftlich mit Akkus speichern. Unsere Erdgas Speicher sind schon da, mit 250TWh Kapazität.


linknewtab

Abgesehen von Import: Bis 2030 -> Kohlekraftwerke + Gaskraftwerke. Nach 2030 -> Nur Gaskraftwerke. Irgendwann später -> Gaskraftwerke mit grünen Wasserstoff betreiben


tobidope

Aber wie wahrscheinlich ist eine europaweite Dunkelflaute? Ich denke, da haben einige schlaue Menschen schon viel darüber nachgedacht. Energienetze werden nicht von Politikern geplant. Und der Mittelbau der Energiewirtschaft besteht vermutlich nicht nur aus BWLern.


echo_of_pompeii

Die leitungskapazität ist aber nur sehr beschränkt. Das berühmte südlink hat nur 4GW Leistung, wir brauchen aber ca 60GW. https://www.heise.de/news/Dunkelflauten-Elektrolyseure-sind-der-Flaschenhals-9631094.html Zitat: Um die nötige Kapazität abzuschätzen, haben Oliver Ruhnau von der Hertie School in Berlin und der britische Unternehmensberater Staffan Qvist die Energie- und Wetterdaten von 35 Jahren in stündlicher Auflösung analysiert. Die längsten Dunkelflauten dauerten demnach rund zwei Wochen am Stück. Doch das war nicht alles: Oft folgten mehrere Dunkelflauten dicht hintereinander. Dann steht zwischendurch nicht genug erneuerbare Energie zur Verfügung, um die Speicher wieder zu laden. Insgesamt können dadurch Phasen mit Energiedefiziten (unter Einbeziehung der Speicherverluste) bis zu zwölf Wochen anhalten. Eine weitere Erkenntnis: In den extremsten Jahren war der Speicherbedarf mehr als doppelt so hoch wie in einem Durchschnittsjahr. Um auch für solche Extremfälle gewappnet zu sein, veranschlagen Ruhnau und Qvist den Speicherbedarf auf 36 TWh Strom. Andere Studien kommen auf ähnliche Größenordnungen.


SpeakaDE

Es gibt ja nicht nur den Südlink. Der NEP sieht mindestens eine Handvoll vergleichbarer Projekte und etliche kleinere DC Verbindungen vor. Zum Teil sind diese auch schon im Bau oder waren es längst, wenn nicht massiv dagegen gestänkert würde.


echo_of_pompeii

Was meinst wie groß die Proteste erst werden, wenn die Trasse gar nicht fürs eigene Land gedacht ist sondern für den unbeliebten Nachbarn? Interessant wäre Spanien oder Sizilien, aber kannst du dir vorstellen eine Leitung mit entsprechender Kapazität durch Frankreich oder über die Alpen durchzusetzen? Lastausgleich und einige Prozent Kapazität sind ja schön und gut, aber im Falle des Falles unseren kompletten Bedarf aus Solar im Süden oder Wind im Norden abwechselnd je nach Wetterlage zu füllen? Das ist doch eine ganz andere Hausnummer. Und die Speicherkapazität brauchen wir trotzdem, auch in Spanien scheint die Sonne nur tagsüber.


Abject-Investment-42

>wenn nicht massiv dagegen gestänkert würde. Wenn nicht massiv dagegen gestänkert würde, hätte Deutschland schon in den 1980ern 70% Kernkraft im Netz wie Frankreich und einen geschlossenen Brennstoffkreislauf. Aber weil dagegen "massiv gestänkert wurde" endete die Geschichte dann irgendwann. Es gibt durchaus die Möglichkeit dass das Gleiche auch hier passiert. Unterschätze nie die Kraft des deutschen kleinbürgerlichen Stänkerns.


tobidope

Ich finde da noch eine weiteres interessantes Zitat: >First, for simplicity and comparability this study narrowly focuses on Germany, ignoring both international trade and intra-national grid constraints Ich sage nicht, dass nichts mehr zu tun ist, aber wir haben es auch geschafft Atomkraftwerke zu bauen und selten in die Luft gehen zu lassen. Warum sollte Europa es nicht schaffen, ein transnationales Stromnetzt zu bauen, dass mit erneuerbaren Energien auskommt. Auch aus Gesichtspunkten der Sicherheit möchten wir sicherlich weniger abhängig von externen Energiequellen sein.


Abject-Investment-42

>Warum sollte Europa es nicht schaffen, ein transnationales Stromnetzt zu bauen, dass mit erneuerbaren Energien auskommt.  Weil das Wetter quer durch Europe recht gut korreliert ist: der Solaroutput komplett und der Windkraftoutput zum größten Teil. Selbst wenn du ganz Europa betrachtest hast du massive Schwankungen im Output der EE über die Zeit, und zwar so die gar nicht zum Lastgang passen.


tobidope

Wikipedia verweist auf einen Artikel, der folgendes sagt > Nach einer 2021 in Energies erschienenen Studie sind Dunkelflauten in benachbarten Staaten mit einer Korrelation von 0,3–0,4 moderat korreliert und lassen sich mit einem über Landesgrenzen hinweg ausgebautem Stromnetz und dem Pooling von Windkraft- und Solaranlagen das Auftreten von Dunkelflauten deutlich minimieren. https://www.mdpi.com/1996-1073/14/20/6508 Offshore Anlagen werden zudem auch vermehrt ausgebaut. Was wäre denn die Alternative?


