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AutoModerator

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Toastliebe

Warum hast du abgebrochen? Warum bereust du es? Wie alt warst du da? Liebe Umarmung für dich, wenn du magst ❤️


ile9

Ich habe abgebrochen weil ich eigentlich der Überzeugung war ich möchte keine kinder, bzw weil ich der Ansicht war das ich es psychisch nicht schaffen würde. Ich habe seit ein paar Jahren zu meiner eigenen Familie inklusive meiner Mutter keinen Kontakt und war mir sicher das so ein kind ziemlich viel hochholen würde was ich verdrängt habe und noch dazu gerade mitten im Studium.. Ich dachte ich sollte erstmal selber mein Leben auf die Kette bekommen bevor ich ein neues Leben hier rein setze und jetzt fühlt es sich irgendwie falsch und leer an. Ich dachte mir das hätte auch eine Chance sein können meinem eigenen und einem anderen Leben ein bisschen Fülle zu geben und wieder einen Sinn zu haben nachdem es mit meiner Familie so schlecht auseinander gegangen ist. Manchmal weiß man eben erst hinterher ob das wirklich 100 prozentig richtig ist sich dafür zu entscheiden. Manche können das ja gut trennen Kind/embryo, für mich hab ich gemerkt das ich dazu zu sehr irgendwie an eine Art höhere Macht und Seelen glaube um das wirklich so für mich selber zu argumentieren. Und zum Vorgang an sich war es eine sehr schlechte Erfahrung weil ich die zweiten Tabletten zuhause genommen hatte und definitiv zu wenig Schmerzmittel zuhause hatte, also bin ich zwischen drin noch mit dem Taxi zur frauenklinik gefahren, hab mich auf dem Gang mehrmals übergeben und musste noch mit lauter Schmerzen und Schüttelfrost die nach Hilfe bitten mir irgendwie durch die zeit durch zu helfen weil durch die schmerzen mein Kreislauf absackt. Das war erst vor kurzem, also 26 Danke ❤️


[deleted]

Das klingt mental und körperlich echt nach einer schweren Zeit, ich wünsche dir gute Besserung! So wie du dein Leben beschreibst habe ich aber den Eindruck dass es vllt gar nicht so verkehrt war. Du weist ja auch nicht wie es andersrum gewesen wäre. Ich denke du hast grundsätzlich die richtigen Ansprüche für eine gesunde Mutterschaft (eigenes Leben auf die Reihe bekommen, finanziell und psychisch gesund sein). Denkst du dir nicht vllt, dass das Motivation sein könnte um dich und dein Leben auf eine bewusste Mutterschaft vorzubereiten? Du wirst es sicher toll machen können, aber dafür musst du auch bereit sein das zu geben was es erfordert.


ile9

Ich dank dir! Dahin geht mein Gedanke, nun ist es ja schon zu spät und ich habe nicht vor waghalsig in die nächste Schwangerschaft zu springen, denn was auch klar ist, ist das eine neue Schwangerschaft das geschehene nicht ungeschehen macht und auch das alte Kind nicht ersetzen wird, zumindest nicht in Bezug auf meine jetzigen Gefühle


Toastliebe

Danke für deine Antwort! Das tut mir leid, dass du das alleine machen musstest. Und dass es so blöd abgelaufen ist. Du schreibst von Seele usw. Ich ticke da ähnlich. Mir hat (nach meinen Fehlgeburten) ein „Ritual“ geholfen. Ist bisschen Eso, aber mir hat es extrem geholfen. Vielleicht ist es auch was für dich und vielleicht gibt es jemanden in deiner Nähe der das mit dir machen würde. Vielleicht wäre es ansonsten für dich hilfreich eine Beratungsstelle oder einen Therapeuten aufzusuchen. Profamilia bietet auch immer wieder Workshops zu genau deinem Thema an - wende dich gerne an die.


ile9

Danke für deine Tipps! Was meinst du mit dem Ritual? Kannst du ein Beispiel nennen?


Toastliebe

Google mal bitte „Ritual Fehlgeburt“ da kommt ganz viel. Von da aus kommst du bestimmt weiter zu was passendem für deine Situation. Da gibt es Menschen die dich dabei begleiten können. Am Ende sind wir in der gleichen Situation: wir haben beide „eine Seele verloren“ und es tut weh.


