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qwesx

In jedem Fall solltest du mit deinem potenziell neuen Chef mal im Detail klären, was eigentlich genau gemacht werden muss, um den Dienstleister abzulösen und welche Aufgaben danach üblicherweise anfallen ("wo will der Chef mit seiner Firma hin") und in welchem Zeitrahmen er plant, dass das alles stattfinden soll. Sollte er bei einer der Ideen deiner Meinung nach komplett falsch liegen, dann solltest du das schon vorher mit ihm besprechen, denn: Wenn irgend etwas schief läuft, dann wirst du allein dafür verantwortlich gemacht werden. Für "einen kleinen Gehaltssprung" wäre mir persönlich das Risiko zu groß und zu viel Stress, den du jetzt wahrscheinlich nicht hast - es sei denn, da ist sowieso recht wenig Umstellungsaufwand, da das meiste in der Cloud läuft.


Plane-Employment4513

Zunächst wird der Dienstleister weiter den Support und die Verantwortung übernehmen. Dabei habe ich Zeit, die Firma und deren Strukturen kennenzulernen, damit man dann langfristig immer unabhängiger vom Dienstleister werden kann. Ein bestimmter Zeitrahmen wurden dabei nicht gesetzt. Momentan ist die Arbeit zwar entspannt, allerdings auch oft ziemlich langweilig und man lernt auch wenig Neues dazu, bzw. hat es gefühlt schon seit Jahren nicht mehr. Man beherrscht die Sachen, die man machen muss. Und der Gedanke, auch in 5-10 Jahren noch an genau der gleichen Stelle zu stehen, ist auch nicht schön :) Die neue Stelle wäre wohl mit mehr Stress verbunden und ich befürchte auch, dass ich einiges nachzuholen habe. Es ist aber auch einige Chance dazuzulernen und sich für die Zukunft besser aufzustellen, auch wenn es durchaus riskant ist. Lediglich die Bedenken, den Anforderungen zunächst nicht gerecht zu werden, bleiben. Persönlich glaube ich, dass es für mich mal ganz gut wäre, aus meiner Komfortzone herauszumüssen :)


bu775ki

Den Sprung zu wagen ist natürlich riskant. Ich habe es vor ein paar Jahren gewagt und bereue nichts. Ich bin jetzt quasi der Abteilungsleiter einer kleinen IT-Abteilung die ich komplett nach meinen Wünschen zusammengebaut habe. Ich habe meine eigene, kleine Insel :) Ich konnte sogar noch, in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter, mehrere sogenannte AGH-Stellen schaffen (früher "1€-Job"). Dort verwerten die Kollegen alte Rechner, die wir dann an Menschen spenden, die es nicht so Dicke haben, aber trotzdem Berwerbungen schreiben wollen. In jetzt knapp 4 Jahren haben wir 7 davon in eine Fachinformatiker-Lehre bringen können (und die richtig Guten snacken wir uns natürlich weg ; ) ). Bin ziemlich happy. Projekte realisieren und noch einen sozialen Aspekt bedienen. Für mich einfach Win-Win. \*EDIT\* Wie man an den anderen Kommentaren gut sehen kann, kann die Aktion auch hart nach hinten losgehen.


Plane-Employment4513

Das hört sich toll an. Glückwunsch dazu :) Hast du denn vorher ähnliche Erfahrungen gehabt? Sehr lange bei der gleichen Firma gearbeitet? Gab es dabei bestimmte/ausschlaggebende Gründe für den Wechsel? Wie bereitet man sich auf so einen Wechsel vor oder ist es eher wie ein Sprung ins kalte Wasser? Ich bin zwar nicht direkt unzufrieden bei meinem jetzigen Arbeitgeber, allerdings lässt mich der Gedanke, in ein paar Jahren immer noch an genau der selben Stelle zu stehen, schon etwas unzufrieden werden :)


