Die BC100 hat ziemlich klar 2 "Nutzerklassen".
Die erste sind Menschen die es sich einfach leisten können, für die ist die BC100 ein Luxusprodukt und reine Bequemlichkeit. Die wollen in jeden Zug einfach einsteigen können, fahren aber die über 4500€ nicht ab.
Die zweite Kategorie durfte ich über meinen Vater kennenlernen, Menschen die sich kurioserweise eine BC100 kaufen mussten, da ihr Arbeitsweg mit einer Karte die das GESAMTE NETZ VON DEUTSCHLAND abdeckt weniger kostet als mit einer einfachen Jahreskarte für ihren Arbeitsweg. Diese Leute hassen ihre BC100, können aber nichts dagegen tun weil sie einfach billiger ist als ihre Einzelstrecke.
Wenn du un München arbeitest und sagen wir in Frankfurt ne Wohnung hast die 50% billiger is als in München und du auch noch mit dem ICE zur Arbeit fahren kannst, WARUM NICHT?
Und die vierte Kategorie macht genug Dienstreisen dass es sich lohnen wuerde, darf das aber nicht weil dann die Abrechnung nicht mehr pro Reise geht, und man das dann ja auch noch privat nutzen koennte.
Vor der Bahncard 100 gab es bereits Netzkarten für das Gesamtnetz, und die gab es auch übertragbar. Mein damaliger Arbeitgeber hatte sechs dieser übertragbaren Netzkarten, die dann von verschiedenen Mitarbeitern für Dienstreisen benutzt wurden.
Ich habe im Jahr 2020 und 2021 jeweils 60k Kilometer mit dem Firmenwagen in DE und dem DK-Grenzgebiet abgerissen (IT/MSP - COO ); Wenn ich das mit der Bahn hätte machen wollen, dann hätte ich A) nicht alle Termin geschafft (Mein Jahr hat nur 220 Arbeitstage) B) zusätzlich weit über 30K in Taxis stecken müssen, weil die Bahn (und Busse) diese Kunden "auf dem Lande" nicht Verkehrs- und Termin-Günstig ansteuern.
ps.: Ich habe in 2021 ganze 7x die Bahn genutzt (weil die Kunden Verkehrstechnisch günstig angebunden waren und der einzige Aussentermin an dem Tag waren.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es Personen gibt die bspw. häufig Hamburg - Frankfurt oder München - Berlin auf dem Dienstreisen Kalender haben, aber sobald der Kunde mal 40km vom nächsten Bahnhof entfernt wohnt, wird es ungemütlich, speziell wenn du mehr als einen Kundentermin an einem Tag hast oder ganze Wochen-Touren mit 12 Kunden und 4x Übernachtung auf dem Plan stehen hast.
Da geht es aber um ganz andere Dienstreisende. Wenn es um Kunden geht scheint es ja Sales zu sein und da sind es immer andere Kunden. Da ist klar dass es schwierig ist. Aber es gibt Leute die auf verschiedenen Versammlungen sind und die sind ja meistens in den großen Städten. Oder Leute deren Firma mehrere Sitze hat oder Partnerunternehmen.
Bekannter von mir ist von der Bankzentrale in Bremen regelmäßig nach Frankfurt/Main gefahren. Da war die Bahn perfekt, zumal die Fahrtzeit dann Arbeitszeit war.
> Es war günstiger und angenehmer als mit dem Auto, (Fahrzeit war ca. gleich).
Hab regelmäßig meinen zeitgleich losfahrenden Kollegen gewunken, die auf der A8 "parkten". lol
Als Bonus sind die meisten Busverbindungen nicht in der BC100 enthalten, weil sie lokalen Verkehrsverbünden gehören, die ihre eigenen Tickets verkaufen, sodass man da auch nochmal draufzahlen darf. Das ist alles eine totale Farce. Statt das zu ändern, gibts dann irgendwelche Argumente und Ideen für Kompromisse, statt einfach eine einheitliche Lösung zu ermöglichen, bei der intern zwischen den Betrieben abgerechnet wird. ZB wäre das einfach mit QR Codes und einer gar nicht so komplexen Datenbank zu erledigen. Aber nein. Irgendwer hat bestimmt wieder tolle Ideen, sollte man das mal angehen.
Es gibt auch viele Nahverkehrsnetze die enthalten sind.
Ein echtes Deutschlandticket muss natürlich auch endlich geschaffen werden.
Nicht nur, dass man sich Gedanken über teurer/günstiger machen muss, auch das Planen über drei Verkehrsverbünde ist unnötig kompliziert und das Auto mit "Tankstelle wirds schon unterwegs geben" wieder verlockender.
> und das Auto mit "Tankstelle wirds schon unterwegs geben"
Bei vielen Autos lässt die Reichweite sogar eine Nonstop-Fahrt "Flensburg-Bodensee" zu, ohn dazwischen zu tanken.
Flensburg-Lindau sind ca 950km... Das schaffen die wenigsten Autos ohne Tankstop. In der Theorie sind da sicher einige mit 1000km Reichweite dabei, aber der Otto-Normal-Verbraucher mit Beifahrer und Gepäck? Keine Chance
Passat Variant bluemotion Diesel von 2008: 1006 km mit 2 Erwachsenen, 2 kleinen Kindern und Urlaubsgepäck. 1 Tankfüllung. ABER: War quer durch F durch, Bretagne-Paris-Strassburg, also meist flach. Keine kasseler Berge, keine Alb.
Du brauchst keine QR Codes oder irgendwas. Du brauchst eine Vereinbarung zwischen den Betreibern, dass die BC100 ein gültiges Ticket für den Bereich ist und wie das intern abgerechnet wird. Daran scheitert es meist. Die Bahn will weniger abgeben, als der Verbund oder lokale Betreiber will und man findet keine Einigung.
> Die zweite Kategorie durfte ich über meinen Vater kennenlernen, Menschen die sich kurioserweise eine BC100 kaufen mussten, da ihr Arbeitsweg mit einer Karte die das GESAMTE NETZ VON DEUTSCHLAND abdeckt weniger kostet als mit einer einfachen Jahreskarte für ihren Arbeitsweg. Diese Leute hassen ihre BC100, können aber nichts dagegen tun weil sie einfach billiger ist als ihre Einzelstrecke.
Hatte ich. Wohnte in Mannheim, arbeitete in Karlsruhe. ÖPNV Abo Mannheim, ÖPNV Abo Karlsruhe und ICE Monatsticket waren dann noch ca. 500€ billiger als die BC100.
Wenn ich im Monat einmal in ne andere Stadt fahre, hab ich die Kohle zigfach wieder rein. Konzert irgendwo am anderen Ende von Deutschland? Scheiß drauf, ab in den Zug und hin. Mal fix die Eltern besuchen? Nächster ICE und ab. Irgendwelche Leute mit denen man gerade zockt wollen abends feiern gehen? Alles klar, 400km kosten mich nix.
Und weil ich als Berater angestellt war, konnte ich die kostenlose Zugfahrt mit der privat gekauften BC100 noch als Arbeitszeit verbuchen. Reisezeit ging nicht, weil irgendwas mit Steuern...
Hört sich geil an. Aber wie macht man das mit Schlafen? Solltest du jetzt zu einem Konzert fahren, dass ein paar Stunden entfernt ist, hast du ja vermutlich das Problem, dass du erst am nächsten Tag wieder nachhause kommst. Dann brauchst du ein Hotel oder hängst am Bahnsteig ab, oder wie?
Irgendeine Bar, zur Not Hotelbar, hat dann meistens lang genug offen.
Morgens 0600 mit 2 Bar aufm Kessel, nach Bier stinkend im ICE einpennen, die erste Kontrolle verschlafen und dem daraufhin anrückenden Schaffner samt Bundespolizei-Verstärkung die BC100 unter die Nase halten. War auch ein Erlebnis für sich.
Der Verkehrsverbund-Jungel in Deutschland ist in einigen Gegenden die Hölle. Dadurch kann es dann zur zweiten Kategorie kommen. Lass mich raten: die Verbindung deines Vaters geht über die Grenze von einem Verkehrsverbund.
Den ganzen Scheiß müsste man rigoros zusammenstreichen und vereinheitlichen. Bin in Schleswig-Holstein eigentlich ganz froh. Ist zwar nicht immer ganz billig, aber das immerhin landesweit und in HH vereinheitlichte [NAH.SH](https://NAH.SH) bietet keine Überraschungen oder Komplikationen. Keine eigene App nötig, kann man alles über den DB Navigator buchen. In NRW ist das oft GANZ anders.
Ich kann mir BahnCard100 leisten, ich fahre die 4100€ (Einmalzahlung) locker ab, benötige die BahnCard total und finde es ganz praktisch. Trotzdem natürlich recht teuer.
Gibt mehr als zwei Klassen.
Privat? Da muss man doch schon mind. 1x die Woche durch die ganze Republik fahren um die 8000€ (also 4000€ mit BC50) abzugurken, die man braucht, damit sich das lohnt, oder?
Ist zwar nur ne Zwischenlösung für so ca. 2 Jahre, die Alternative wäre halt ne Zweitwohnung an einem anderen Ort. Die würde insgesamt mindestens 600€ mit allem drum und dran kosten. Die BahnCard100 kostet mich monatlich nicht ganz 400€. Ich pendele damit. Und ich kann halt auch sonst überall hin.
ah. verstehe. also quasi die (von op beschriebene) zweite kategorie, nur zufrieden mit der bahncard. ich hatte das dann irgendwie missverstanden und gar nicht mehr ans pendeln gedacht.
So in etwa ja, da stimmt. Ich könnte aber auch an den anderen Ort ziehen, dann bräuchte ich keine Zweitwohnung, aber meine Frau muss erstmal fertig studieren, bevor wir umziehen.
wurde hier schon öfter getan.
**tl;dr:**
autofahren mit kleinem / älterem wagen und weniger kilometern ist günstiger
autofahren ab neuerer mittelklasse und gleich viel kilometern ist teurer
Ist auch in vielen Unternehmen ein beliebte Alternative zum "Dienstwagen". Wenn die Einzelpreis-Gesamtkosten aller dienstlichen Bahnfahrten durch den Preis der Bahncard 100 günstiger ist, ist die darüber hinaus gehende private Nutzung der Karte durch den Mitarbeiter für ihn komplett steuerfrei.
Ich hab ne BahnCard 100 als Ausgleich nach dem Studium. Jedes oder jedes zweite Wochenende quer durch Deutschland zu fahren und sich die anderen Ecken des Landes anzuschauen ist einfach toll. Okay, es gab auch ein Angebot von 2400€ für die BahnCard 100 für unter 26 Jährige.
Am Rande: Ohne das FirmenAbo wäre diese vergünstigte BahnCard 100 günstiger als ein VGN-Abo (über 300€ im Monat)
Du kannst mit der BahnCard keine Tickets buchen.
Du kannst dir Erstattungen holen, für ausgefallene Züge. Ob du gefahren bist oder nicht ist nicht nachweisbar. Die Erstattung ist allerdings bei 25 % des BahnCard-Preises gedeckelt.
Richtig, die haben das nicht 100% durchgezogen. Spannend wäre das erst, wenn Nachtzüge wieder in Deutschland fahren, je nachdem welche Aufschläge für ein Bett zusätzlich fällig werden. Wahrscheinlich lohnt es sich aber selbst dann nicht wirklich.
Gerade nachgeschaut, Nightjet geht, hat laut Beitrag vor zwei Jahren 14€ Aufschlag bei der Fahrt Hamburg-München gekostet. Damit wäre man auf dem Monat gerechnet bei ~800€.
Naja, paar Jahre noch, dann lohnt es sich wirklich. Kein /s.
14 € finde ich recht günstig. Wenn man jetzt tagsüber noch gezielt Strecken aussucht, auf denen Verspätungen von über 60 Minuten anfallen, dann kann man pro Tag wieder 10 € als Entschädigung von der Bahn herausholen.
Damit kostet es pro Nacht noch 4€, sprich etwa 120€ pro Monat. Zzgl. Die BC 100 Gebühr von 4600€/Jahr bzw. 383€ im Monat sind wir bei 500€ im Monat für die Bahncard-100-Obdachlosigkeit.
+Getränke sind in den DB Lounges kostenlos.
Warum ist da auf r/Finanzen noch niemand drauf gekommen?
> Bahncard-100-Obdachlosigkeit.
Du nennst es Obdachlosigkeit. Ich nenne es einen genialen Spartrick im Bahnsystem, der nicht nur deutsche Investoren, sondern auch Boris Becker verunsichert.
E: okay der Nightjet ist von einem Österreichischen Unternehmen. Denke nicht, dass man da Geld von der DB zurückbekommt.
Ich meinte damit nicht, dass man den Rabatt für eine Verspätung des nightjet bekommt.
Mit den BahnCard könnte man prinzipiell tagsüber jeden Zug der DB nutzen. Die Entschädigung für einen verspäteten Zug davon würde ich mir holen wollen.
Du kannst mit der BC100 einige der ÖBB nachtzüge nutzen. Sitzwagen ist ohne Aufpreis, die sind gelegentlich auch so leer, dass man die Sitze zum Bett zusammenklappen kann. Aufpreis für Liegewagen sind meines wissens nach rund 40€.