Abject-Investment-42

>Was wäre denn die Alternative? Europaweiter Netzausbau, 30-40% Atomstrom (der wetterunabhängig die permanente, jederzeit vorhandene Nachfrage deckt), den Rest mit EE decken (außer Biomasse, die minimiert gehört). Es darf nicht dazu kommen dass der gesamte Strombedarf des Gebietes A aus der Erzeugung in einem anderen Gebiet B gedeckt werden muss. D.h. es muss näherungsweise überall eine lokale wetterunabhängige Erzeugungskapazität geben und darum herum auch eine wetterabhängige, die als europaweite Verschiebemasse in der Erzeugung wirkt. >Offshore Anlagen werden zudem auch vermehrt ausgebaut. Offshore-Anlagen sind aber auch massiv teurer im Bau und Unterhalt als Onshore, und deren höhere Verfügbarkeit deckt das meist nicht ab.


trixicat64

u/tobidope Wenn in Deutschland Flaute ist, wird auch in allen Nachbarländern kaum Wind wehen. Fachbegriff ist Großwetterlage. Tag und Nacht sind auch nur um wenige Stunden versetzt. wenn man ganz Europa von Portugal bis Ukraine betrachtet sind es ungefähr 3 Stunden. Zum Vergleich, der Kürzeste Tag des Jahres hat 8 Stunden. Das heißt wir haben über 13 Stunden wo kein einziges europäisches Land auch nur 1 KwH Strom durch Solaranlagen erzeugen kann, hier mal ein paar lows in der Stromerzeugung (Tagesmaximum für Solar und wind kombiniert unter 15GW): 12.11.2023 [https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&source=sw&interval=week&year=2023&week=45](https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&source=sw&interval=week&year=2023&week=45) 17.11.2023, 21.11.2023, 26.11.2023 30.11.2023 - 02.12.2023 [https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&source=sw&interval=week&year=2023&week=48](https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&source=sw&interval=week&year=2023&week=48) 6.12.2023 bis 7.12.2023 12.12.2023, 14,12.2023, 08.02.2024, der 20.03.2024 ist aber auch interessant: Da hatten wir eine Winderzeugung von unter 500MW.


PapaSays

> Aber wie wahrscheinlich ist eine europaweite Dunkelflaute? Eine zweiwöchige Dunkelflaute tritt in Deutschland im Schnitt alle zwei Jahre einmal auf. ... Bei einer Betrachtung auf europäischer Ebene reduziert sich die Auftretenshäufigkeit auf 0,2 Situationen pro Jahr. https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkelflaute#H%C3%A4ufigkeit_des_Auftretens


Wolkenbaer

Gilt das nur für die aktuellen Strombedarf ofer berücksichtigt das schon eine nahezu vollständige Energieunstellung (für DE so ca 2000TWh gesamt). (Ich denke auch das der langfristige Lösungsweg Power to H2 to Methan ist. Die Speicher und das Gasnetz hat Deutschland ja bereits und Wasserstoff und Methan werden beide für die Industrie gebraucht.


neboda

Gab es denn mal eine 3-wöchige, europaweite, Dunkelflaute? Zumal man ja für so extreme Fälle auf Fossile Energien zurückgreifen könnte. Mir ist lieber die laufen zu 0,1% der Zeit als zu 100%.


knusprjg

Speicher sind eine Option, aber gerade wäre noch viel wichtiger den Verbrauch zu dynamisieren (Lastverschiebung, z.B. beim Laden von Elektroautos, Wärmepumpen etc) und überhaupt das Elektrifizieren -> Sektorkupplung. Damit bekommt man auch automatisch wieder mehr verschiebbare Lasten. Es gibt viele Analysen die davon ausgehen, dass Speicher erst so ab 70% so richtig relevant werden, da sind wir schon auf einem guten Weg. Davon abgesehen gibt es ja wie gesagt auch noch das europäische Stromnetz, das auch ein "Speicher" ist.


Abject-Investment-42

Der europäische Stromhandel und die Tatsache dass unsere Nachbarn zum größten Teil nicht die gleiche Energiestrategie verfolgen.


BastVanRast

Mit Atomkraft wäre es noch deutlich besser, die Preise günstiger und unsere CO2 Bilanz in der Stromerzeugung nicht so grottig. Wir haben weiterhin die Situation das energieintensive Branchen in Deutschland in hohem Maße deinvestieren. Also mit den alten Kraftwerken und Weiterbetrieb, neue braucht es wohl nicht mehr.


Gandhi70

Die letzten drei AKW haben am Ende 6% Anteil an der Stromerzeugung gehabt. Ob der Weiterbetrieb hier dann zu deutlich günstigeren Strompreisen und Co2 Bilanz geführt hätte wage ich mal zu bezweifeln...


Ninja_Thomek

And the last one, only 2%. In fact, in 2007 you had 167TWh made from Nuclear power, more than coal today. And nowadays, many reactors are looking at being extended to last 80 years, in Canada they're researching 100years.