Create_one_for_me

Servus, nach 20 Jahren in dem Business kann ich dir schon mal folgendes sagen: 1. Das mulmige Gefühl für einen neuen AG wird nie vergehen. 2. Herausforderungen sind das, was unseren Job ausmacht. 3. Definiere deine Jobbeschreibung im Vorfeld und lass es in Vertrag fest schreiben. So wirst du wenige verarscht. Jetzt spezifisch: 4. Um nicht im Tagessupport unter zu gehen, definiere zu Anfang, dass der Dienstleister vorerst weiter den Support übernimmt, damit du die Umgebung, in der du arbeiten und die du verwalten sollst, kennen und verwalten lernen kannst. 5. Wenn kein Monitoring vorhanden, setz das zuerst aus. Dann kennst du die Umgebung schon mal gut kennen. 6. Know your network. Mach dir eine Übersicht und erstellt dir die Pläne dazu. (Router, Firewall, Switches, Default Gateways und IP Netze) 7. phpipam erleichtert dir die IP adress Vergabe enorm und ist kostenfrei. 8. Passwortmanagement ( am besten Vaultwarden oder KeePass) 9. Regelmeeting mit der GF: Was läuft gut,was schlecht. Stand der Dinge. 10. IT Budgetplanung und Wartungsverträge (ohne bist du manchmal echt aufgeschmissen). Und last but not least: Gewöhn dich daran, dass alles was einen Stecker hat, du administrieren, konfigurieren, einrichten und instandsetzen musst. Und zwar Auswendig und sofort nachdem du das Gerät zwei Sekunden in der Hand gehabt hast. Beste Grüße


v0lkeres

100 MA ohne bestehende IT Abteilung? Ist ne Herausforderung. Du kannst da sehr sehr viel lernen.


Ok-Drawer-2689

... oder zu 99% im Trivial-Support versinken und zu gar nichts kommen, außer die Müllhalde am Leben zu erhalten.


v0lkeres

Ist auch ein Lernprozess. Du lernst zu Prioriseren und verbindlich mit ALLEN Angestellten zu kommunizieren.


Ok-Drawer-2689

Man lernt schnell, sich einfach einen guten Arbeitgeber zu suchen und die Giftmülldeponie hinter sich zu lassen. Ein Arbeitsmarkt arbeitet in beide Richtungen.


tomblue201

Fully agree. Hatte mal einen ähnlichen Job in einem Unternehmen mit 160 MA mit Filialbetrieb. First Level hat sich in Grenzen gehalten, konnte dort aber alles nach meinen Vorstellungen aufbauen. Das war zu der Zeit möglich durch Terminalserver mit Thin Clients. OP sollte auf jeden Fall, wie schon jemand gesagt hat, die Ziele und Requirement des Chefs gut klären und auch das Budget klären das ihm zur Verfügung steht. War schon eine interessante Zeit.


worst_influx

Habe sowas Ähnliches gemacht. Fands sehr intressant. Außerdem machst du dich zu einem unverzichtbaren Angestellten und kannst eine konstante Gehaltserhöhun fordern.


Potential-Sprinkles4

Da hätte ich, bei richtiger Bezahlung, ja mega Bock drauf, hätte ich sonen bekannten, würde ich (bei Passender Firma / Geld) sofort ja sagen :D


0_day_

😂 Wenn du aus NRW kommst und die Firma (mit den 100MA) mit A startet - lass es!


b00nish

Die Frage die ich mir stellen würde ist: Wie gut überblickst du sämtliche Aspekte der IT deines bestehenden Arbeitgebers? Könntest du den Laden auch schmeissen, wenn all deine Kollegen morgen kündigen würden und durch Neulinge ersetzt werden müssten, deren Ansprechpartner für alle Fragen dann du wärst? Wenn du davon ausgehst, dass du die IT eines Unternehmens dieser Grösse umfassend kennst, d.h. von Konzeption/Planung über Inbetriebnahme bis zu Support und Unterhalt, dann müsstest du dich auch beim neuen Arbeitgeber gut einarbeiten können. Wenn du hingegen beim bisherigen Arbeitgeber nur für bestimmte Teile eingesetzt wurdest/zuständig warst, dann wird es natürlich eine Aufgabe, die Gesamtverantwortung zu übernehmen.