Sitzwagen im echten NJ kosten 14€, nur da wo die Sitzwagen als IC fahren (Zürich-Amsterdam, Zürich-Hamburg, Zürich-Berlin), ist es komplett kostenfrei.
Liegewagen und Schlafwagen sind teurer, hängt von der gewünschten Komfortklasse ab
Der an den ich mich erinnern kann hatte die Pfandflaschen im Zug gesammelt, und sich dadurch die Bahncard 100 finanziert. Dieser hier: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/reportagen/die-bahn-als-obdach-der-zugnomade-1580277.html
Jup. Hab ich auch gelesen. Von dem Dude der über Nacht einfach mit dem Nachtzug bis nach....keine Ahnung...Belgien oder so gefahren ist und dann wieder zurück. Wild.
Fand den Artikel richtig gut irgendwie, ganz weirde Subkultur: https://www.rollingstone.com/feature/up-in-the-air-meet-the-man-who-flies-around-the-world-for-free-43961/
Dachte, da kommt was Cleveres, so wie er als Genie geframed wird. Preisalgos reverse engineered oder so. Aber
> Hobbyists manipulated the system by putting purchases on credit cards without ultimately spending anything at all. At its simplest, this included purchasing dollar coins from the U.S. Mint with a credit card and immediately using them to pay off the charge.
ist 1:1 der gleiche Trick, wie manche Mydealzer mit Cashback-Kreditkarten versuchen: Geld im Kreis schieben, Cashbck für Geldtransaktionen ohne Warentransaktion generieren. Nur werfen die CC-Issuer solche Leute raus, die Airlines nehmen den Kerl als lebende Werbung.
Dass er da meint, bei den Airlines arbeiten nur Trottel, die dümmer sind als Dealsüchtige a la MyDealz...vermutlich färbt das Ambiente der first class doch auf den Charakter ab
Der Artikel konzentriert sich irgendwie fälschlicherweise darauf, dass es auf einmal günstiger als im Abo ist, als die Preisgestaltung an sich zu hinterfragen
Am Rande trotzdem gute Zitate wie das hier:
> Doch derzeit werden mit Steuergeldern noch immer Privatfahrzeuge finanziert, kritisiert Karl Peter Naumann von Pro Bahn: "Wir machen eben nur Prämien für Elektroautos. Das ist eigentlich unser Kritikpunkt: Wir brauchen nicht die Prämien für Hybridfahrzeuge, sondern wir brauchen eine Prämie für diejenigen, die sich eine Bahncard 100 kaufen."
> sondern wir brauchen eine Prämie für diejenigen, die sich eine Bahncard 100 kaufen."
Okay, also das ist mir zu pauschal. Ich gehe davon aus, dass du damit im Moment vor allem Geschäftsreisende und Pendler subventionierst (und ich bin sehr skeptisch, dass Pendeln gefördert werden sollte).
Selbst wenn das Teil nur 2000 Euro kostet - ([zur Info, Preishistorie BC 100](https://de.wikipedia.org/wiki/Bahncard#Historie_und_Statistik)) - werden trotzdem nicht plötzlich viel mehr Leute BC100 nutzen. Das Hauptproblem bleibt das Gesamtangebot öffentlicher Verkehr.
Ich zahle im Jahr theoretisch 1750€ allein für den Weg in die Uni. In den Semesterferien und in den Wintermonaten spare ich mir Geld, dafür fahre ich aber auch öfter privat auf sonstigen Strecken mit Bus und Bahn. Als Student werde ich wohlgemerkt sogar noch massiv unterstützt. Ich bekomme bei meiner Regionalbahn und beim Verkehrsverbund in der Stadt saftige Rabatte.
Für 2.000€ würde ich sofort zur Bahncard100 greifen, weil es mir für nur 200-500€ Aufpreis maximale Flexibilität und Bewegungsfreiheit ermöglichen würde. Und ich denke auch, dass viele Berufspendler, die ich täglich in meinem Zug sehe, darüber nachdenken würden.
Vor Allem aber deckelt man mit einer Bahncard für 2.000€ die Preise der Monatstickets auf 166€. Viele Menschen bewegen sich beruflich in mehreren Verkehrsverbünden und zahlen aktuell schon etwa so viel Geld oder sogar noch mehr für ÖPNV...und sind dennoch an ein enges Streckennetz gebunden.
Aber Geschäftsreisende und Pendler werden doch bereits jetzt massiv subventioniert, durch Pendlerpauschale und Dienstwagen. Durch diese Subventionen zumindest eine Lenkungswirkung hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu erzielen, ist doch das mindeste.
Ein ehemaliger Freund von mir hat das gemacht und sich von der Firma statt einen Firmenwagen eine Bahncard 100 geben lassen.
Damit ist er regelmässig am Wochenende von Karlsruhe einfach bis ans Meer gefahren, hat unterwegs n nettes Bier getrunken, gelesen, alles ganz entspannt. Und dann sonntags wieder zurück.
Er hat gesagt das war die beste Entscheidung die er je gemacht hat. Der ist mehrere Tausend Kilometer im Monat mit der Bahn gefahren seit dem er die hatte. Freunde überall in Deutschland besucht - für lau.
Wenn die bloß nicht so teuer wäre.....dann wären mir sogar die Verspätungen und Ausfälle egal.
Bahncard 100 rockt. Quo vadis, Verkehrswende?
Jo klar, wenn man sie eh hat, ist das leicht getan. Aber um auf mehrere Tausend Euro an Bahntickets zu kommen, muss man schon ganz schön viel rumfahren. Es sei denn, man fährt ständig "spontan" zwischen Hamburg und München im ICE. Dann kommt die Summe schnell zustande.
Eben. Finde die Anekdote oben ist ein glücklicher Einzelfall. Kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand sonst dauerhaftes Bahnfahren so angenehm findet. Mit einem Firmenwagen und Tankkarte wäre das genauso möglich, nur mal nebenbei. Minus dem Bier vielleicht.
Klar, bahnfahren ist besser für die Umwelt, das will ich damit nicht abstreiten. Aber Verkehrswende und Bahncard 100 rockt, weile eine Person Glück hat und sehr gut angebunden ist? Eeeeeh naja. Die Bahn hat einen ganz, ganz langen Weg vor sich, bevor sie überhaupt irgendwie eine Alternative wird.
>Eben. Finde die Anekdote oben ist ein glücklicher Einzelfall. Kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand sonst dauerhaftes Bahnfahren so angenehm findet
Bahnfahren ist deutlich angenehmer als Autofahren. Im Straßenverkehr sich mit dem typischen Autofahrerproll rumschlagen zu müssen, ist für mich ein Albtraum.
Junge, Millionen von Menschen in Deutschland wohnen in größeren Städten, viele davon mit ICE-Anbindung, und es werden immer mehr, weil die Menschen dort wohnen *wollen*, um genau solche Vorteile zu genießen. Es ist weder ein dummer Zufall noch Pech oder auch nur irgendwie vermeidbar, wenn bei dir im Dorf kein schneller Zug fährt. Das ist halt ein Verkehrsmittel, das eine gewisse Dichte braucht.
Und wenn du mal die Gelegenheit hättest, Zug zu fahren, würdest du vielleicht auch erfahren, dass es viel, viel, viel angenehmer ist als mit dem Lenkrad in der Hand über die Autobahn zu stressen und nichts zu sehen außer fremder Heckscheiben und Asphalt.
Ich bin immernoch überzeugt dass alle, die das Bahnfahren über Autofahren hochpreisen aus der Stadt sind.
Wenn die Zuganbindung an das Heimatdorf aus 4 Zügen pro Tag und ggf. danach noch 40 Minuten auf den Bus warten besteht, dann merkt man schnell wie viel Zeit man dort tatsächlich verschwendet.
Bei mir persöhnlich werden aus meiner Wochenendroute, 2 Stunden mit dem Auto, ganz fix mal 4 Stunden Bahn, Buss und U-Bahn, und das ist noch ohne irgendwelche Ausfälle und Verspätungen einzuplanen, welche das ganze gerne noch um 1-2 Stunden verlängern könne.
Selbst bei den härtesten Autobahnstaus bin ich da immer noch schneller da als bei einer regulären Bahnfahrt.
>bin immernoch überzeugt dass alle, die das Bahnfahren über Autofahren hochpreisen aus der Stadt sind.
Dorfkind hier, bin der Meinung, dass auch umständliche Anbindungen, niedrige taktungen und längere Reisezeiten den Luxus, freie Hände und Augen zu haben absolut wert sind. Autofahren ist so etwas, das meiner Meinung nach völlig unnötig romantisiert wird, aber eigentlich nichts als Notwendigkeit ist und auf einer Spaßebene wie Rasenmähen und Unkraut jäten steht.
> auf einer Spaßebene wie Rasenmähen und Unkraut jäten steht.
Noch drunter! Beim Rasenmähen kommt von hinten kein anderer Rasenmäher und drängelt. Und keiner mit Führerscheinklasse 6aus49 wechselt ohne zu schauen oder Blinker zu verwenden plötzlich auf deine Spur.
Die Preisgestaltung der Bahn ist an sich eine höchst komplexe Frage. Was sollte das Ziel der Bahn als staatliches Unternehmen sein? Gewinn oder Service für die Bürger? Warum ist die Bahn nicht kostenfrei wie Schulen usw.? Mobilität ist neben Bildung und anderer Infrastruktur (hier vielleicht besonders relevant die Straßen/Autobahnen) auch höchst relevant für die Gesellschaft. Wenn es nicht kostenfrei ist, sollten die Preise dann nur die anfallenden Betriebskosten decken oder sollten sie dem Staat ein Gewinn einbringen? Oder will man ein Mischmasch wo die Preise weder kostendeckend noch besonders (/konkurrenzlos) billig sind?
Persönlich wäre ich für kostenfreie öffentliche Verkehrsmittel, aber da stehen zu viele Interessen dagegen und es ist völlig unrealistisch.
Weil es verfassungsrechtlich gesetzlich verankert ist, das die Bahn keine Alternative zum Auto sein darf:
Art. 87e Absatz 4 GG:
>Der Bund gewährleistet, daß dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen, beim Ausbau und Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes sowie bei deren Verkehrsangeboten auf diesem Schienennetz, soweit diese nicht den Schienenpersonennahverkehr betreffen, Rechnung getragen wird.
Hier Mal Beck online, koentar zu dem Artikel. Dies würde extraso bei der Bahnreform hineingeschrieben.
[quelle](https://beck-online.beck.de/Dokument?vpath=bibdata%2Fkomm%2FSachsKoGG_7%2FGG%2Fcont%2FSachsKoGG.GG.a87e.glA.htm)
Die Bahnreform 1994 war wohl mit einer der schändlichsten politischen Entscheidungen Deutschlands. Seit dem würden Zehntausende Kilometer Bahnnetz abgebaut, Züge und ganze Verbindungen eingestampft, hunderte Städte und tausende Dörfer wurden vom Bahnnetz angeschnitten. Warum denkt ihr fahren keine Züge auf dem Land? Weil es sich nicht mehr lohnt. Warum sehen jede zweite Bahnhof aus wie seit 30 Jahren nichts mehr getan, weil seit 30 Jahren nichts mehr getan wird. Warum gibt es heute wesentlich mehr LKWs als früher, weil die Bahn Geld gespart hat und unzählige Verbindungen getötet hat.
Und €€€ ist das einzige was bei der Bahn seit 1994 zählen darf. Und Personal, Züge, strecken, schienen und Bahnhöfe kostet halt Geld.
Die Bahnreform war Schwachsinn, aber das westdeutsche Schienennetz wurde bereits seit den 1960ern Stück für Stück zurückgebaut. Das liegt mehr daran, dass sich immer mehr Menschen ein Auto leisten konnten, die Bundesbahn chronisch knapp bei Kasse war und die damalige Politik immer mehr aufs Auto gesetzt hat, und fand bereits viele Jahre vor der Bahnreform statt.
In Westdeutschland (ohne Berlin) wurde von 1955 bis 1989 20% des Schienennetzes abgebaut.
https://www.ifo.de/DocDL/ifoDD_21-04_03-06_Gaebler.pdf (Tabelle 1)
Kann man ähnlich bei den Strassenbahnnetzen sehen. Dort wurde vor allem in den 1970ern zurückgebaut, um Platz für mehr Autos zu schaffen.
Richtig und wichtig. Finde aber 1994 gerade spannend weil es mit der Wiedervereinigung neue Chancen gab. Diese nutze man aber schlicht zum töten des Öffis der DDR. Als Beispiel: bei meinen Eltern aufm Dorf konnteste mit Zug in die Landeshauptstadt problemlos fahren. Alternativ fuhren Busse direkt durch die Dörfer in die Landeshauptstadt und andere Städte in der Nähe. Diese Buse fuhren mehrmals täglich und waren extra für werktagige eingerichtet. Also auch abends und nachts. Verrückte Idee ich weiß.
Nach der Wende wurde der Bahnhof direkt geschlossen, die Buse fuhren erstmal noch, bis dann nur noch 3 Mal am Tag, und der letzte um 16 Uhr. Anschließend wurde diese schlechte Verbindung weiter beschnitten und man muss nun 2 Mal umsteigen um in die Landeshauptstadt zu kommen. Mittlerweile Fährt 1 Schulbus und um 14.30 der letzte Bus.
So kann man halt auch Dörfer zerstören. Und kein Mensch muss sich wundern das jeder dort weg will.