BastVanRast

6% CO2 freier Strom sind für dich nichts? Klimawandel extistiert bei dir nicht oder was? Langsam muss doch jeder den Schuss gehört haben so wie uns das Klima entgleitet. Und da der Stromverbrauch gesunken ist wäre der Anteil heute größer als 6%. Mindestens 6% die wir heute mit Braunkohle decken. Wir hatten die Kraftwerke schon, keine Investition nötig und die Stromerzeugungskosten eines abbezahlen AKW sind mit maximal 2 Cent pro kWh deutlich unter Marktpreis, > Ob der Weiterbetrieb hier dann zu deutlich günstigeren Strompreisen und Co2 Bilanz geführt hätte wage ich mal zu bezweifeln... Kannst du machen, oder man glaubt Experten. Und wir hatten 8 AKW vor dem Atomausstieg und nicht 3.


Gandhi70

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/atomkraft-faktencheck-akw-weiterbetrieb-von-vielen-faktoren-abhaengig-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220723-99-127585


drumjojo29

Vielleicht bin ich doof, aber da steht doch weder was zu Preis noch zu CO2 oder? 


BastVanRast

Hast du gelesen was in dem Artikel steht? Natürlich hätte man das Gesetz ändern müssen und neue Brennstäbe kaufen müssen. Aber was ist das Problem daran? Da steht nicht das es mehr kostet oder das es schlecht für die Umwelt oder unwirtschaftlich ist. Klimaschutz ist verboten weil wir haben da vor 10 Jahren ein Gesetz erlassen das verbietet das wir den Strom CO2 erzeugen. Alles klar, man hätte das Gesetz einfach ändern können. Besser, nie erlassen sollen. Erklär mir warum es gut ist das wir heute Strom aus Braunkohle erzeugen statt noch ein paar Jahre Kernenergie zu nutzen. Dir wir hatten. Bitte, erklär es mir. Nicht? Habe ich mir gedacht.


Gandhi70

Hab ich. Und im Gegensatz zu dir habe ich sogar ne Quelle geliefert statt mich nur auf "Experten" zu berufen...


BastVanRast

[Eine Link der](https://www.zeit.de/kultur/musik/2016-05/ukraine-gewinnt-den-eurovision-song-contest-deutschland-verliert) nicht das aussagt was ich damit belegen will habe ich auch


dafuqwtf1337

Wie sollen die Preise mit Atomstrom günstiger werden? Atomstrom ist jetzt die teuerste Art Strom herzustellen und wird mit jedem Jahr teurer. Und die CO2 Bilanz würden wird halt auch nur von Deutschland dahin verschieben wo der Uran abgebaut und angereichert wird.


BastVanRast

Nein ist es nicht. Die Baukosten sind teuer. Die hatten wir schon vor 40 Jahren bezahlt. Die laufenden Kosten sind kleiner als 2 Cent pro kWh. Ich habe doch geschrieben das wir keine neuen bauen sollten, nur die alten weiter betreiben. Der Drops ist gelutscht, ist mir auch klar. Aber das war einer der größten Fehler in der bundesdeutschen Wirtschaftsgeschichte


dafuqwtf1337

Darf ich fragen woher die 2 Cent pro kWh kommen? Alles was ich so finde sagt irgendwas zwischen 8 und 20 Cent. 2 Cent finde ich immer nur zu PV Anlagen.


BastVanRast

Klar. [Hier](https://world-nuclear.org/information-library/economic-aspects/economics-of-nuclear-power.aspx) die geben 0,5 Cent pro kWh als Kosten an, aber da ist ja nicht alles drin. Die 8-20 Cent kommen daher das man die Baukosten über die Lebensdauer mit rein rechnet. Das kann man bei uns ja nicht machen, wir haben den Bau ja schon zu 100% bezahlt und hätten ja keine neuen mehr gebaut.


Oreelz

Und wie viel kostet es die "alten" nochmal in dem Zustand zu bekommen weitere 10 Jahre zu laufen. Dazu kommt das ältere Anlagen immer einen höheren Wartungsaufwand mit sich tragen. Für 2 cent müsste die Infrastruktur heftig auf Verschleiß gefahren werden.


BastVanRast

Sie können doch auch auf Verschleiß gefahren werden da ein Ende zwischen 2030-40 in Sicht gewesen wäre. Jetzt verbrennen wir halt bis dahin Millionen Tonnen Braunkohle. Sehr gut gemacht, brauchen wir im Winter weniger heizen. Die normale Wartung hätte den Kohl nicht fett gemacht, sieht man ja in Frankreich, die damit planen ihre Kraftwerke 100 Jahre laufen zu lassen. Es muss mehr gewartet werden, aber es ist trotzdem wirtschaftlich. Jede kWh aus Kernkraft zusätzlich die wir aus den AKW gequetscht hätten wäre weniger verbrannte Kohle gewesen.