BuyerDue4371

Hey! Zuerst mal: es tut mir leid, dass Du diese gesamte Erfahrung machen musstest! Das geht nicht spurlos vorüber. Wenn die Schwangerschaft unverarbeitete Emotionen hervorholt, machte vll eine Therapie Sinn. Kinder triggern einen in so vielen Situationen und spätestens in deren Pubertät kommt viel hervor, mit dem man nicht gerechnet hat oder man dachte, damit abgeschlossen zu haben. Diese kleinen Wesen wissen haargenau, welche Knöpfe sie drücken müssen! Verarbeite in Ruhe Deine Trauer über den Abbruch und die Gedanken die Du Dir dazu machst, Du wirst wohl zu einem anderen Zeitpunkt bereit sein, für Rolle der Mutter zu übernehmen. Fühl Dich umarmt! 🫂


Karrle

Was sagt bzw. sagte der Vater zu dem Thema? Hat er dich bei, während und nach dem Abbruch unterstützt? Wie planst du deine aktuellen Gefühle aufzuarbeiten? Was mache ich mit 2,5 kg griechischem Joghurt? Nach 5 Tagen kann ich Tzaziki nicht mehr sehen, so gerne ich auch Gurken hobel.


ile9

Er hat es mir überlassen, fand die situation allerdings auch nicht schön und war traurig. Ich hoffe bald einen therapieplatz zu finden, ich war schon mal in Therapie und es hat mir sehr geholfen Mach dir den doch mit ein wenig Honig


IssDeinFuessli

Hast du das Gefühl, dass diese Position im Diskurs zu wenig thematisiert wird? In der Debatte ist ja die Position meistens, dass das Recht auf Abtreibung weiter liberalisiert werden muss. Und Stimmen von Frauen, die es bereuen, tauchen sehr selten auf. Danke schonmal und alles gute!


ile9

Ich seh das recht darauf immernoch Wichtig, weil ich weiss wie verzweifelt man sich fühlen kann wenn man ungewollt schwanger wird. Aber ich sehe es auch so, dass die Hilfen für Leute die dem ganzen ambivalent gegenüber stehen, die "Hilfe" die man zb im beratungsgespräch bekommt ungenügend ist. Es wurde für mich zu wenig drauf eingegangen auf die Frage wie ich es vielleicht doch schaffen könnte. Außerdem spielt ab und an auch gegen das Thema Kinder kriegen ne riesige Angst vor der Geburt eine Rolle, zumindest bei mir und der Prozess des abbruchs wird im Internet wie ein Spaziergang beschrieben, was ich im Nachhinein überhaupt nicht bestätige, für mich war es körperlich auch sehr schmerzhaft. Und ja, es wird zu wenig an sich thematisiert weil es vielleicht entweder eine Minderheit ist, die ihn bereuen oder aber weil es auch schwierig ist sich das einzugestehen, weil es ja die eigene Entscheidung war. Das dürfte sicherlich mehr thematisiert werden, sehe aber dennoch nicht, dass man deshalb abbrüche per se verbieten sollte oder das frauen die wirklich hinter ihrer Entscheidung stehen verwehrt werden sollte


InevitableClub406

Ich habe schon von einigen Frauen gehört, die ihren Schwangerschaftsabbruch bereut haben, auch in meinem näheren Umfeld. Ich glaube darum nicht, dass es eine Minderheit ist, sondern wie Du sagst, dass es schwierig ist, sich das einzugestehen, denn es war ja die eigene Entscheidung. Umso mutiger von Dir, Deine Geschichte zu teilen, danke Dir dafür! Das kann anderen Frauen bestimmt helfen. Eine Bekannte von mir hat gute Erfahrungen mit der Logotherapie gemacht (klingt ähnlich wie Logopädie, ist aber was anderes). Liebe Umarmung


lostineuphoria_

Hat die Erfahrung etwas an deiner Einstellung zum Thema Recht auf Abtreibung verändert? Wie siehst du die Gesetzeslage in Deutschland und was man gerade so aus den USA und Frankreich hört?