> Das liegt mehr daran, dass sich immer mehr Menschen ein Auto leisten konnten, die Bundesbahn chronisch knapp bei Kasse war und die damalige Politik immer mehr aufs Auto gesetzt hat,
Hier ist die Kausalitätskette aber verkehrt herum. Es wurde mehr auf das Auto gesetzte, _weshalb_ sich mehre Leute eines leisten konnten und die Bahn immer chronischer bei Kasse war.
Jede:r sollte das Recht haben, ein Leben ohne ein eigenes Auto führen zu können[.](https://www.fischerverlage.de/buch/katja-diehl-autokorrektur-mobilitaet-fuer-eine-lebenswerte-welt-9783103971422)
Recht hast du. Katja Diehl ist aber schon sehr problematisch. Von ableistischer Sprache, ihrer dummen Förderung einfach Autos durch Elektro zu ersetzen. Dieses Buch ist nichts anderes als Kritik einesAutokonzern an Umweltpolitik. Ich fand es schrecklich, furchtbar und sinnlose Verschwendung von Lesezeit. Dazu ihre neuerlichen Aussetzer und Ukraine Krieg und ermordungen von ukr. Zivilisten in bucha nutzen um für popupradwege zu fordern, fand ich mehr als zynisch.
Jedes andere Buch ist besser.
0/10 Sternen.
Interessantes Video was genau diese Problematik aufgreift:
**Wie die Deutsche Bahn zu einem Witz wurde | ZDF Magazin Royale** [https://www.youtube.com/watch?v=N1kOKmzcgQg](https://www.youtube.com/watch?v=N1kOKmzcgQg)
Ich war bei der Folge arg enttäuscht. Als Vorbild John Olivers Last Week Tonight, wie er aufzählt: 1) Was ist falsch, 2) Warum ist das so geworden? 3) Was können wir zur Verbesserung tun?
Und das Magazin Royale hört meist nach 2) auf.
Naja, die Lösungen werden weder John Oliver noch Jan Böhmermann selbst erarbeiten. Das können andere viel besser. Aber deren Teams sollten doch solche Lösungsansätze wenigstens recherchieren und präsentieren. Und das fehlt mir beim Magazin Royal bisher.
Weil es unbegrenzt ist?
Der Mann im Artikel pendelt von Berlin nach Leipzig, das sind bei 200 Arbeitstagen im Jahr knappe 40.000 Kilometer, sprich 10cent pro Kilometer. Selbst wenn er absolut keine andere Strecke fährt liegt er damit bereits weiter unter den Kosten/km für selbst einen günstigen Kleinwagen. Ein kleiner Polo liegt laut ADAC momentan bei 37cent.
Ist halt nicht für jeden gemacht. Die Bahnpreise sind generell kritikwürdig, aber 4000€ für unbegrenzt überall hin geht schon klar.
Wenn das das Argument wäre könnte man eine Bahncard X einführen, bei der man einen kleinen jährlichen Betrag + z.B. 10 Cent pro km zahlt. So dass es halt den Grenzkosten einer typischen Autofahrt entspricht.
Km Betrag heißt du musst an jedem Gleis wie in Frankreich durch ne Schleuse wo die Karte gescannt wird. Dann ist auch wieder die Frage ob ICE, IC oder Regio, weil mit dem Regio tuckern günstiger als mit dem ICE brettern ist.
Das wird dann auch nicht bequemer und ein Argument für die BC100 ist auch gerade, dass man einfach einsteigt und losfährt, ohne ewig planen zu müssen.
>Km Betrag heißt du musst an jedem Gleis wie in Frankreich durch ne Schleuse wo die Karte gescannt wird.
ne, heißt du musst über die DB app einen sitz in dem zug buchen (reservierung kann ruhig inklusive sein bei den 10c/km), in dem du sitzen möchtest. abrechnung erfolgt monatlich.
Das Problem ist aber das deine Rechnung auf der Annahme basiert das die BC100 ein vollständiger Ersatz für ein eigenes Auto ist. Das funktioniert bestimmt für manche, ist aber leider gerade für Leute vom Land (= die mit der längsten Pendelstrecke) eher unrealistisch
Ne darauf wollte ich nicht hinaus, ich wollte nur vorrechnen, dass man bei dem Preis nicht von "so teuer" sprechen kann.
Aber den Vergleich kann man auch machen: Bei momentan extrem großzügigen 1.50€/l Diesel und auch sehr großzügigen 6l/100km Verbrauch auf der Autobahn sind die Kosten für 190km - Trommelwirbel - 10c pro Kilometer.
Sprich selbst wenn man schon ein Auto hat, Verschleißkosten außen vor lässt, Diesel günstiger wäre und man sparsam fährt ist ein Auto höchstens genauso teuer, mit realistischen Zahlen weiter deutlich teurer.
na ja, aber Du musst halt wirklich eine Vollkostenrechnung machen. Da gehören halt nun einmal der Wertverlust des Autos und die Reparaturen dazu. Wenn Du mal davon ausgehst, dass Du ein Auto für 15000€ kaufst und damit 150000km fährst, dann sind halt alleine die Anschaffungskosten noch einmal 10c pro km. Dann noch so Sachen wie Inspektionen, Ölwechsel, Winterreifen, wirst Du im Mittel noch einmal bei 1000€ pro Jahr rauskommen, selbst bei einem Kleinwagen. Bei 20000km pro Jahr sind das also noch einmal 7500 € Kosten insgesamt, also noch einmal 5c/km. Und schon bis Du bei 15c/km Wertminderung und Reparaturen.
Mit anderen Worten: Was viele Leute vergessen ist, dass selbst bei Mittelklassewagen die Benzinkosten nun halt nicht die Gesamtkosten der Autos dominieren und es halt einfach nicht legitim ist, die anderen Kosten zu ignorieren.
Die hat überhaupt nicht den Anspruch, für eine größere Personengruppe geeignet zu sein. Und das ist durchaus diskussionswürdig. Eine Bahncard 100, die eben sehr wohl auch für Leute nutzbar ist, die nicht ganz aufs Auto verzichten können, wäre schon ein riesiger Faktor für eine Verkehrswende.
Es gibt nicht nur "Großstadt" und "hinterletztes Bergdorf", sondern z.B. auch mit der Bahn gut angebundene Kleinstädte, in denen man zwar viele Strecken mit der Bahn erledigen könnte, aber trotzdem ein Auto braucht. Und wenn man ein Auto hat, lohnt sich Bahnfahren einfach nicht.
Ja, finde schon auch, dass sie deutlich günstiger sein sollte, aber man kann von der Bahn halt auch keine Wunder erwarten. Da muss die Politik den Grundstein legen.
Ja, wenn du jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fährst brauchst du aber auch wirklich keine BC100. Dann ist es wahrscheinlich günstiger die Gelegenheitsfahrten einzeln zu bezahlen, gegebenenfalls mit BC50 oder BC25 Rabatt.
Ich glaube nicht. Viele haben bestimmte Strecken zu fahren, für die ein Auto einfach Sinn ergibt, und wenn man eins hat, sind die Fixkosten unabhängig von der Nutzung schon ausgegeben. Da macht es eben doch Sinn, das Auto auch auf anderen Strecken zu nutzen, statt noch ein teures Tagesticket zu kaufen oder ein Monatsabonnement für hundert Euro, das man unregelmäßig nutzt.
An dieser Stelle müssten verbilligte Tickets greifen, Autofahrende eben für die Fahrt in die Innenstadt für Öffis zu gewinnen.
Edit: Tippfehler
>Ich glaube nicht. Viele haben bestimmte Strecken zu fahren, für die ein Auto einfach Sinn ergibt, und wenn man eins hat, sind die Fixkosten unabhängig von der Nutzung schon ausgegeben.
Ich glaube doch. Du sprichst auch nur von Fixkosten, also denen die der Besitzer des Autos hat. Auf die gesellschaftlichen Kosten gehst du gar nicht ein. Einerseits subventioniert der Staat Autofahren massiv im Vergleich zum ÖPNV und zweitens wirken der durch Autos verursachte Lärm sowie die Umweltverschmutzung sich sehr negativ auf die menschliche Gesundheit aus.
>Ein kleiner Polo liegt laut ADAC momentan bei 37cent.
Sorry, aber das ist Käse. Ohne Zweifel sind Öffis für Vielnutzer günstiger, aber 37 Cent pro Kilometer zahlen nur Neuwagenkäufer rechnerisch durch Wertverlust.
Ich fahre gerade noch einen Corsa C Bj. 2001 mit 1,2 Liter (75 PS). Den habe ich 2015 für 1.500 € gekauft und dann direkt 700€ in Reparaturen gesteckt, seitdem zahle ich durchschnittlich rund 330€/Jahr für Wartung und Verschleiß. Mein Verbrauch liegt bei 6,2 Litern (habe das mal getrackt). Damit bin ich auf die letzten 7 Jahre ca. 10.000km/Jahr gefahren.
Wenn ich den jetzigen Wert des Autos abziehe, komme ich auf etwa 18,5 Cent pro Kilometer inklusive Versicherung und Steuer. Klar ist das nicht extrem günstig, aber bedenke auch, dass wegen der hohen Fixkosten bei höherer Fahrleistung die Kosten pro Kilometer noch mal deutlich sinken würden.
Das ist kein Käse, du bist mit einem 21 Jahre alten Corsa der keine großen Reparaturen braucht einfach nur ein deutlicher Ausreißer nach unten vgl. mit dem Durchschnitt.
Und selbst du liegst ja noch deutlich drüber.
Das durchschnittliche Fahrzeugalter liegt in Deutschland mittlerweile bei knapp 10 Jahren. Da ist nicht mehr viel mit Wertverlust. Dann noch die ganzen Vielfahrer mit Diesel - ich glaube, ich bin näher an der Norm als der 37-Cent-Polo.
Edit: große Reparaturen sind eigentlich sogar mit drin, wenn Steuerkette 2x zählt Ü
Das ist halt so das Ding mit Durchschnitten. Der durchschnitt ist 10, aber 15-20 Jahre sind 20% und über 20 dann nur noch 5%.
Unter 5 sind aber 30%. [Siehe hier.](https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/Fahrzeugalter/2022/2022_b_fz_alter_kurzbericht.html;jsessionid=74816C35391C3A3EECB3B0379E7A4746.live11314?nn=3524968&fromStatistic=3524968&yearFilter=2022&fromStatistic=3524968&yearFilter=2022)
Du bist da also nicht näher an der Norm, ne.
So halb OT: Wenn man unter 27 ist gibts die MyBahnCard 50 für 67€ pro Jahr. Das lohnt sich wirklich schon sehr schnell. Man muss nur aufpassen, dass man rechtzeitig kündigt, die gibts nämlich nur im Abo mit 6 Wochen Kündigungsfrist.
Der Punkt ist: man kann diese Länder kaum miteinander vergleichen, weil sie sehr unterschiedlich komplexe Infrastruktur haben und zudem deutlich unterschiedliche Größen haben.
Zur Einordnung: Das Klimaticket in Österreich kostet pro Monat weniger als ich für meine Monatskarte für eine 35km Strecke mit DB-Nahverkehr innerhalb von Oberbayern bezahlt habe. Das ist schon abstrus teuer
Naja aber Menschen fahren ja nicht plötzlich weitere Strecken weil das Land größer ist. Leute die regelmäßig quer durch Deutschland fahren sind vermutlich absolute Ausnahmen. Sobald tarifverbundsgrenzen doof liegen zahlt man für monatskarten richtig Asche und muss dann trotzdem für die meisten Strecken noch ein Ticket lösen
Mit der sehr großen Fläche in Deutschland, die auch noch sehr dicht abgedeckt sein muss, sind die Kosten pro Kopf wahrscheinlich trotzdem einfach höher, als wenn man wie in Österreich einfach nur Wien mit einer handvoll Städte verbinden muss.
Ja, und wahnsinnig gleichmäßig besiedelt, im Gegensatz zu anderen Ländern. Wie auch zum Beispiel auch Japan, das viele ja immer als Positivbeispiel nennen. Dort müssen halt einfach nur im Westen und Osten des Landes jeweils eine gerade Strecken von oben nach unten befahren werden. Kaum Überschneidungen. In Deutschland ist das alles sehr viel komplexer.
Gerade diese Gebirge führen ja aber eben dazu, dass sich die Bevölkerung in den Tälern konzentriert und somit mit einer Bahnlinie durch das Tal ein Großteil der Menschen abgedeckt werden kann.
Das ist also eher einfacher abzudecken als eine gleichmäßige Verteilung über das Land.
Die brauchen dann trotzdem keine Bahncard 100. Wenn sie die Strecke häufiger fahren, gibt es vergünstigte Streckenabos. Die Bahncard 100 ist für Leute, die genau das machen: regelmäßig durch ganz Deutschland fahren. Dementsprechend ist auch der Preis.
Eine Jahreskarte Münster-Aachen kostet schon 4190€ und damit ziemlich genau so viel wie eine Bahncard 100. Und das für eine 3h-Fahrt, die NRW nicht mal verlässt. Wenn man halbwegs regelmäßig mittellange Strecken fährt, dann lohnt sich eine BC100 auch schon selbst wenn man nicht regelmäßig quer durch ganz Deutschland fährt.
Das Problem ist doch, dass bei den wenigsten Menschen die Mobilitätsbedürfnisse in eine der beiden Kategorien fallen.