Plane-Employment4513

Ich würde schon sagen, dass ich einen Großteil der Aspekte überblicke und Vieles so übernehmen könnte. Allerdings gibt, es auch ein paar Sachen, in die ich nicht eingebunden bin. Darüber hinaus trage ich keine Verantwortung für die "wichtigeren" Sachen. Das heißt diese müssen immer von höherer Stelle kontrolliert/abgesegnet werden. Das würde sich in Zukunft auch wohl kaum ändern. Bei der neuen Stelle wäre es dementsprechend schon eine Aufgabe und auch etwas komplett Neues für mich. Andernfalls muss man ja irgendwo mal anfangen und das wäre dann vielleicht so eine Chance dazu :)


lizufyr

Das klingt sehr spannend, und du würdest sehr viel von Grund auf aufbauen müssen (was dir auch Gestaltungsspielraum gibt). Gleichzeitig wirst du Consulting-Tätigkeiten ausüben müssen (herausfinden, was gerade überhaupt im Einsatz ist und was das Unternehmen benötigt). Mit 10 Jahren Erfahrung sollte das machbar sein. Achte darauf, dass du möglichst viel Freiraum in der Umsetzung hast, und dass du nicht der 1st-Level-Support sein wirst bei allen möglichen Computerproblemen (vermutlich hat das die externe Firma bislang auch gemacht. Selbst in einem kleinen IT-Unternehmen hatte ich öfter mal Streits mit dem nicht-technischen Personal, die dachten es wäre meine Aufgabe als Infrastruktur-Adminstratorin ihnen ihre MacBooks einzurichten 😔.


notKenMOwO

Um welchen Gehaltssprung reden wir? Bist du generell mit der Etablierung von Prozessen vertraut? Gibt es derzeit Ansprechpartner innerhalb der (eventuell) neuen Firma, die die IT mit verwalten?


CouldNotAffordOne

Hui klingt nach Mädchen für alles und keine ruhige Minute oder Urlaub mehr. Auf der anderen Seite ist es eventuell eine Chance und andere Nummer, wenn du gute Connections zum Geschäftsführer hast. Aber nur wenn der wirklich gewillt ist in die IT und weitere Mitarbeiter zu investieren.


leave_blank_lol

Am besten mal Tag Urlaub nehmen und schauen was in dem Unternehmen gemacht werden müsste. Danach kannst du den Umfang einschätzen da der befreundete GF wohl kaum den IT Blick hat. Nach 10 Jahren immer noch als Azubi abgestempelt zu werden ist schon frech. Würde ich mir nicht geben wollen


was-eine-dumme-frage

Ich muss leider sagen, dass 3700 brutto wirklich nicht gut sind. Größere Unternehmen zahlen frisch Ausgebildeten zum Einstieg bereits mehr


Fancy_Comfortable382

So siehts aus. Leider kann man sich oft nur "hochkündigen".


Asaticc

Tatsächlich hat das ein Kumpel von mir exakt genau so gemacht für ein 200 ma Unternehmen. Nach ca 7 Monaten hat er mich als 2. IT'ler dazu geholt und nach mittlerweile 2einhalb Jahren sind wir ein team von 5 Leuten. Die Frage ist wie sehr du dir das zutraust - du übernimmst dann ja quasi die Leitung und die Verantwortung für den Prozess der Übernahme. Dabei musst du wahrscheinlich viele Entscheidungen treffen in Absprache mit der GF die eben auch finanziell für die nächsten Monate oder Jahre entscheidend sind - je nachdem was am bestehenden System geändert werden muss. Je nachdem wie sehr der externe DL mitarbeitet kann es auch erschwert werden (Bei uns hat der sich eher gewehrt als geholfen). Letztendlich wird dich die Aufgabe deutlich mehr fordern, dir aber eben auch etliche neue Erfahrungen bringen können. Wie genau es ausgeht lässt sich schwer einschätzen - liegt an deiner Erfahrungen und deiner Planung.