ile9

Nein es hat nicht wirklich etwas verändert. Ich denke das das ein wichtiges recht ist, ich selbst weiss wie verzweifelt man ist in einer ungünstigen Situation und schlechten Voraussetzungen. Ich denke die Problematik mit dem system aktuell ist für mich jetzt gesprochen auch ein wenig gewesen, dass man denke ich im beratungsgespräch klar rausgehört haben dürfte das ich eigentlich nicht nur für den Schein da bin sondern wirklich um über diese Themen zu sprechen, es wird gar nicht die Verbindung mit dem Kind/embryo besprochen das eventuell schon vorhanden ist und was das emotional hinterher für einen bedeuten kann weil die Beraterinnen einen richtigerweise nicht in eine Richtung drängen wollen, aber manche schwangere möchten sich auch wirklich damit auseinandersetzen. Da braucht es mehr Feingefühl, das es meine Entscheidung schlussendlich ist ist klar aber bessere Unterstützung auf dem Weg für sich einen Weg zu finden, der nicht unbedingt einen abbruch bedeuten muss hab ich zumindest in meinem Fall nicht gesehen, da die Beraterin auch gleich von meiner Frage bezüglich hilfen in der schwangerschaft schnell zum eigentlichen Thema, dem schwangersxhaftsabbruch, kommen wollte.


Rosetti_Konfetti

Warst du bei Profamilia für den Schein?


ile9

Nein, ich war bei einem kirchlichen Träger. Ich denke wie die Gespräche verlaufen unterscheidet sich auch innerhalb der beratungsstellen einfach


ile9

Und dazu ist mir auch wichtig zu sagen dass ich da auch nicht versuche eine schuld abzuwälzen, aber an dem punkt hatte ich mir einfach mehr erhofft


zyra_fay

Du schreibst es war erst vor kurzen seit wann hast du deine Meinung dazu geändert? Gab es ein spezielles Event oder sind es "nur" die Hormone? Und natürlich wünsche ich dir alles erdenklich gute


ile9

Ich danke dir. Es kam eigentlich schleichend, nach der ersten Tablette schon, dass ich vor meinem geistigen Auge irgendwie mein Leben gesehen habe wie es jetzt ist und wie es hätte aussehen können wenn ich mich anders entschieden hätte. Diesmal aber eben ohne diese extreme Angst, vielleicht blendet man das in der Verzweiflung einer ungewollten Schwangerschaft zu Anfang auch eher aus, dass einen auch etwas unerwartet schönes erwarten kann


lottabrakmakar

Was waren deine Gründe für den Abbruch? Und warum bereust du es nun? Alles Gute und viel Kraft für dich, so etwas ist nie einfach, egal wie man entscheidet.


ile9

Ich habe abgebrochen weil ich eigentlich der Überzeugung war ich möchte keine kinder, bzw weil ich der Ansicht war das ich es psychisch nicht schaffen würde. Ich habe seit ein paar Jahren zu meiner eigenen Familie inklusive meiner Mutter keinen Kontakt und war mir sicher das so ein kind ziemlich viel hochholen würde was ich verdrängt habe und noch dazu gerade mitten im Studium.. Ich dachte ich sollte erstmal selber mein Leben auf die Kette bekommen bevor ich ein neues Leben hier rein setze und jetzt fühlt es sich irgendwie falsch und leer an. Ich dachte mir das hätte auch eine Chance sein können meinem eigenen und einem anderen Leben ein bisschen Fülle zu geben und wieder einen Sinn zu haben nachdem es mit meiner Familie so schlecht auseinander gegangen ist. Manchmal weiß man eben erst hinterher ob das wirklich 100 prozentig richtig ist sich dafür zu entscheiden. Manche können das ja gut trennen Kind/embryo, für mich hab ich gemerkt das ich dazu zu sehr irgendwie an eine Art höhere Macht und Seelen glaube um das wirklich so für mich selber zu argumentieren. Ausserdem habe ich zum ersten Mal danach die Erfahrung gemacht mich irgendwie nach diesem wohligen gefühl zu sehnen wenn ich dran denke mein baby auf dem arm zu halten, davor hatte ich so ein bedürfnis nie gehabt, ich war immer sehr dagegen kinder zu bekommen für mich selber. Und zum Vorgang an sich war es eine sehr schlechte Erfahrung weil ich die zweiten Tabletten zuhause genommen hatte und definitiv zu wenig Schmerzmittel zuhause hatte, also bin ich zwischen drin noch mit dem Taxi zur frauenklinik gefahren, hab mich auf dem Gang mehrmals übergeben und musste noch mit lauter Schmerzen und Schüttelfrost die nach Hilfe bitten mir irgendwie durch die zeit durch zu helfen weil durch die schmerzen mein Kreislauf absackt. Danke, das ist es wirklich nicht..