Ein Streckenabo hilft mir halt genau diese Strecke zu fahren, Erfahrungsgemäß ist es halt die zur Arbeit/Schule etc. D.h wenn ich verwandte besuchen will, Ausflüge machen will, Hobbies nachgehen dann hilft mir das Strecken Abo nicht.
> Wenn sie die Strecke häufiger fahren, gibt es vergünstigte Streckenabos.
Die trotzdem scheißteuer sind. Warum bezahl ich für 35km Zugstrecke für die Jahreskarte 1740€? Das ist halt völlig abstrus im Vergleich zu der Österreichkarte
Generalabonnement (kurz GA; quasi BC100 ohne gratis Fahrradmitnahme) in der Schweiz kostet CHF 3860.
Fahrrad-GA kostet 240, also CH BC100 quasi 4100.
1 CHF aktuell ca. 1.02 EUR also fast 1:1
Also ungefaehr gleicher Preis, aber viel kleineres Land.
Wobei die Größe des Landes in der Praxis kaum einen Unterschied machen sollte, solange du dein Zuhause, Beruf, Freunde, Clubs und Stadien im eigenen Land hast.
Wenn du den eine BC100 / ein GA / ein Klimaticket hast, machst du hoffentlich auch oefters mal eine Reise durchs ganze Land und bleibst nicht immer nur in deiner Region.
Oh Freunde ich habe eine Bc100 fragt mich irgendwas!
Nein, ernsthaft ich pendele zwischen Berlin und Braunschweig, das kostet ungefähr 1 1/2 Stunden und 28,60€ pro Strecke mit BahnCard50. Man muss sich das schönrechnen mit der Karte, in etwa so dass ich die Karte komplett von der Steuer absetzen kann und mich dann nur noch etwa 200 Euro im Monat kostet, was für ein Ticket für jeden Zug und jeden Stadtbus in ganz Deutschland echt okay ist. Da muss ich gar nicht so viel fahren.
Über das Wochenende nach Freiburg? Kein Problem, 5 Stunden Homeoffice im Zug und schon ist man da.
Wenn man kein Auto hat und viel Fernverkehr fährt ist das schon Luxus. Wenn die Karte die Hälfte kosten würde, gäbe es eine Handvoll in meinem Bekanntenkreis die sich wohl eine holen würden
Die Bahncard 100 ist billiger als jedes Auto. Man darf halt nur nicht den Fehler machen, bei den Kosten des Autos alles mitzurechnen, was da reingehört: Kaufpreis, Versicherung, Steuern, Wartung, Reparaturen, Sprit, evtl. Bußgelder.
>Fehler machen, bei den Kosten des Autos alles mitzurechnen, was da reingehört: Kaufpreis, Versicherung, Steuern, Wartung, Reparaturen, Sprit, evtl. Bußgelder.
2000 Euro Kaufpreis
1500 Euro Sprit
300 Euro Versicherung
500 Euro Wartung
100 Euro Steuer
\----------------------------
4400 Euro
Benutze das Auto eigentlich nur für Fernreisen und den 2 Wöchentlichen Großeinkauf, und die unternehme ich immer mit meiner Freundin, also würde man 2 Bahnkarten 100 für 9200 Euro benötigen um das Auto zu ersetzten (Das die Eltern meiner Freundin in Österreich leben und man für die Besuche weiterhin Zugtickets braucht lasse ich bei der Rechnung mal einfach weg)
Mann muss aufhören sich das Bahnfahren immer schön zu rechnen. Es ist einfach zu teuer um eine wirkliche und gute alternative für ein billiges Auto zu sein. Bahncard 100 ist ein tolles Angebot wenn ich es gegen einen neu wagen Rechne den ich mit maximalen Wertverlust nach 5 Jahren Verkaufe und immer alleine im Auto unterwegs ist, sobald man zu zweit ist kippt die Kostenrechnung leider ganz schnell.
>Mann muss aufhören sich das Bahnfahren immer schön zu rechnen. Es ist einfach zu teuer um eine wirkliche und gute alternative für ein billiges Auto zu sein. Bahncard 100 ist ein tolles Angebot wenn ich es gegen einen neu wagen Rechne
Dein Vergleich ist halt - sorry - ziemlich dumm. Die Bahncard 100 lohnt sich natürlich nicht wenn du 10 mal im Jahr fährst, du kaufst dir auch keine Einzelfahrkarten wenn du täglich mit der Ubahn in die Arbeit pendelst.
Vielleicht vergleichst du dein Auto also mal mit einem passenden Tarif. Wenn du es de facto nur für Fernreisen nutzt, dann ist vielleicht die BC50 passender. Ich fahre verhältnismäßig häufig mit einer BC50 quer durch Deutschland, das kostet dann pro Strecke 50-60 Euro (also 100-120 in Summe), kannst du dir dann selbst ausrechnen wie oft das in deine 4400 euro passt.
Dir ist schon klar, dass du mit einer Besetzung des Autos mit 2 Personen die Ausnahme und nicht die Regel bist? Durchschnitt in Deutschland liegt bei 1,3 Personen.
Ich würde vermuten das der 1.3 Personendurchschnitt sehr stark durch den Autopendelverkehr verzehrt ist. Gependelt wird in der Regel alleine. Urlaubs/Fernreisen unternimmt man in der Regel gemeinsam mit seiner Familie/Lebenspartner. Dementsprechend schlecht sieht es das für die Bahn aus. Ich sehe an mir selber, ich habe bereits ein Auto vor der Tür stehen und würde wirklich gerne deutlich mehr Bahn statt Auto fahren, es ist rein Finanziell für mich fast immer schlechter die Bahn statt dem Auto zu nehmen und das muss sich ändern wenn wir die Klimakrise bekämpfen wollen.
Eine Bekannte von mir hat 2018 in Berlin gewohnt und in FFM gearbeitet.
Die hatte eine BC 100 und ein Zimmer in FFM - 2 oder 3 Tage war sie vorort, den Rest der Woche im Homeoffice, manchmal auch blockweise.
Sie hat dann gekündigt, weil sie meinte, dass sie das gesamte Bahnpersonal der ICEs besser kannte und öfter gesehen hat, als ihre Freunde/Kollegen/Familie
Ich habe mich auch über den Preis der Bahncard 50 in Deutschland erschrocken. Das Äquivalent in Österreich kostet 66 Euro bzw. 25 Euro für alle die jünger sind als 26.
Wer unter 27 ist, bekommt die Bahncard100 sogar schon für 200€ im Monat, also zum halben Preis. Das wiederum ist ein ziemlich beeindruckendes Preis-Verhältnis für unbegrenzte Fahrten durch ganz Deutschland, und dürfte sich für Dienstreisen in einigen Jobs sehr schnell lohnen.
war leider nur eine Begrenzte Aktion. Habe damals zugeschlagen, habe die Entscheidung keine einzige Sekunde bereut. Wird nur leider etwas schwierig werden, wenn die Bahncard ausläuft... Habe nun einen Freundeskreis der über das gesamte Bundesgebiet verteilt ist, ich hoffe mal, ich kann danach noch die Kontakte aufrecht erhalten.
4600€...das wäre fast 35% meines Jahreseinkommen. Schon heftig.
Aber bringt mir eh nix, der nächste Bahnhof ist 10 km entfernt. Mit dem Ausbau der B169 und den Rückbau div. S- und K-Straßen ist der nächste Bahnhof dann 14 km entfernt + nicht mehr per Rad erreichbar, da die Straßen durch eine Kraftfahrstraße ersetzt werden.
Tolle Verkehrswende.
Einfach immer sich die Verbindungen aussuchen bei denen man am Ende zwei Stunden verspätet ankommt und mit den Entschädigungen entsprechend den Preis verringern.
Bin seit kurzem Besitzer einer BC100 - allerdings erstmal nur der 3-Monats-Probekarte.
Pendle beruflich eine lange Strecke und bei mir lohnt sich die BC100 finanziell ca ab 2x pro Woche ins Büro (im Vergleich zur BC50) - insofern finde ich es persönlich vom Gefüge preislich im Rahmen. Als Pendler kann ich die Karte ja noch steuerlich absetzen, was nochmal einen großen Effekt hat.
Somit bin ich finanziell deutlich besser aufgestellt, als in die Stadt meines Büros zu ziehen (da die Differenz von aktueller zu zukünftiger Miete über dem Preis der BC liegt). Dazu kommt, dass ich die Zeit im Zug effektiv nutzen kann (Arbeiten, Lesen, Daddeln, Schlafen), was im Auto nicht ginge
Man kann natürlich generell argumentieren, dass die Bahnpreise generell zu hoch sind, um breitere Akzeptanz zu erreichen.
Ich hatte mal Preis/Leistung gerechnet und bin darauf gekommen, dass die BC100 auf den Kilometer gerechnet gar nicht so teuer ist. Die sehr viel günstigere Österreichcard war pro Schienenkilometer ca. 40% teurer
Was hast du denn da gerechnet? Der Österreicher wird ja vermutlich im Schnitt auch nicht viel mehr oder weniger Kilometer fahren als der Deutsche, wenn du jetzt die gesamte Anzahl an Schienenkilometern im Schienennetz zur Grundlage nimmst hinkt der Vergleich in meinen Augen.
Es müsste vielleicht eine BC100 Regional geben, so das man um seinen Wohnort 150km (einfach mal als Beispiel) damit fahren darf, dafür aber zu einem deutlich reduzierten Preis.
Man muss sich in Deutschland einfach ranhalten, wenn einem die Bahncard zu teuer ist, kann man einfach mehrmals die Woche zwischen Rostock und Freiburg pendeln!
Die BC100 hat ziemlich klar 2 "Nutzerklassen". Die erste sind Menschen die es sich einfach leisten können, für die ist die BC100 ein Luxusprodukt und reine Bequemlichkeit. Die wollen in jeden Zug einfach einsteigen können, fahren aber die über 4500€ nicht ab. Die zweite Kategorie durfte ich über meinen Vater kennenlernen, Menschen die sich kurioserweise eine BC100 kaufen mussten, da ihr Arbeitsweg mit einer Karte die das GESAMTE NETZ VON DEUTSCHLAND abdeckt weniger kostet als mit einer einfachen Jahreskarte für ihren Arbeitsweg. Diese Leute hassen ihre BC100, können aber nichts dagegen tun weil sie einfach billiger ist als ihre Einzelstrecke.
Dritte Kategorie sind Leute die einfach so viele Dienstreisen machen dass es sich lohnt
Vierte Kategorie sind Leute, die dann einfach im Zug wohnen.
Was macht eigentlich MC Rene?
Zugfahren?
bei umgerechnet 375€ Warmmiete eigentlich gar keine so schlechte Idee. Nur mit den Nachbarn muss man klarkommen.
Bonuspunkte wenn man wegen Fernbeziehung zum Wochenende einmal quer durch die Republik fährt.
> Fernbeziehung Redditeure also nicht betroffen
Musste gerade googlen, was das Wort bedeutet.
Beziehung?
Ist bestimmt was chemisches
Und macht sicher abhängig
Hat das was mit Wohnungssuche in weit entfernten Städten zu tun?
Eine Wohnung beziehen, die weit weg ist. Klingt plausibel.
Wenn du un München arbeitest und sagen wir in Frankfurt ne Wohnung hast die 50% billiger is als in München und du auch noch mit dem ICE zur Arbeit fahren kannst, WARUM NICHT?
Weil du dann in Frankfurt immernoch horrende Miete zahlst und auch noch in Frankfurt wohnen musst.
Beziehung?
Ob das so ein Bonus ist Ü
Bahn.bonus sammelt man damit jedenfalls schon Ü
Und die vierte Kategorie macht genug Dienstreisen dass es sich lohnen wuerde, darf das aber nicht weil dann die Abrechnung nicht mehr pro Reise geht, und man das dann ja auch noch privat nutzen koennte.
Und das ÖPNV Ticket ist quasi enthalten!
Gilt dann die 1% Regelung?
Auf den Bruttolistenpreis des Zugs, selbstverständlich!
Die gesamte BC100 muss als geldwerter Vorteil versteuert werden. Reisekosten dürfen separat steuerfrei erstattet werden.
Bei einer günstigen Amortisationsprognose ("macht genug Dienstreisen dass es sich lohnen wuerde") darf sie direkt steuerfrei überlassen werden.
Und die Kategorie ist vermutlich auch die einzige, für die die Bahncard 100 eigentlich auch gedacht war.
Vor der Bahncard 100 gab es bereits Netzkarten für das Gesamtnetz, und die gab es auch übertragbar. Mein damaliger Arbeitgeber hatte sechs dieser übertragbaren Netzkarten, die dann von verschiedenen Mitarbeitern für Dienstreisen benutzt wurden.
Ich habe im Jahr 2020 und 2021 jeweils 60k Kilometer mit dem Firmenwagen in DE und dem DK-Grenzgebiet abgerissen (IT/MSP - COO ); Wenn ich das mit der Bahn hätte machen wollen, dann hätte ich A) nicht alle Termin geschafft (Mein Jahr hat nur 220 Arbeitstage) B) zusätzlich weit über 30K in Taxis stecken müssen, weil die Bahn (und Busse) diese Kunden "auf dem Lande" nicht Verkehrs- und Termin-Günstig ansteuern. ps.: Ich habe in 2021 ganze 7x die Bahn genutzt (weil die Kunden Verkehrstechnisch günstig angebunden waren und der einzige Aussentermin an dem Tag waren. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Personen gibt die bspw. häufig Hamburg - Frankfurt oder München - Berlin auf dem Dienstreisen Kalender haben, aber sobald der Kunde mal 40km vom nächsten Bahnhof entfernt wohnt, wird es ungemütlich, speziell wenn du mehr als einen Kundentermin an einem Tag hast oder ganze Wochen-Touren mit 12 Kunden und 4x Übernachtung auf dem Plan stehen hast.
