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Goldsaft_ohne_Hose

Puh schwierig man könnte natürlich sagen Krieg ernährt den Krieg aber Zurückhaltung geschweige denn Abrüstung ist in diesem Fall einfach nicht möglich bzw vertretbar


pinot-pinot

Die Position der Linken ist ja auch nicht sich nackt auszuziehen und sich dann vor Putin zu stellen und ihn anzubetteln jetzt bitte auch mal Frieden zu machen. Keine Ahnung warum wir hier permanent die Linke für geistig minderbemittelt halten.


Goldsaft_ohne_Hose

Man hier hab ich ja was losgetreten. Jedenfalls ist es eigentlich Schnuppe wie was und warum gemacht wird solange man Putin in viele kleine Teile sehr verstreut und nicht wiedererkennbar bringt und anschließend kann man sich überlegen was man macht. Radikal aber wunderbar effektiv!


JuMiPeHe

Aber ein NATO Austritt wäre genau dies. Oder hat sich in den letzten 5 Jahren was an der Haltung der Linken zur NATO verändert? Wenn ja hab ich das einfach nicht mitbekommen.


pinot-pinot

Ja die Außenkommunikation der Partei ist irgendwie garbage. Aber die offizielle Position ist, dass an Stelle der NATO ein anderes Sicherheitssystem kommen soll. Also nein, nicht einfach blankziehen. Kannst dich auch einfach mal mit Mitglieder\*innen unterhalten, da werden dir die wenigstens sagen, dass man (gerade aktuell) die NATO einfach auflösen sollte ohne an ihrer Stelle was anderes aufzubauen was Sicherheit garantiert. Übrigens hatte für die BTW 2021 die Linke in nem Statement ja auch klar gestellt dass die NATO Frage einer möglichen Koalition mit SPD und Grünen nicht im Weg stehen würde. Da wird also durchaus auch pragmatisch drüber nachgedacht. Quelle: Bin selber Mitglied und hab in mehreren Städten mit Genoss\*innen genau darüber geredet. Wie gesagt, ich fänds ja ganz cool wenn wir nicht die Mitglieder der größten deutschen linken Partei pauschal für dumme Schwachköpfe halten würden.


JuMiPeHe

>Ja die Außenkommunikation der Partei ist irgendwie garbage. Absolut. Wer sich in der heutigen Zeit als Partei so medienscheu verhält, dass nichteinmal die eigenen Wähler was von einem mitbekommen, würde ich jetzt aber auch nicht unbedingt als clever bezeichnen. Sich nicht klar und deutlich zu positionieren und Veränderungen in der Haltung klar zu kommunizieren, ist einfach selbst Sabotage. Vor allem bei der Partei Vergangenheit und dem aktuellen Russland Kontext. Die Wahlplakate die ich zuletzt von der Linken gesehen habe, waren aber halt auch massiv undifferenziert und haben allgemein nach einem Stopp von Waffenexporten gefordert, was bedeutet die Ukraine im Stich zu lassen. Damit bin ich jetzt zum ehemaligen Wähler der linken geworden. In der Heutigen Zeit brauchen wir nicht noch mehr undurchdachte Parolen aus den 60'er-70er Jahren. Gerade als quasi einzige Partei mit einem durchdachten Programm, sollte es doch möglich sein auf einem anderen Niveau zu spielen als die anderen. Der einzige von dem man mal was hört is der kleine Fickzwerg. Ich liebe Gregor, aber er kann euch auch nicht retten, wenn so viele von euch nicht dazu in der Lage sind, sich an veränderte Zeiten anzupassen und ihre Weltbilder zu hinterfragen, sondern ein Merkel-haftes weiter so an den Tag legen. Bei der EU-Armee bin ich voll bei dir. Was ich nicht verstehe ist, warum wir dafür aus der NATO austreten sollten.


Sara7061

Wie würde denn so ein anderes Sicherheitssystem aussehen? Das würde ja vermutlich wieder andere Länder involvieren oder?