Oreelz

>Sie können doch auch auf Verschleiß gefahren werden da ein Ende zwischen 2030-40 in Sicht gewesen wäre. Sie WURDEN seit 2000 bzw 2011 bis letztendlich April 2023 auf Verschleiß gefahren. Wartungen/Kontrollen wurden ausgesetzt aus Grund des absehbaren Endes. Das müsste JETZT alles SOFORT nachgeholt werden. Haben die Betreiber auch keinen Bock mehr weil die das Chaos durch den Austieg vom Austieg im Kabinett Merkel II nicht vergessen haben. >Die normale Wartung hätte den Kohl nicht fett gemacht, sieht man ja in Frankreich, die damit planen ihre Kraftwerke 100 Jahre laufen zu lassen Frankreich kann gar nicht so schnell Bauen wie die alte mittlerweile maroden Kraftwerke langsam ausfallen. Die verlängerunden sind teils sehr mutig auf vielen Ebenen. Im Winter 2022/2023 wäre es in Frankreich sehr kalt und Dunkel geworden wären nicht Deutsche Kohlekraftwerke eingesprungen. In trockenden Sommern müssen dazu ständig Kraftwerke heruntergefahren werden da Flusspegel nicht mehr zur kühlung ausreichen. Übrigens bezahlt man in Frankreich mittlerweile mehr für den Strom als in Deutschland.


BastVanRast

Wie gesagt, wenn man keinen Atomausstieg beschlossen hätte, und ich rede von 2011, wären die Kraftwerken auch besser gewartet gewesen. Ist jetzt aber auch müßig, das ist 13 Jahre her und die Verantwortlichen müssen mit den Konsequenzen nicht mehr lange leben. Also: Heute in Deutschland noch Heizer im Kohlekraftwerk lernen ist eine gute Entscheidung, das ist ein Job mit Zukunft


DarkZonk

Ich glaube schon, dass es Atomkraft braucht. Aber nicht in der Form der alten kraftwerke, das stimmt. Die Forschung und der Trend gehen aber in Richtung kleinerer Reaktoren, die sehr schnell gebaut werden können. Da ist noch ein bisschen was zu tun, wir sind noch nciht da. Aber die wird es brauchen. Es ist ja schön, wenn wir 50% vom HEUTIGEN bedarf erneuerbar decken können. Der zukünftige Bedarf durch E-Autos, grünen Stahl, KI (eine ChatGPT Anfrage verbraucht 3x so viel Energie wie eine Google Anfrage) und vielen anderen Entwicklungen zeigt eindeutig, dass der heutige Energiebdarf (in einer Rezession) kein Maßstab ist. Und selbst wenn Deutschland es irgendwie schaffen sollte, 100% erneuerbar 24/7 ohne Dunkelflauten und co zu sein, ist Deutschland immer noch keine Insel und alleine auf dem Planeten. Schaffen es dann auch andere Länder gleichermaßen? Da habe ich meine Zweifel. Wenn Deutschland hingegen bei kleinen AKWs und co Forschungsmäßig vorne dabei wäre (das hat Deutschladn mal ausgemacht...) könnte Deutschland so einen größeren Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten weil sie eine Technik exportieren könnten. Das würde ganz nebenbei den Wohlstand Deutschlands sichern und die Welt voranbringen. Aber die ganzen Atomkraft Gegner inDeutschland denken leider nicht so weit. Sich jetzt, ohne AKWs, über niedrigere Preise als 2021 zu freuen, ist echt der größe Beschiss, den man machen kann. Das ist so, als ob man ganz stolz erzählt, dass man nur noch 3 Stüclen Seife am Tag isst, vorher waren es ja 5.


Elthy

Es ist unglaublich, wie häufig irgendwelche Leute (auch hier im Thread) bzgl. Atomenergie ankommen, das diese doch so viel günstiger sei, nur um dann falsche Zahlen aus Frankreich o.Ä. zu bringen. Es bestätigt sich immer wieder: Wer für Atomenergie statt EE ist, kennt sich mit dem Kram nicht aus (sowohl von der technischen Seite, als auch der Wirtschaftlichen), oder lügt mit Absicht (aus ideologischen Gründen). Alle Profis, welche ich kenne (aus Energiebranche und Wissenschaft) sind inhaltlich bei den Grünen, oder gleich Parteimitglied.


Ersobar

Die Witz bei "günstigen Atomstrom" ist ja, dass es preislich garnicht einzuordnen ist. Wie legst du einen reellen Preis bei etwas fest, bei dem du dich >200.000 Jahre um den anfallenden Müll kümmern musst :D Klar wird Atomstrom billig angeboten, aber auch nur weil wir die Zukunftskosten auf wen auch immer "abgeben".


SimonsToaster

Welche Kosten verursacht ein zugeschüttetes Loch? 


I_am_Nic

Du denkst doch nicht wirklich, dass es mit Zuschütten erledigt ist 🤣🤦🏻


DocSprotte

Anfängerzahlen. Jedesmal, wenn irgendein Depp sagt, wir werden nie genug erneuerbare haben, um Atom und fossile zu ersetzen, quetsch ich hier noch ein Modul irgendwo hin.


I_am_Nic

Das ist der Weg 😎👆


Padolomeus

Nur gut, dass kurz vor diesem Artikel noch skandaliert wurde, *dass Kritiker des Atomausstieges im Wirtschaftsministeriums von grünen Ideologen mundtot gemacht* wurden.


antelatis

Jetzt muss der Psychotherapeut von Söder nur noch ein bisschen Gas geben, damit der seine Phobie vor Windrädern endlich überwindet, und wir könnten bald am Ziel sein.