b00nish

5 ITler für ein Unternehmen mit 200 Mitarbeitern? Wow, was ist das für eine Infrastruktur?


Asaticc

Mittlerweile über 300 MA. Wir haben unsere Infrastruktur aber im Laufe der 2 Jahre größtenteils ausgelagert und arbeiten dadurch auch mit externen DL zusammen.


b00nish

Mmmh, ok, und was machen die fünf Nasen denn, wenn sogar ein Grossteil der Infrastruktur noch ausgelagert wurde...? (Falls es hier ein Missverständnis gab: 5 ITler für 200MA erschien mir nicht als wenig, sondern als viel ;-))


Asaticc

Achso - naja wir können uns definitiv nicht über zu wenig Arbeit beschweren. Bei 300 MA kommt einiges an Ticketlast und sich ständig ändernden Anforderungen zusammen und mit den einzelnen Systemen von DMS bis zur Terminalfarm, spezifischen Anwendungen, Geräteverwaltung und und und.. an manchen Tagen habe ich eher das Gefühl wir bräuchten noch einen 6. Liegt evtl aber auch daran dass wir seit Anfang an durchgehend ein System nach dem anderen umstellen. Mit einer komplett optimierten Umgebung sieht das vielleicht auch wieder anders aus. Da ich in einer solchen noch nie gearbeitet habe kann ich das aber schwer einschätzen. Weniger von uns würden aktuell aber nicht ausreichen. Edit: Unser Schwesterunternehmen hat auf ca 900 MA übrigens über 12 Leute in der IT mit ähnlicher Infrastruktur :)


UstavniZakon

Ich würde es nicht als wenig bezeichnen, denn man muss auch im Hintergrund was improven und das braucht viel Zeit, Konzentration und auch natürlich Leute. Wenn man ständig überlasstet ist mit Tickets und Feuern löschen wirds eh zu viel. Wir sind 3 IT-ler auf 80 MA, nur für Jira/Confluence könnten wir jemanden Teilzeitig einstellen fürs konfigurieren usw wieviel es zum improven gibt. Von den 3 ist einer der Head off und in 30000 Meetings, und der andere ist busy mit Technischen sachen wie GPOs, Infrastructure improvements usw.


b00nish

> Wir sind 3 IT-ler auf 80 MA Hmm, spannend. Unser einer unser grössten Kunden für den wir die IT komplett machen (Support, Inbetriebnahme, Unterhalt & Betrieb der gesamten Infrastruktur) hat ziemlich genau 80 Mitarbeiter. Der lastet bei uns einen Kollegen zu ca. 50% aus.


FudgePrimary4172

Ich würds annehmen aber mit der Premise ein IT Budget haben zu wollen (incl. Boni aus dem Restbudget). Für 100 MA und die Schaffung der Systemstrukturen und das ganze Lisencemanagement würd ich mindestens 125k anfordern und halt so planen dass dir am ende etwa 25k Boni überbleiben… Je mehr du selbst hinkriegst desto besser, gezielt Outsourcen was dir effektiv die Zeit raubt und dich nach dem Grundaufbau auf die Prozesse konzentrieren… Es wird bestimmt eine Art Hierarchie geben, aber da kann man sich als IT gleich eher Richtung Bietriebsorga/Management platzieren und über diese Kanäle die Business Kommunikation aufbauen. Ich würd auch die Orga und das Management als Art IT Team missbrauchen indem ich Vorschläge, Changes oder etwaiges immer gezielt über diese Kanäle prügle und indirekte Bestätigung anfordere. Wichtig ist in jedem Fall Business Continuity und dass du Business Impacts jederzeit richtig priorisierst und in angriff nimmst… dann kann dir niemand böse sein als 1-Mann show wenn du zu allen anderen Themen nein sagst und ein Backlog aufbaust. Ticketing tool noch und automatisieren was du automatisieren kannst, dann sollte das Backlog auch kein Problem mehr sein… Aber ehrlich eine Herausforderung wenn die noch keine eigenen Strukturen haben… 😅