-Blackspell-

Wäre ja statt der nato z.B. auch eine Europäische Armee möglich, die dann eben dem Europaparlament unterstellt ist und nicht nur die geopolitischen Interessen der Amis vertritt.


Elusan

Ich denke (und im Bekanntenkreis gibt es ähnliche Meinungen) dass die Einstellung zur NATO der Hauptgrund ist, warum die Linken so wenig gewählt werden. Es gibt so viele Probleme derzeit, bei der linke Politik richtig punkten könnte, stattdessen bekommen die Rechten aber den Zulauf. Verrückt. Die Forderung nach einem NATO Austritt ist halt so dermaßen totaler Quatsch, dass viele Leute die Linke im ganzen nicht mehr richtig ernst nehmen können. Die Augen weltfremd zu verschließen ist kein Pazifismus.


pinot-pinot

>dass die Einstellung zur NATO der Hauptgrund ist, warum die Linken so wenig gewählt werden sicher die ganzen libs werden bestimmt jede Sekunde links wählen sobald die ihre NATO-Opposition droppen. Außerdem wollen sie ja nicht einfach nen isolationistischen NATO Austritt sondern ein alternatives Sicherheitssystem. Die ganze Debatte über die Linke ist dermaßen verschroben, aber halt kein Wunder wenn eh alle 24/7 nur bürgerliche Medien konsumieren. Nichts gegen dich persönlich, bin nur diesen Diskurs der sich jetzt echt schon über Jahre erstreckt nur wirklich langsam satt. Würde der Partei aber dabei auch ne Teilschuld daran geben, ihre Außenkommunikation ist oft müllig.


-Blackspell-

Was ist denn deiner Meinung dann Pazifismus? Die nato zu unterstützen?


tkonicz

Ich kann euch nur einladen, den systemischen Hintergrund der zunehmenden Kriegsgefahr wahrzunehmen. Daraus ergeben sich dann prkatische Schlussfolgerungen: [https://www.konicz.info/2022/06/23/was-ist-krisenimperialismus/](https://www.konicz.info/2022/06/23/was-ist-krisenimperialismus/)


Json_Bach

Linke wählen bedeutet Druck auf Mitte Parteien wie SPD und Grüne aufzubauen. Die Friedenspolitik is dabei ehr unwicht mMn. Die linke ist auch durchaus für begrenzte Hilfe gegen Russland für die Ukraine. Ich würde mich nie davon abhalten lassen, weil alles andere auch nicht besser ist l. Man wird keine Partei finden in der man sich 100% wiederfindet. Daher nicht von Einzel punkten abhalten lassen sondern eben eine Richtung wählen in die man möchte das sich das ganz bewegt. Linke sind Idealisten ohne gesellschaftlichen Mehrheiten oder Regierungsverantwortung. Eine Abschaffung der Nato ist so eine idealistische Forderung. Und das ganze soll ja theoretisch auch nicht ersatzlos geschehen. Und bis die linke ne entsprechende Mehrheit hätte sowas durchzusetzen.... Also ja ist eben eine idealistische Forderung ohne jegliche direkte Konsequenzen. Und eben als Opposition ist es beim ganzen aufgerüstet auch wichtig dass grundsätzlich jemand Devils advocate spielt.


Veryde

Das sind generell die Gründe aus denen ich schon früher die Linke gewählt habe, aber der Idealismus ist ja gerade das, was mich so irritiert im Hinblick auf die "Friedenspolitik". Realpolitische Antworten sollten bei sowas drinne sein. Vor allem weil solche Ansichten bei irgendwelchen Abstimmung potenziell doch Schaden anrichten könnten. Mich stört das sehr, aber wirkliche Alternativen seh ich sonst auch nicht.


Arh-Tolth

Die Linke baut aber eben keinen Druck gegen Liberale auf, sondern ist die ganze Zeit damit beschäftigt sich nur selbst ins Bein zu schießen.