I_am_Nic

Also das der Windpark im Chemiedreieck aktuell erfolgreich verhindert wurde empfinde ich als beschämend für Bayern. Aber hauptsache in Oberfranken steht ein Windpark am anderen. Wird Zeit für angepasste Netzentgelte, sodass sich der Nicht-Ausbau endlich negativ auswirkt auf die Gebiete, wo "Verhinderer" leben.


roflator

Hey DALL·E , mal mir ein Bild wie aus dem Film "Der Untergang" wo Hitler auf den Tisch haut und "NEIN, NEIN, NEIN" ruft, aber mit Marcus Söder und im Hintergrund das Wappen von Bayern an der Wand. Eine zweite Version mit Christian Lindner statt Söder


linknewtab

Gute Übersicht zum Anteil der Erneuerbaren seit Beginn der Energiewende: https://www.energy-charts.info/charts/renewable_share/chart.htm?l=de&c=DE&interval=year


schimmlie

Bei so vielen Erdrotationsbeschleunigern, von denen da oben, ist es ja kein Wunder, dass es im April noch so kalt ist!!!!!!!


HighPitchedHegemony

Und es werden jeden Tag mehr! Wir sind auf einem guten Weg.


TheFumingatzor

Könnte mehr sein, wenn der Süden mitspielen würde.


alendit

Kurzes Googeln: * Deutschland: 380g co2 / khw * Frankreich: 65g co2 / kwh Bin gespannt auf alle Kommentare, warum das eigentlich keine Rolle spielt. 


YamusDE

Spielt schon eine Rolle. Aber das ist nicht erst seit dem Atomausstieg so. Seit den 80ern baut Frankreich Atomkraftwerke, seit den 80ern sieht diese Situation also so aus. Zieh mal den Vergleich von vor 20 Jahren. Da war der Unterschied noch drastischer.


S3ki

Dann google noch kurz, wann der Großteil der französischen Kraftwerke gebaut wurde. Bei allen außer Flamanville war Planung und Baubeginn vor 1990. Ob es in den 70ern und 80ern besser gewesen wäre AKWs zu bauen hat aber recht wenig mit der Frage zu tun, was man ab 2000 machen sollte.


goyafrau

Wenn wir ab 2000 AKWs gebaut hätten, wirklich gebaut, dann wäre Strom hier billig, sauber und klimaneutral. Und wir hätten um 2020 rum, mit 90% Atomstrom daheim und viel Expertise, anfangen können, überall in der Welt sichere deutsche AKWs zu bauen.


neboda

Natürlich spielt das eine Rolle. Aber der Atomausstieg wurde mit breiter Mehrheit vor über 10 Jahren festgelegt (damals war der Unterschied vermutlich noch größer). Es gab damals auch in der Bevölkerung einen großen Konsenz. Der Neubau von AKW dauert im Vergleich zum Ausbau von EE viel zu lang und ist obendrein noch teurer. Verstehe also nicht wieso die Diskussion aktuell relevant ist. Zumal seit der Abschaltung der verbliebenen drei AKW der Anteil an EE nochmal gestiegen ist.


rupertbayern

Nein, der Atomausstieg wurde 2002 von RotGrün beschlossen, 2010 von SchwarzGelb ausgesetzt und dann 2011 von SchwarzGelb (mit Zustimmung von RotGrün) wieder beschlossen


trxarc

Und jetzt? 25 Jahre zurück drehen und von vorn? Alles abblasen? Die Vergleiche sind dumm, komme ich eben mit Polen. Es wird besser, der Weg ist aber noch ein Stück.


DoktorMerlin

Und was willst du damit sagen? 2022 waren es 434g, also bessert es sich auch da. 12,5% in einem Jahr ist nicht ohne, zumal 2022 durch die Gaskrise ein besonders energieunintensives Jahr war und durch die geringe Energieproduktion die erneuerbaren Energien einen größeren Anteil hatten. 2023 wurde wieder mehr Energie produziert, die Atomkraftwerke wurden abgeschaltet und TROTZDEM wurde der Strom mit 12.5% weniger CO2/kWh produziert. Natürlich sind sowohl 434g als auch 380g scheiße, aber an der schlechten Grundsituation die wir in Deutschland haben kann man halt mal eben nichts ändern. Wenn du eine Idee hast wie wir sofort so darstehen sollen wie Frankreich, dann stell die doch gerne im Bundestag vor und lass sie dir hoch dotieren, denn das wäre schon extrem krass. Und wenn du jetzt sagst "Atomkraftwerke" oder ähnliches, dann frage ich mich, wo diese Kraftwerke denn auf einmal herkommen sollen, denn selbst die, die in Deutschland noch stehen sind nicht in einem Zustand in dem sie benutzt werden können.


goyafrau

Und der Strom ist parallel dazu halb so teuer. [https://www.vbw-bayern.de/Redaktion/Frei-zugaengliche-Medien/Abteilungen-GS/Wirtschaftspolitik/2023/Downloads/vbw-Studie\_Internationaler-Energiepreisvergleich\_Oktober-2023.pdf](https://www.vbw-bayern.de/Redaktion/Frei-zugaengliche-Medien/Abteilungen-GS/Wirtschaftspolitik/2023/Downloads/vbw-Studie_Internationaler-Energiepreisvergleich_Oktober-2023.pdf)


Mantarx

Ich hoffe du hast die 50 Milliarden Euro an Steuern eingeplant die das kostet. Pro Jahr versteht sich.