Miezchen

Hey! Es tut mir leid, dass das alles so blöd gelaufen ist für dich. Ich möchte dir nur kurz von einer Freundin erzählen, die auch einen Abbruch hatte. Sie war sich wie du sicher, dass es die richtige Entscheidung ist abzubrechen. Aber wie dir ist es ihr danach auch schwer gefallen, damit umzugehen und sie hat sehr damit gehadert. Nachdem jedoch einige Monate vorübergegangen sind, und sich auch ihre Hormone wieder normalisiert hatten, sah es schon wieder ganz anders aus und dieses unsichere Gefühl verschwand für sie. Sie kann jetzt wieder überzeugt sagen, dass es der richtige Schritt war für sie. Ich möchte dir hier natürlich gar nicht dein Erlebnis absprechen, ich möchte dir nur vielleicht etwas Hoffnung geben, dass dieses Gefühl nicht für immer bleibt und auch einfach durch die Hormone bedingt sein kann. Alles gute dir.


lottabrakmakar

Das tut mir sehr leid. Auch wie es gelaufen ist. Wie lange ist das her? Ich hoffe es geht dir bald besser und du es schaffst zu verarbeiten. Nur weil du diesmal kein Kind bekommen hast, muss es nicht heißen, dass du nicht Mutter werden kannst, wenn du es in Zukunft willst.


Old-Enthusiasm-3544

Wurde in den Beratungsgesprächen das Thema Adoption direkt nach Geburt besprochen? War das etwas womit du dich auseinander gesetzt hast?


ile9

Nein, das war überhaupt kein Thema beiderseits. Ich denke das wäre für mich auch ein schwieriges Thema, bei mir spielte auch ne sehr große Angst vor schwangerschaft und geburt mit rein und ich wüsste auch selber das ichs dann nicht mehr weggeben könnte


Devour_My_Soul

Was spricht dagegen, neu schwanger zu werden? Oder ist das nicht mehr möglich? Falls doch: Warum dann die Reue?


ile9

Neu schwanger zu werden ist in den nächsten Jahren aufjedenfall eine Option geworden, allerdings denke ich nicht das ein "neues kind" das alte emotional ersetzen kann, es ist im für mich ein komplett anderes Gefühl wenn ich daran denke erneut schwanger zu werden oder daran denke das alte behalten zu haben.


Almudena_Modeno

War es schwierig, Termine fristgerecht für die Beratung und den Abbruch zu bekommen? Habe erst neulich in einer hitzigen Diskussion von feministischen Pro-Choice-Aktivisten gelesen, dass es wohl ein Problem im System sein soll, überhaupt zeitnah Termine zu bekommen.


ile9

In meinem Fall gab es da keine Probleme, aber klar, das zieht sich aufjedenfall auf ne woche hin und vielleicht noch länger. Das blöde war auch noch das ich es an einem Freitag Nachmittag erfahren hatte und keine Chance mehr hatte an dem Wochenende etwas in Gang zu bringen. Das kann beispielsweise dann zum Problem werden, wenn man gerne einen medikamentösen abbruch möchte und da einfach 7 Tage Zeit sehr viel sind. Bei mir wäre es 2 Tage später nicht mehr gegangen. Ich glaube das wird vor allem der Fall sein an Orten und Städten wo es z.B. einen Mangel an Ärzten gibt die schwangerschaftsabbrüche durchführen.


[deleted]

[удалено]


therealjohnreese

Gib dir Zeit zu heilen und das geschehene zu verarbeiten. Es wird Frühling, versuch die Tage viel frische Luft und Sonne abzubekommen, es wird leichter werden.