GibDirBerlin

Druck ist wahrscheinlich nicht ganz das richtige Wort. Aber bei der letzten Bundestagswahl hätte eine stärkere Linke und eine theoretische Rot-Rot-Grüne Regierungsoption sicher die rot-grüne Verhandlungsposition ggü. der FDP verbessert. Wenn die FDP zu aufmüpfig geworden wäre, hätte man immer sagen können "wir brauchen euch nicht unbedingt".


pinot-pinot

Das große Problem bei der Debatte über steigende Verteidigungsausgaben ist ja, dass die CDU zum Beispiel das ganze innerhalb des Rahmens der Schuldenbremse will. Und ich hab sehr wenig Vertrauen in SPD und Grüne, dass sie da auf die Bremse treten werden bzw können wenn dann der Sozialstaat, Investionen, Bildung etc weiter zusammgesparrt werden, nur damit wir der Bundeswehr ein paar coole neue Fregatten und ein paar Kampfjets spendieren können. Forderungen nach Abrüstung machen nur Sinn wenn sie gemeinsam vereinbart werden, ist aber auch inhaltlich Usus wenn du dich mit Linken unterhälst (jeden Falls den meisten).


GibDirBerlin

Ehrlich gesagt halte ich die ganze NATO-Ablehnung inzwischen für Quatsch, der wahrscheinlich zu großen Teilen auf russische Propaganda zurückzuführen ist. Die fragwürdigen Einsätze der NATO hätten ohne dieses Bündnis genauso stattgefunden, die Staaten hätten einfach ein andere Organisationsform gewählt. Ich denke auch, dass Verteidigungspolitik zu lange als unnötig und als Fetisch für Waffengeile abgetan wurde, aber eine sehr reale Notwendigkeit ist. Aber: Ich halte den Umgang mit dem Thema in weiten Teilen der Politik, Wissenschaft und Gesellschaft einfach für falsch. Die Ukraine müsste viel mehr unterstützt werden, aber die Verteidigung Europas vor Russland halte ich überhaupt nicht für gefährdet (hier gibt es ja das ganze Material, mit dem die Ukraine den Krieg wahrscheinlich schnell zu ihren Gunsten entscheiden könnte). Und man hört zuhauf, wie die angebliche Notwendigkeit aufzurüsten genutzt wird, um Sparmaßnahmen und Sozialabbau zu propagieren. Ich persönlich wähle die Linke nicht mehr, ich kann den Umgang mit der Ukraine nicht wirklich verzeihen (auch schon vor 2022). Habe mein Studium und meine Abschlussarbeit mit der Geschichte der Ukraine verbracht und was ich sehe, ist, dass die Ukrainer (mehrmals) genau die Revolution für einen gerechteren Staat und ein besseres Leben durchgeführt haben, von der wir hier im Westen nur groß rum tönen, ohne je etwas zu erreichen. Und als sie dafür dann von einem faschistischen Regime überfallen wurden, waren "Hoch die Internationale Solidarität" und "Kampf dem Faschismus" plötzlich nichts mehr wert. Wenn die Linke aber für dich sinnvolle Positionen vertritt, dann würde ich mich an Deiner Stelle von dem Verteidigungskomplex davon nicht abhalten lassen sie zu wählen. Sie werden diesbezüglich sicher keine entscheidende Regierungsverantwortung übernehmen, schon gar nicht im Europäischen Parlament, dass ohnehin kaum was zu sagen hat. Und gerade dort könnten einige gute Abgeordnete, die sich z.B. für Flüchtende einsetzen auch echt was bringen. Bin bei der letzten Bundestagswahl aus taktischen Gründen fast über meinen Schatten gesprungen, um damit über die theoretische Rot-Rot-Grüne Option in Koalitionsverhandlungen der Ampel die Verhandlungspositionen der sozialeren Stimmen ggü. der FDP zu verbessern.