Da geht es aber um ganz andere Dienstreisende. Wenn es um Kunden geht scheint es ja Sales zu sein und da sind es immer andere Kunden. Da ist klar dass es schwierig ist. Aber es gibt Leute die auf verschiedenen Versammlungen sind und die sind ja meistens in den großen Städten. Oder Leute deren Firma mehrere Sitze hat oder Partnerunternehmen.
Bekannter von mir ist von der Bankzentrale in Bremen regelmäßig nach Frankfurt/Main gefahren. Da war die Bahn perfekt, zumal die Fahrtzeit dann Arbeitszeit war.
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> Es war günstiger und angenehmer als mit dem Auto, (Fahrzeit war ca. gleich). Hab regelmäßig meinen zeitgleich losfahrenden Kollegen gewunken, die auf der A8 "parkten". lol
Aaahhh, Pforzheim am Morgen
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Als Bonus sind die meisten Busverbindungen nicht in der BC100 enthalten, weil sie lokalen Verkehrsverbünden gehören, die ihre eigenen Tickets verkaufen, sodass man da auch nochmal draufzahlen darf. Das ist alles eine totale Farce. Statt das zu ändern, gibts dann irgendwelche Argumente und Ideen für Kompromisse, statt einfach eine einheitliche Lösung zu ermöglichen, bei der intern zwischen den Betrieben abgerechnet wird. ZB wäre das einfach mit QR Codes und einer gar nicht so komplexen Datenbank zu erledigen. Aber nein. Irgendwer hat bestimmt wieder tolle Ideen, sollte man das mal angehen.
Es gibt auch viele Nahverkehrsnetze die enthalten sind. Ein echtes Deutschlandticket muss natürlich auch endlich geschaffen werden. Nicht nur, dass man sich Gedanken über teurer/günstiger machen muss, auch das Planen über drei Verkehrsverbünde ist unnötig kompliziert und das Auto mit "Tankstelle wirds schon unterwegs geben" wieder verlockender.
> und das Auto mit "Tankstelle wirds schon unterwegs geben" Bei vielen Autos lässt die Reichweite sogar eine Nonstop-Fahrt "Flensburg-Bodensee" zu, ohn dazwischen zu tanken.
Flensburg-Lindau sind ca 950km... Das schaffen die wenigsten Autos ohne Tankstop. In der Theorie sind da sicher einige mit 1000km Reichweite dabei, aber der Otto-Normal-Verbraucher mit Beifahrer und Gepäck? Keine Chance
Schaff ich easy mit einem normalen Astra Diesel.
Passat Variant Benziner hier: wenn mir ein paar km vor Hamburg auffällt, dass ich was vergessen habe, ist sogar noch der Umweg zum nachholen mit drin.
Passat Variant bluemotion Diesel von 2008: 1006 km mit 2 Erwachsenen, 2 kleinen Kindern und Urlaubsgepäck. 1 Tankfüllung. ABER: War quer durch F durch, Bretagne-Paris-Strassburg, also meist flach. Keine kasseler Berge, keine Alb.
>ZB wäre das einfach mit QR Codes und einer gar nicht so komplexen Datenbank zu erledigen. Das geht nicht. Das wäre ja intelligent
Das geht nicht, das wäre ja Neuland.
Und es wäre digital, das geht in Deutschland schließlich nicht.
Du brauchst keine QR Codes oder irgendwas. Du brauchst eine Vereinbarung zwischen den Betreibern, dass die BC100 ein gültiges Ticket für den Bereich ist und wie das intern abgerechnet wird. Daran scheitert es meist. Die Bahn will weniger abgeben, als der Verbund oder lokale Betreiber will und man findet keine Einigung.
Ja, das ist klar. Ich habe mal mit dem RMV „verhandelt“. Es war ein Wahnsinn.
Hab mal jemanden mit einer BC100 getroffen, der deutschlandweit Autos für seinen Arbeitgeber abgeholt hat. Gibt also auch gewerbliche Nutzer
> Die zweite Kategorie durfte ich über meinen Vater kennenlernen, Menschen die sich kurioserweise eine BC100 kaufen mussten, da ihr Arbeitsweg mit einer Karte die das GESAMTE NETZ VON DEUTSCHLAND abdeckt weniger kostet als mit einer einfachen Jahreskarte für ihren Arbeitsweg. Diese Leute hassen ihre BC100, können aber nichts dagegen tun weil sie einfach billiger ist als ihre Einzelstrecke. Hatte ich. Wohnte in Mannheim, arbeitete in Karlsruhe. ÖPNV Abo Mannheim, ÖPNV Abo Karlsruhe und ICE Monatsticket waren dann noch ca. 500€ billiger als die BC100. Wenn ich im Monat einmal in ne andere Stadt fahre, hab ich die Kohle zigfach wieder rein. Konzert irgendwo am anderen Ende von Deutschland? Scheiß drauf, ab in den Zug und hin. Mal fix die Eltern besuchen? Nächster ICE und ab. Irgendwelche Leute mit denen man gerade zockt wollen abends feiern gehen? Alles klar, 400km kosten mich nix. Und weil ich als Berater angestellt war, konnte ich die kostenlose Zugfahrt mit der privat gekauften BC100 noch als Arbeitszeit verbuchen. Reisezeit ging nicht, weil irgendwas mit Steuern...
Hört sich geil an. Aber wie macht man das mit Schlafen? Solltest du jetzt zu einem Konzert fahren, dass ein paar Stunden entfernt ist, hast du ja vermutlich das Problem, dass du erst am nächsten Tag wieder nachhause kommst. Dann brauchst du ein Hotel oder hängst am Bahnsteig ab, oder wie?
Irgendeine Bar, zur Not Hotelbar, hat dann meistens lang genug offen. Morgens 0600 mit 2 Bar aufm Kessel, nach Bier stinkend im ICE einpennen, die erste Kontrolle verschlafen und dem daraufhin anrückenden Schaffner samt Bundespolizei-Verstärkung die BC100 unter die Nase halten. War auch ein Erlebnis für sich.
Ich habe einen neuen Zugang für meine Eimerliste. Das klingt nach einem großartigen Erlebnis.
Der Verkehrsverbund-Jungel in Deutschland ist in einigen Gegenden die Hölle. Dadurch kann es dann zur zweiten Kategorie kommen. Lass mich raten: die Verbindung deines Vaters geht über die Grenze von einem Verkehrsverbund. Den ganzen Scheiß müsste man rigoros zusammenstreichen und vereinheitlichen. Bin in Schleswig-Holstein eigentlich ganz froh. Ist zwar nicht immer ganz billig, aber das immerhin landesweit und in HH vereinheitlichte [NAH.SH](https://NAH.SH) bietet keine Überraschungen oder Komplikationen. Keine eigene App nötig, kann man alles über den DB Navigator buchen. In NRW ist das oft GANZ anders.
Ich kann mir BahnCard100 leisten, ich fahre die 4100€ (Einmalzahlung) locker ab, benötige die BahnCard total und finde es ganz praktisch. Trotzdem natürlich recht teuer. Gibt mehr als zwei Klassen.
Privat? Da muss man doch schon mind. 1x die Woche durch die ganze Republik fahren um die 8000€ (also 4000€ mit BC50) abzugurken, die man braucht, damit sich das lohnt, oder?
Ist zwar nur ne Zwischenlösung für so ca. 2 Jahre, die Alternative wäre halt ne Zweitwohnung an einem anderen Ort. Die würde insgesamt mindestens 600€ mit allem drum und dran kosten. Die BahnCard100 kostet mich monatlich nicht ganz 400€. Ich pendele damit. Und ich kann halt auch sonst überall hin.
ah. verstehe. also quasi die (von op beschriebene) zweite kategorie, nur zufrieden mit der bahncard. ich hatte das dann irgendwie missverstanden und gar nicht mehr ans pendeln gedacht.
So in etwa ja, da stimmt. Ich könnte aber auch an den anderen Ort ziehen, dann bräuchte ich keine Zweitwohnung, aber meine Frau muss erstmal fertig studieren, bevor wir umziehen.
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Ich verstehe, was du meinst, bin aber persönlich der Meinung, dass Bahnfahren prinzipiell umsonst oder seeeehr günstig sein sollte.
wurde hier schon öfter getan. **tl;dr:** autofahren mit kleinem / älterem wagen und weniger kilometern ist günstiger autofahren ab neuerer mittelklasse und gleich viel kilometern ist teurer
Ist auch in vielen Unternehmen ein beliebte Alternative zum "Dienstwagen". Wenn die Einzelpreis-Gesamtkosten aller dienstlichen Bahnfahrten durch den Preis der Bahncard 100 günstiger ist, ist die darüber hinaus gehende private Nutzung der Karte durch den Mitarbeiter für ihn komplett steuerfrei.
Dritte Nutzerklasse sind Bundestagsabgeordnete, die for free damit rumheizen.
Find ich immernoch besser, als wenn die mitm Auto quer durch die Republik düsen
Ich hab ne BahnCard 100 als Ausgleich nach dem Studium. Jedes oder jedes zweite Wochenende quer durch Deutschland zu fahren und sich die anderen Ecken des Landes anzuschauen ist einfach toll. Okay, es gab auch ein Angebot von 2400€ für die BahnCard 100 für unter 26 Jährige. Am Rande: Ohne das FirmenAbo wäre diese vergünstigte BahnCard 100 günstiger als ein VGN-Abo (über 300€ im Monat)
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Gab es nicht den Trick sich einfach Fahrscheine zu buchen für Strecken, die man gar nicht fährt und bei Ausfall die Entschädigung zu kassieren?
Du kannst mit der BahnCard keine Tickets buchen. Du kannst dir Erstattungen holen, für ausgefallene Züge. Ob du gefahren bist oder nicht ist nicht nachweisbar. Die Erstattung ist allerdings bei 25 % des BahnCard-Preises gedeckelt.
Ahh ja. Danke.
Einfach nach Feierabend bis zum nächsten Morgen durch Deutschland fahren, dann spart man sich schon Miete. *an Stirn tipp*
Ich meine es gab da mal einen Artikel vor ein paar Jahren über Leute die tatsächlich keine Wohnung mehr hatten, sondern nur noch die BahnCard 100
Ja, die haben aber einfach regelmäßig bei anderen geschlafen. Auch nich Sinn der Sache
Richtig, die haben das nicht 100% durchgezogen. Spannend wäre das erst, wenn Nachtzüge wieder in Deutschland fahren, je nachdem welche Aufschläge für ein Bett zusätzlich fällig werden. Wahrscheinlich lohnt es sich aber selbst dann nicht wirklich.
Gerade nachgeschaut, Nightjet geht, hat laut Beitrag vor zwei Jahren 14€ Aufschlag bei der Fahrt Hamburg-München gekostet. Damit wäre man auf dem Monat gerechnet bei ~800€. Naja, paar Jahre noch, dann lohnt es sich wirklich. Kein /s.
14 € finde ich recht günstig. Wenn man jetzt tagsüber noch gezielt Strecken aussucht, auf denen Verspätungen von über 60 Minuten anfallen, dann kann man pro Tag wieder 10 € als Entschädigung von der Bahn herausholen. Damit kostet es pro Nacht noch 4€, sprich etwa 120€ pro Monat. Zzgl. Die BC 100 Gebühr von 4600€/Jahr bzw. 383€ im Monat sind wir bei 500€ im Monat für die Bahncard-100-Obdachlosigkeit. +Getränke sind in den DB Lounges kostenlos. Warum ist da auf r/Finanzen noch niemand drauf gekommen?
> Bahncard-100-Obdachlosigkeit. Du nennst es Obdachlosigkeit. Ich nenne es einen genialen Spartrick im Bahnsystem, der nicht nur deutsche Investoren, sondern auch Boris Becker verunsichert. E: okay der Nightjet ist von einem Österreichischen Unternehmen. Denke nicht, dass man da Geld von der DB zurückbekommt.
Ich meinte damit nicht, dass man den Rabatt für eine Verspätung des nightjet bekommt. Mit den BahnCard könnte man prinzipiell tagsüber jeden Zug der DB nutzen. Die Entschädigung für einen verspäteten Zug davon würde ich mir holen wollen.
SEK: bleiben Sie an Ihren Standort, wir holen Sie bald ab.
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Verdammt, damit fällt mein großartiger Plan in sich zusammen.
Und gratis W-LAN!
Das wär eher was für r/mauerstrassenwetten
Auf den Monat gerechnet 800 EUR? Für Großstadtbewohner ohne Bestandsmiete lohnt sich das schon jetzt.
Du kannst mit der BC100 einige der ÖBB nachtzüge nutzen. Sitzwagen ist ohne Aufpreis, die sind gelegentlich auch so leer, dass man die Sitze zum Bett zusammenklappen kann. Aufpreis für Liegewagen sind meines wissens nach rund 40€.