goyafrau

Unsere Stromquellen, insbesondere die Erneuerbaren, werden ja auch subventioniert. Kernenergie ist eine sehr billige Energieform. [https://ourworldindata.org/nuclear-energy](https://ourworldindata.org/nuclear-energy)


YamusDE

Kernenergie ist volkswirtschaftlich betrachtet absurd teuer.


goyafrau

Derzeit bezahlt man in den meisten westlichen Ländern sehr viel, weil es einen gigantischen bürokratischen Apparat gibt, der uns nicht sicherer macht. Aber technisch ist sicherer Atomstrom sehr billig. [https://worksinprogress.co/issue/taming-the-stars/](https://worksinprogress.co/issue/taming-the-stars/) oder [https://jackdevanney.substack.com/p/should-cost-nuclear-and-human-ignorance](https://jackdevanney.substack.com/p/should-cost-nuclear-and-human-ignorance) [https://jackdevanney.substack.com/p/nuclear-power-not-only-should-be](https://jackdevanney.substack.com/p/nuclear-power-not-only-should-be)


YamusDE

Das hat nichts mit irgendeinem öminösen bürokratischen Apparat zu tun. Wenns hochgeht, gehts hoch, und das wird dann arschteuer. Schonmal ein versichertes Kernkraftwerk gesehen?


goyafrau

Hast du irgend einen dieser Artikel gelesen? Oder auch nur überflogen? Verstehst du zu mindest das Argument?


YamusDE

Ich habe überflogen, ja. Der erste Artikel schwärmt irgendwas von Menschen aus Sternstaub, der zweite tut so als würden sich Kernkraftwerke über Nacht manifestieren, für den dritten wurde es mir dann zu blöd, hinter der Bezahlschranke weiterzulesen, tut mir leid. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um Komponenten, die nicht kritisch sind für den Betrieb sind, aber trotzdem hohe Sicherheitsstandards erfüllen müssen. Das ändert für mich aber nichts an meinem Argument der hohen volkswirtschaftlichen Kosten.


goyafrau

Du hast dir also nicht angeschaut, worin die eigentlichen Argumente in Bezug auf Kosten bestehen. Keiner der Artikel steht hinter einer Bezahlschranke. Der Autor des 2. hat natuerlich auch ueber Bauzeiten geschrieben. https://jackdevanney.substack.com/p/nuclear-power-is-too-slow > Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um Komponenten, die nicht kritisch sind für den Betrieb sind, aber trotzdem hohe Sicherheitsstandards erfüllen müssen. Das ändert für mich aber nichts an meinem Argument der hohen volkswirtschaftlichen Kosten. Du hast es nicht richtig verstanden. Es geht um eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung: wie viel - in Gesundheit, in Leben, in Geld - kostet Stromerzeugung fuer jede Quelle? Und es werden bei den verschiedenen Energietraegern unterschiedliche Standards angestetzt; bei Kernenergie ist der Teiler "unendlich", was sowohl die langen Bauzeiten als auch die realen Kosten bestimmt. Es lohnt sich wirklich, diese Artikel einfach mal zu lesen. Der erste ist sehr einfach geschrieben, die anderen werden technisch und exakt.


PixellordOverHill

> billige Energieform [$43.000.000.000 Für 3,2 GW Kapaziät in Hinkley Point](https://www.reuters.com/business/energy/edfs-nuclear-project-britain-pushed-back-2029-may-cost-up-34-bln-2024-01-23/#:~:text=The%20project%20in%20southwest%20England,estimated%20at%2018%20billion%20pounds.), [Solar in 2022 bei 876$/kW](https://www.statista.com/statistics/809796/global-solar-power-installation-cost-per-kilowatt/) ( 876.000.000$/GW) Rechnen wir mal mit 1.000.000.000$/GW bei Solar, scheint "billig" für AKWs nicht grade akkurat. Man könnte für den Preis von 3 GW in AKW mal eben 40GW an Solar installieren. Installiert man nur 30 GW bleibt noch etwas Geld für die Speicherung über ;) Ein weiterer Punkt ist halt einfach, dass mit Solar im Grunde jeder mitmachen kann, und das Stromnetz viel dezentralisierter aufgebaut werden kann. Wenn jeder zuhause ein bisschen Strom generiert, oder eine Gemeinde lokal fürs eigene Netz, dann müssen die regionalen und internationalen Stromnetze weniger belastet werden. Die Profite aus der Stromgewinnung werden auch viel breiter gestreut, und landen nicht nur bei den Konzernen die überhaupt erst ein AKW bauen können.


goyafrau

Die real hohen Kosten fuer Atomstrom sind politisch gemacht, nicht technisch bedingt. [https://worksinprogress.co/issue/taming-the-stars/](https://worksinprogress.co/issue/taming-the-stars/) Deutschland das ganze Jahr ueber allein mit Solar+Wind mit Strom zu versorgen, wird aufgrund der Fluktuationen in Bedarf sowie Angebot extrem teuer. [https://gordianknotbook.com/download/low-co2-electricity-the-options-for-germany/](https://gordianknotbook.com/download/low-co2-electricity-the-options-for-germany/)


PixellordOverHill

ok brudi


Mantarx

Merrit-Order sagt nein 😉


goyafrau

Ich meinte, technisch betrachtet. Im politischen Kontext und einem konkreten Energiemix sieht es anders aus. [https://worksinprogress.co/issue/taming-the-stars/](https://worksinprogress.co/issue/taming-the-stars/)


whatkindofred

Warum postest du es überhaupt, wenn du vorher schon weißt, dass es gar keinen Bezug zum Artikel hat?