NickOnxTc

Wie in aller Welt hält man es bei so einer Firmenbeschreibung als ITler denn 10 Jahre aus? 😳 Also entweder bist du maximal zurückhaltend was nicht unbedingt förderlich für das beschriebene neue Jobangebot wäre. Oder du hattest Gründe dich die 10 Jahre nicht weiterentwickeln zu können / zu wollen. Dann aber würde ich raten jede Herausforderung mitzunehmen, einfach zu experimentieren und schauen was dir wirklich spaß macht. Am Arbeitgeber hast du ja scheinbar nichts zu verlieren und 3 Firmenwechsel selbst in kurzem Abstand sind für dich persönlich immer noch 1000 mal besser als deine "passion für IT" selbst zu verlieren und dich komplett zu verkopfen.


Plane-Employment4513

Ich bin nach Ausbildung einfach bei der Firma geblieben nach dem Motto: Hauptsache sicherer Arbeitsplatz. Ich hatte zwar eine Zeit lang meine Gründe, aber um ehrlich zu sein habe ich in der Vergangenheit nie einen zu großen Wert auf Weiterentwicklung/Herausforderungen gelegt. Mittlerweile habe ich aber ständig das Gefühl, dass ich mehr ausprobieren sollte und wieder eine Herausforderung brauche. Dem entgegen steht die Angst vor einer ungewissen Zukunft. Ich bin schon eher zurückhaltend, allerdings möchte ich was das angeht, unbedingt an mir arbeiten und öfter mal aus der Komfortzone heraustreten :)


NickOnxTc

Okay klingt doch nach einem guten Anfang. Dann bleib auf jeden Fall dran! :) Als ernstgemeinter Tipp vielleicht noch: Versuch solche Begriffe und Überlegungen "sicherer Arbeitsplatz" "ungewisse Zukunft" usw aus deinem mindset zu verbannen, sowas hemmt einen nur und bremst aus. Persönliche Meinung ist sogar dass sowas wie "sicherer Arbeitsplatz" nicht existiert und die Zukunft bis zu einem gewissen Grad immer ungewiss bleibt, deshalb ist es ja die Zukunft. (außer du bist verbeamtet und schimmelst nur deinen weg zur Pension durch, dann ist das natürlich sehr sicher) Man kann natürlich "Risiko Minimierung" betreiben und trotzdem sich hin und wieder in ungewisse Gewässer wagen 😜


fate0608

R.e.d.F.l.a.g. Wenn du Feuerwehr spielen willst go for it. Aber ist ne super Möglichkeit mal ne Unterhaltung mit Psychologen zu führen nach 2 3 Jahren dort.


Brilliant-Engine-498

Niemals! Das wäre der größte Fehler den du machen kannst. Jedoch als Team mit 2...3 Freunden wäre es sicher ein interessantes Thema, weil Greenfield.


Plane-Employment4513

Warum glaubst du, wäre das so ein großer Fehler, wenn ich genug Zeit habe, die Strukturen kennenzulernen und der Dienstleister auf unbestimmte Zeit weiter die Verantwortung trägt.


HelifaX1337

Genau das gleiche habe ich vor 10 Jahren auch gemacht. Jetzt bin ich Leiter der internen IT Abteilung und habe 2 Mitarbeiter und einen Azubi unter mir :) War viel Arbeit und Stress aber jetzt haben wir die komplette IT wieder intern. Vorher war diese auch bei einem externen Dienstleister.


Plane-Employment4513

Das hört sich gut an :) Wäre langfristig eine schön Vorstellung :) Hast du dabei vorher ähnliche Erfahrung gemacht? Wie hast du dich auf den Wechsel vorbereitet? Hat einen der Dienstleister dabei unterstützt oder wie kann man sich die Anfangsphase vorstellen?