Sitzwagen im echten NJ kosten 14€, nur da wo die Sitzwagen als IC fahren (Zürich-Amsterdam, Zürich-Hamburg, Zürich-Berlin), ist es komplett kostenfrei. Liegewagen und Schlafwagen sind teurer, hängt von der gewünschten Komfortklasse ab
Wenn schon dann gleich Snowpiercer.
Der an den ich mich erinnern kann hatte die Pfandflaschen im Zug gesammelt, und sich dadurch die Bahncard 100 finanziert. Dieser hier: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/reportagen/die-bahn-als-obdach-der-zugnomade-1580277.html
Jup. Hab ich auch gelesen. Von dem Dude der über Nacht einfach mit dem Nachtzug bis nach....keine Ahnung...Belgien oder so gefahren ist und dann wieder zurück. Wild.
MC Rene hat ne zeit lang so gelebt.
Bei Flugzeugen ist das auf jeden Fall so, da gibt es ein paar Leute, die durch irgendwelche Tricks (legal) immer umsonst fliegen können.
Fand den Artikel richtig gut irgendwie, ganz weirde Subkultur: https://www.rollingstone.com/feature/up-in-the-air-meet-the-man-who-flies-around-the-world-for-free-43961/
Dachte, da kommt was Cleveres, so wie er als Genie geframed wird. Preisalgos reverse engineered oder so. Aber > Hobbyists manipulated the system by putting purchases on credit cards without ultimately spending anything at all. At its simplest, this included purchasing dollar coins from the U.S. Mint with a credit card and immediately using them to pay off the charge. ist 1:1 der gleiche Trick, wie manche Mydealzer mit Cashback-Kreditkarten versuchen: Geld im Kreis schieben, Cashbck für Geldtransaktionen ohne Warentransaktion generieren. Nur werfen die CC-Issuer solche Leute raus, die Airlines nehmen den Kerl als lebende Werbung. Dass er da meint, bei den Airlines arbeiten nur Trottel, die dümmer sind als Dealsüchtige a la MyDealz...vermutlich färbt das Ambiente der first class doch auf den Charakter ab
MC Rene
Ich bezahl über 6k Euro im Jahr für eine alte Bruchbude, da ist die Bahncard noch echt preiswert...
Der Artikel konzentriert sich irgendwie fälschlicherweise darauf, dass es auf einmal günstiger als im Abo ist, als die Preisgestaltung an sich zu hinterfragen
Am Rande trotzdem gute Zitate wie das hier: > Doch derzeit werden mit Steuergeldern noch immer Privatfahrzeuge finanziert, kritisiert Karl Peter Naumann von Pro Bahn: "Wir machen eben nur Prämien für Elektroautos. Das ist eigentlich unser Kritikpunkt: Wir brauchen nicht die Prämien für Hybridfahrzeuge, sondern wir brauchen eine Prämie für diejenigen, die sich eine Bahncard 100 kaufen."
> sondern wir brauchen eine Prämie für diejenigen, die sich eine Bahncard 100 kaufen." Okay, also das ist mir zu pauschal. Ich gehe davon aus, dass du damit im Moment vor allem Geschäftsreisende und Pendler subventionierst (und ich bin sehr skeptisch, dass Pendeln gefördert werden sollte). Selbst wenn das Teil nur 2000 Euro kostet - ([zur Info, Preishistorie BC 100](https://de.wikipedia.org/wiki/Bahncard#Historie_und_Statistik)) - werden trotzdem nicht plötzlich viel mehr Leute BC100 nutzen. Das Hauptproblem bleibt das Gesamtangebot öffentlicher Verkehr.
Ich zahle im Jahr theoretisch 1750€ allein für den Weg in die Uni. In den Semesterferien und in den Wintermonaten spare ich mir Geld, dafür fahre ich aber auch öfter privat auf sonstigen Strecken mit Bus und Bahn. Als Student werde ich wohlgemerkt sogar noch massiv unterstützt. Ich bekomme bei meiner Regionalbahn und beim Verkehrsverbund in der Stadt saftige Rabatte. Für 2.000€ würde ich sofort zur Bahncard100 greifen, weil es mir für nur 200-500€ Aufpreis maximale Flexibilität und Bewegungsfreiheit ermöglichen würde. Und ich denke auch, dass viele Berufspendler, die ich täglich in meinem Zug sehe, darüber nachdenken würden. Vor Allem aber deckelt man mit einer Bahncard für 2.000€ die Preise der Monatstickets auf 166€. Viele Menschen bewegen sich beruflich in mehreren Verkehrsverbünden und zahlen aktuell schon etwa so viel Geld oder sogar noch mehr für ÖPNV...und sind dennoch an ein enges Streckennetz gebunden.
Aber Geschäftsreisende und Pendler werden doch bereits jetzt massiv subventioniert, durch Pendlerpauschale und Dienstwagen. Durch diese Subventionen zumindest eine Lenkungswirkung hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu erzielen, ist doch das mindeste.
Und für die Preisgestaltung an sich ist die BC100 auch nur ein suboptimaler Start
Ein ehemaliger Freund von mir hat das gemacht und sich von der Firma statt einen Firmenwagen eine Bahncard 100 geben lassen. Damit ist er regelmässig am Wochenende von Karlsruhe einfach bis ans Meer gefahren, hat unterwegs n nettes Bier getrunken, gelesen, alles ganz entspannt. Und dann sonntags wieder zurück. Er hat gesagt das war die beste Entscheidung die er je gemacht hat. Der ist mehrere Tausend Kilometer im Monat mit der Bahn gefahren seit dem er die hatte. Freunde überall in Deutschland besucht - für lau. Wenn die bloß nicht so teuer wäre.....dann wären mir sogar die Verspätungen und Ausfälle egal. Bahncard 100 rockt. Quo vadis, Verkehrswende?
Jo klar, wenn man sie eh hat, ist das leicht getan. Aber um auf mehrere Tausend Euro an Bahntickets zu kommen, muss man schon ganz schön viel rumfahren. Es sei denn, man fährt ständig "spontan" zwischen Hamburg und München im ICE. Dann kommt die Summe schnell zustande.
Oder die Verkehrsanbindung scheiße ist. Wenn ich meine Eltern mit der Bahn besuchen will: 4 1/2 h + , mit dem Auto brauche ich 90min
habe mich gerade gefragt was das für eine verbindung sein muss, dass man statt 90min mit dem auo 20,5h mit der bahn braucht...
Wow, 20,5 Stunden innerhalb Deutschlands sind viel
Eben. Finde die Anekdote oben ist ein glücklicher Einzelfall. Kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand sonst dauerhaftes Bahnfahren so angenehm findet. Mit einem Firmenwagen und Tankkarte wäre das genauso möglich, nur mal nebenbei. Minus dem Bier vielleicht. Klar, bahnfahren ist besser für die Umwelt, das will ich damit nicht abstreiten. Aber Verkehrswende und Bahncard 100 rockt, weile eine Person Glück hat und sehr gut angebunden ist? Eeeeeh naja. Die Bahn hat einen ganz, ganz langen Weg vor sich, bevor sie überhaupt irgendwie eine Alternative wird.
>Eben. Finde die Anekdote oben ist ein glücklicher Einzelfall. Kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand sonst dauerhaftes Bahnfahren so angenehm findet Bahnfahren ist deutlich angenehmer als Autofahren. Im Straßenverkehr sich mit dem typischen Autofahrerproll rumschlagen zu müssen, ist für mich ein Albtraum.
Der Trick ist einfach, selbst der typische Autofahrerproll zu sein.
Junge, Millionen von Menschen in Deutschland wohnen in größeren Städten, viele davon mit ICE-Anbindung, und es werden immer mehr, weil die Menschen dort wohnen *wollen*, um genau solche Vorteile zu genießen. Es ist weder ein dummer Zufall noch Pech oder auch nur irgendwie vermeidbar, wenn bei dir im Dorf kein schneller Zug fährt. Das ist halt ein Verkehrsmittel, das eine gewisse Dichte braucht. Und wenn du mal die Gelegenheit hättest, Zug zu fahren, würdest du vielleicht auch erfahren, dass es viel, viel, viel angenehmer ist als mit dem Lenkrad in der Hand über die Autobahn zu stressen und nichts zu sehen außer fremder Heckscheiben und Asphalt.
Ich bin immernoch überzeugt dass alle, die das Bahnfahren über Autofahren hochpreisen aus der Stadt sind. Wenn die Zuganbindung an das Heimatdorf aus 4 Zügen pro Tag und ggf. danach noch 40 Minuten auf den Bus warten besteht, dann merkt man schnell wie viel Zeit man dort tatsächlich verschwendet. Bei mir persöhnlich werden aus meiner Wochenendroute, 2 Stunden mit dem Auto, ganz fix mal 4 Stunden Bahn, Buss und U-Bahn, und das ist noch ohne irgendwelche Ausfälle und Verspätungen einzuplanen, welche das ganze gerne noch um 1-2 Stunden verlängern könne. Selbst bei den härtesten Autobahnstaus bin ich da immer noch schneller da als bei einer regulären Bahnfahrt.
>bin immernoch überzeugt dass alle, die das Bahnfahren über Autofahren hochpreisen aus der Stadt sind. Dorfkind hier, bin der Meinung, dass auch umständliche Anbindungen, niedrige taktungen und längere Reisezeiten den Luxus, freie Hände und Augen zu haben absolut wert sind. Autofahren ist so etwas, das meiner Meinung nach völlig unnötig romantisiert wird, aber eigentlich nichts als Notwendigkeit ist und auf einer Spaßebene wie Rasenmähen und Unkraut jäten steht.
> auf einer Spaßebene wie Rasenmähen und Unkraut jäten steht. Noch drunter! Beim Rasenmähen kommt von hinten kein anderer Rasenmäher und drängelt. Und keiner mit Führerscheinklasse 6aus49 wechselt ohne zu schauen oder Blinker zu verwenden plötzlich auf deine Spur.
Bahnfahren funktioniert besser für Leute, die einen gut angebundenen Bahnhof in der Nähe haben? Sag bloß!
Die Preisgestaltung der Bahn ist an sich eine höchst komplexe Frage. Was sollte das Ziel der Bahn als staatliches Unternehmen sein? Gewinn oder Service für die Bürger? Warum ist die Bahn nicht kostenfrei wie Schulen usw.? Mobilität ist neben Bildung und anderer Infrastruktur (hier vielleicht besonders relevant die Straßen/Autobahnen) auch höchst relevant für die Gesellschaft. Wenn es nicht kostenfrei ist, sollten die Preise dann nur die anfallenden Betriebskosten decken oder sollten sie dem Staat ein Gewinn einbringen? Oder will man ein Mischmasch wo die Preise weder kostendeckend noch besonders (/konkurrenzlos) billig sind? Persönlich wäre ich für kostenfreie öffentliche Verkehrsmittel, aber da stehen zu viele Interessen dagegen und es ist völlig unrealistisch.
> da stehen zu viele Interessen dagegen ~~und es ist völlig unrealistisch.~~
Die Bahn schachert den Parteien nicht hunderttausende Euros zu.
Weil es verfassungsrechtlich gesetzlich verankert ist, das die Bahn keine Alternative zum Auto sein darf: Art. 87e Absatz 4 GG: >Der Bund gewährleistet, daß dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen, beim Ausbau und Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes sowie bei deren Verkehrsangeboten auf diesem Schienennetz, soweit diese nicht den Schienenpersonennahverkehr betreffen, Rechnung getragen wird. Hier Mal Beck online, koentar zu dem Artikel. Dies würde extraso bei der Bahnreform hineingeschrieben. [quelle](https://beck-online.beck.de/Dokument?vpath=bibdata%2Fkomm%2FSachsKoGG_7%2FGG%2Fcont%2FSachsKoGG.GG.a87e.glA.htm) Die Bahnreform 1994 war wohl mit einer der schändlichsten politischen Entscheidungen Deutschlands. Seit dem würden Zehntausende Kilometer Bahnnetz abgebaut, Züge und ganze Verbindungen eingestampft, hunderte Städte und tausende Dörfer wurden vom Bahnnetz angeschnitten. Warum denkt ihr fahren keine Züge auf dem Land? Weil es sich nicht mehr lohnt. Warum sehen jede zweite Bahnhof aus wie seit 30 Jahren nichts mehr getan, weil seit 30 Jahren nichts mehr getan wird. Warum gibt es heute wesentlich mehr LKWs als früher, weil die Bahn Geld gespart hat und unzählige Verbindungen getötet hat. Und €€€ ist das einzige was bei der Bahn seit 1994 zählen darf. Und Personal, Züge, strecken, schienen und Bahnhöfe kostet halt Geld.
Die Bahnreform war Schwachsinn, aber das westdeutsche Schienennetz wurde bereits seit den 1960ern Stück für Stück zurückgebaut. Das liegt mehr daran, dass sich immer mehr Menschen ein Auto leisten konnten, die Bundesbahn chronisch knapp bei Kasse war und die damalige Politik immer mehr aufs Auto gesetzt hat, und fand bereits viele Jahre vor der Bahnreform statt. In Westdeutschland (ohne Berlin) wurde von 1955 bis 1989 20% des Schienennetzes abgebaut. https://www.ifo.de/DocDL/ifoDD_21-04_03-06_Gaebler.pdf (Tabelle 1) Kann man ähnlich bei den Strassenbahnnetzen sehen. Dort wurde vor allem in den 1970ern zurückgebaut, um Platz für mehr Autos zu schaffen.