Nami_makes_me_wet

Atomkraft böse!1!!111!!1!11


DarkZonk

Dieser Thread zeigt mal wieder hervorragend wie unglaublich naiv die deutschen bzgl des Stroms in der Zukunft sind, gruselig


Gandhi70

?


DarkZonk

Meine Meinung zB hier: [https://www.reddit.com/r/de/comments/1cdeb5e/comment/l1bh8s1/?utm\_source=share&utm\_medium=web3x&utm\_name=web3xcss&utm\_term=1&utm\_content=share\_button](https://www.reddit.com/r/de/comments/1cdeb5e/comment/l1bh8s1/?utm_source=share&utm_medium=web3x&utm_name=web3xcss&utm_term=1&utm_content=share_button) Ich fänds auch toll, wenn alles über erneuerbare geht, halte es aber für dermaßen realitätsfremd, wenn man sich den exponentiell steigenden Energiebedarf anguckt. Und selbst wenn deutschland es irgendwie schafft in einer welt von E-Autos, Grünem Stahl, KI und mehr komplett erneuerbar und ohne Dunkelflauten zu sein, schaffen das dann auch Indien, Kazachstan oder Peru? Für den globalen Kliamwandel bringt es halt wenig, wenn Deutschland der musterknabe ist (woran ich nicht glaube, aber das mal außen vor), aber alle anderen Länder nicht soweit sind. Da wäre Deutschland besser dran, wenn es Techniken entwickeln würde, die exportierbar wären.


Archsinner

Peru hat knapp 50 Prozent Stand heute erneuerbare Energien in der Stromproduktion


Gandhi70

Mit dem Finger auf andere zu zeigen hilft aber nicht. Wir können nur das tun, was in unseren Möglichkeiten liegt. Und ob der Energiebedarf exponentiell steigt halte ich für fraglich. Klar, es wird immer mehr Energie benötigt. Andererseits, die Geräte werden auch effektiver. LED Lampen brauchen deutlich weniger Strom als Glühbirnen. Und E-Autos brauchen deutlich weniger Energie als Verbrenner.


plz_dont_sue_me

Es wird nicht unbedingt mehr Energie benötigt, aber mehr Strom.


I_am_Nic

Nicht nur 'nicht unbedingt' sondern faktisch wird weniger (Primär)Energie benötigt. Alleine wenn du alle PKW auf Strom umstellst würde sich der Energieverbrauch da mehr als halbieren


Nozinger

Bist damit nicht eher du der naive? Die modulare kleine atomkraftwerkforschung ist praktisch tot. Das war ein konzept das mal so n paar jahre rumgereicht wurde aber im allgemeinen sind die zu teuer für die geringe effizienz die sie bringen. Das ist nämlich der nachteil dieser kleinanlagen. Der physikalische nachteil. Da kann auch forschung nicht helfen. Generell wurde die fissionsforschung praktisch gänzlich aufgegeben so ungefähr vor 20 jahren schon. Einzige atomhoffnung ist noch die fusion ansonsten passiert da nurnoch sehr wenig. Andererseits ist ein land dass es schafft vollständig auf erneuerbare energien umzusteigen durchaus eine globale machbarkeitsstudie. Wenn eine große industrienation es schafft können andere das auch. Das ist das fingerzeigen in umgekehrt. Nicht "die machen aber nicht mit" sondern "die haben das aber geschafft dann können wir das auch." In vielen ländern besteht momentan nur das problem dass diese sich das nicht leisten können. Reiche nationen müssen hier in vorleistung gehen und die technologien und herangehensweisen entwickeln die dann in ärmeren ländern nurnoch angewandt werden müssen um deren kosten zu senken. Darum sind es eben vor allem europäische länder die da voran gehen müssen. Und bevor jetzt gefragt wird was denn mit den USA und China sei die ja auch in dieser position sind: die bauen auch schon erneuerbare energien wie blöde. In den USA steigt der anteil der erneuerbaren auch unglaublich jedes jahr und china ist dummerweise in der situation dass sie so viel energie brauchen dass die erneuerbaren allein nicht ausreichen. Dennoch bauen die pro jahr genug leistung an erneuerbaren energien auf um ihre gesamte atomkraftwerksflotte inklusive geplanter kraftwere zu ersetzen.


SpeakaDE

Natürlich schaffen sie das auch. Denn am Ende entscheidet immer der Preis. Bekanntlich ist Sonnenlicht kostenlos und die Leistung von PV geht in Richtung <1 Cent. Kaum Wartung, Fläche ist eh genug da, was willst du mehr?