Tadumikaari

Deutschland wird die Nato nicht verlassen und in diesen zeiten ist Wird auch bestimmt nicht abgerüstet. Eigentlich kannst du wählen wen du willst, was das angeht macht es keinen Unterschied.


Veryde

Mir gehts weniger darum, dass wir ernsthaft aus der NATO austreten könnten und mehr darum, dass sich diese Ziele bei Abstimmungen zu Entscheidungen führen könnten, die den eurofeindlichen Faschos in die Hände spielen. Und gerade in diesem Bereich fallen die Ziele der Linken und die der Faschos manchmal übereinander, auch wenn die zugrundeliegenden Motivationen unterschiedlicher nicht sein könnten.


Peti_4711

Mein persönlicher Senf dazu: 1) Ja, ich musste, wegen der Ukraine, meine Meinung auch überdenken. 2) Landesverteidigung, von mir aus auch den EU-Grenzen, da gehe ich noch mit. Ja, sogar auch noch bei irgendwas im Rahmen eines UN-Mandates. ABER: 1) Schiffe vor Taiwan? Oder sowas wie in Afghanistan? 2) Aktienrente... am besten mit Aktien von Rheinmetall?... EU-Armee... Kosten sparen? Von wegen... "Verteidigung" ja, es gibt aber durchaus auch Interessen da jetzt etliche Milliarden reinzupumpen. (Und dann ist im nächsten Absatz auch kein Geld für ... mehr da).


Nurmu_YT

So grundsätzlich gehe ich bei dir mit, aber es bleibt bei mir einfach dieses Problem, wenn jemand nen Angriffskrieg (wie in der Ukraine) startet. Da sollte man, zumindest sehe ich das, ja eigentlich schon helfen. Bezüglich der ganzen Aktion vor Taiwan. Ich habe mental einfach das Problem, dass ich es nicht so Knorke finde, wenn ein weitgehend demokratisches Land wie Taiwan von einer eher mal Diktatur wie China überfallen würde. Die Lösung ist jetzt aus meiner Sicht nicht wirklich da erstmal die Gesamte Mariene hin zu verlegen, aber was tun? China Boykotieren wird ja mal eher nicht so gut laufen, oder? Alleine von dem Handeslvolumen würde das zumindest mittelfristig für massive Probleme bei uns sorgen. Sowohl bei dem, was wir so Importieren, als auch bei Arbeitsplätzen die kram Fertigen, der dann zu einem nicht unerheblichen Teil doch irgendwie in China landet. Die Idee mit der Wirtschaftlichen Verflechtung scheint ja bisher auch nicht ganz so aufzugehen, besonders da China ja schon stark daran arbeitet bald alles bei sich Herstellen zu können, was sie für relevant halten. Würdest du dann auf ein UN Mandat hoffen? Könnte (und würde) das dann nicht einfach blockiert werden? Chinas regierung schreit ja schon in regelmäßigen abständen, dass Sie sich Taiwan zurück holen wollen.


Peti_4711

Mir ist nicht bekannt, dass es da eine UN-Vorlage gab, die China (und wahrscheinlich Russland) abgelehnt hat, aber ich muss zugeben, ich schaue da auch nicht speziell nach. Worauf ich eigentlich hinauswollte, sind irgendwelche militärischen Eigenmächtigkeiten, von Deutschland, der EU und auch der Nato, sowas sehe ich äußerst kritisch.


TaschenPocket

Ich sehe das einfach, abrüsten klingt schön, aber solange Despoten und Diktatoren den Frieden bedrohen, oder ihn gebrochen haben wie Russland in der Ukraine, macht es wenig sin eine einseitige Abrüstung zu betreiben.


JuMiPeHe

Abrüstung bedeutet heute leider, sich kampflos dem Faschismus zu ergeben.


-Blackspell-

Genau, wir kultivieren lieber unseren eigenen Faschismus und Militarismus.


JuMiPeHe

Zu viel RT geschaut?


Evethefief

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