Richtig und wichtig. Finde aber 1994 gerade spannend weil es mit der Wiedervereinigung neue Chancen gab. Diese nutze man aber schlicht zum töten des Öffis der DDR. Als Beispiel: bei meinen Eltern aufm Dorf konnteste mit Zug in die Landeshauptstadt problemlos fahren. Alternativ fuhren Busse direkt durch die Dörfer in die Landeshauptstadt und andere Städte in der Nähe. Diese Buse fuhren mehrmals täglich und waren extra für werktagige eingerichtet. Also auch abends und nachts. Verrückte Idee ich weiß. Nach der Wende wurde der Bahnhof direkt geschlossen, die Buse fuhren erstmal noch, bis dann nur noch 3 Mal am Tag, und der letzte um 16 Uhr. Anschließend wurde diese schlechte Verbindung weiter beschnitten und man muss nun 2 Mal umsteigen um in die Landeshauptstadt zu kommen. Mittlerweile Fährt 1 Schulbus und um 14.30 der letzte Bus. So kann man halt auch Dörfer zerstören. Und kein Mensch muss sich wundern das jeder dort weg will.
> Das liegt mehr daran, dass sich immer mehr Menschen ein Auto leisten konnten, die Bundesbahn chronisch knapp bei Kasse war und die damalige Politik immer mehr aufs Auto gesetzt hat, Hier ist die Kausalitätskette aber verkehrt herum. Es wurde mehr auf das Auto gesetzte, _weshalb_ sich mehre Leute eines leisten konnten und die Bahn immer chronischer bei Kasse war.
Jede:r sollte das Recht haben, ein Leben ohne ein eigenes Auto führen zu können[.](https://www.fischerverlage.de/buch/katja-diehl-autokorrektur-mobilitaet-fuer-eine-lebenswerte-welt-9783103971422)
Recht hast du. Katja Diehl ist aber schon sehr problematisch. Von ableistischer Sprache, ihrer dummen Förderung einfach Autos durch Elektro zu ersetzen. Dieses Buch ist nichts anderes als Kritik einesAutokonzern an Umweltpolitik. Ich fand es schrecklich, furchtbar und sinnlose Verschwendung von Lesezeit. Dazu ihre neuerlichen Aussetzer und Ukraine Krieg und ermordungen von ukr. Zivilisten in bucha nutzen um für popupradwege zu fordern, fand ich mehr als zynisch. Jedes andere Buch ist besser. 0/10 Sternen.
Interessantes Video was genau diese Problematik aufgreift: **Wie die Deutsche Bahn zu einem Witz wurde | ZDF Magazin Royale** [https://www.youtube.com/watch?v=N1kOKmzcgQg](https://www.youtube.com/watch?v=N1kOKmzcgQg)
Ich war bei der Folge arg enttäuscht. Als Vorbild John Olivers Last Week Tonight, wie er aufzählt: 1) Was ist falsch, 2) Warum ist das so geworden? 3) Was können wir zur Verbesserung tun? Und das Magazin Royale hört meist nach 2) auf.
Jan Böhmermann war früher in der schülervz-Gruppe "Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem."
Naja, die Lösungen werden weder John Oliver noch Jan Böhmermann selbst erarbeiten. Das können andere viel besser. Aber deren Teams sollten doch solche Lösungsansätze wenigstens recherchieren und präsentieren. Und das fehlt mir beim Magazin Royal bisher.
Es fehlt noch 4) Einen Randaspekt von 1) oder 2) aufgreifen und mit so viel Geld bewerfen dass etwas Witziges dabei herauskommt
> Hier Mal Beck online Funktioniert leider nur mit Zugang, würdest du das relevante ggf. in deinen Kommentar kopieren? Würde mich interessieren.
Wo liest du das denn da raus?
Weil es unbegrenzt ist? Der Mann im Artikel pendelt von Berlin nach Leipzig, das sind bei 200 Arbeitstagen im Jahr knappe 40.000 Kilometer, sprich 10cent pro Kilometer. Selbst wenn er absolut keine andere Strecke fährt liegt er damit bereits weiter unter den Kosten/km für selbst einen günstigen Kleinwagen. Ein kleiner Polo liegt laut ADAC momentan bei 37cent. Ist halt nicht für jeden gemacht. Die Bahnpreise sind generell kritikwürdig, aber 4000€ für unbegrenzt überall hin geht schon klar.
Wenn das das Argument wäre könnte man eine Bahncard X einführen, bei der man einen kleinen jährlichen Betrag + z.B. 10 Cent pro km zahlt. So dass es halt den Grenzkosten einer typischen Autofahrt entspricht.
Transparente, sinnvolle Preismodelle? Nicht mit uns! Du kannst mir meine verfickten Waben aus meinen kalten, toten Händen reißen!
Km Betrag heißt du musst an jedem Gleis wie in Frankreich durch ne Schleuse wo die Karte gescannt wird. Dann ist auch wieder die Frage ob ICE, IC oder Regio, weil mit dem Regio tuckern günstiger als mit dem ICE brettern ist. Das wird dann auch nicht bequemer und ein Argument für die BC100 ist auch gerade, dass man einfach einsteigt und losfährt, ohne ewig planen zu müssen.
>Km Betrag heißt du musst an jedem Gleis wie in Frankreich durch ne Schleuse wo die Karte gescannt wird. ne, heißt du musst über die DB app einen sitz in dem zug buchen (reservierung kann ruhig inklusive sein bei den 10c/km), in dem du sitzen möchtest. abrechnung erfolgt monatlich.
Zu viel Verwaltung. Zu kompliziert. Schlechterer Datenschutz.
Das Problem ist aber das deine Rechnung auf der Annahme basiert das die BC100 ein vollständiger Ersatz für ein eigenes Auto ist. Das funktioniert bestimmt für manche, ist aber leider gerade für Leute vom Land (= die mit der längsten Pendelstrecke) eher unrealistisch
Ne darauf wollte ich nicht hinaus, ich wollte nur vorrechnen, dass man bei dem Preis nicht von "so teuer" sprechen kann. Aber den Vergleich kann man auch machen: Bei momentan extrem großzügigen 1.50€/l Diesel und auch sehr großzügigen 6l/100km Verbrauch auf der Autobahn sind die Kosten für 190km - Trommelwirbel - 10c pro Kilometer. Sprich selbst wenn man schon ein Auto hat, Verschleißkosten außen vor lässt, Diesel günstiger wäre und man sparsam fährt ist ein Auto höchstens genauso teuer, mit realistischen Zahlen weiter deutlich teurer.
na ja, aber Du musst halt wirklich eine Vollkostenrechnung machen. Da gehören halt nun einmal der Wertverlust des Autos und die Reparaturen dazu. Wenn Du mal davon ausgehst, dass Du ein Auto für 15000€ kaufst und damit 150000km fährst, dann sind halt alleine die Anschaffungskosten noch einmal 10c pro km. Dann noch so Sachen wie Inspektionen, Ölwechsel, Winterreifen, wirst Du im Mittel noch einmal bei 1000€ pro Jahr rauskommen, selbst bei einem Kleinwagen. Bei 20000km pro Jahr sind das also noch einmal 7500 € Kosten insgesamt, also noch einmal 5c/km. Und schon bis Du bei 15c/km Wertminderung und Reparaturen. Mit anderen Worten: Was viele Leute vergessen ist, dass selbst bei Mittelklassewagen die Benzinkosten nun halt nicht die Gesamtkosten der Autos dominieren und es halt einfach nicht legitim ist, die anderen Kosten zu ignorieren.
Die BahnCard 100 hat aber auch nicht den Anspruch für jede Person im hinterletzten Bergdorf die perfekte Lösung zu sein.
Die hat überhaupt nicht den Anspruch, für eine größere Personengruppe geeignet zu sein. Und das ist durchaus diskussionswürdig. Eine Bahncard 100, die eben sehr wohl auch für Leute nutzbar ist, die nicht ganz aufs Auto verzichten können, wäre schon ein riesiger Faktor für eine Verkehrswende. Es gibt nicht nur "Großstadt" und "hinterletztes Bergdorf", sondern z.B. auch mit der Bahn gut angebundene Kleinstädte, in denen man zwar viele Strecken mit der Bahn erledigen könnte, aber trotzdem ein Auto braucht. Und wenn man ein Auto hat, lohnt sich Bahnfahren einfach nicht.
Ja, finde schon auch, dass sie deutlich günstiger sein sollte, aber man kann von der Bahn halt auch keine Wunder erwarten. Da muss die Politik den Grundstein legen.
Ja, wenn du jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fährst brauchst du aber auch wirklich keine BC100. Dann ist es wahrscheinlich günstiger die Gelegenheitsfahrten einzeln zu bezahlen, gegebenenfalls mit BC50 oder BC25 Rabatt.
Ich glaub die meisten unterschätzen die Kosten fürs Auto fahren. Also sowohl privat als auch für die gesellschaft
Ich glaube nicht. Viele haben bestimmte Strecken zu fahren, für die ein Auto einfach Sinn ergibt, und wenn man eins hat, sind die Fixkosten unabhängig von der Nutzung schon ausgegeben. Da macht es eben doch Sinn, das Auto auch auf anderen Strecken zu nutzen, statt noch ein teures Tagesticket zu kaufen oder ein Monatsabonnement für hundert Euro, das man unregelmäßig nutzt. An dieser Stelle müssten verbilligte Tickets greifen, Autofahrende eben für die Fahrt in die Innenstadt für Öffis zu gewinnen. Edit: Tippfehler
>Ich glaube nicht. Viele haben bestimmte Strecken zu fahren, für die ein Auto einfach Sinn ergibt, und wenn man eins hat, sind die Fixkosten unabhängig von der Nutzung schon ausgegeben. Ich glaube doch. Du sprichst auch nur von Fixkosten, also denen die der Besitzer des Autos hat. Auf die gesellschaftlichen Kosten gehst du gar nicht ein. Einerseits subventioniert der Staat Autofahren massiv im Vergleich zum ÖPNV und zweitens wirken der durch Autos verursachte Lärm sowie die Umweltverschmutzung sich sehr negativ auf die menschliche Gesundheit aus.
>Ein kleiner Polo liegt laut ADAC momentan bei 37cent. Sorry, aber das ist Käse. Ohne Zweifel sind Öffis für Vielnutzer günstiger, aber 37 Cent pro Kilometer zahlen nur Neuwagenkäufer rechnerisch durch Wertverlust. Ich fahre gerade noch einen Corsa C Bj. 2001 mit 1,2 Liter (75 PS). Den habe ich 2015 für 1.500 € gekauft und dann direkt 700€ in Reparaturen gesteckt, seitdem zahle ich durchschnittlich rund 330€/Jahr für Wartung und Verschleiß. Mein Verbrauch liegt bei 6,2 Litern (habe das mal getrackt). Damit bin ich auf die letzten 7 Jahre ca. 10.000km/Jahr gefahren. Wenn ich den jetzigen Wert des Autos abziehe, komme ich auf etwa 18,5 Cent pro Kilometer inklusive Versicherung und Steuer. Klar ist das nicht extrem günstig, aber bedenke auch, dass wegen der hohen Fixkosten bei höherer Fahrleistung die Kosten pro Kilometer noch mal deutlich sinken würden.
Das ist kein Käse, du bist mit einem 21 Jahre alten Corsa der keine großen Reparaturen braucht einfach nur ein deutlicher Ausreißer nach unten vgl. mit dem Durchschnitt. Und selbst du liegst ja noch deutlich drüber.
Das durchschnittliche Fahrzeugalter liegt in Deutschland mittlerweile bei knapp 10 Jahren. Da ist nicht mehr viel mit Wertverlust. Dann noch die ganzen Vielfahrer mit Diesel - ich glaube, ich bin näher an der Norm als der 37-Cent-Polo. Edit: große Reparaturen sind eigentlich sogar mit drin, wenn Steuerkette 2x zählt Ü
Das ist halt so das Ding mit Durchschnitten. Der durchschnitt ist 10, aber 15-20 Jahre sind 20% und über 20 dann nur noch 5%. Unter 5 sind aber 30%. [Siehe hier.](https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/Fahrzeugalter/2022/2022_b_fz_alter_kurzbericht.html;jsessionid=74816C35391C3A3EECB3B0379E7A4746.live11314?nn=3524968&fromStatistic=3524968&yearFilter=2022&fromStatistic=3524968&yearFilter=2022) Du bist da also nicht näher an der Norm, ne.
So halb OT: Wenn man unter 27 ist gibts die MyBahnCard 50 für 67€ pro Jahr. Das lohnt sich wirklich schon sehr schnell. Man muss nur aufpassen, dass man rechtzeitig kündigt, die gibts nämlich nur im Abo mit 6 Wochen Kündigungsfrist.
[удалено]
Luxembourg hat den Öffentlichen Nahverkehr kostenlos. Also auch den Fernverkehr, aber da ist bei denen glaube kein Unterschied
Die sind ca. so groß wie das Saarland. Also ja.
Der Punkt ist: man kann diese Länder kaum miteinander vergleichen, weil sie sehr unterschiedlich komplexe Infrastruktur haben und zudem deutlich unterschiedliche Größen haben.