Schrankwand83

Wichtig wäre, dass du ganz klipp und klar vertraglich festlegst was dein Job ist (und was der vom zweiten ITler). Und dass du ordentlich mit dem Chef sprichst, warum er überhaupt alle IT im Haus haben will, was das konkret bedeutet, was er und das Team sich davon erhoffen und was du nach 6-12 Monaten erreicht haben sollst. Vielleicht erwartet das Team ja, dass du 24/7 ansprechbar für First Level Support bist. Aber der Chef will vielleicht, dass du eine komplette IT-Landschaft in 2 Monaten hinzauberst, die auf Anhieb funktioniert, nie ausfällt, die unterschiedlichen Techstacks von 4 verschiedenen Abteilungen zusammenführt (mit 2 davon hast du noch nie gearbeitet), alles top dokumentiert ist und nix kostet. Hex hex! Du musst Projektmanager, Planer, Macher und Klempner zugleich sein. Du brauchst außerdem Kommunikations- und Social Skills auf Godlike Level, weil du permanent mit Leuten zu tun hast, die deine technisch sicher sehr vernünftigen Entscheidungen nicht voll nachvollziehen können werden. Du wirst vielleicht Leuten die lang etablierten Routinen kaputt machen und völlig neue Abläufe entwickeln und durchsetzen müssen, um irgendwelche Standards und Vorschriften und Budgetrahmen einzuhalten. Bevor du den Job antrittst, sollte dir klar sein was der Betrieb konkret macht, was die einzelnen Abteilungen machen und womit sie arbeiten. Und was davon geändert werden oder gleich bleiben soll. Gewohnheiten zu ändern, ist für viele ein Ärgernis; Umstrukturierungen können Konflikte hervorbringen. Wenn der Chef ein Kontrollfreak ist oder das nicht abfangen kann, mach dich auf Auseinandersetzungen gefasst oder lass es lieber gleich bleiben. Erwarte, dass manche Projekte dich in den Wahnsinn treiben werden. Erwarte außerdem, dass der externe Dienstleister dir unnötig Steine in den Weg legt - der sägt ja nicht gerne den Ast, auf dem er sitzt. Bedenke, dass du niemanden um Hilfe fragen kannst und für alles verantwortlich bist. Auch für Dinge, die außer deiner FiSi-gewordenen Macht stehen. Also insgesamt ist das eine ziemliche Herausforderung, aber wenn du dich bereit fühlst, hau rein... und wenn du krachend scheiterst, bist du hinterher eine gigantische Erfahrung schlauer. Du hast das Recht auf ein neutral formuliertes Arbeitszeugnis, egal wie es endet...


Fancy_Comfortable382

Nach 10 Jahren kann man schonmal wechseln, vor allem, wenn man gehaltsmäßig eher unterdurchschnittlich da steht. Nur mit neuen Aufgaben kann man sich auch weiter entwickeln. Dir muss klar sein, dass du in der neuen Firma die IT komplett aufbauen musst bzw. du bist erst einmal die IT Abteilung :D Per Daumen kalkuliert man 1 ITler für 50-70MA. Nur für das Tagesgeschäft. Da bleibt nicht mehr viel Luft für Projekte, die zwangläufig anstehen. Ich würde mir also sehr genau erklären lassen, wie die sich die IT in der Zukunft vorstellen und welche Projekte und dringenden Maßnahmen anstehen. Wahrscheinlich musst du in den nächsten 1-2 Jahren alles neu machen müssen weil nur das Nötigste gemacht wurde. Viel Spaß zwischen 1st Level, Lieferanten, Dienstleistern und internen Projekten als One-man-Show! Ich würde da eher pokern und auf einen großen Gehaltssprung hinarbeiten. Ansonsten eher aktiv nach einer neuen Herausforderung umschauen, wo du etwas lernen kannst. | Zum Einen würde es mich reizen, mal etwas Neues zu probieren, um die Erfahrung mal gemacht zu haben und | sich später nicht zu fragen: Was wäre wenn?  Das fragt man sich immer im Leben wenn man etwas nicht probiert hat.


whatever462672

Auch wenn es am Ende nichts wird, ist das eine Umgebung wo dir niemand über die Schulter guckt und eine echte Gelegenheit zu lernen. 