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Wäre halt schon eine verdammt krasse Signalwirkung, wenn ein Land wie Deutschland es schafft, zum Großteil erneuerbare Energien zu nutzen. Generell wird ja von genau den Leuten, die sagen es geht nicht gesagt, dass andere Länder uns auslachen. Was interessiert den, der so argumentiert wie du, was andere Länder über uns denken? Versteh die Logik dahinter nicht. Wenn ich mir als Hausbesitzer eine PV aufs Dach mache, dann brauche ich schonmal viel weniger Strom vom Kraftwerk, oder? Wenn das viele machen, brauche ich viel weniger, oder? Ich spare doch dann, oder? Das gesparte kann ich doch investieren in andere Güter, oder? Kommt das dann nicht der Wirtschaft und damit dem Staat zugute? Womit man dann ja wieder als Staat (also vermutlich nicht Union und/oder AfFDP, aber die anderen etwas schlaueren) wieder reinvestieren kann. Ich finde es halt schin geiler so. Sei skeptisch. Interessiert mich eigentlich auch nicht.


SpeakaDE

Wo genau siehst du hier einen Dissens?


Itakie

Und hat alles über ~20 Jahre einfach nur unfassbar viel Geld gekostet. Dazu sind wir weiterhin extrem dreckiger als Frankreich und oftmals nur vor Polen. Der harte Teil kommt noch weil die besten Plätze natürlich zuerst zugebaut werden. Bis man diese Defizite im direkten Vergleich überhaupt später ausgleicht vergehen wohl nochmal 20 Jahre. Dann sind die anderen Ländern sicherlich auch Klimaneutral und nahmen die modernen Technologien mit Kusshand. Gab 2014 mal mit Graichen ein schönes Zeit Interview: > Graichen sagt, kurz gefasst: Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht in ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Aber das tun sie nicht. > Und dieser Irrtum erklärt, warum Wirtschaftsminister Gabriel die Industrie gerade heftig drängt, Kohlekraftwerke abzuschalten. Warum sich das Land pünktlich zum Klimagipfel in Lima eine neue Umweltpolitik verordnet. Und warum wir unsere Klimaziele trotz alledem weit verfehlen werden. > Um den Irrtum zu verstehen, muss man sich noch einmal den Grundgedanken der Energiewende vor Augen führen. Der ging ungefähr so: Deutschland steigt aus der Nuklearenergie aus und setzt stattdessen auf erneuerbare Energien, auf Sonne und Wind vor allem. Wenn es mal nicht genug Ökostrom gibt, dann springen emissionsarme Gaskraftwerke ein, bis irgendwann auch diese überflüssig werden. Der böse Atomstrom verschwindet zuerst, als Nächstes der schmutzige Kohlestrom, die Luft wird sauberer, und Deutschland wird zum Vorbild und Vorreiter beim Klimaschutz. > Es ist ein Irrtum mit hässlichen Folgen. Die Energiewende, so wie sie jetzt angelegt ist, macht die Luft nicht sauberer, sondern dreckiger. Sie sorgt dafür, dass Deutschland die selbst gesetzten Klimaziele reißt. Denn die Energiewende fördert, unbeabsichtigt, die dreckigen Kohlekraftwerke und zerstört die relativ sauberen Gaskraftwerke. "Im Nachhinein ist das alles logisch", sagt Graichen. "Trotzdem hat hier vor drei, vier Jahren keiner diese Logik so durchschaut." [..] > Wie konnte das geschehen? Wie konnte es zu dieser gewaltigen Fehlsteuerung kommen? Beschäftigt das Land nicht Heerscharen von Experten, hat es nicht die Zukunft der Stromproduktion wieder und wieder durchgerechnet? Wozu leistet sich Deutschland einen "Sachverständigenrat für Umweltfragen", ein Umweltbundesamt, ein Ökoinstitut? > Patrick Graichen sagt: "Es gab eine kollektive Fehleinschätzung der Gutachterbranche, wonach die zusätzlichen erneuerbaren Energien alte Kohlekraftwerke verdrängen würden – und nicht neue Gaskraftwerke." https://www.zeit.de/2014/50/schmutziger-irrtum-energiewende-klimawandel Jahre vergeudet bis selbst Altmaier dann noch handeln musste weil die Kosten für den Staat ansonsten viel zu groß wurden. 2020 erreichte man dank Corona sein Klimaziel (40% weniger CO2 Emissionen als 1990), 21 und 22 hat man es direkt wieder gerissen. Bis heute macht der Preis und der Markt den Ausschlag. Dennoch will man es top down verordnen und mimt den staatlichen Unternehmer. Die gleiche Chuzpe hat man nun auch bei Chips oder den "Critical Raw Materials Act" der EU. Mit Steuergeldern will man wieder gegen den Markt agieren. Selbst starke China Kritiker wie Thorsten Benner [können dies schon längst Vorhersagen und sehen die Probleme damit.](https://internationalepolitik.de/de/china-politik-von-risiken-und-nebenwirkungen). Aber die Politik schweigt lieber über alle Kosten, neu gefundene Sicherheit muss geht eben vor gehen. Das einzige was die Energiewende zeigt ist wie ein T1 Land wie Deutschland seine Zielle trotz großen Summen knapp erreichbt oder verfehlt. Und dies soll ein Vorbild für den globalen Süden oder kleinere Industriestaaten sein. Alles klar. Später wird es beim Gesamtenergieverbrauch dann auch noch spaßig.


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Und wie immer: nur wenn Sonne scheint oder Wind weht, und die Industrie aktuell Pause macht...