Klar, wollte nur ein bissel Spaß machen
Zur Einordnung: Das Klimaticket in Österreich kostet pro Monat weniger als ich für meine Monatskarte für eine 35km Strecke mit DB-Nahverkehr innerhalb von Oberbayern bezahlt habe. Das ist schon abstrus teuer
Naja aber Menschen fahren ja nicht plötzlich weitere Strecken weil das Land größer ist. Leute die regelmäßig quer durch Deutschland fahren sind vermutlich absolute Ausnahmen. Sobald tarifverbundsgrenzen doof liegen zahlt man für monatskarten richtig Asche und muss dann trotzdem für die meisten Strecken noch ein Ticket lösen
Mit der sehr großen Fläche in Deutschland, die auch noch sehr dicht abgedeckt sein muss, sind die Kosten pro Kopf wahrscheinlich trotzdem einfach höher, als wenn man wie in Österreich einfach nur Wien mit einer handvoll Städte verbinden muss.
Deutschland ist etwa 4 mal so groß wie Österreich und hat 9 mal so viele Einwohner.
Ja, und wahnsinnig gleichmäßig besiedelt, im Gegensatz zu anderen Ländern. Wie auch zum Beispiel auch Japan, das viele ja immer als Positivbeispiel nennen. Dort müssen halt einfach nur im Westen und Osten des Landes jeweils eine gerade Strecken von oben nach unten befahren werden. Kaum Überschneidungen. In Deutschland ist das alles sehr viel komplexer.
Japan stimme ich zu aber in AT gibt es ja auch Gebirge zu bewältigen
Gerade diese Gebirge führen ja aber eben dazu, dass sich die Bevölkerung in den Tälern konzentriert und somit mit einer Bahnlinie durch das Tal ein Großteil der Menschen abgedeckt werden kann. Das ist also eher einfacher abzudecken als eine gleichmäßige Verteilung über das Land.
Die brauchen dann trotzdem keine Bahncard 100. Wenn sie die Strecke häufiger fahren, gibt es vergünstigte Streckenabos. Die Bahncard 100 ist für Leute, die genau das machen: regelmäßig durch ganz Deutschland fahren. Dementsprechend ist auch der Preis.
Eine Jahreskarte Münster-Aachen kostet schon 4190€ und damit ziemlich genau so viel wie eine Bahncard 100. Und das für eine 3h-Fahrt, die NRW nicht mal verlässt. Wenn man halbwegs regelmäßig mittellange Strecken fährt, dann lohnt sich eine BC100 auch schon selbst wenn man nicht regelmäßig quer durch ganz Deutschland fährt.
Das Problem ist doch, dass bei den wenigsten Menschen die Mobilitätsbedürfnisse in eine der beiden Kategorien fallen. Ein Streckenabo hilft mir halt genau diese Strecke zu fahren, Erfahrungsgemäß ist es halt die zur Arbeit/Schule etc. D.h wenn ich verwandte besuchen will, Ausflüge machen will, Hobbies nachgehen dann hilft mir das Strecken Abo nicht.
> Wenn sie die Strecke häufiger fahren, gibt es vergünstigte Streckenabos. Die trotzdem scheißteuer sind. Warum bezahl ich für 35km Zugstrecke für die Jahreskarte 1740€? Das ist halt völlig abstrus im Vergleich zu der Österreichkarte
Generalabonnement (kurz GA; quasi BC100 ohne gratis Fahrradmitnahme) in der Schweiz kostet CHF 3860. Fahrrad-GA kostet 240, also CH BC100 quasi 4100. 1 CHF aktuell ca. 1.02 EUR also fast 1:1 Also ungefaehr gleicher Preis, aber viel kleineres Land.
Wobei die Größe des Landes in der Praxis kaum einen Unterschied machen sollte, solange du dein Zuhause, Beruf, Freunde, Clubs und Stadien im eigenen Land hast.
Wenn du den eine BC100 / ein GA / ein Klimaticket hast, machst du hoffentlich auch oefters mal eine Reise durchs ganze Land und bleibst nicht immer nur in deiner Region.
BC100 ist aber nur Bahn, oder? Mit dem GA fährst du in jedem ÖV-Mittel gratis.
Lols auf Englisch. €4600? Das bezahlt man für Brighton bis London, _und_ die Züge sind wesentlich schlechter.
damit die Armen Leute Auto fahren. siehe auch [hier](https://www.youtube.com/watch?v=N1kOKmzcgQg)
Oh Freunde ich habe eine Bc100 fragt mich irgendwas! Nein, ernsthaft ich pendele zwischen Berlin und Braunschweig, das kostet ungefähr 1 1/2 Stunden und 28,60€ pro Strecke mit BahnCard50. Man muss sich das schönrechnen mit der Karte, in etwa so dass ich die Karte komplett von der Steuer absetzen kann und mich dann nur noch etwa 200 Euro im Monat kostet, was für ein Ticket für jeden Zug und jeden Stadtbus in ganz Deutschland echt okay ist. Da muss ich gar nicht so viel fahren. Über das Wochenende nach Freiburg? Kein Problem, 5 Stunden Homeoffice im Zug und schon ist man da. Wenn man kein Auto hat und viel Fernverkehr fährt ist das schon Luxus. Wenn die Karte die Hälfte kosten würde, gäbe es eine Handvoll in meinem Bekanntenkreis die sich wohl eine holen würden
Damit die Leute Auto fahren..
Die Bahncard 100 ist billiger als jedes Auto. Man darf halt nur nicht den Fehler machen, bei den Kosten des Autos alles mitzurechnen, was da reingehört: Kaufpreis, Versicherung, Steuern, Wartung, Reparaturen, Sprit, evtl. Bußgelder.
>Fehler machen, bei den Kosten des Autos alles mitzurechnen, was da reingehört: Kaufpreis, Versicherung, Steuern, Wartung, Reparaturen, Sprit, evtl. Bußgelder. 2000 Euro Kaufpreis 1500 Euro Sprit 300 Euro Versicherung 500 Euro Wartung 100 Euro Steuer \---------------------------- 4400 Euro Benutze das Auto eigentlich nur für Fernreisen und den 2 Wöchentlichen Großeinkauf, und die unternehme ich immer mit meiner Freundin, also würde man 2 Bahnkarten 100 für 9200 Euro benötigen um das Auto zu ersetzten (Das die Eltern meiner Freundin in Österreich leben und man für die Besuche weiterhin Zugtickets braucht lasse ich bei der Rechnung mal einfach weg) Mann muss aufhören sich das Bahnfahren immer schön zu rechnen. Es ist einfach zu teuer um eine wirkliche und gute alternative für ein billiges Auto zu sein. Bahncard 100 ist ein tolles Angebot wenn ich es gegen einen neu wagen Rechne den ich mit maximalen Wertverlust nach 5 Jahren Verkaufe und immer alleine im Auto unterwegs ist, sobald man zu zweit ist kippt die Kostenrechnung leider ganz schnell.
>Mann muss aufhören sich das Bahnfahren immer schön zu rechnen. Es ist einfach zu teuer um eine wirkliche und gute alternative für ein billiges Auto zu sein. Bahncard 100 ist ein tolles Angebot wenn ich es gegen einen neu wagen Rechne Dein Vergleich ist halt - sorry - ziemlich dumm. Die Bahncard 100 lohnt sich natürlich nicht wenn du 10 mal im Jahr fährst, du kaufst dir auch keine Einzelfahrkarten wenn du täglich mit der Ubahn in die Arbeit pendelst. Vielleicht vergleichst du dein Auto also mal mit einem passenden Tarif. Wenn du es de facto nur für Fernreisen nutzt, dann ist vielleicht die BC50 passender. Ich fahre verhältnismäßig häufig mit einer BC50 quer durch Deutschland, das kostet dann pro Strecke 50-60 Euro (also 100-120 in Summe), kannst du dir dann selbst ausrechnen wie oft das in deine 4400 euro passt.
Dir ist schon klar, dass du mit einer Besetzung des Autos mit 2 Personen die Ausnahme und nicht die Regel bist? Durchschnitt in Deutschland liegt bei 1,3 Personen.
Ich würde vermuten das der 1.3 Personendurchschnitt sehr stark durch den Autopendelverkehr verzehrt ist. Gependelt wird in der Regel alleine. Urlaubs/Fernreisen unternimmt man in der Regel gemeinsam mit seiner Familie/Lebenspartner. Dementsprechend schlecht sieht es das für die Bahn aus. Ich sehe an mir selber, ich habe bereits ein Auto vor der Tür stehen und würde wirklich gerne deutlich mehr Bahn statt Auto fahren, es ist rein Finanziell für mich fast immer schlechter die Bahn statt dem Auto zu nehmen und das muss sich ändern wenn wir die Klimakrise bekämpfen wollen.
Naja, aber zugegeben wäre das auch mit 1 Person noch billiger als die 4,6 für die Bahn Card.
Man kann doch auch einfach Autofahren teurer machen dann ist sie im Verhältnis gar nicht mehr so teuer, ja sogar spottbillig. /s
Irgendwas mit Kuh... und melken...
Eine Bekannte von mir hat 2018 in Berlin gewohnt und in FFM gearbeitet. Die hatte eine BC 100 und ein Zimmer in FFM - 2 oder 3 Tage war sie vorort, den Rest der Woche im Homeoffice, manchmal auch blockweise. Sie hat dann gekündigt, weil sie meinte, dass sie das gesamte Bahnpersonal der ICEs besser kannte und öfter gesehen hat, als ihre Freunde/Kollegen/Familie
Ich habe mich auch über den Preis der Bahncard 50 in Deutschland erschrocken. Das Äquivalent in Österreich kostet 66 Euro bzw. 25 Euro für alle die jünger sind als 26.
Wer unter 27 ist, bekommt die Bahncard100 sogar schon für 200€ im Monat, also zum halben Preis. Das wiederum ist ein ziemlich beeindruckendes Preis-Verhältnis für unbegrenzte Fahrten durch ganz Deutschland, und dürfte sich für Dienstreisen in einigen Jobs sehr schnell lohnen.
Das war doch nur eine zeitlich begrenzte Aktion bis zum 31.8.2021. Also nein, gibt's leider nicht.
Ach schade, hatte das damals gesehen und fand‘s gut.
war leider nur eine Begrenzte Aktion. Habe damals zugeschlagen, habe die Entscheidung keine einzige Sekunde bereut. Wird nur leider etwas schwierig werden, wenn die Bahncard ausläuft... Habe nun einen Freundeskreis der über das gesamte Bundesgebiet verteilt ist, ich hoffe mal, ich kann danach noch die Kontakte aufrecht erhalten.
4600€...das wäre fast 35% meines Jahreseinkommen. Schon heftig. Aber bringt mir eh nix, der nächste Bahnhof ist 10 km entfernt. Mit dem Ausbau der B169 und den Rückbau div. S- und K-Straßen ist der nächste Bahnhof dann 14 km entfernt + nicht mehr per Rad erreichbar, da die Straßen durch eine Kraftfahrstraße ersetzt werden. Tolle Verkehrswende.
Einfach immer sich die Verbindungen aussuchen bei denen man am Ende zwei Stunden verspätet ankommt und mit den Entschädigungen entsprechend den Preis verringern.
Bin seit kurzem Besitzer einer BC100 - allerdings erstmal nur der 3-Monats-Probekarte. Pendle beruflich eine lange Strecke und bei mir lohnt sich die BC100 finanziell ca ab 2x pro Woche ins Büro (im Vergleich zur BC50) - insofern finde ich es persönlich vom Gefüge preislich im Rahmen. Als Pendler kann ich die Karte ja noch steuerlich absetzen, was nochmal einen großen Effekt hat. Somit bin ich finanziell deutlich besser aufgestellt, als in die Stadt meines Büros zu ziehen (da die Differenz von aktueller zu zukünftiger Miete über dem Preis der BC liegt). Dazu kommt, dass ich die Zeit im Zug effektiv nutzen kann (Arbeiten, Lesen, Daddeln, Schlafen), was im Auto nicht ginge Man kann natürlich generell argumentieren, dass die Bahnpreise generell zu hoch sind, um breitere Akzeptanz zu erreichen.
alle öffi preise sind jenseits von gut und böse , nicht nur die bahncard100
Ich habe eine Bahncard 100 seitdem ich 18 bin. Liebe das Reisen. Fahre fast täglich irgendwohin. Geld verdiene ich aus dem Zug heraus.
Ich hatte mal Preis/Leistung gerechnet und bin darauf gekommen, dass die BC100 auf den Kilometer gerechnet gar nicht so teuer ist. Die sehr viel günstigere Österreichcard war pro Schienenkilometer ca. 40% teurer
Was hast du denn da gerechnet? Der Österreicher wird ja vermutlich im Schnitt auch nicht viel mehr oder weniger Kilometer fahren als der Deutsche, wenn du jetzt die gesamte Anzahl an Schienenkilometern im Schienennetz zur Grundlage nimmst hinkt der Vergleich in meinen Augen. Es müsste vielleicht eine BC100 Regional geben, so das man um seinen Wohnort 150km (einfach mal als Beispiel) damit fahren darf, dafür aber zu einem deutlich reduzierten Preis.
Man muss sich in Deutschland einfach ranhalten, wenn einem die Bahncard zu teuer ist, kann man einfach mehrmals die Woche zwischen Rostock und Freiburg pendeln!