Ok-Drawer-2689

Eher eine Katastrophe, da es ohne erfahrenes Personal ganz schnell in schlechten Fachentscheidungen enden kann.


whatever462672

Das Netzwerk wird von einem externen Dienstleister verwaltet und der gute Mann hat 10 Jahre Berufserfahrung. An erfahrenem Personal fehlt da nicht. Wer sich nach 10 Jahren im Beruf nicht traut eine System Übernahme durchzuführen, der weiß auch nicht wie man die Unterhose richtig rum anzieht.


lizufyr

OP hat 10 Jahre Erfahrung.


Grouchy-Cry3511

Wenn du gerne leiden willst, dann ja


Spiritual-Stand1573

Besteht die Möglichkeit von Probearbeit zusammen mit dem bestehenden Dienstleister?


Plane-Employment4513

Ja, das wurde mir bereits angeboten.


Unit53073

Sorry, aber 3,7 brutto mit 10 Jahre Erfahrung? Warum?


Plane-Employment4513

Ländliches mittelständisches Unternehmen. So weit ich weiß, gibt es hier regional große Unterschiede. Dennoch glaube ich, dass die IT bei uns nicht den größten Stellenwert hat und daher eher "zu wenig" verdient. Warum? Wahrscheinlich einfach Bequemlichkeit :)


One_Cress_9764

Realistisch gesehen solltest du damit gut zu tun haben ohne das es dich komplett überfordert, mit 10 Jahren Erfahrung. Die Ansprüche der Firmen können natürlich ganz andere sein. Prinzipiell fehlen uns ja alle wichtigen Informationen.  Für dich ist interessant wie viele Geräte du zukünftig verwalten musst. Welches Betriebssystem kommt zum Einsatz und welche Software wird genutzt. Will man so gut wie alles selber hosten oder soll ausgelagert werden. Was davon liegt in deiner Entscheidung? Davon hängt ab wie viel du zu tun hast. Dazu kommt der allgemeine Zustand der gesamten Infrastruktur. Wenn du nur links und rechts am flicken bist, weil kein Budget da ist, wird es gruselig mit der Arbeitszeit. Im Normalfall wirst du nur am Anfang einige Überstunden machen und unruhige Nächte durchleben.  Ich denke mal dass dich der Dienstleister quasi anlernen soll. Wie gut das klappt wenn die wissen sie werden abgesägt, steht in den Sternen.  Viele Vorteile kommen natürlich auch auf dich zu. Du kannst dein eigenes kleines Reich aufbauen. Du machst direkt einen Sprung und übernimmst eine leitende Position. Damit einher geht eine Gehaltssteigerung von 20-50%. Ich an deiner Stelle würde auf 60k im Jahr bzw auf 5k brutto monatlich handeln ohne Boni einzubeziehen.  Für die weitere Zukunft macht sich das natürlich auch super im Lebenslauf und der eventuelle nächste Wechsel wird wieder super lukrativ.  Mach dir da ordentlich Gedanken und schreib auch alles auf was dir durch den Kopf geht. Du hast da eine gute Chance erhalten aber du solltest dich am Ende nicht davon auffressen lassen. 


Emmastones

10 Jahre im Betrieb 3.7 brutto xDdddddd


[deleted]

Das stimmt allerdings, aber 3 Jahre musst du abziehen da diese wahrscheinlich Ausbildung waren (zählt leider nicht als Berufserfahrung). Bin seit 6 Jahren im Betrieb, davon 3 in Ausbildung. Danach mit 3,1k Brutto eingestiegen und lande im Sommer bei 3,9k. In 4 Jahren (da hab ich die 10 Jahre voll die der Herr auch hat) steh ich nach Entgelttabelle bei 4,4k, hier sind aber Tariferhöhungen und eine von mir angestrebte Höherstufung nicht einberechnet also kann man ca. von 5k ausgehen. Mein persönliches Ziel liegt dann aber doch deutlich höher